Nichtrauchen als Unterrichtsthema

Potilla · 6. Februar 2006

Hallo zusammen,

überlege gerade das Thema "Suchtprävention-Nichtrauchen" im Unterricht zu behandeln. Einige meiner "lieben Kleinen" (10-12 Jahre) wurden letztens mit Zigaretten erwischt...
Allerdings finde ich im Netz fast nur Material, dass für SEKI / II bestimmt ist und das ist für meine Schüler viel zu schwer...
Ansonsten hab ich das Heft "Nichtrauchen" von der BZGA, was ganz gute Anregungen bietet, aber auch nicht allzu ergiebig ist.

Habt ihr das Thema schon mal (mit relativ jungen Kindern) behandelt und noch den ein oder andern Tipp für mich?

Danke schon mal und lieben Gruß
Potilla

carla · 6. Februar 2006

Hallo Potilla,

weiß nicht, ob es zu deinem Thema passt, aber ich habe auch schon mal mit eines 6 mit dem Suchtsack gearbeitet und davon ausgehend thematisiert, warum Menschen wohl zu solchen (stofflichen und nichtstofflichen) Hilsmitteln greifen. Bin dann zum einen (kurz) auf die körperliche und psychischen Folgen (z.B. exessiver Computerzockerei) eingegangen (manchmal haben die Biokollegen da gutes Material) und habe dann hauptsächlich Präventinsmöglichkeiten behandelt: Nein sagen lernen, Stärkung von Selbstbewusstsein, Coolsein und Gruppenzwang etc.
Material hatte ich auch von der BZGA und habe ansonsten alle mögliche ABs und Übungen aus dem Netz gezogen (Stichworte: Prävention, soziales Lernen.... - finde aber leider zur Zeit umzugsbedingt die Materialien nicht.

LG

carla

Enja · 6. Februar 2006

Die Klasse meiner Tochter macht hier mit:

http://www.ift-nord.de/ift/be/

silja · 6. Februar 2006

Für 5/6 Klassen ist doch das "be smart-don't start" Programm geeignet.

Jassy · 7. Februar 2006

Ich finds krass, dass 10-jährige rauchen!

snoopy64 · 7. Februar 2006

Als fast militante Nichtraucherin ist meine Haltung dem Rauchen gegenüber schon mal in Stein gemeißelt :D. Allerdings habe ich im Umgang mit Schülern festgestellt, dass gute Worte und Aufklärung wenig fruchten. Wie wäre es mal mit folgendem Ansatz:
die Schüler dafür loben, dass sie rauchen, da sie damit dafür sorgen, dass andere weniger Steuern bezahlen müssen. Und wer tut schon was gerne, was Lehrer loben. Sollte Rauchen vielleicht so uncool werden ...

Potilla · 7. Februar 2006

Hey,

danke schon mal für eure Antworten!

@ carla: Ja, so in etwa wie du beschrieben hast, wollte ich eh vorgehen, aber was ist denn bloß ein "Suchtsack"???

Enja und silja: die Homepage dieses Programms ist echt nicht schlecht, leider ist die "echte Kampagne" ja schon vorbei - zumindest den Starttermin hab ich verpasst, aber ich werd denen mal ´ne Mail schicken und anfragen, ob ich das Material auch bekommen kann, ohne direkt teilzunehmen...

snoopy: ooooh, ooooh, diesen Ansatz will ich bei meinen (Förder-) Schülern lieber nicht versuchen, könnte nämlich eher nach hinten los gehen, da sie mit Ironie und dergleichen überhaupt nichts anfangen können

Jassy: kurzes Zitat aus der heutigen Einführungsstunde, Schüler, 11 Jahre: "Ich hab mal geraucht als ich 7 war, mit 9 hab ich´s mir dann wieder abgewöhnt!" - So viel zum Thema

Lieben Gruß
Potilla

carla · 7. Februar 2006

@ Potilla:

Zitat

Methode 'Suchtsack'

Hinter dem 'Suchtsack' verbirgt sich eine Übung, die die Teilnehmer/innen anregen soll, das eigene Konsumverhalten zu reflektieren und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, diverse Funktionalisierungen (Frustlöser, Kontakthilfe, Entspannungsmittel etc.) als Gebrauchs- oder Missbrauchmuster im eigenen Alltag zu erkennen. Und so wird's gemacht

Je nach Gruppe und Referent kann dies tiefer in die Privatsphäre gehen und persönliche Themen und Erfahrungen ansprechen bzw. eröffnen. Deshalb ist es nötig einen Vertrauensrahmen zu schaffen.
Hierzu gehört die Zusicherung aller, das Anonymität nach Außen gewährleistet wird. Über Themen darf gesprochen werden, sie dürfen aber nicht mit Teilnehmer/innen in Verbindung gebracht werden.

Jede/r achtet auf seine (inneren) Grenzen und offenbart entsprechend viel von sich und seinen Erfahrungen.

Anleitung

Der Sack ist mit Symbolen und Originalen für verschiedene stoffliche und nicht stoffliche Arten süchtigen Verhaltens gefüllt. Die pädagogische Arbeit mit diesem Hilfsmittel vollzieht sich in zwei Schritten:

Schritt 1
Ein/e Teilnehmer/in sucht sich ohne hinzuschauen einen zu ihm passenden Gegenstand heraus. Die Person berichtet, wo dieser Gegenstand in ihrem Alltag auftaucht, was für eine Rolle es für ihn/sie spielt, wie er/sie ihn einsetzt, welche Erfahrungen gemacht worden sind etc.
Im Anschluss berichtet die Gruppe über ihre Erfahrungen oder Assoziationen in Verbindung mit diesem Gegenstand

Schritt 2
Aufgabe des Referenten oder der Referentin ist es, mit Hilfe von Fragen Reflexionsanstöße zu geben und Austausch zu gewährleisten. Eine wichtige Motivationshilfe ist erfahrungsgemäß das Einbringen eigener Erfahrungen und Reflexionen durch den Referenten. Je nach Situation können einzelne Sachinformationen (Zahlen, Wirkungsweisen, Besonderheiten) einfließen, der Austausch sollte aber im Vordergrund stehen.

Hinweis:
Klärungsbedürftige Fragen sollten gesammelt werden.

Alles anzeigen

Weiteres zur Füllung des Suchtsacks findet sich z.B. unter
www.ginko-ev.de

carla

Jassy · 8. Februar 2006

Jetzt bin ich geschockt!
Das kann ich nicht glauben, dass ein Kind mit 7 raucht!