Bedeutung der 1. Staatsexnote für die zweite:-)

  • Mir fällt jetzt schon seit laaanger Zeit in meinem Bekanntenkreis auf, dass Referendare, die ihr 1. Staatsex.mit einer 1 vor dem Komma bestanden haben, grundsätzlich nicht durchs 2. Examen fallen, bzw. noch nie eine 4 im 2. Examen gemacht haben. Bei einigen Leuten an der Uni kam jetzt der Verdacht auf, dass die Prüfer sich vielleicht doch irgendwie am 1. Examen orientieren, so nach dem Motto " Die hat doch ne 1 im 1. Examen! Wie sieht denn das aus, wenn die jetzt im zweiten eime 4 hat?" Wie sind Eure Erfahrungen?

  • *fingerheb*


    Ich kenne ein Gegenbeispiel aus meinem Bekanntenkreis. Erstes StEx Note 1,0, zweites StEx Note 3,5.


    Begründung u.a.: Unterrichtsstil zu wissenschaftlich, zu universitär, zu wenig schülerorientiert, Lehrerpersönlichkeit zu distanziert, findet keinen richtigen Draht zu den Schülern, kann sich nicht auf die schulischen Erfordernisse einstellen.


    LG
    Eva

    Nemo: "Ich habe aber eine kaputte Flosse!"
    Kahn: "Ich auch. Das hat mich niemals von irgendetwas abgehalten."

  • Ich glaube nicht, dass sich Prüfer von der 1. Note (wenn sie sie denn kennen) beeinflussen lassen. Warum sollten sie das tun? Ich glaube, dass die Prüfer und Ausbilder ihre ganz eigene Vorstellung von dem haben, was sie vermitteln möchten bzw. was für sie eine gute Leistung ausmacht (ob man dem nun zustimmt oder nicht).
    Ich denke, dass mit einem guten ersten Examen in vielen Fällen ja auch Leistungsfähigkeit und fachliche Kompentenz (zunächst theroretischer Art) verbunden sind. Dinge, die für ein gutes zweites Examen sehr wichtig sind (und vielleicht manchmal unterschätzt werden). Für eine Note mit einer 1 vor dem Komma im zweiten Examen recht es einfach nicht aus "einen guten Draht zu den Schülern zu haben", "Spaß am Unterrichten" etc., man muss auf fachlich viel drauf haben und in der Lage sein, sich (unbekannte) fachdidkatische Vorgehensweisen anzueigenen und umzusetzen. Deswegen finde ich es nur normal, dass die Anzahl derer, die im ersten UND im zweiten Examen gut bis sehr gut abschneiden relativ groß ist.
    Ausnahmen bestätigen die Regel ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Isabella schrieb am 26.01.2006 10:10:
    Mir fällt jetzt schon seit laaanger Zeit in meinem Bekanntenkreis auf, dass Referendare, die ihr 1. Staatsex.mit einer 1 vor dem Komma bestanden haben, grundsätzlich nicht durchs 2. Examen fallen, bzw. noch nie eine 4 im 2. Examen gemacht haben. Bei einigen Leuten an der Uni kam jetzt der Verdacht auf, dass die Prüfer sich vielleicht doch irgendwie am 1. Examen orientieren, so nach dem Motto " Die hat doch ne 1 im 1. Examen! Wie sieht denn das aus, wenn die jetzt im zweiten eime 4 hat?" Wie sind Eure Erfahrungen?


    Ich frage mich, wie das mit der "Weitergabe" der Note des 1. StEx. funktionieren soll. Da müsste die Bezirksregierung ja die Noten an die Studienseminare übermitteln. Das passiert meines Wissens nach nicht.
    Weiterhin müssten ja dann alle Fachleiter und die unabhängige Prüfungskommission ebenfalls über diese Infos verfügen. Und ferner müssten diese dann alle so "engstirnig" sein und sich davon beeinflussen lassen.


    Das Phänomen der "ähnlichen Noten" ist sicherlich manchmal verblüffend. Von einer "Verschwörung" auszugehen halte ich jedoch für überzogen.


    Gruß
    Bolzbold


    Im übrigen sehe ich das genau wie AK.

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich bin mir nicht mehr 100% sicher, aber 95%... dass ich mein Hochschulzeugnis am ersten Tag zur Vereidígung dem Seminarleiter in Kopie abgeben musste.

  • Bei uns hieß es, der Seminarleiter kennt die Noten (bekommt sie übermittelt). Die Seminarlehrer wüssten sie nicht.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Ich bin mir sogar zu 100% sicher, dass sich im Seminar die erste Staatsexamensnote auf einem Blatt Papier befindet, welches vermutlich in der Personalakte steckt.
    WIr mussten am Anfang die Daten kontrollieren und die stehen auf so einem Personalerfassungsbogen drauf. Ist aber vielleicht je nach Bundesland verschieden. Ich habe nicht das Gefühl, das bei meiner Note aufs "1te" geguckt wird.


    Habe bis jetzt zwar nur meine Vornote, aber die ist knapp 1,0 schlechter, womit ich aber zufrieden bin.

  • Komisch, dann müssten meine Seminarleiter eine Leseschwäche gehabt haben oder an Dyskalkulie gelitten haben . 1.Stex. 1,7, 2. Stex: 3,7 Wenn ich richtig rechne, ein Zugewinn von 300% oder???? :D

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • Ich fange am 1.2. mein Referendariat an und in dem Brief vom Seminar steht, dass ich eine Kopie meines Zeugnisses mitbringen soll, auf der die Noten unkenntlich gemacht worden sind. Glaub also nicht, dass sie auf die Note des 1. Staatsexamens gucken.

  • Hi Klecksi,


    aus welchem Grund sollst du denn dann dein Zeugnis mitbringen? Wenn man die Noten nicht lesen kann, was wollen die dann damit? Dass du dein 1. Staatsexamen in der Tasche hast, dürfte klar sein, denn sonst hätte dich die Bezirksregierung ja wohl kaum angenommen... Komisch...



    LG,


    Vivi

  • Hey Viv,


    mir ist es auch ein Rätsel. Aber es heißt: "Kopie der Zeugnisse des 1. Staatsexamens (Noten unkenntlich machen)". Werd vielleicht Mittwoch mehr wissen.


    LG,


    Klecksi

  • Hey Klecksi,


    schau doch mal in unserem Referendariat-Thread ("Referendariat ab 01.02.'06 - wer noch?") vorbei und stell dich kurz vor! Wohin hat es dich denn verschlagen?


    Vivi

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab das die ganze Zeit ja mit Interesse verfolgt und erst mal drüber nachgedacht. Allerdings muss ich sagen, dass meine FL mir Honig um den nicht vorhandenen Bart schmieren würden, wenn sie mich so toll finden, wie sie sagen. Wenn die meine Noten kennen würden und somit ein Vergleich möglich wäre, müssten sie mir nach der oben aufgestellten Theorie mir eignetlich erzählen, dass ich grottigen Unterricht mache.


    Ich hab zwar manchmal das Gefühl fachlich nicht so fit zu sein, wie ich könnte, allerdings gibt es auch Themen, die ich mir einfach erarbeiten muss, weil die Uni mich darauf gar nicht vorbereitet hat...


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Bei mir steht im Gutachten der Seminarleitung für die Vornote explizit unter Fachkenntnisse "Frau X wurde an der Uni Y vom Prüfungsamt Z in Französisch mit ... und in Englisch mit ... beurteilt". Wir mussten direkt mit den Bewerbungsunterlagen unsere Zeugnisse schicken, die dann in Kopie ab dem ersten Tag in unsere Ausbildungsakte kamen. Ich glaube, dass sich die Fach- und Seminarleiter die Noten schon anschauen. Einen direkten Einfluss meiner Uni-Noten auf mein 2. StEx kann ich nicht erkennen; ich habe mich aber im 2. ebenfalls verbessert.

  • In unserem Seminar (NRW) war die Note des erstern Examens im Seminar nicht bekannt, ebensowenig (sofern die FL nicht mitbekommen haben, wer die EW-Prüfung machen musste), wer Quereinsteiger war.
    Trotzdem lassen sich bei vielen Leuten Ähnlichkeiten zwischen Uni- und Seminarnote feststellen, merkwürdiger Weise auch bei denen, die ursprünglich nicht auf Lehramt studiert haben.
    Habe keine Theorie, woran das liegt, wollte nur einen nicht repräsentativen emipirischen Befund beisteuern ;)


    carla

    Nehmen Sie die Menschen so wie sie sind.
    Es gibt keine anderen

  • Also, in Niedersachsen sind die Noten des 1. Staatsexamens definitiv im Seminar bekannt. Ich kann mich auch erinnern, dass ich die auf diversen internen Listen gesehen habe, auch die anonymisierten Ergebnisse von unseren Vorgängern. Da gab es manchmal eine ziemliche Diskrepanz: 1. Staatsexamen 1,0, 2. Staatsexamen 4,0. Irgendwie scheint da alles möglich zu sein.

  • Hallo,


    bei der Bewerbung in Berlin muss man sein 1. Staatsexamenszeugnis bei der Senatsverwaltung für Bildung einreichen, da stehen natürlich die Noten drauf. Allerdings weiß ich, daß bei uns die Seminarleiter die Noten aus dem 1. Examen nicht bekommen haben, sie kannten nur unsere Namen und Fächer. Kurz vor Schluss musste man mit der Examensanmeldung einen Lebenslauf vorlegen, auf den man ja gewöhnlich auch die Noten mit draufschreibt. Ich glaube aber nicht, daß das alle gemacht haben; es liegt also im Grunde in der Hand der Bewerber, ob sie ihre Noten der Prüfungskommission mitteilen.


    Was die Korrelation zwischen 1. und 2. Staatsexamensnote angeht: zumindest in meinem Seminar kann ich da keinen Zusammenhang entdecken, die Noten waren teilweise deutlich unterschiedlich (+- 2 Noten).


    Gruß
    SB

  • In Niedersachsen ist die Note im Seminar definitv bekannt. Habe seit gestern mein Ausbildungsgutachten und da steht die auch drin. Da das meine Pädagogische Leiterin geschrieben hat, hat die da ja auch zugriff drauf.


    Ein Grund für ein Zeugnis mit "geschwärzter" Note kann z. B. sein, dass die Prüfungsordnung vorgibt, dass sich Thema der 1. und 2. Staatsexamensarbeit nicht überschneiden dürfen (ist in NDS) zumindest so.


    Föderalismus is schon was feines...

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