Naturpigmente für Kunst?

  • Powerflower:
    auf der suche nach farbrezepten und erfahrungen habe ich deinen thread gefunden und mich sehr über ihn gefreut.


    ich hoffe, dein ub ist gut gelaufen - und dass den schülern die arbeit mit den pinseln und farbe auch sehr gut gefallen hat.


    nun steht auch mein ub zum thema steinzeit an (hatte sich verschoben). deshalb bin ich auch von werkzeugen auf höhlenmalerei umgestiegen.
    mich interessiert nun: welche farben hast du genommen ? und welche pinsel??? ich stehe nämlich vor dem gleichen problem: woher farbpigmente bekommen? mein telefonhörer raucht schon - und meine schuhe besitzen keine sohlen mehr. ;) ich dachte mittlerweile auch an naturmaterialien, vor allem bei diesen preisen......


    gruß, schrumpeldei

  • Hallo hexe schrumpeldei,


    ich habe doch noch einen Laden in der Nähe gefunden, der Naturpigmente zu einigermaßen menschlichen Preisen verkauft hat (2 oder 4 ¤ zu 100 g). Leider ist Winter, sonst hätte ich Materialien sammeln lassen, z.B. Erde, zerriebene Blätter. Du kannst aber Grillkohle nehmen, Tonpulver. Du könntest auch schauen, ob es mit Gewürzen klappt, z.B. Pfeffer, Paprika, Zimt... mich würde interessieren, ob es geklappt hat. Bitte vorher unbedingt testen, wie die Mischung Pigment/Kleister/Wasser ausfallen muss, damit die Farben kräftig werden.


    Ich habe mit den Schülern einen Tag vorher Steine und Stöcke sammeln lassen, das kam sehr gut an. Die habe ich im UB dann auch eingesetzt. Vorher habe ich mit den Schülern gesprochen, welche Naturfarben man verwenden könnte, dann habe ich die Naturpigmente eingsetzt. Es war o.k., obwohl die Naturpigmente nicht selbst gesammelt waren, ich habe das in der Sachanalyse einfach begründet. Gemalt wurde mit Stöcken. Wir haben danach darüber reflektiert; sie fanden es mühsam, so konnte ich einen Bogen zu heute schlagen und sagen, dass wir es heute viel einfacher haben. Die nächste Kunststunde habe ich wieder mit Naturpigmenten malen lassen, diesmal mit den gewohnten Pinseln; auf einer langen Rolle Tapetenpapier, für unser Klassenzimmer.


    die Naturpigm

  • Powerflower:


    Danke für deine Schilderung! Nun sitze ich über den Mengenexperimenten, wie viel Farbpigment für wie viel Wasser und Tapetenkleister. Parallel dazu experimentiere ich auch mit Eierfarben. ;) Klappt auch ganz gut.
    Ich habe auch schon diverse Rezepte aus Büchern, nur geben die mir keine Auskunft auf folgende Fragen:
    1. Ist die Masse gut, wenn sie zähflüssig von einem Rührstock tropft? Oder welche Konsistenz muss die Farbe aufweisen, um deckend zu sein?
    2. Hast du deine Schüler nur mit Stöcken malen lassen? Waren die am Ende ausgefranst? Hattest du doch keine Pinsel mit Rosshaar oder ähnlichem gebastelt? Meine Pinsel, die ich im Selbstexperiment gebastelt habe, nun ja, hüllen wir den Mantel des Schweigens darüber.... Eine kleine Idiotenfrage noch: Wie bekomme ich eine feine Spitze bei der Pinselherstellung hin? Auf diese Frage gibt mir keine Anleitung eine Antwort....Oder muss die Strichführung bei der Höhlenmalerei so grob sein?


    Gruß, schrumpeldei, die kurz davor ist, sich etwas anderes einfallen zu lassen.....

  • Hallo Hexe,


    welche Farben verwendst du denn? Würde mich interessieren.


    Bei mir mussten die Farben eher dickflüssig sein und das Pulver durfte üppiger ausfallen.


    Nee, Pinsel habe ich keine gebastelt, ist an den Haaren, den Kosten für eventuelle Kunsthaare und an der Zeit gescheitert. Ob die Stöcke ausgefranst waren, weiß ich nicht, habe ja nicht damit gemalt. :D Die Schüler haben jedenfalls nichts gesagt.


    Wenn du feine Spitzen willst, würde ich entweder mit einem Messer schnitzen oder ganz dünne Stöckchen verwenden. Wir hatten dickere Stöcke und sehr dünne Ästchen. War auch eine interessante Erfahrung für die Schüler.


    Du musst dran denken, das war in der Altsteinzeit, vielleicht haben sie die Stöcke da noch nicht so geschnitzt.

  • Zitat

    Powerflower schrieb am 27.01.2006 22:46:
    .....
    Du musst dran denken, das war in der Altsteinzeit, vielleicht haben sie die Stöcke da noch nicht so geschnitzt.


    Das nicht - aber mit einem Stein die Spitze zerklopft - und prompt hatten die einen Pinsel aus Holzfasern.... ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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