Was ich mir wünsche...

  • Hm, gut, Utopien. Eure Vorstellungen von Schule sind doch genauso utopisch wie meine von Hilfe für die Eltern zu Hause.


    Noch einmal: So toll so eine Schule auch wäre: Ich möchte meine Kinder lieber am mittags zu Hause haben. Meine Utopie würde also eher so aussehen, dass man das frei wählen kann. Am besten so, dass es auch zum Kind passt.


    Wo ich das lese? An der außerordentlichen Freude über den Stern-Artikel mit den oberscheußlichen Eltern. Am Tenor vieler Beiträge halt. Das wird mir so vermittelt.


    Grüße Enja

  • Ganztagsschule gab es früher in den neuen Bundesländern. Muß ja wohl auch funktioniert haben. Jedenfalls haben seinerzeit die ostdeutschen Kinder bei Vergleichen in Punkto Allgemeinbildung sehr gut abgeschnitten.


    Dies soll nun nicht eine Grundsatzdiskussion über den ehemaligen Osten auslösen- nur der Gedanke Ganztagsschule ist hier gemeint.


    Liebe Enja, so manches Kind wäre in einer Ganztagsschule sicher besser aufgehoben als daheim vor dem Fernseher oder auf der Straße.
    Und was nutzt es, wenn das Kind zwar daheim ist, aber sich niemand kümmert oder kümmern kann? Wenn Mama und Papa arbeiten sind, oder betrunken in den Seilen hängen, oder ganztags vor dem PC sitzen ;). Oder oder oder.


    Die Idee ist keine Schlechte, ich denke nur, dazu fehlen einfach die Gelder und auch sinnige Konzepte.
    Das Rad würde damit nicht neu erfunden, das hat es ja schon gegeben. Aber das war im Osten und somit wahrscheinlich einfach nicht gut.


    Dann wäre Bildung auch weniger Elternhaus- und damit Finanzenabhängiger, kein schlechter Gedanke in Punkto Chancengleichheit!


    LG Milli

    Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben! :D

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  • Zitat

    Milli schrieb am 14.01.2006 15:55:
    Ganztagsschule gab es früher in den alten Bundesländern. Muß ja wohl auch funktioniert haben. Jedenfalls haben seinerzeit die ostdeutschen Kinder bei Vergleichen in Punkto Allgemeinbildung sehr gut abgeschnitten.
    ...
    Das Rad würde damit nicht neu erfunden, das hat es ja schon gegeben. Aber das war im Osten und somit wahrscheinlich einfach nicht gut. ... LG Milli


    Du meinst sicherlich die "neuen" Bundesländer?
    Dort gab es keine Ganztagsschule. Dort gab es Vormittagsunterricht mit Nachmittagsbetreuung - "Hort" genannt mit vorherigem Mittagessen - "Schulspeisung" genannt.


    Eltern, die arbeiten gingen, meldeten ihr Kind i.d.R. im Hort an. Ich hatte aber auch Klassenkameraden, die nicht im Hort waren, weil die Mutti nur halbtags gearbeitet hat.


    Ein sinniges Konzept i.S. von Bildung steckte jedoch nicht dahinter. In der Grundschule war das Konzept so:
    Schule - Mittagessen - Mittagsschlaf (1./2. Klasse) auf sauharten Liegen - Kaffee&Kuchen - Hausaufgaben - Spielen.


    Es gab also eine Betreuung und eine Verpflegung, aber qualifizierte Hausaufgabenhilfe oder gar Förderunterricht eher nicht.


    LG, das_kaddl.

  • Natürlich meine ich die neuen Länder. ;) sorry


    Ich kenne es von meiner Cousine allerdings wirklich so, das in höheren Klassen zB die Schule bis 14 Uhr ging und die Kinder anschließend betreut wurden. Mit Hausaufgabenbegleitung, Ausflügen, Spielplatzbesuchen etc.
    Das Ding nannte sich Tagesoberschule, Betreuung bis 17 Uhr.


    LG Milli

    Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben! :D

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  • Da ich über eine Ost-Schwägerin und einen Ost-Neffen verfüge, kenne ich das natürlich. Mit 8 Wochen ganztags in die Krippe, bei entsprechendem Alter in den Kindergarten, dann Schule mit Hort. Die Kinder werden vor dem Frühstück dort abgeliefert und nach dem Abendessen abgeholt. Dann gebadet und ins Bett gesteckt. In diesem Fall ist sogar Musikunterricht und Sport mit integriert. Alles auch sehr kostengünstig.


    Ich möchte nur halt so nicht leben und die meisten Familien, die ich kenne auch nicht. Ich fordere keine Abschaffung von Ganztagsbetreuungs-Angeboten. Nur eine Wahl.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Enja schrieb am 14.01.2006 17:37:
    Da ich über eine Ost-Schwägerin und einen Ost-Neffen verfüge, kenne ich das natürlich. Mit 8 Wochen ganztags in die Krippe, bei entsprechendem Alter in den Kindergarten, dann Schule mit Hort. Die Kinder werden vor dem Frühstück dort abgeliefert und nach dem Abendessen abgeholt. Dann gebadet und ins Bett gesteckt. In diesem Fall ist sogar Musikunterricht und Sport mit integriert. Alles auch sehr kostengünstig.


    Ich möchte nur halt so nicht leben und die meisten Familien, die ich kenne auch nicht. Ich fordere keine Abschaffung von Ganztagsbetreuungs-Angeboten. Nur eine Wahl.


    Grüße Enja



    Also ich bin ja auch "im Osten" aufgewachsen, habe aber immer mit meinen Eltern gefrühstückt. Abendbrot gab's auch zu Hause. Eigentlich kenne ich auch niemanden, der nicht zu Hause Abendbrot gegessen hätte, ausser, man war bei Freunden zu Besuch. Die räumlichen Bedingungen waren in den "Ost-Schulen" doch gar nicht so, dass dort umfangreiche Betreuungsmassnahmen hätten stattfinden können. Unser Mittagsschlaf fand z.B. im Klassenzimmer, z.T. unter Tischen, statt.


    Zudem liegt und lag es ja in der Wahlmöglichkeit, ob man diese Angebote in Anspruch nimmt. Meine Mutter hat mich z.B. nach dem Mutterschutz auch erst in die Krippe gegeben, einige Wochen später ihre Arbeit aber auf "Heimarbeit" umgestellt und mich wieder aus der Krippe genommen, weil ich ständig krank wurde.


    Bevor du jetzt noch die Wochenkrippe als typisches Beispiel ostdeutscher Sozialisation erwähnst, in der man sein Kind für eine Woche "abgeben" konnte: ja, die gab es auch.


    Was du für Leute kennst, Enja 8o .

  • Zitat

    Enja schrieb am 14.01.2006 17:37:
    Da ich über eine Ost-Schwägerin und einen Ost-Neffen verfüge, kenne ich das natürlich. Mit 8 Wochen ganztags in die Krippe, bei entsprechendem Alter in den Kindergarten, dann Schule mit Hort. Die Kinder werden vor dem Frühstück dort abgeliefert und nach dem Abendessen abgeholt. Dann gebadet und ins Bett gesteckt. In diesem Fall ist sogar Musikunterricht und Sport mit integriert. Alles auch sehr kostengünstig.


    Ich möchte nur halt so nicht leben und die meisten Familien, die ich kenne auch nicht. Ich fordere keine Abschaffung von Ganztagsbetreuungs-Angeboten. Nur eine Wahl.


    Grüße Enja


    Ja Enja, und eigentlich schliefen sie auch in der Schule, natürlich erst nach der Gehirnwäsche und dem Pioniergruß- derweil sich die Eltern auf der Parteiversammlung amüsierten.


    Was wäre mit der Chancengleichheit der Kinder, hätten sie alle ähnliche Voraussetzungen, wenigstens von Seiten der Schule?


    LG Milli

    Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben! :D

  • Hallo,


    also was die Wünsche angeht würde ich mich insbesondere dem mit den kleineren Klassen anschließen. Der Klassenteiler sollte bei maximal 20 Kindern liegen und nicht wie bei uns bei 34.
    Mehr Lehrer und dafür mehr Entlastungsstunden für Korrekturfachlehrer.
    Ein eigenes Büro bzw. Großraumbüros mit eigenem Schreibtisch für die Lehrer, dafür dann auch von mir aus tägliche Präsenz bis 17 Uhr oder so.


    Was die flächendeckende Ganztagsschule angeht, so bin ich - obwohl ich (noch) keine Kinder habe, ganz Enjas Meinung. Ich finde, es sollte beide Angebote geben und man sollte wählen können. Sicher gibt es Familien, wo man die Kinder möglichst lange rausholen sollte, aber wenn ich Kinder hätte, würde ich die Erziehung nicht gänzlich in die Hände des Staates legen wollen. Man hat ja sicher nicht als Grund Kinder zu bekommen den Wunsch, dem Staat nur zukünftige Steuerzahler zur Verfügung zu stellen. Außerdem mag es Kinder mit Interessen, Hobbies und Talenten geben, deren Förderung auch in einer Ganztagsschule nicht möglich ist. Müssen dann etwa alle guten Sportler direkt aufs Sportinternat? Familien sollten auch zu ihrem Recht kommen, so sie denn genügend Zeit für ihre Kinder aufbringen können.
    Mag für die Lehrerseite ungewöhnlich klingen, aber ich will mir eine so starke Institutionalisierung lieber nicht vorstellen, auch wenn es der Schule ganz neue Möglichkeiten bietet. Ich finde beides gut, aber keiner sollte gezwungen werden!


    Viele Grüße,
    Juliet

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • Ja, die Wahl zu haben, finde ich auch völlig in Ordnung.
    Aber ich vermute beinahe, dass genau jene Eltern, deren Kinder eben eher benachteiligt sind, genau solche Angebote ganz gern annehmen würden. Und damit wäre den Kindern geholfen.
    Außerdem können sich Familiensituationen heut zu Tage sehr schnell ändern, was zB die Arbeit betrifft. Sicher setzt niemand Kinder in die Welt, um sie geplant irgendwo zu parken.


    LG Milli

    Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben! :D

  • Milli, dein Optimismus in Ehren, aber die Eltern benachteiligter Kinder verhalten sich leider oftmals nicht so, wie du es dir wünscht. Viele Migrantenkinder bleiben dem Kindergarten gänzlich fern, obwohl sie kaum Deutsch sprechen. Ein Grund dafür ist übrigens auch die "frühe" Anfangszeit des Kindergartens.


    Warum zahlen Kinder keine Praxis- oder Rezeptgebühr? Und warum sind Kindergärten trotzdem kostenpflichtig?


    Gruß,
    Remus

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Hallo,


    also als Mutter könnte ich mir auch einiges vorstellen.


    Was ich vom Grunde her sinnvoll fände, ist das verpflichtende Jahr im Kiga vor der Einschulung.


    In unserem Bundesland wird das übrigens demnächst (oder ist schon) kostenfrei gemacht. Also kann niemand mehr davon reden, dass es zu teuer sei. Vorher ist es leider sehr teuer.


    Vielleicht sollte man auch noch eine flächendeckende Untersuchung ca. 2 Jahre vor der Einschulung einschalten. So könnte man noch eher Entwicklungsstörungen behandeln. Denn in einem Jahr (meist ja weniger) kann nicht mehr viel gemacht werden.


    Eigentlich sollten das ja die normalen Kinderärzte machen, aber oft wird vieles übersehen oder für nicht so gravierend empfunden.


    Wäre ich z.B. nicht einfach ins Förderzentrum gegangen, weil ich Sorgen wegen der Entwicklung hatte bei meinem Kind, wer weiß, wie das hätte enden können. Sie hatte massive Sprachentwicklungsstörungen und der Kinderarzt hielt mich für zu fordernd.


    Also vor der Schule müsste auch viel laufen.


    Worüber wir uns alle einig sind, ist, dass die Klassen kleiner werden müssen, sei es in der GS oder später.


    Ich halte 20 Kinder für ideal, weniger wären natürlich noch besser.


    Dann hätten Lehrer endlich mehr Zeit, sich um Kinder individueller zu kümmern.


    Ganztagsschule sollte Wahl sein, denn es kann Gründe geben,weshalb Eltern das nicht wollen.


    Meine Tochter empfindet große Gruppen als Stress und den ganzen Tag ohne Ausweichmöglichkeit auch mal für sich zu sein, alleine zu arbeiten, in Ruhe ect..., da wäre sie schnell durch den Wind. Sie stört sich ja schon über die "übliche" Klassenlautstärke.


    Sie hat ja jetzt schon Angst, weil sie sowohl im Pausenhof als auch auf dem Schulweg von Schulkameraden und Schülern der HS als Zielscheibe für Spott hergenommen wird. Dabei hat sie eine wirklich gute Freundin, die aufpasst und nicht versteht, warum die anderen das machen.



    Aber bei einer Ganztagsbetreuung sollten neben den Lehrern natürlich auch Fachkräfte wie Erzieher und Sozialarbeiter anwesend sein.


    Die Ausgestaltung mit Hausaufgabenbetreuung, Förderung und Freizeit kann da vielfältig sein.


    In einer Wunschschule gäbe es mehr offene Augen und Ohren für Kinder, die leiden und Probleme haben. Es würde eher eingeschritten oder bei Verdachtsmomenten bzw. Klagen von Kindern würde eher die Sachlage beobachtet.


    Meine Tochter meldet Lehrern nichts mehr, denn es wird ja erst der Täter gefragt, da sich diese immer vergewissern, dass kein Erwachsener in der Nähe ist, wenn sie jemanden ärgern, hat ein Kind keine Zeugen. Dann geschieht nichts.


    Aber dafür müsste es mehr Aufsichtspersonal geben, das müssten nicht einmal Lehrer sein, denn bei der Wunschschule gibt es ja auch Erzieher und Sozialarbeiter, die könnten mit den Lehrern viel besser die Pausen abdecken. Denn bei so vielen Kindern kann man wirklich nicht alles merken, das ist auch klar.


    In Pausenhöfen würde ich "Rückzugsräume" schaffen, in deren Bereich immer Aufsichtslehrer stehen. Die meisten Schüler sind ja eher froh, wenn sie mal außer Sichtweite sind, aber es gibt Kinder mit dem Bedürfnis nach Schutz.


    Ansonsten müssen Schulen besser ausgestattet werden, die Gebäude renoviert werden und alles hell und freundlich aussehen.


    Denn sowohl Lehrer als auch Kinder können in schönen und hellen Räumen besser arbeiten und lernen.


    Ein fester Arbeitsplatz mit Stauraum in der Schule sollte selbstverständlich sein für alle Lehrer.


    Es sollte auch eine bessere Zusammenarbeit mit den Eltern geben, dazu könnten auch die o.g. Sozialarbeiter so eine Art "Vermittlerrolle" einnehmen, wenn es gar zu schwierig ist.


    Die Teilnahme an Elternabenden wäre verpflichtend, es ist doch erschreckend, dass man die Eltern mancher Schüler eigentlich nie kennenlernt (selbst als Mutter finde ich das schlimm, denn so kann man sich auch ein Bild vom Kind machen).


    Bei Problemen mit Kindern (z.B. wegen ADS) und deren Behebung wäre die Schule mit einbezogen. Denn ein komplettes Bild kann man sich nur machen, wenn man auch die Schule einbezieht. Außerdem ist dieser Blickwinkel oft sehr aufschlussreich für den Behandler.


    Wenn ein Arzt bzw. Therapeut schriftliche Unterlagen braucht von der Schule, diese schriftlich anfordert (oder über die Eltern) und die Eltern dies gegenüber der Schule auch "genehmigen", dann sollte es selbstverständlich sein, dass z.B. die Sportlehrerin schriftlich begründet, warum ein Kind vom Sport befreit werden sollte. Mal abgesehen davon, dass so eine Befreiung nur in ganz besonderen Ausnahmen erfolgen sollte.


    Förderunterricht sollte es in allen Fächern geben, auch in den Nebenfächern wie Sport, Musik und Kunst.


    Träumen darf man....


    Doris

  • Ich bewundere immer wieder Millis sachliche Art zu argumentieren....


    Aber natürlich. Bei Kindern mit nutzbaren Begabungen wäre natürlich sofort der nächste Schritt, sie in ein Internat zu verschaffen. Am besten auch ohne Einwilligung der Eltern. Denn wenn die der Entwicklung der Begabung ihrer Kinder im Weg stehen, muss man ihnen die Entscheidung eben abnehmen. Gruselig. Ehrlich.


    Eine Freundin von mir, die im Rahmen von Jugendhilfe Kinder aus benachteiligten Familien betreut, ist fest davon überzeugt, dass Eltern in jedem Fall die beste Betreuung für ihre Kinder sind. Im Fall des Falles eben mit entsprechender Unterstützung.


    Ich kann auch dieses Bild nicht teilen, dass die Familien in großen Mengen den geschilderten in diesem Stern-Artikel entsprechen. In den Klassen meiner Kinder gibt es so etwas überhaupt nicht, was natürlich wohl an der Schulform liegt.


    In der Grundschule, wo noch alle beisammen waren - und wir wohnen in einem sozialen Brennpunkt - waren es vielleicht 2-3 von 28. Da würde ich doch eher vorschlagen, für diese Kinder etwas zu tun, als gleich allen anderen ihre Kinder auch wegzunehmen.


    Meine Erfahrung mit Entscheidungen, die andere für uns fällen, wie das ja zum Beispiel in manchen Bundesländern bei der Umschulung passiert, sind nicht gut. Eigentlich trafen die Beratungen immer voll ins Un-Schwarze. Und wenn diese Entscheidungen dann zwingend wären, hätten wir wohl ziemlich alt ausgesehen. Letzten Endes sind es in jedem noch so tollen System immer die Menschen, die handeln, auf die es ankommt. Und die kann keine Utopie unfehlbar machen.


    Grüße Enja

  • hier ist doch eigentlich auch platz für meine realistische utopie:
    schule als offener lern- und lebensraum
    http://www.rolf-robischon.de/neueschule.htm
    in dem kinder stark und selbstständig werden,
    erwachsene sie beim lernen, arbeiten, leben begleiten.
    ich erlebe inzwischen zum wiederholten mal, dass so ein starkes kind selber entscheidet wann es eingeschult wird, hier jedesmal mitten im schuljahr.
    hier in freiburg ist ein kinderhaus (kindergarten und grundschule zusammen) vor der eröffnung.
    in ulm plant prof. manfred spitzer auch so eine einrichtung.
    bei so einer offenen schule muss nicht festgelegt werden, wann beginn und ende ist. sie steht zur verfügung.
    wetten dass sie angenommen wird.
    den "geschlossenen" schulen ringsumher läuft die kundschaft zunehmend fort.

  • Zitat

    Enja schrieb am 15.01.2006 10:22:
    Eigentlich trafen die Beratungen immer voll ins Un-Schwarze.


    Eigentlich ist es auf Dauer nicht möglich, die statistische Zufallstrefferquote von grob 30% zu unterschreiten.
    Ich wünsche mir darum, dass Du unrecht hast. ;)


    Und ich wünsche mir, dass jedes Kind zumindest die Möglichkeit zu einer kostenbefreiten schulischen Nachmittagsförderung bekommt.


    - Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von oh-ein-papa ()

    • Offizieller Beitrag

    Die Betreuung wie in der DDR (Die Nachmittagsbetreuung war übrigens freiwillig, ich war nicht dort.) gibt es ähnlich auch heute in einigen Gebieten noch. Nur dass das Essen eben teilweise in Asietten geliefert wird und einige Horte in den Kitas sind. Man nennt das dann "offene Ganztagsschule".


    Grüße,
    Conni

  • Ja, und dann gibt es noch Eltern, die gegen die Ganztagsschule anlaufen und die ihre Kinder abseits der Schule einem gnadenlosen Zeitplan aussetzen; jeder Tag ist durchstrukturiert, und kommt zwischen Sport, Musikunterricht und Nachhilfe etwas dazwischen, bricht die "Logistik" zusammen.


    Ja und wenn dann die "glückliche Familie" kurz vor den Schlaf-Koma sich noch den Dumm-Dieter Bohlen zum Fast-Food Abendbrot gönnt, die "Kleinen" die Rest-Hausaufgaben um 22:00 Uhr unter der Bettdecke vervollständigen etc.; dann war es doch mal wieder ein gelungener Tag ohne Ganztagsschule!


    ... und am nächsten Morgen dürfen dann auch Lehrer wieder ihrem Halbtagsunterricht in gewohnter Form nachgehen, sich der Arbeit ihrer Nachhilfekollegen freuen und den "Kleinen" mal wieder zeigen und sagen, dass sie nur zu faul oder dumm sind und eh nichts Gescheites aus ihnen wird.


    Oh wunderbares Deutschland!


    Nein, nein bleibt uns nur vom Leibe mit der "Zwangs-Ganztagsschule". Lieber empören wir uns hier und da weiter ein "bisschen" über die "Ungerechtigkeiten von ungleichen Bildungschancen". Das tut ja nicht weh!
    Lieber schicken wir schon Grundschulkinder ins "(Nachhilfe-) Repetitorium" und wer es nicht bezahlen kann, die falschen Eltern und auch Lehrer hat... na Pech gehabt!


    Aber oh weh, es will jemand die "heiligen Kühe" angehen, dann schiessen die Bedenkenträger gleich aus allen Ecken.


    Obwohl- ich habe schon Verständnis für Schüler-Abwehrhaltung gegen Ganztagsschulen: schrecklich, wenn sich die bisherige Form auch noch über den ganzen Tag ziehen würde.


    Dann sehe ich auch wie robischon: "geschlossenen" Schulen denen die Kundschaft nur wegrennen will!


    Gruß Candide,


    die sich bei diesem Thema immer ereifern wird!

  • Allgemeine Eltern-Beschimpfung finde ich genauso unsinnig wie allgemeine Lehrer-Beschimpfung. Aber das nur mal am Rande.


    Mit der Treffer-Quote bei den Beratungen ist das so eine Sache. Wenn man ein Kind hat, dass nicht so wirklich in den Mainstream passt, stimmt das selten, was da über einen hereinbricht.


    Tatsächlich war es bei meinem Ältesten so, dass die Empfehlungen für die weiterführende Schule bei fast keinem der Kinder stimmten. Und zwar in beiden Richtungen. Wahrscheinlich ist eine wirklich gute Trefferquote da auch kaum zu erzielen.


    Meine Kinder haben sich immer Lehrer gewünscht, die auch außerhalb der Unterrichtszeit ansprechbar sind. Bei denen man mal rückfragen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat und an die man sich mit einem Anliegen auch mal wenden kann.


    Grüße Enja

  • Candide:

    Zitat

    und dann gibt es noch Eltern ...

    Enja:

    Zitat

    Allgemeine Eltern-Beschimpfung

    ??
    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Jetzt mal ohne auf irgendeine der Kabbeleien oben Bezug zu nehmen...


    Ich wünsche mir für mich als zukünftige Gymnasiallehrerin ein eigenes Klassenzimmer, in dem ich Lernplakate aufhängen kann, in dem mein Material jederzeit greifbar ist und in dem ich auch wirklich gut arbeiten bzw. auch für Schüler ansprechbar sein kann.
    Mit den Kollegen vom Fach nebenan, so dass man sich auch gut beraten kann.


    Das wär doch was.

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

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