Hallo,
ich bin ja nun seit ca. einem 3/4-Jahr auf meiner ersten festen Stelle. Dass mein Studium in gewisser Weise etwas realititätsfremd war, war mir schon auf der Uni klar. Ich kann jedoch von meiner Schule und meinem Seminar wirklich behaupten, dass sie ihr Bestes gegeben haben, um mich gut auszubilden.
Und trotzdem ... es gibt so viele Dinge, die ich jetzt erst mühsam lernen muss. Immer mehr wird mir jetzt klar, wie sehr ich im Referendariat wirklich in einem "Schonraum" gewesen bin, in dem mir sehr vieles des harten Schulalltags verborgen geblieben oder nur ansatzweise klar geworden ist.
Es geht mir hierbei jetzt weniger um fachliche oder theoretische Dinge - was ich jetzt erst wirklich lerne, ist z.B. das notwendige Durchsetzungsvermögen.
Wie ging/geht es euch denn so in euren ersten Jahren als Junglehrer? Läuft bei euch bereits alles super oder geratet ihr oft auch noch total ins Schwimmen und wünscht euch, ihr hättet noch so etwas Ähnliches wie einen Betreuer/Berater?
Mal ganz abgesehen davon, dass ich der Ansicht bin, dass die gesamte Lehrerausbildung noch viel praxisnäher und auch vor allem schulartübergreifend (!!!) erfolgen sollte, wäre zumindest ich sehr dankbar dafür, wenn es für Junglehrer z.B. die ersten zwei Jahre lang eine gewisse innerschulische Betreuung gäbe (muss ja nicht sehr intensiv sein).
Ich habe nun das Glück, an einer Schule zu sein, die mir Hilfen zur Seite stellt und meine ehemalige Ausbilderin ist auch noch für mich erreichbar, aber ich denke, dass viele Berufsanfänger mit ihrem Praxisschock allein dastehen und wenig Unterstützung erfahren.
Was meint ihr?
Liebe Grüße,
Carla-Emilia