Hallo Ihr Lieben,
am Freitag Abend und Samstag den ganzen Tag war ich bei einem Workshop für AD(H)S- sehr gut und sehr lehrreich aufbereitet, wobei die Zielgruppen eigentlich in erster Linie Sport-und Jugendgruppenleiter waren.
Nachdem vor einiger Zeit Legata schon mal sehr informative Erkenntnisse gepostet hat (Könnte bitte jemand den Link einfügen- entweder ich kann es wirklich nicht, oder es funktioniert bei mir gerade nicht)
werde ich nur noch dazu ergänzen, was ich noch dazu gelernt habe bzw. was man als Lehrer in der Klasse machen
kann.
a) Von AD(H)S spricht man erst dann, wenn die Symptome 6 Monate am Stück festgestellt wurden- und zwar in mindestens 2 Kontexten (z.B. Schule und Sportgruppe, oder zu Hause und in der Schule etc.)
b)AD(H)S kann aus den oben genannten Gründen nicht mal eben so nach einer Stunde Untersuchung von einem Arzt diagnostiziert werden.
c)Nicht jedes lebhafte Kind, das träumt oder ab und zu mal ausrastet, hat AD(H)S. Von folgenden Symptomen sollten mindestens6 erkennbar sein:
-Zappeligkeit (nur bei ADHS)
- Unaufmerksamkeit
-Impulsivität
-Lernstörungen
-Aggressivität
-mangelndes Sozialverhalten
- Konzentrationsschwächen
- zerstreut sein
- Mangelnde Fähigkeit, sich an Regeln zu halten.
d) Es gibt inzwischen Erkenntnisse, dass gleiche oder ähnliche Symptome auch durch Nahrungsmittelallergien ausgelöst werden können.
e) AD(H)S Kinder sind sehr empathiefähig und oft sehr kreativ.
f) Wer AD(H)S als Kind hatte, wird auch als Erwachsener (allerdings in deutlich abgemilderter Form) Symptome zeigen.
g) AD(H)S Kinder fallen in Städten deutlich mehr auf, da dort der Bewegungsraum natürlich viel enger ist, als auf dem Land, wo sich die Kinder noch austoben können.
Was ich als Lehrerin eines AD(H)S Kindes machen kann:
- Absprache mit den Eltern
(aber: Wir sind nunmal keine Fachleute, das ist nicht unser Gebiet und unsere Ressourcen sind nunmal einfach begrenzt. Zitat der Seminarleiterin:"In jeder Gruppe, in der ein AD(H) S Kind ist, bräuchte man eigentlich zwei Leiter/Lehrer")
- Regeln mit dem Kind zusammen ausarbeiten (wenige, aber dafür klare)
- Bewegungsspiele in der Klasse (auch im Gym gehen schon mal so 5 Minuten oder so)
- viel Lob und Bestätigung
- dem Kind ruhig auch mal kreative Aufgaben mit etwas Verantwortung übertragen
- Immer wieder zwischendrin Reflexion mit dem Kind und der Klasse (Wie geht es dem Kind, wie kommt die Klasse klar?)
Alles in allem: Es war ein supergutes Seminar, sehr interessant (obwohl ich es höchstwahrscheinlich gar nicht als Fortbildung anerkannt kriege
)
Lg, Hermine