Hallo zusammen!
Seit diesem Schuljahr habe ich in meiner Klasse (6./Hauptschule) eine Schülerin, von der ich den Eindruck habe, dass sie sich unangenehmen Situationen immer mehr durch Krankheiten entzieht.
Sie fehlt seit einiger Zeit gehäuft, mindestens einen Tag in der Woche, oft mehr. Am Sportunterricht hat sie bislang vielleicht 3-4 Mal teilgenommen.
Ihre Fehlzeiten sind allerdings immer entschuldigt: Bauchschmerzen, Regelschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelzerrungen, Übelkeit, Kreislaufprobleme, usw. Die Entschuldigungen kommen entweder von der Mutter oder von einem Arzt. Soweit ist das also in Ordnung.
Allerdings macht mir die Häufigkeit des Fehlens und vor allem auch die Art der Gründe langsam Sorgen. Der Eindruck, dass diese ganzen Beschwerden psychosomatischer Natur sind, liegt einfach schon sehr nahe.
Dafür spräche zudem, dass sich diese Schülerin (allerdings schon seit einigen Jahren) bei uns im Grund- und Hauptschulbereich ständig mit ihren Leistungsgrenzen konfrontiert sah und sieht. Sie wiederholt derzeit die 6. Klasse, hat in allen Fächern jedoch weiterhin zu kämpfen und derzeit habe ich den Eindruck, dass sie die Versetzung wieder nicht schaffen könnte. Durch die vielen Fehlzeiten werden ihre Leistungen zudem ja nun leider auch nicht gerade besser.
Ich denke darüber nach, ein sonderpäd. Überprüfungsverfahren für die L-Schule einzuleiten, habe aber darüber bislang weder mit ihr noch mit ihren Eltern gesprochen, da ich das Mädchen ja erst seit Beginn dieses Schuljahres kenne und noch am Schwanken bin. Sie bewegt sich sicherlich an der Grenze zwischen Regel- und L-Schule.
Von ihrem alten Klassenlehrer habe ich zudem erfahren, dass ihre Eltern sich vermutlich mit Händen und Füßen gegen ein Überprüfungsverfahren wehren würden, weswegen ich mich ihnen gegenüber auch noch bedeckt halte, solange ich mir selbst nicht sicher bin.
Gerade eben hatte ich wieder ein Telefonat mit der Mutter, die mir mitteilte, dass sich ihre Tochter erneut im Sportunterricht verletzt hat. Sie hat schlimme Schmerzen in der Schulter und kann deswegen morgen nicht in die Schule kommen. Zufällig habe ich heute mittag schon mit einer Kollegin über die Schülerin gesprochen und von ihr bereits von den Schmerzen erfahren und zudem, dass sie wohl von Situps herrühren. Hm. Kann man wirklich durch Situps Probleme mit der Schulter bekommen?
Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll.
Der Mutter habe ich natürlich meine Bedenken mitgeteilt, ebenso wie meine Besorgnis darüber, dass ihre Tochter so oft fehlt. Sie äußerte darauf ihrerseits Besorgnis um die Gesundheit ihrer Tochter, scheint aber keine direkte Verbindung zur Schule zu sehen.
Wenn das Mädchen anwesend ist, wirkt sie übrigens keineswegs unglücklich. Sie arbeitet immer bemüht und fleißig mit und strengt sich wirklich an gute Noten zu erreichen. Zwar gehört sie nicht gerade zu den Schülern, die sich für bestimmte Themen wirklich begeistern können und daher aus intrinsischer Motivation lernen, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie eine besondere Abneigung gegen Fächer oder Themen hat.
Nun ja, der Termin für die Meldung zum Ü-Verfahren rückt immer näher und ich weiß einfach immer noch nicht so recht, was ich machen soll.
Könnt ihr mir einfach mal sagen, was euch so bei meiner Schilderung durch den Kopf geht? Vielleicht hilft mir das ja irgendwie auf die Sprünge.
Liebe Grüße
Mia