Was würdet ihr in diesem Fall machen? *g*

  • Also: Mein Freund hat mir gestern eine Story aus seiner eigenen Schulzeit erzählt. Es handelte sich um einen 12er Deutsch LK und die Hausaufgaben sollten vorgetragen werden. Mein Freund kam dran und er trug seine HA auch ordnungsgemäß vor. Alles ok soweit...nur: er hatte kein Wort auf den zwei Seiten zu stehen, die er da "vorgelesen" hat. Er hat sich also beim Lesen seine Hausaufgaben zusammengedichtet. Der Lehrer merkte es zunächst nicht, kam ihm aber auf die Schliche, als er einen Absatz noch einmal vorlesen sollte, ihn aber nicht wortwörtlich wiederholen konnte.
    Die Mitschüler pochten auf Strafe (klar), der Lehrer fragte ihn, warum er denn das Gesagte nicht aufgeschrieben hätte. Die Antwort meines Freundes mit einem dicken Grinsen: zu faul. Außerdem hätte der Lehrer "vortragen" gesagt und nicht "vorlesen". Ich muss dazu sagen, dass mein Freund sehr gut durch das Abi gekommen ist. War eben manchmal (vielleicht auch wegen seiner Intelligenz) nur ein wenig zu faul einige Aufgaben zu erledigen.
    Also: was hättet ihr als Lehrer dieses Schülers gemacht. Der Deutschlehrer des LKs ist jedenfalls in eine Sackgasse gelaufen.


    Gruß, Thoughtful

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  • Hallo,


    also ich war ein ähnlicher Kandidat.


    Manchmal war es auch zu müßig, alles aufzuschreiben, wenn man es doch einfach so aus dem Ärmel schütteln kann.


    Ich hatte mich z.B. auch mal in Deutsch LK geärgert, als es hieß, ein Referat vorzubereiten. Der Lehrer sprach von Vortragen, kein Wort davon, dass er die schriftliche Ausführung einsammeln würde bzw. von den Vortragenden.


    Schriftliche Ausführungen gab es schon, aber nicht in Vortragsform, sondern in Stichworten. Mir reichte das, um mein Referat zu halten.


    Aber er wollte doch tatsächlich meinen Vortrag und schien höchst piekiert, dass ich auf der Grundlage von Stichworten meinen Vortrag hielt.


    Ich durfte aber die "Vortragsform" nachreichen.


    Also dem von Dir beschriebenen Schüler würde ich auferlegen, dass er den Vortrag schriftlich nachreicht.


    Doris

  • Schade, dass man den Leuten immer ihre Intelligenz neidet. Klar hätte ich auch gerne mehr davon ;) , hätte aber nicht mit einer Sanktion darauf reagiert (als Schüler).
    Wenn meine Schüler so etwas hinbekommen würden, wäre ich froh und dankbar; ich hätte den Schüler auch aufgefordert, den Vortrag schriftlich nachzureichen und beim nächsten Mal das Ganze gleich schriftlich zu fixieren.
    Lieben Gruß
    N.


    PS: Ich finde nur diese Haarspaltereien echt ermüdend: "vortragen" statt "vorlesen" (man, wenn mir langweilig ist, gehe ich auch in den Garten und zähle Erbsen).

    Ich denke schneller als ich schreibe...

  • Das kommt ganz drauf an, wie der LEhrer das Ganze bewerten möchte: will er eine mündliche Note für die Hausaufgabe machen, dann langt der Vortrag.
    Will er was schriftliches sehen, dann muss er es auch als schriftliche Note bewerten.


    Ich sag in meiner Oberstufe, dass sie die Hausaufgaben, sofern nicht ausdrücklich von mir gewünscht, nicht schriftlich zu machen brauchen, solange sie es aus dem Stehgreif mündlich vortragen können. Einige können das, der Rest hat schnell gemerkt, dass sie sich Notizen machen sollten oder es am besten gleich ausformulieren.


    Grüße
    Lolle

  • Ich hätte es auf jeden Fall mit Humor genommen und dem Schüler dann einen passenden lustigen Spruch zum Nicht-Wiederholen-Können gesagt. Ist doch toll, wenn einer aus dem Stehgreif einen flüssigen Vortrag halten kann. Das sollte man doch auch honorieren, sonst neigt man ja eher dazu zu kritisieren, wenn zuviel vom Papier abgelesen wurde.
    Schriftlich nachreichen kann der Schüler es ja immer noch.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Gerade bei Hausaufgaben:


    Lieber ist mir ein Schüler, der seine Hausaufgabe mündlich fehlerfrei vortragen kann, als einer, der die vom großen Bruder vorgeschriebene säuberlich abgepinnte HA vorlesen kann.

  • Zitat

    Doris schrieb am 02.11.2005 08:02:


    also ich war ein ähnlicher Kandidat.


    Manchmal war es auch zu müßig, alles aufzuschreiben, wenn man es doch einfach so aus dem Ärmel schütteln kann.


    Es ist schon deprimierend, von lauter solchen Edel-Intelligenzbestien umgeben zu sein!


    Amanda

  • Zitat

    Amanda schrieb am 02.11.2005 18:18:
    [


    Es ist schon deprimierend, von lauter solchen Edel-Intelligenzbestien umgeben zu sein!


    Amanda


    UUUh, sollte man da Neid raus lesen können? Nein, oder? ;) Menschenskinder, es gibt solche Leute und solche. Vielleicht kannst Du dann eben was anderes besser. Oder bist gesund? Oder hast einen Job, der Dir Spaß macht? Oder einen Partner, der Dich über alles liebt? Oder Du gärtnerst gerne? Oder was weiß ich!?
    Fröhliche Grüße von NerD
    (ich glaube, ich bin keine Edel-Intelligenzbestie, aber manches Mal eine Bestie :) )

    Ich denke schneller als ich schreibe...

  • Du sprichst mir aus der Seele, auch wenn ich manchmal selbst unter der Intelligenz meines Freundes leide.
    Ich denke aber auch, dass solche Aktionen nicht bestraft werden sollten, was besagter Lehrer ja eigentlich vor hatte, sondern der Schüler auf eine etwas andere Art und Weise gewürdigt werden sollte. Ich bin leider noch nicht in der Schulpraxis, und weiß daher noch nicht, wie gjavascript:document.eingabe.pema.value='neue Antwort erstellen';javascript:document.eingabe.pema.name='savenewposting';javascript:document.eingabe.target='_self'; document.eingabe.submit();
    Speichernenau ich in solch einem Fall reagieren würde. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die schlauen Schüler, die für mich sicherlich auch eine Herausforderung darstellen werden.

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    Benjamin Franklin

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