Ist eine kausale Therapie von Lese- Rechtschreib-Störungen möglich?
Prof. Dr. Waldemar von Suchodoletz, Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
- gehen aus von nicht wissenschaftlichen Konzepten über die Ursachen von Legasthenie
- bringen angeblich schnell, langfristige Erfolge
- angeblich keine hohe Anstrengung
- angeblich kein Therapieversagen
zentrale auditive Wahrnehmungsstörungen
- Konzept nach Tomatis ( HNO Arzt)
- Verstärkung schlecht gehörter Frequenzen
- Verstärkung hoher Frequenzen
- Rücknahmen der Lautstärke links ( Rechtsohrdominanz)
- Musik wird über Knochenleitung wechselseitig übertragen
Daraus abgeleitet:
- Klangtherapie
- Richtungshörtraining
- Hochtonhörtraining
- Hördominanztraining
- Horchspiele
- Auditives Training
- „Audilex“ Finnisches Computerprodukt
Indikationen bei:
- LRS/Legasthenie
- Sprachstörungen
- ADHS
- Psychische Auffälligkeiten
- Verhaltensstörungen
- Stress
= Erfolg ist nicht belegt, aber auch ohne diesen Beleg hohe Zufriedenheit der betroffenen
Personen
Training des Sehens
- Irlen-Therapie mit Colorbrille
- Training der Blicksteuerung
- Beidseitiges Sehen
- Jede 2. LRS hat ein latentes Schielen
- Jede 2. Nicht LRS hat aber auch ein latentes Schielen
- Brille gleicht Schielwinkel aus, das Auge ist diesen Winkel aber gewöhnt und stellt die Augen danach wieder ein, der Schielwinkel erhöht sich
- Blicksteuerung:
o Frage? Blickstprünge weil LRS, oder LRS weil Blicksprünge
o Wenn wir chinesische Texte lesen machen wir alle Blicksprünge
= 80 % der Kinder machen nach der Behandlung bessere Blicksprünge, aber keine
Verbesserung bei der LRS
Computerprogramm „Sofort fehlerfrei lesen“ von Reinhard Werth
= kein belegter Erfolg
Genau so wie es keinen wissenschaftlichen Erfolg im Bezug auf die Legasthenie gibt bei:
- Training von Hemispärendominanz und –koordination
- EDU-Kinestetik
- Psychomotorik
- Kybermotorik
- Neuro Feedback
- Neurolinguistisches Programm
- Davis Methode
Es hilft bei LRS/Legasthenie also doch nur der mühsame, langsame Weg über das Üben der zum Schriftspracherwerb relevanten Dinge, der Lernmotivation und der Anhebung des Selbstwertgefühles