Die meisten Lehrerinnen, die ich kenne und die nach der LdS-Methode arbeiten, übernehmen Reichens Vorgehen nicht 1:1. Ich z.B. arbeite mit der Anlauttabelle und Silbenkönigen. Bei der Methode handelt es sich um eine Leselern-Methode.
Kann das Kind lesen und beherrscht es das lautgetreue Schreiben, kann es Rechtschreibregeln lernen.
Dazu erarbeite ich von Beginn an einen Klassenwortschatz mit lautgetreuen Wörtern. Später kommen Wörter dazu, bei denen man Regeln oder Tricks anwenden muss, um sie richtig zu schreiben. Jedes Kind hat aber gleichzeitig einen individuellen Wortschatz.
Heidi
ADS, Autismus, Legasthenie, Kiss, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten
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Erst einmal freue ich mich das du dich ernsthaft interessierst
ZitatJa, was ist denn ein „wirklich legasthenes Kind“?
Bei Kindern wo das LRS-Problem eben nicht durch mangelhafte Förderung/Vermittlung entstanden ist !!!!!
Bei vielen Kindern ist es sogar vereerbt durch ein Elternteil . Dazu hänge ich unten ans Posting noch ein paar Berichte an.ZitatUnd wo setzt dieser Fachmann die Grenze? Bei dem Schüler, der auf hundert Wörter 20 Fehler macht, bei dem Schüler, dem 15 Fehler unterlaufen oder bei dem, der es „nur“ auf 10 Fehler bringt? Fast jeder von diesen Schülern hat seine „Spezialfehler“, die letztlich auch typisch für „echte“ Legastheniker sind.
Der Fachmann betrachtet nicht nur die Fehler , sondern das Kind gesamt u. es gibt auch spezielle Tests die durchgeführt werden.
Meine "persönliche" Meinung ist aber , das man das "wirklich" legasthene Kind tatsächlich erst in der Förderung erkennt. Das sind zum Beispiel auch die Kinder die in Nachmittagsnachhilfen scheitern u. sich kaum Verbesserungen einstellen.
Ich würde für das endgültige Einordnen sogar bis zu 2 Jahre Förderung veranschlagen (selbst bei meinem Kind) , damit auch die leichten Legasthenien nicht durchs Raster fallen. Und ich fände es wichtig, das diese Förderungen wirklich schon ganz früh (spätetestens Anfang 2. Schuljahr) beginnen. Ein Kind das "nur" LRS hat wird bei intensiver Förderung schnell wieder den Anschluß finden . Leichte Legastheniker werden sich auch verbessern u. zumindestens weiter dem Unterricht folgen können. Schwere Legastheniker werden trotz dieser Förderung immer die gleichen /oder auch oft sogar neue Fehler produzieren. Und für diese Kinder wäre es eine enorme Hilfe auf der weiterführenden Schule, wenn die GS dies bestätigen dürfte u. es dann eben auch den nötigen Schonraum für die Zukunft bieten könnte. ................ uih ich träume mal wieder wild *seufz*
ZitatEs ist nur einfach so, dass ich genau das von mir geschilderte Problem in der Praxis tatsächlich habe, und es führt zu Protesten in einer unserer Klassen. Die wollen sich jetzt fast alle „ein Zettelchen“ vom Psychologen oder sonst wem besorgen, auf dem ihnen Legasthenie bescheinigt wird.
Hört sich schon nach weiterführender Schule an . Richtig ? Tja da ist das Kind eben schon in den Brunnen gefallen u. die Lehrer sind da glaube ich machtlos. Im Prinzip ist es für den Lehrer ja einfacher, wenn Schüler „ein Zettelchen“ vom Psychologen anbringen. Denn dann kann er sich getrost am LRS-Erlass orientieren (insofern vorhanden). Was für die Kinder die gar nicht "wirklich" legasthen sind nicht gerade die Ideallösung ist, weil sie es ja noch lernen könnten. Die Förderung muss also früher ansetzen. Und wenn das Elterhaus dazu nicht in der Lage ist , muss die Schule es eben leisten. Darauf hat meiner Meinung nach jedes Kind ein Recht !
Und hier wäre es tatsächlich enorm wichtig , wenn Lehrer u. Eltern für diese Möglichkeiten zusammen kämpfen würden. Es macht doch keinen Sinn darüber jahrelang zu diskutieren, das Problem hin und her zu schieben oder gar wegzudiskutieren/ignorieren. Es ist doch allzu deutlich das allein die innere Differenzierung nicht ausreicht, das Problem zu beheben. Und es kompliziert den Unterricht für den Lehrer doch auch unnötig. Das kann doch auf beiden Seiten nur Frust erzeugen.
ZitatUnd noch etwas beschäftigt mich: Leistungsschwächen oder meinetwegen Teilleistungsschwächen haben in den vergangenen 10 bis 12 Jahren drastisch zugenommen. Vielleicht geht das auch schon ein bisschen länger. Woran liegt das?
Ist das wirklich so ? Oder wurden diese Kinder früher nicht einfach als dumm abgestempelt u. man hat dementsprechend reagiert ?
ZitatSollten wir uns nicht um die Ursachen dieser generellen Entwicklung kümmern und wirklich nur in begründeten Einzelfällen therapieren?
Ja ! Ja ! JA ! Aber das braucht Zeit u. genügend Stunden u. Lehrer u. Verständnis füreinander !!!!
Ich lese auch oft : "Die Eltern können ja auch nicht alles auf die Schule abschieben ! " Das ist absolut richtig u. ganz viele Eltern werden u. wollen das auch nicht tun. Aber was ist mit den Kindern deren Eltern es nicht können oder gar wollen ? Darf man diesen Kindern die Hilfe u. Chancen einfach verweigern , nur weil die Eltern nicht "fähig" sind. "Schule" geht doch die gesamte Gesellschaft etwas an. Schüler sind doch ein wertvoller "Rohstoff" für unser aller Zukunft. Warum kann Schule nicht auch "Familie" sein ? Sehr schön wurde das im Film "Treibhäuser der Zukunft " dokumentiert. Aber für diesen "Traum" von Schule brauchen wir auch die Lehrer die "mitträumen"
LG Braunauge
ZitatLeseschwäche ist offenbar genetisch bedingt (2/2005)
WASHINGTON (ddp). Legasthenie hat offenbar auch eine genetische Ursache. Das schließen britische Wissenschaftler aus den Ergebnissen einer Untersuchung, in der sie das Erbgut von Legasthenikern mit dem von Menschen ohne Lese-Rechtschreibschwäche verglichen.
Da sich Legastheniker in bestimmten Familien häufen, gehen Wissenschaftler schon länger davon aus, daß genetische Faktoren bei der Entstehung von Legasthenie entscheidend sind. Im Fokus sind dabei Gene einer Region auf Chromosom 6, darunter auch das KIAA0319-Gen.
Um die verdächtige Region genauer einzugrenzen, untersuchten US-Forscher bei 223 Freiwilligen mit Legasthenie und 273 Kontrollpersonen, welche Gene typische Abweichungen hatten. Besonders zwei Veränderungen in der Sequenz von KIAA0319 kamen bei den Legasthenikern deutlich häufiger vor als bei den Kontrollpersonen, berichten die Forscher in der aktuellen Online-Ausgabe von "Science".
Wie das Gen die Lese- und Rechtschreibfähigkeit beeinflußt, wissen die Forscher aber noch nicht.www.aerztezeitung.de
Forschungserkenntnisse 2004
Legasthenie und Gehirn auf Chinesisch
HONGKONG (dpa). Legasthenie ist je nach Kultur in unterschiedlichen Hirnregionen angesiedelt. Bei Chinesen, die Schriftzeichen lesen, lägen die Probleme in anderen Gehirnarealen als bei Menschen, die mit dem Alphabet arbeiten.Das berichten chinesische und US-amerikanische Wissenschaftler in der heutigen Ausgabe von "Nature" (431, 2004, 71). Bei alphabetischen Sprachen müsse das Gehirn lediglich die Buchstaben der Worte mit Lauten verknüpfen. Im Chinesischen käme die Erkennung der komplexen Schriftzeichen hinzu.
Bislang sei die Ursache der Lese-Rechtschreib-Schwäche lediglich an alphabetischen Sprachen untersucht worden, berichtet die Gruppe um den Hongkonger Wissenschaftler Li-Hai Tan, der auch am National Institute for Mental Health in Bethesda in den USA arbeitet.
Das Team hat nun die Gehirnaktivitäten von chinesischen Legasthenikern beobachtet, während diese Aufgaben mit chinesischen Schriftzeichen lösten. Mit der bildgebenden Kernspintomographie wiesen sie nach, daß bei ihnen die Probleme im Bereich des linken vorderen Großhirns liegen.
Bei Menschen mit alphabetischen Sprachen wurde bisher immer eine Hirnregion im linken Schläfen- und Stirnlappen mit der Lese-Rechtschreib-Schwäche in Verbindung gebracht.
Forschungserkenntnisse 2001
Die Legasthenie kann auch Balancegefühl und Motorik beeinträchtigen.
San Francisco - Obwohl als Lese- und Rechtschreibschwäche definiert kann
Legasthenie auch die Wahrnehmung von bewegten Objekten beeinträchtigen. Das berichtete ein amerikanisches Forscherpaar in San Francisco vor dem größten interdisziplinären Wissenschaftskongress der Welt."Das geht zwar nicht so weit, dass die Kinder vor jedes Auto laufen", sagt
Thomas Zeffiro, aber Schwierigkeiten beim Wahrnehmen sich bewegender Objekte seien klar erkennbar. Legasthenie könne sich auch auf die Balance und die Koordination der Muskeln auswirken. Zeffiro und seine Frau Guinevere Eden,
beide führende Forscher an der Georgetown Universität in Washington, suchten
mit funktionaler Kernspintomographie (fMRI) nach Merkmalen im Hirn
betroffener Kinder und Erwachsener.Dabei entdeckten sie, dass diese Kandidaten weniger Hirnaktivitäten in
wichtigen Regionen der linken Hemisphäre zeigten als Kontrollpersonen ohne
Legasthenie. Dort sind die für das Lesen und Rechtschreiben entscheidenden
Regionen angesiedelt. Ein striktes Übungsprogramm aber half Erwachsenen, die
Schwäche durch eine erhöhte Aktivität in der rechten Hirnhälfte zu
kompensieren. Zeffiro und Eden wollen bald einen Test entwickeln, der die
Störung möglichst noch vor Schulbeginn anzeigt, damit sie durch schnelle
Behandlung abgebaut werden kann.Nach Definition der US-Forscher und Kollegen sind in den USA zwischen 5 und
15 Prozent der Bevölkerung von dem Problem betroffen. Legasthenie ist kein
Ausdruck von Intelligenzmangel. (APA/dpa).
[weiter zu Lerntherapie in unserer Einrichtung in Wiesbaden]Quelle: http://www.gesund.co.at
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Hallo,
ZitatZitat:
Und noch etwas beschäftigt mich: Leistungsschwächen oder meinetwegen Teilleistungsschwächen haben in den vergangenen 10 bis 12 Jahren drastisch zugenommen. Vielleicht geht das auch schon ein bisschen länger. Woran liegt das?Zitat
Ist das wirklich so ? Oder wurden diese Kinder früher nicht einfach als dumm abgestempelt u. man hat dementsprechend reagiert ?Es ist so. Die Kinder sind heute auffälliger als früher.
Studien haben es bewiesen.
Das Schulamt Wetzlar hat hierzu Untersuchungen vorgenommen. Auf einem Vortrag von Frau Beigel hat diese mal erzählt, dass sie nach der Auswertung gedacht hat, dass es doch nicht sein kann, dass so viele Kinder auffällig sind. Kurze Zeit nach ihrer Auswertung wurde im "Der Spiegel" eine ähnliche Zahl veröffentlicht.
Über die Ursachen gibt es z.Z. natürlich nur viele Spekulationen.
Fest steht aber, dass die Kinder vor 20 Jahren sich auf alle Fälle mehr bewegt haben. Im Fernsehen gab es oft erst ab 17 Uhr ein "gescheites" Programm, Computer und Internet gab es schon mal überhaupt nicht.
Sicher könnte man hier noch so viele Dinge aufführen. Mir allein fallen noch so viele Sachen ein....
Fakt ist: Die Umwelt hat sich stark verändert, warum nicht auch unsere Kinder?
LG
Uffel -
Hallo,
Animagus, ich freue mich schon auf deine Meinung zu "Flügeln und Wurzeln" (aber bitte bis zu Ende lesen).
Uffel, wie du schon sagst, die Welt unserer Kinder hat sich verändert (und nicht nur die Eltern sind schuld, Lehrer auch nicht!). Darauf muss gemeinsam reagiert werden - steht auch alles in "Wurzeln und Flügel", "Greifen und Begreifen" und "Bausteine der kindlichen Entwicklung".
Nochmal etwas zu Legasthenie -leider kriege ich hier nichts hinein kopiert: Wen es interessiert (die anderen lassen es einfach), liest doch bitte einmal am besten alle 90 Seiten: http://www.chucholowski.homepa…praxis/reflextherapie.htm oder dort zumindest Seite 15, letzter Absatz des Berichtes "Die Bedeutung persistierender Reflexe und deren Auswirkungen auf die visuelle Wahrnehmung". Hier wird auch auf den genetisch bedingten Anteil eingegangen.
Viele Grüße
Erika -
Erika, hast du meine PN nicht bekommen ?
LG Braunauge
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Hallo Braunauge,
sorry, habe ich jetzt erst gesehen, nachdem ich bei den PNs aufgeräumt und andere gelöscht habe. Antwort habe ich eben abgeschickt.
Bisher hatte ich eigentlich immer eine Mail bekommen, wenn eine PN an mich geschrieben wurde. Neuerdings kriege ich keine mehr. Beim Aufräumen eben habe ich nämlich noch eine andere PN gefunden. Warum bekomme ich keine Info mehr per Mail?
Viele Grüße
Erika -
Eine Info bekommt man wohl nur, wenn man zum Zeitpunkt des Versendens nicht im Lehrerforum online war (hat Stefan mal so erklärt meine ich).
Gruß leppy
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Hallo Erika,
Also da kann ich Leppy zustimmen. Ich habe dir die PN geschickt , als du hier online warst . Also alles im grünen Bereich
LG Braunauge
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Hallo Uffel,
du hast mehrfach über INPP geschrieben. Ich habe noch ein paar Fragen zu deinen Erfahrungen, möchte mich hier aber nicht persönlichen Angriffen aussetzen. Wie erreiche ich dich?
Grüße
Ute -
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Hallo elefantenflip,
vielen Dank für den Link, sehr interessant, endlich mal eine Seite einer Frau Dr. med., die ja in der Regel ernster genommen werden. Einiges auf der Seite ist wohl noch im Aufbau, der Vortrag ist zu lesen, bzw. Grafiken sind zu sehen. Hier fehlt natürlich der gesprochene Vortrag dazu.
Hier http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…=threadview&a=1&t=2570927
geht es um den Zusammenhang von Kiss, frühkindlichen Reflexen und Sprache, Wortschatz, Sprachverständnis. M.E. beschreibt besonders die Logopädin Irene am 23.08. den Zusammenhang sehr gut. Unterschiedliche Lernstörungen/Teilleistungsstörungen können die Folge sein, u.a. Legasthenie und Dyskalkulie.
Viele Grüße
Erika -
Hallo,
hier http://www.sozialprojekte.de/info/aluluunane werden gleich 5 gute Bücher auf einer Seite empfohlen.
Gruß
Erika -
Hallo,
in Hessen scheint einiges in Bewegung zu sein, zumindest auf dem Papier - siehe hier (nur für Leute, die nicht schon bei www.emgs.de gelesen haben)
http://schuleundgesundheit.hes…tagung/tagungsband_05.pdfEtwas viel zu lesen! Ich habe alles bisher auch nur ganz grob überflogen. workshop 5 ab Seite 47 ist m.E. ein ganz, ganz dicker Brocken, der unbedingt in die Tat umgesetzt werden muss.
Viele Grüße
Erika -
Hallo,
m.E. unbedingt lesenswert!!!
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=…=threadview&a=1&t=2593500
Viele Grüße
Erika
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