Als ich in die Schule ging, ( 1975-85) gab es nicht den Ansatz einer Diskussion, das den Schülern das Rauchen auf dem Schulgelände zu erlauben sei. Es war schlichtweg verboten. Ich glaube auch nicht das die Eltern das toleriert hätten. Es gab auch keine Raucherinseln außerhalb der Schule. Die Person des Leheres hatte aber auch einen anderen Stellenwert in der ehem DDR. Aus heutiger Sicht, fand ich die Hausbesuche des Lehrers bei seinen Schülern nicht schlecht. Da konnte man sich mal ein Bild machen, aus welchen Elternhaus der Schüler kommt.
Ich bin kein Leher aber Mutti eines Fast-Schulkindes und ich finde das Schulsystem besser, mit welchen ich großgeworden bin. Es war kompromissloser, aber es hat sich bestimmt nicht zum Nachteil der Schüler ausgewirkt.
Reni
Spiegel: Die Erziehung der Eltern
-
-
Tina34 schrieb:
Zitatmeiner Meinung nach wird schon viel im Mutterleib versaut.
Vor der Geburt tut sich auch schon einiges, das ist richtig. Rauchen und Alkohol sind sicher nicht gesund für ein Kind im Mutterleib. Ich kenne allerdings weniger solcher verantwortungsloser Mütter als es bei dir scheinbar der Fall ist. Ich kenne aber viele, die sich vor der Geburt weniger bewegen als es die Mütter früher getan haben. Sie fahren mit dem Auto anstatt zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren und bewegen sich auch sonst kaum. Dabei kann es passieren, dass das Ungeborene durch Bewegungsmangel der Mutter zu wenig Gleichgewichtsinformationen erhält. Das Gleichgewicht ist aber eine ganz oberwichtige Sache. Ohne Aufbau von Gleichgewicht läuft alles Mögliche in der Entwicklung schief. Hier sehe ich viel größere negative Auswirkungen auf die Ungeborenen. Unstrittig soll auf jeden Fall sein, dass es häufig zu Entwicklungsstörungen bei Kindern kommt, wenn Mütter z.B. wegen vorzeitiger Wehen zu lange liegen mussten. Leider sagt ihnen niemand, dass z.B. ein zweimal tägliches Schaukelstuhlschaukeln diese Störungen verhindern könnte.
Das Gleichgewicht hängt sehr eng mit den frühkindlichen Reflexen zusammen. Auch ohne Kiss kann es passieren, dass z.B. der Mororeflex noch sein Unwesen treibt. Morokinder fühlen sich ständig bedroht und befinden sich immer an der Schwelle einer Kampf- bzw. Fluchtbereitschaft. Sie sind gefangen in einem Teufelskreis. Die Reflextätigkeit regt die Produktion von Adrenalin und Cortisol (Stresshormone) an. Adrenalin und Cortisol gehören zu den Hauptabwehrstoffen des Körpers gegen Allergien und Infektionen. Wenn diese von ihrer primären Funktion abgelenkt werden und eventuell unzureichende Vorräte beider Stoffe im Körper vorhanden sind, ist eine ausreichende Immunität und ausgewogene Reaktion auf mögliche Allergene eventuell nicht mehr gewährleistet. Das würde erklären, warum z.B. Neurodermitis, Asthma u.a. seit geraumer Zeit häufiger als früher auftritt.
Frau Beigel ist übrigens nicht die Erfinderin der Reflextherapie, sondern lediglich eine sehr erfolgreiche über ihren Tellerrand hinausschauende Anwenderin.
Um wieder auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Morokinder wirken teilweise wie schlecht erzogene Kinder. Sie können sich teilweise leicht aufregen, sind manchmal überaktiv, wollen Situationen manipulieren oder kontrollieren, sind teilweise unfähig, die Körpersprache anderer zu verstehen und mehr. Wutausbrüche oder Tränen können an der Tagesordnung sein.
Es ist sicher verständlich, dass Eltern mit solchen Kindern an ihre Grenzen stoßen, verzweifelt, überfordert, resigniert und sonst was sein können und somit vorhandene Störungen auch noch verstärken. Ebenso geht es den Lehrern, sie kommen mit den Kindern schlecht zurecht und verstärken alle möglichen Störungen.
Ich möchte nochmals betonen, dass ich nie behauptet habe, dass alles an Kiss und/oder frühkindlichen Reflexen liegt, aber sehr, sehr oft beginnt damit ein schlimmer Teufelskreis.
Viele Grüße
Erika -
-
Zitat
Erika schrieb am 14.08.2005 21:12:
du bist Lehrer und ich bin Mutter.
Ein interessanter Satz!
Er ist wahr und überträgt trotzdem eine Botschaft, die falsch ist.Gruß
Animagus
-
Hallo Animagus,
noch ein bisschen mehr sticheln mit der letzten Bemerkung oder belehren?
Ich denke, du weißt was ich sagen wollte. Du bist Lehrer und nimmst subjektiv aus dieser Perspektive wahr sowie ich subjektiv aus der Elternsicht wahrnehme. Deshalb fallen dir eben die Negativmeldungen über Lehrer eher auf und mir eben die über Eltern. Das ist wohl auch völlig normal.
Gruß Erika
-
An unserer Schule ist es so, dass Regeln auch durchgesetzt werden. Auf dem Schulgelände wird nicht geraucht und fertig. Weder in den Büschen noch auf den Toiletten wird das zugelassen.
Ansonsten gehe ich durchaus davon aus, dass die Lehrer eine starke Vorbildwirkung haben. Einige allemal. Leider sind bei uns die Kettenraucher die Lehrer, die besonders beliebt sind. Mit dem Gemeinsam-Rauchen verbinden sich natürlich auch Kommunikationsmöglichkeiten, die den nichtrauchenden Schülern nicht geboten werden. Das ist die falsche Botschaft.
Eltern sind natürlich auch oft schlechte Vorbilder. Keine Frage. Aber wir bemühen uns eigentlich schon. Bei uns raucht niemand und es würde mich sehr stark stören, wenn eins meiner Kinder damit anfangen würde. Die Konfrontation mit dem qualmenden Lieblingslehrer kann ich dagegen nicht unterbinden. Das ist ein Zwangs-Verhältnis. Insofern bin ich halt dagegen.
Grüße Enja
-
Um mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen:
Was mir oft schon reichen würde, wäre, wenn Eltern überhaupt (ein)sehen könnten / würden, dass ihr lieber Kleiner in irgendeiner Weise auffällig ist. Ist nämlich mein Hauptproblem: Der Lehrer ist in vielen Elternaugen dann derjenige, der das Problem hat, nicht das Kind. ("Zu Hause ist der xxx gaaanz anders! Was Sie da beschreiben, kenne ich gar nicht...") Und dann, DANN ist es sauschwer, allein was zu unternehmen...
-
Wir bekamen schon im Kindergarten erklärt, dass sich die Kinder zu Hause und außerhalb überaus unterschiedlich betragen können. Es ist für die Eltern dann wirklich schwer vorstellbar, wenn ihr zu Hause kreuzbraves Kind regelmäßig in der Schule austickt. Bei unseren ist es umgekehrt. Die sind zu Hause durchaus heftig und in der Schule sehr angepasst. Da wundert man sich dann über die Schilderungen genauso.
Die Kunst wäre es, einen gemeinsamen Weg zu finden. Und das wird per Konfrontation nicht klappen.
Noch eins: die Eltern sind häufig schwer in der Defensive. Gerade wenn man ein Kind hat, dass öfter mal unangenehm auffällt, aber keine Ahnung hat, was man dagegen tun könnte, neigen sie zum Gegenangriff. Da steckt auch die Furcht dahinter, dass das Kind von der Schule soll, wenn das Fehlverhalten definitiv festgestellt wird.
Nach meinem Empfinden würde in so einem Moment helfen, wenn eher Hilfsangebote als Verurteilungen kämen. Ich kann mich aber durchaus irren.
Grüße Enja
-
Hallo,
also ich weiß, dass mein Kind auffällig ist und wir sind schon immer massiv bemüht, alles zu tun, um dem entgegen zu wirken.
Wenn ich wirklich nicht sehen würde, dass mein Kind Probs hat, dann wäre ich mehr als blind. Was mir aber z.B. auffällt, sie hat große Probleme in ihrer Klasse, bzw sie verhält sich äußerst ungeschickt im Umgang mit den Kids in der Schule.
Aber in einer anderen Gruppe, in der viele Kinder sind, die ähnlich "gestrickt" sind, wie sie selbst, lebt sie auf, findet Kameraden, wird nicht geärgert, gepiesackt ect..
Aber die Lehrer wollten davon leider noch nie etwas so richtig wissen, wollen nicht mit uns ergründen, wo hier die Ursachen liegen. Allerdings bemühen sich die Lehrer an der jetzigen Schule immer darum, dass niemand zu sehr drangsaliert wird.
Es wäre aber wirklich besser, Eltern würden nicht in die Defensive gedrängt. Ich empfand die Schulgespräche bisher meist als Bedrohung, da meist nur von uns gefordert wird und wir uns wirklich schon mehr als ins Zeug legen.
Es kamen auch nie wirkliche Hilfsangebote, sondern eher Forderungen, die uns teilweise sogar massiv Geld gekostet hätten.
Auch gehört es zum vernünftigen Ton, dass man auch den Eltern zuhört, wenn diese einsichtig sind bezüglich der Probleme. So können Lehrer vielleicht eher erkennen, wie man dem Kind helfen kann, anstatt sich als pädagogisch überfordert zu bekennen.
Wenn Eltern auch Tipps haben, ist es bestimmt keine Herabsetzung des Lehrers, wenn er diese Tipps annimmt.
Ich möchte auch nicht über einen Kamm geschert werden mit den Teilnahmslosen, ich möchte, dass man mir zuhört, was wir alles tun, wie viel Arbeit wir uns machen, ich möchte anerkannt werden und nicht in die Kategorie "unfähig und faul" abgelegt werden.
Eines ist für alle Seiten wichtig: Respekt
Wenn man mich angreift, dann darf man sich doch nicht wundern, wenn ich wütend werde. Wenn man mich herunterputzt, darf man sich nicht wundern, wenn ich sauer werde. Wenn man meine Erklärungen und Erläuterungen über die bisherigen Erfahrungen des Kindes als belanglos bezeichnet, dann fühle ich mich herabgesetzt.
Das ist mir alles passiert.
Es wurde mir sogar mal vorgeworfen, dass wir ja schon so viel mit dem Kind "veranstaltet hätten, so ein Kind hätte man doch nicht aufgenommen, dabei hatte ich bei der Anmeldung ausdrücklich auf die Probleme hingewiesen (war auch schon in der Verhaltensnote erkennbar).
Ich will gerne partnerschaftlich mit der Schule und den Lehrern zusammenarbeiten, aber bisher hat man mich nicht gelassen und mir nur zu verstehen gegeben, dass ich nur die Vorgaben der Lehrer zu erfüllen habe und nichts sagen darf.
Das ist eigentlich schade, vieles wäre leichter, würde man mich auf einer Stufe behandeln und nicht als unmündiges Kind.
Allerdings habe ich auch kein Verständnis für Eltern, denen das Kind, die Schule und alles andere egal ist.
Doris
-
Hallo Doris,
ZitatDas ist eigentlich schade, vieles wäre leichter, würde man mich auf einer Stufe behandeln und nicht als unmündiges Kind.
Ja Doris, mit diesem Satz sprichst du mir wirklich aus der Seele. Ich war bisher auch immer bemüht, mit den Lehrern auf gleicher Ebene zu reden. Ganz sicher habe ich ihnen nie Vorwürfe gemacht. Bisher hatte ich aber immer das Gefühl, dass man mich und meine Infomationen nicht Ernst nimmt. Bisher wurde ich von Lehrern als unwissende Mutter, die ja überhaupt nicht weiß, wie es in den Schulen zugeht, resolut künstlich freundlich lächend von oben herab abgefertigt.
Als ich in der ersten Grundschule die festgestellten Wahrnehmungsstörungen meines Sohnes erwähnte, bekam ich von der Lehrerin zur Antwort, dass diese ja nicht das Problem seien, sondern sein Verhalten. Wahrnehmungsstörungen haben immer Auswirkungen auf das Verhalten, das natürlich individuell verschieden ist und den Lehrern teilweise gar nicht auffällt, wenn es nicht unangenehm für sie ist. Diese Lehrerin war auch noch Ansprechpartnerin der Schule für das Thema Legasthenie. So etwas darf es in Schulen einfach nicht geben.
Wenn zumindest Grundkenntnisse bei Lehrern vorhanden wären, könnte sicher einigen Kindern sehr geholfen werden.
Als ich nach dem 1. Schuljahr von der Lehrerin hörte, mein Sohn sei sehr verhaltensauffällig, bin ich echt aus allen Wolken gefallen. Einige Monate vorher wurde mir ja noch bestätigt, dass alles sehr gut laufe. Zu Hause lief auch alles bestens, deshalb war ich sehr überrascht. So nach und nach kam ich erst dahinter, warum mein Sohn sich - irgendwann danach dann auch zu Hause- negativ veränderte. Bis zu der Information der Lehrerin war ich seit der Einschulung sehr zufrieden mit ihm und lobte viel, nach der Information verhielt ich mich wahrscheinlich ähnlich wie die Lehrer - Ermahnung, negative Konsequenz, Bestrafung anstatt Lob. Irgendwann habe ich dann begriffen, warum er sich so negativ veränderte. Er fühlte sich nicht mehr angenommen und akzeptiert, war dann irgendwann psychisch am Ende. Er wollte sich immer normgerecht verhalten, konnte es aber nicht.
Ja, ich weiß, ich wiederhole mich. Da es vielen Kindern ähnlich geht, kann man das auch gar nicht oft genug wiederholen. Egal ob man gewisse Auffälligkeiten nun ADS, Kiss oder Auswirkungen von frühkindlichen Reflexen nennt, auch Lehrer, nicht nur Eltern können verdammt viel bei Kindern kaputt machen, wenn ihnen gewisse Kenntnisse fehlen.
Bei den Kindern mit "Teilleistungsstörungen" könnten außerdem mit einigem Wissen, anderen Unterrichtsmethoden übrigens so einige Erfolgserlebnisse für diese Kinder erreicht werden und damit auch einige Verhaltensstörungen verhindert bzw. gemindert werden.
Nicht die Kinder müssen für die Lehrer angepasst werden, sondern umgekehrt. Das unterscheidet zum Beispiel Finnland von Deutschland.
Animagus, verstehst du jetzt, warum Lehrer eine andere Aus- oder Fortbildung bräuchten?
Viele Grüße
Erika -
Zitat
Erika schrieb am 16.08.2005 09:40:
Du bist Lehrer und nimmst subjektiv aus dieser Perspektive wahr sowie ich subjektiv aus der Elternsicht wahrnehme. Deshalb fallen dir eben die Negativmeldungen über Lehrer eher auf und mir eben die über Eltern. Das ist wohl auch völlig normal.
Hallo Erika,
Lehrer sind meist auch Eltern, weißt du ...
Insofern denke ich, dass ich beide Perspektiven kenne.
Und du weißt doch sicher, was man so über Lehrerkinder sagt!
Von "Auffallen" kann man bei "Negativmeldungen über Lehrer"
eigentlich nicht so richtig sprechen, denn es gibt keine anderen, zumindest nicht in den Medien.Gruß
Animagus
-
Zitat
Erika schrieb am 16.08.2005 22:01:
Nicht die Kinder müssen für die Lehrer angepasst werden, sondern umgekehrt. Das unterscheidet zum Beispiel Finnland von Deutschland.
Animagus, verstehst du jetzt, warum Lehrer eine andere Aus- oder Fortbildung bräuchten?
Hallo Erika,
In einem deiner Beiträge hast du schon einmal erwähnt, dass es im finnischen Schulsystem für jegliche Art von Schwierigkeiten, die ein Schüler nur haben kann, Fachleute (außerhalb der Lehrerschaft) gibt, die dem Schüler bei der Bewältigung dieser Schwierigkeiten helfen. Ich werde mal ein bisschen ins Detail gehen:
An finnischen Schulen gibt es speziell ausgebildete Krankenschwestern, die sich um gesundheitliche Probleme der Schüler (besonders um lernrelevante) kümmern. An großen Schulen ist eine solche Schwester jeden Tag anwesend, an kleineren einmal pro Woche. Die Lehrer werden von ihr beraten. Damit sie den Überblick behält und wirklich helfen kann, führt sie eine Gesundheitsakte über jeden Schüler. In Deutschland wäre das aus mindestens zwei Gründen nicht möglich: Erstens müsste man sich von sämtlichen Eltern eine schriftliche Genehmigung holen (Datenschutz) und zweitens müsste diese Krankenschwester ja bezahlt werden.
Es gibt Schulärzte, Schulzahnärzte, Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Lernberater, die regelmäßig an den Schulen präsent sind, und zwar an allen finnischen Schulen. Jedes Kind, das irgendwelche Leistungsschwächen, psychische oder sonstige Probleme hat, wird fachmännisch betreut. Es gibt Extra-Lehrkräfte für Nachhilfe, es gibt eine Lehrerreserve für Unterrichtsvertretung. All diese Personen bzw. Tätigkeiten muss ein Staat, dem die Bildung am Herzen liegt, bezahlen – und ich denke mal, Deutschland ist nicht ärmer als Finnland, oder?
Ja, und die Lehrer in Finnland? Was machen die eigentlich? Sie erteilen Unterricht!
Sie tun also genau das, wofür sie ausgebildet sind und was ihre eigentliche Profession ist!In Deutschland ruft man nach dem multifunktionellen Lehrer. Er muss Sekretariatsarbeit leisten, er muss über jede Art von Entwicklungsstörungen Bescheid wissen, er muss die Hochbegabten angemessen fördern und die Leistungsschwachen (und alle anderen natürlich auch), er muss bei Konflikten zwischen rivalisierenden Schülergruppen vermitteln, er muss psychische und gesundheitliche Probleme der Schüler erkennen und richtig damit umgehen, er muss Förderunterricht erteilen, er muss Vertretungsunterricht leisten und oft jahrelang in Fächern unterrichten, in denen er gar nicht ausgebildet ist (stecke doch mal einen HNO-Arzt von einem Tag auf den anderen in die Kardiologie oder umgekehrt) – und weil er das alles unmöglich leisten kann, wird eine bessere Ausbildung gefordert.
Der deutsche Lehrer soll also so ausgebildet werden, dass er all das alleine schafft, wozu es in Finnland eine ganze Armada von zusätzlichen Fachleuten gibt?Gruß
Animagus
-
Danke Animagus -
du sprichst mir aus dem Herzen
Ronja -
Zitat
Doris schrieb am 16.08.2005 17:53:
Aber die Lehrer wollten davon leider noch nie etwas so richtig wissen, wollen nicht mit uns ergründen, wo hier die Ursachen liegen.Allerdings bemühen sich die Lehrer an der jetzigen Schule immer darum, dass niemand zu sehr drangsaliert wird.
Es wäre aber wirklich besser, Eltern würden nicht in die Defensive gedrängt. Ich empfand die Schulgespräche bisher meist als Bedrohung, da meist nur von uns gefordert wird und wir uns wirklich schon mehr als ins Zeug legen.
Wieviel Arbeit wären für das Ergründen der Ursachen und geeignete Maßnahmen denn anzusetzen? Etwa für Weiterbildung, Elternkommunikation, interne Kommunikation, Durchführung.
Dem gegenüber stehen ein Zeitbudget des Lehrers, weitere Kinder mit Problemen und die Erfolgswahrscheinlichkeit.
Wenn es nicht gelingt, den Lehrer davon zu überzeugen, dass es sich mit Blilck aufs Ganze mittelfristig für seinen Unterricht "lohnt", dann wird es eng.
Zitat
Wenn Eltern auch Tipps haben, ist es bestimmt keine Herabsetzung des Lehrers, wenn er diese Tipps annimmt.Lies Dir doch mal einen Lebensratgeber durch und versuche, die Tipps anzunehmen. Mir ist es noch nicht gelungen. Von sich wiedersprechenden Tipps ganz zu schweigen.
Und im großen Mittel sind Lehrer auch nur Mittelmaß.
Grüße,
Martin -
Das Phänomen Eltern-Lehrergespräch, dass Doris beschreibt, kennen wohl viele Eltern.
Ich kenne das natürlich auch. Aber bei mir erwacht dann innerlich der Kampfgeist........
Jetzt reden wir noch mal 5 Minuten länger, damit auch du begreifst, dass ich nicht Heindiedeldo von der Alm bin...... denke ich dann.
Manchmal brauchen wir auch zwei Gespräche, damit das klappt.
Und meistens klappts.
Aber ich finde, diese Art von Respektlosigkeit, findet man nicht nur bei Lehrern......, sondern auch bei vielen, vielen anderen Menschen, denen man im Laufe des Lebens begegnet.woman123
-
Zitat
woman123 schrieb am 17.08.2005 21:48:
Das Phänomen Eltern-Lehrergespräch, dass Doris beschreibt, kennen wohl viele Eltern.Yep.
Da muss man seine Strategie gegen entwickeln.Zitat
Aber ich finde, diese Art von Respektlosigkeit, findet man nicht nur bei Lehrern......, sondern auch bei vielen, vielen anderen Menschen, denen man im Laufe des Lebens begegnet.Ich würde das allerdings nicht als Respektlosigkeit einstufen, ich halte das für einen Weg, um den Kommunikatonsaufwand zu drücken. Wir Eltern reden doch wirklich gerne und lange über unsere Kinder, denn wir haben ja in der Regel nur ein oder zwei davon...
Grüße,
Martin -
Den Kommunikationsaufwand zu drücken...., gehört vielleicht auch dazu.
Ich meine eher das Machtgefälle und ich glaube das ist auch das, was Doris meint.
Da sitzt man dann beim Gespräch, kennt sein Kind schon länger als alle Lehrer zusammen, aber Lehrers erzählen mir, wie es zu laufen hat........ Und dann.... ähhh, ich wollte noch meine Sichtweise erzählen, ich habe mir auch meine Gedanken gemacht, aber eigentlich bin ich schon fast wieder draussen, es wurde alles gesagt.Und das hat mit Macht zu tun. Da kann man sich dann zum Opfer der Lehrer machen, oder eine Strategie für sich entwickeln- Die Opferrolle ist total unbefriedigend und es staut sich eine ungeheure Wut auf, sobald die Tür zu ist.
So kann Kommunikation zu nichts führen.
Und die Lehrer, die begriffen haben, dass Eltern und Lehrer partnerschaftlich zusammen arbeiten, jeder auf seinem Gebiet, haben die friedlichsten Eltern. Davon gibts leider nicht so viele *heulheul*.
woma123
-
Ich würde sogar meinen, dass die überwiegende Zahl der Lehrer völlig problemlos und partnerschaftlich mit den Eltern zusammenarbeitet. Nur besteht mit denen so selten Gesprächsbedarf. Deshalb kann man das selten genießen.
Ich frage vor dem Elternsprechtag immer meine Kinder, mit welchen Lehrern ich reden soll und sie tischen mir dann ihre Problemfälle auf. Nämlich die, mit denen sie selber nicht reden können.
Wenn man die dann der Reihe nach abklappert, braucht man hinterher einen Schnaps. Deshalb habe ich mir vor Jahren schon angewöhnt, dem jeweiligen Lieblingslehrer auch einen Besuch abzustatten. Es tut gut, wenn man sich auch mal freudig anstrahlen kann und man ein paar nette aufbauende Worte über das Kind hört.
Grüße Enja
-
Ach, das erklärt natürlich, warum bei mir einige Eltern völlig problemloser Kinder reinschneien, die nur wissen wollen "wie er/sie sie denn so macht", obwohl betreffendes Kind nur Einser/Zweier oder Dreier schreibt und wirklich nichts darüber zu sagen ist als "Alles Bestens".
Bisher fand ich solche Besuche immer ein bisschen überflüssig (man muss halt auch sehen, dass bei sechs Klassen an die 60 (!) Eltern am Elternabend Schlange stehen- und großteils auf die Sprechstunde verwiesen werden müssen, weil ich eben nicht im Fünf- Minuten-Takt abfertigen will), aber von dieser Warte aus gesehen, Enja, werde ich mich bei Besuchen solcher Eltern in Zukunft immer äußerst geehrt fühlen.
Lg, Hermine -
Zitat
woman123 schrieb am 18.08.2005 08:41:
Und das hat mit Macht zu tun. Da kann man sich dann zum Opfer der Lehrer machen, oder eine Strategie für sich entwickeln- Die Opferrolle ist total unbefriedigend und es staut sich eine ungeheure Wut auf, sobald die Tür zu ist.Na dann geniesse ich mal noch die zwei Jahre Kuschelpädagogik der Grundschule.
Wenn es dich tröstet:
Damit die Lehrer nicht größenwahnsinnig werden, hat ihr Arbeitgegber sie geradezu lächerlicht ausgerüstet:
* keinen brauchbaren Arbeitsplatz in der Schule (Schreibtisch, Ablageflächen, Computer, Telefon)
* keinen brauchbaren Arbeitsplatz Zuhause (Laptop, DSL, Handy, Drucker)Und wenn sie in der großen Pause nicht aufs Klo kommen, weil dreißig AB kopiert werden müssen und sich einer die Nase blutig gehauen hat, dann müssen sie halt 45 Minuten "dichthalten".
Grüße,
Martin
Werbung