Hallo liebe Kollegen/innen,
da mir neulich in den Ferien etwas langweilig war, dachte ich, ich sammle schon mal ein Paar Punkte für unser neues Qualitäts Portfolio.
Und so surfte ich im Internet einige Fortbildungsangebote an. Da gab es tatsächlich welche! Und auch noch solche, die mich interessierten.
Wissbegierig wollte ich mich sofort auf ein Angebot stürzen, DOCH: Der ganze Spaß kostete 482€!!!!!!!!!!!!!
Bei mir war sofort klar, dass ich so viele Euronen nicht locker machen kann.
Aber wie sieht es denn mit Euch aus? Ich weiß nicht, wie sich das das Kultusministerium wieder einmal vorgestellt hat, aber die können doch nicht allen ernstes erwarten, dass wir sämtliche Fortbildungen aus eigener Tasche bezahlen!
Warum gibts nicht ne Karte für jeden, mit einem Guthaben, wo man die Fortbildungen abbuchen kann?
Ich seh nicht ein, dass ich verpflichtet bin mich fortzubilden und dann die Kohle schön für Vater Staat auf den Tisch haue! Was soll das?
Wo wir schon bei professionellem Qualitätsmanagement sind: (ich komm mir schon vor wie in einem wirtschaftlichen Unternehmen) Echte Firmen und Unternehmen, die zahlen nicht nur die Fortbildungen ihrer Mitarbeiter, sondern stellen denen auch noch einen Geschäftswagen zu Verfügung!
Tja, was soll ich sagen, entweder wir machen es wie in einem Unternehmen, oder eben nicht.
Ich habe das Gefühl, dass man hier vielleicht professioneller werden will, aber sich nur die Rosinen aus dem Kuchen pickt.
438€? Neee, die müssen erstmal her für neue Winterreifen. Da muss mein Portfolio halt warten....
In diesem Sinne
Gute Nacht
Qualitätsmanagement in Hessen
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Das hört sich wirklich ätzend an.
Ich bin auch gerne bereit, mich am Nachmittag oder am Wochenende fortzubilden und dafür auch ein Stückchen zu fahren, aber dafür noch 400€ zu bezahlen, das ist wirklich heftig.
Was passiert denn, wenn du die vorgeschriebenen Fortbildungspunkte nicht erreichst?Petra
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Zitat
Petra schrieb am 21.08.2005 10:30:
Das hört sich wirklich ätzend an.
Was passiert denn, wenn du die vorgeschriebenen Fortbildungspunkte nicht erreichst?Du bekommst wohl u. U. Lohnabzug, wobei man dann ausrechnen müsste, ob sich das nicht sogar lohnt, da die Fortbildungen so teuer sind.
Wenn dein Schulleiter aber quasi ein gutes Wort für dich einlegt, wirst du nicht bestraft, wenn du die Punkte nicht hast...
Wie sagte eine Kollegin so treffend: Die Schleimspur ist hiermit eröffnet!Mahlzeit!
LG,
Melosine -
Als Nichthessin muss ich doch gleich mal nachfragen: Das Lesen von Fachliteratur beispielsweise zählt aber nicht zu den Fortbildungspunkten, oder? Ich meine, das ist doch auch eine Art der Fortbildung.
Gruß
Britta -
Hallo,
ich war vor einiger Zeit auf einem Vortrag des Leiters des IQ. Soweit ich das verstanden habe, sollen die Schulen einen Etat für diese Fortbildungen bekommen, den der Schulträger stellt. Es ist keineswegs vorgesehen, dass die Lehrer das selbst bezahlen.
Zudem bekommt man anscheinend Punkte für die Teilnahme an Fachkonferenzen und Arbeitskreisen. Viele Lehrer werden ihre Schule also wohl gar nicht verlassen müssen, um ihr Punktekonto aufzufüllen.
Grüße Enja
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Das wär ja schön, Enja! Leider hört man es überall ganz anders!
Dass man die Schule nicht verlassen muss, um die vielen Punkte zu sammeln, halte ich aber für ein Gerücht!
Denn auf Fachkonferenzen gibt es nur wenige Punkte, so dass das kaum ausreichen dürfte!Schön wärs aber, wie gesagt...
Ich fürchte nur, da kommt einiges auf uns zu.Gruß, Melosine
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Ich halte das, was da gesagt wurde, für äußerst amtlich, da es ein Vortrag für die Schulleiter des Bezirks war. Für die öffentlichen Schulen ist das wohl in Arbeit und die privaten müssen halt gucken. Zusätzlich zum Besuch der Fachkonferenzen gibt es dann noch die Möglichkeit, sich an der eigenen Schule programmatischer Arbeit in Arbeitskreisen zu widmen und an pädagogischen Tagen und ähnlichem teilzunehmen.
Ein bißchen Auswärts-Fortbildung wäre sicher auch hilfreich.
Für die Elternvertreter gibt es dagegen anscheinend noch keine Lösung. Früher durften wir kostenlos an Veranstaltungen des Help teilnehmen und es gab auch sonst allerhand Angebot. Das scheint im Moment ziemlich tot.
mfg Halina
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Hallo!
Bei uns hieß es, dass auch für Engagement innerhalb der Schule Punkte vergeben werden können, z.B. Hilfe bei der Organisation des Schulfestes oder Mentorentätigkeit. Nur wie viel... das weiß anscheinend echt keiner.
Mal ne blöde Frage nebenbei: wo im Internet finde ich denn das Fortbildungsangebot? Ich bin da irgendwie zu dämlich dafür und im Lehrerzimmer hängt meistens nur irgendein Quatsch aus, der mich
1. nicht interessiert
2. ewig weit weg ist
und 3. auch noch Geld kostetIch glaub, ich mach jetzt erst mal nen Schwimmschein. Das dürften die Punkte für dieses Schuljahr schon fast sein, oder?
Ach ja, weiß jemand von Euch, ob das jetzt im August erst losgeht mit dieser Punktezählerei oder kann ich das, was ich im letzten halben Jahr gemacht habe, mir anerkennen lassen? War zwar nicht sonderlich viel, aber 2 Nachmittagsveranstaltungen sind doch besser als nix
Liebe Grüße,
MrsX -
Hallo liebe Kollegen,
tja, ich sehe schon, wir alle hängen in den Seilen, was die Fortbildung anbelangt.
Sicherlich ist es richtig- man kann Punkte erwerben, indem man sich in seiner Schule engagiert, aber die Punkte die man da bekommt, sind wirklich sehr gering.
Ich bin mal gespannt, wie sich alles entwickelt. Eigentlich sollte das ganze ja zur Motivation dienen, aber bei mir ist es eher ins Gegenteil umgeschlagen.
Übrigens: Dass die Schulen ein Kontingent für Fortbildungen erhalten sollen, ist noch nicht klar. Auch dass die Lehrer diese Fortbildungen angeblich nicht zahlen müssen- ist auch noch nicht so klar.
Ich lass mich überraschen und bleibe bei meiner Meinung: 400-500€ aus eigener Tasche kommt nicht in Frage Vater Staat.
Und ich denke, dass nach der Einführung des Euro bei keinem mehr das Geld so locker sitzt.Für alle die, die reich sind können auf die Hompeage vom hessischen Kultusministerium gehen. Dort sind unter Lehrer/innen Links zum Fortbildungsangebot http://www.hessisches-kultusministerium.de/.
Grüße Brain
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Hallo,
ergänzend: www.pz-hessen.de
in meinem Beruf sind diese Fortbildungspunkte seit zwei Jahren Pflicht. Es gibt verschiedene Anbieter. Die Berufsverbände, freie Anbieter, die Industrie, alles Mögliche. Die müssen sich zertifizieren lassen und bekommen dann, je nach Veranstaltung zugeteilt, wieviele Punkte es dafür gibt. Der öffentliche Dienst wird dafür freigestellt, bekommt die Fortbildungskosten zuzüglich Tagegeld und Reisekosten.
Die meisten Angestellten leider nicht. Die nehmen dafür unbezahlten Urlaub und tragen die Kosten selbst. Trotz allem reicht das Angebot immer noch nicht rum. Es sind auch sehr alberne Veranstaltungen darunter.
Bei den meisten hat das eine "mit mir nicht"-Haltung ausgelöst. Ich gebe zu, dass ich auch keine Fortbildung besuchen würde, die mich nicht interessiert. Es gibt allerdings einige kostenlose Angebote, die einem die Zertifikate auch zuschicken, wenn man nicht da war.
Alles wartet jetzt gespannt drauf, was man denen antun wird, die sich verweigern. Die ersten zwei Jahre, die als so eine Art Anlauffrist gesetzt waren, sind um. Grad die Woche kam ein Brief, dass man sie verlängern wolle. Etwa die Hälfte der Leute hat die nötigen Punkte nicht. Und ein Heer von Leuten ist nötig, das zu kontrollieren. Man bekommt jetzt vierteljährlich so eine Art Kontoauszug zugeschickt, dem passende Angebote beigelegt werden.
Ich hatte gerade bei Beginn eine Mammut-Fortbildung hinter mir, die punktemäßig für 30 Jahre gereicht hätte und finde, dass das in Anbetracht der erheblichen Kosten (insgesamt 15 000 Euro) auch mal ein Weilchen vorhalten müsste. Bisher waren die Punkte nicht übertragbar. Jetzt wird das angeboten. Ist doch schon mal was.
Grüße Enja
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Zitat
Echte Firmen und Unternehmen, die zahlen nicht nur die Fortbildungen ihrer Mitarbeiter, sondern stellen denen auch noch einen Geschäftswagen zu Verfügung!
Das war einmal.
Heute hat dafür doch fast kein Betrieb mehr Geld.
Entweder macht der Mitarbeiter Fortbildungen auf eigene Kosten (oft sogar im Urlaub), oder er wird entlassen und jemand eingestellt, der das kann, was gefordert wird. -
Punkte für Fachkonferenzen? Das wär ja mal eine gute Nachricht, denn da käme einiges zusammen. Aber ich kann es mir irgendwie kaum vorstellen, schließlich handelt es sich dabei ja nicht um eine Fortbildung, sondern um alltägliche Arbeit.
So richtig rauslesen kann ich's aus der GEW-Zusammenfassung nicht, aber man könnte es in die letzte Kategorie reininterpretieren. Da muss ich mich doch glatt nochmal auf die Suche nach der ausführlichen Version machen. *ihren Blick über die hohen Stapel in ihrem Arbeitszimmer schweifen lässt, die immer noch nicht weggeräumt sind*
Vielleicht aber nochmal für alle die GEW-Zusammenfassung, da ich die hier grad schon mal vorliegen habe:
Zitat
Kategorie A
Vorträge und Diskussionen (Frontalveranstaltungen)
1 Punkt pro Fortbildungsstunde, höchstens 6 Punkte pro Tag, max. 20 Punkte pro JahrKategorie B
mehrtägige Veranstaltungen mit einheitlichen thematischen Ausrichtungen
3 Punkte pro 1/2 Tag bzw. 6 Punkte pro Tag, höchstens 30 Punkte pro JahrKategorie C
Fortbildung mit konzeptionell vorgesehener Beteiligung jeder einzelnen Teilnehmerin und jedes einzelnen Teilnehmers (Workshops, Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel und dergleichen)
1 Punkt pro Fortbildungsstunde
2 Zusatzpunkte pro Veranstaltungseinheit, höchstens 6 Punkte pro einem halben Tag oder 12 Punkte pro Tag
2 Zusatzpunkte bei erfolgreicher Teilnahme, höchstens 40 Punkte pro Jahr150 Punkte muss man innerhalb von 3 Jahren sammeln
Heißt dergleichen in Kategorie C dann vielleicht auch "Thematische Konferenzen"?
Punkte für Fachliteratur können wir uns an meiner Schule aber wohl schon mal abschminken. Die gibt es zwar offiziell, aber unser Schulleiter meint, dass er nicht wüsste, wie er die Vergabe umsetzen soll, da er durch die ganzen zusätzlichen Mitarbeitergespräche keine zeitlichen Kapazitäten mehr hat.
Punkte für Konferenzen jeglicher Art haben wir bislang auch nicht bekommen, genauso wenig für's großangelegte Schulfest, aber für einen pädagogischen Tag (im Umfang von 10 Stunden) gab's bei uns immerhin 10 Punkte.
Für Mentorentätigkeiten soll es in Zukunft auf jeden Fall Punkte geben, pro Jahr 20 heißt es.Einen Teil der Punkte wird man also sicherlich mit schulinternen "Fortbildungen" sammeln können, aber ich denke mal, allzu viel wird das nicht werden, wenn's hoch kommt vielleicht die Hälfte der Gesamtpunkte.
MrsX: Alle Fortbildungsveranstaltungen ab Januar 2005 werden schon angerechnet. Du musst die besuchten Veranstaltungen mit Zeitumfang auflisten, die Teilnahmebescheinigung hinzufügen und dann müsste dir dein Chef dazu Punkte geben. Dabei soll er sich an den Richtlinien orientieren, aber genau vorgeschrieben ist die Punktevergabe natürlich nicht.
*mal vorsichtig anfügt*:
Wobei ich dieses Fortbildungsportfolio grundsätzlich eigentlich ja gar nicht mal so schlecht finde, da die Zusatzarbeit, die man sowieso schon hat auch mal eine Art Würdigung erfährt.
Wäre zwar netter, wenn es etwas weniger Dämliches als Fortbildungspunkte wären, aber na ja, besser als gar nichts wie bisher.
Mein Eindruck bislang ist eigentlich nicht, dass soviel mehr Zusätzliches dabei auf uns zukommt. Von der Rennerei nach den Punkte mal abgesehen. Aber mal abwarten, vielleicht hab ich mir da auch einiges schön gerechnet....Der schlechte Nebengeschmack kommt für mich eher daher, dass ich mich extrem unmündig behandelt fühle. Da bringt man ein selbstbestimmtes Studium gut hinter sich, ist Akademiker und muss dann jedem Pünktchen hinterherrennen, kleinlich dokumentieren und dem Dienstherrn nach Vorschrift abliefern, wie toll man sich doch fortbildet. Und wenn man ein Pünktchen zu wenig hat, gibt's Gehaltsrabatt. Da fühlt man sich doch richtig ernst genommen und merkt, wie seine tägliche Arbeit doch gewürdigt wird. Davon abgesehen, dass ich das Berufsbild des Lehrers damit in der Öffentlichkeit wieder ein Stück herabgewürdigt sehe, da ich da gleich wieder den Unterton "Sollen die faulen Säcke jetzt endlich mal eine Fortbildung machen." raushöre. Oder bin ich auf dem Ohr schon zu sensibel?
Gruß
Mia -
Ne, du bist überhaupt nicht zu sensibel, mich kotzt das Ganze unheimlich an. Keine Sau weiß, wofür es jetzt was gibt. Und ich sehe es NICHT ein, irgendeinen Quatsch zu machen, nur damit ich meine Punkte aus jeder Kategorie zusammenbekomme. Die Lehrer, die sich noch nie fortgebildet haben, die werden es auch in Zukunft nicht tun. Und die, die privat Fachbücher gelesen haben oder mal einen Nachmittag sich fortgebildet haben, werden extrem verärgert.
Hab mir schon überlegt, meine Fortbildungen grundsätzlich auf Schulvormittage zu legen aber da hab ich dann meiner Klasse gegenüber ein schlechtes Gewissen und mach das dann eh nicht.Wir haben von der Schule zwei DIN A 4 Blätter bekommen, wo wir in Tabellen eintragen sollen, was wir alles gemacht haben und die Schulleitung das dann "bepunktet". Hab ich allerdings noch nicht gemacht, war etwas bocklos am Ende vom Schuljahr. Außerdem schauen meine paar Fortbildungen total mickrig aus .
Wie ist das eigentlich? In irgendsoeiner Broschüre stand, dass die Fortbildungen (vormittags/ ganztägig) nur genehmigt werden, wenn sie der Schulentwicklung dienen. Darf ich mich dann noch in Fächern weiterbilden, die eigentlich gar nicht "meine" sind?
Oh man, in Bayern war doch irgendwie alles viel einfacher. 80 Stunden in 4 Jahren (oder so ähnlich) und alles andere war egal.
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