Liebe nebenberufliche Putzfrauen!
Ich musste heute nochmal in die Schule um meine sorgfältig gepackten Kisten in meinem neuen Klassenraum auszupacken. Angeblich waren Schränke und Regale ausgewischt, aber das war mir egal, nachdem ich hörte, warum meine Kisten aus dem Weg sollten: Die Holzbalken unter der Decke des Raumes sollen entstaubt werden. Alles was dann runterrieselt landet natürlich auf den gewischten Regalbrettern und den von mir nun kunterbunt eingeräumten Sachen ...
Da ich mich seit Jahren über die mangelnde Sauberkeit - von Hygiene im Waschbeckenbereich ganz zu schweigen - in meiner Schule aufrege und von meiner Schulleiterin nur immer höre, in anderen Schulen würde noch weniger geputzt, interessiert mich jetzt mal, wie das so bei euch ist.
Bei uns wird täglich der Boden mit einer Art Mopp gewischt (nicht immer nass). Je nach Putzfrau werden alle paar Wochen die Tische abgewischt (meist, wenn die Stühle hochgestellt sind) und in den Osterferien werden die Fenster geputzt und die Fensterbänke gewischt. Ich finde das zu wenig, denn in den Zimmerecken sammelt sich richtiger Dreck, überall hängen Staubweben und die Fliesen um das Waschbecken wurden erst dann von den Kakaospritzern der Vorgängerklasse gereinigt, als ich mich beschwert habe!
Nun betrat ich also heute meine neue Klasse und hatte nach dem Auspacken nur einen Wunsch: duschen.
Bin ich zu empfindlich? Steht irgendwo geschrieben, wann es gesundheitsgefährdend wird? Ich kann diese Zustände nicht länger hinnehmen, überlege mir sogar, auf dem ersten Elternabend Freiwillige für eine regelmäßige Putzaktion zu rekrutieren. Von abblätternder Farbe und klappernden Schränken möchte ich gar nicht erst anfangen. Auf jedem Sperrmüll findet man bessere Möbel ... Aber streichen dürfen die Eltern nur mit Genehmigung der Stadt und die bekommen wir nicht, haben wir schon versucht.
Talida