Hallo,
ich bin erstaunt, auf welchem Niveau hier über das Thema KISS/KIDD und INPP diskutiert wird. Vielleicht wären derartige Kommentare besser bei dem Betreiber der Seite, die ich im übrigen ausgezeichnet finde, untergebracht.
Mein Sohn (7) hat die Diagnose ADHS. Ich habe mich vor einem jahr selbst darum bemüht, diese zu erhalten, da ich es leid war, permanent von Erziehern, Eltern und der Umwelt für das Verhalten meines Sohnes verantwortlich gemacht zu werden, obwohl ich alle diese wunderbaren Tips der Außenstehenden ohne Erfolg ausprobiert hatte.
Ich will mich nicht vor der Verantwortung drücken, habe aber jahrelang die Erfahrung gemacht, dass keiner der Fachleute inkl. Kinderarzt und Ergotherapeut mich und unsere Probleme ernst genommen hat.
Und so ging es weiter. Der Psychologe verweigerte jede Therapie solange ich dem Kind kein Ritalin gab. Durch Zufall, die ganze Geschichte würde den Rahmen sprengen, kam ich auf KISS und INPP (hier empfehle ich mal die englische Seite, da die deutsche nicht sehr informativ ist: www.inpp.org.uk).
Wir begannen vor 4 Monaten mit der Therapie und mein Sohn ist seitdem wie ausgewechselt. Natürlich immer noch keines von diesen gerngesehenen pflegeleichten, aber man merkt, dass es in die richtige Richtung geht.
Ich bedauere heute, dass ich nicht früher auf mich selbst gehört habe und die Probleme selbst angegangen bin, denn ich hätte meinem Sohn und uns allen viele Probleme erspart.
Leider stößt man überall auf Experten, die alles, was sie vor vielen Jahren während ihrer Ausbildung nicht gelernt haben, ignorieren und sich gegenüber Eltern, die jeden Tag mit dem Kind zusammen sind, als allwissend darstellen.
Ganz schlimm empfand ich die Kinderärztin, die mir darüberhinaus überhaupt nicht zuhörte und mir im erklärte, dass es keine Folgen von KISS gäbe und dass sie selbst ein KISS-Kind gewesen sei. Eine Frau, die aus meiner Sicht alle Kriterien für ADHS, also KIDD erfüllt!
Und ein Loblied auf die Klassenlehrerin meines Sohnes: Obwohl es sicher nicht immer leicht ist und sie bisher weder von KISS noch von INPP gehört hatte, ist sie offen für entsprechende Informationen, erträgt das Verhalten und unterstützt ihn. Andernfalls wäre er sicherlich schon in der ersten Klasse von der Schule verwiesen worden.
Ich denke, was das Leben mit einem betroffenen Kind bedeutet, kann man nur nachvollziehen, wenn man es selbst erlebt hat.
Grüße
Ute