• Offizieller Beitrag

    Hallo Leute!


    Mich würde mal interessieren, wie Ihr Eure Finanzen so im Griff habt. Bin ich der einzige, der das nicht so wirklich gebacken bekommt?


    Folgende Situation:


    Habe derzeit eine volle BAT 2a Vertretungsstelle bis zu den Sommerferien.


    Ab dem neuen Schuljahr habe ich dann eine volle A13.


    Die sechs Wochen Ferien bekomme ich natürlich nicht bezahlt und habe enorme Kosten wegen Umzug, einem Monat doppelt Miete zahlen plus eben die laufenden Kosten.


    Werde wohl dann im August an die 5 Riesen Miese haben - meine Bank ist zwar (noch) kulant, aber irgendwann werden die sicherlich auch mal sagen, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist.


    Habt Ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt bzw. wie habt Ihr euch aus dem Sumpf der roten Zahlen rausgezogen?


    Meine erste Idee ist natürlich in den Ferien arbeiten zu gehen - wo auch immer. Problem wäre dann je nach Einkommen nur die Fehlende Lohnsteuerkarte, weil die noch bei der LBV in Düsseldorf ist.


    Und jetzt? ?(


    Gruß
    Bolzbold

  • Hallo,
    letztendlich musst du das mit dem Arbeiten in den Ferien ja selber wissen, aber ich finde zwischen Referendariat+Feuerwehrstelle einerseits und einer vollen Planstelle+Umzug braucht man die Ferien einfach. Vielleicht kannst du dir das Geld ja im Familien- oder Bekanntenkreis leihen, schließlich bist du demnächst ein gutverdienender Beamter des höheren Dienstes - möglicherweise kannst du mit diesem Argument aber auch die Bank besänftigen, falls sie dir Schwierigkeiten machen sollte... du hast ja schließlich schon was schriftliches von der Bezreg, wenn auch noch keine Ernennungsurkunde.
    mfg
    der unbekannte Lehrer

    "Get thee back into the tempest and the Night´s Plutonian shore!...
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven: "Nevermore." (E.A.Poe,The Raven)

  • Hallo Bolzbold.


    Auch wenn es wenig beruhigend ist: mir geht es genauso wie dir; ich werde am 31. 07. aus dem Ref entlassen und erst zum 5.9 auf einer A-13-Stelle wieder eingestellt. Das Ref hat sämtliche Ersparnisse aufgebraucht und ich bin einfach pleite. Wie ich allein Miete, laufende Kosten und Krankenversicherung im August finanzieren soll, ist mir absolut schleierhaft. Außerdem besitze ich noch nicht mal ein Auto, bräuchte aber schon eines.


    Von "nicht im Griff haben" bzw. "nicht gebacken bekommen" kann also meiner Meinung nach keine Rede sein. Ich kaufe wirklich nur das nötigste, aber das Ref-Gehalt reicht einfach nicht, schon mal gar nicht, um noch Rücklagen zu schaffen.


    Auch wenn jetzt wieder die Argumente mit der Bäckereiverkäuferin mit Familie kommen, die es ja auch irgendwie schaffen muss ... ich weiß nicht WIE es geht und so langsam bekomme ich Zweifel, DASS es überhaupt geht.

  • Hallo Botzbold,


    die fehlende Lohnsteuerkarte kann kein Hinderungsgrund sein, in den Ferien zu arbeiten (womit ich nicht sagen will, ob du oder ob du nicht in den Ferien arbeiten solltest). Für den Fall, dass dein Arbeitsverhältnis auch in den Ferien besteht (dann müsste doch aber auch Geld fließen, oder nicht?), kann man sich eine 2. Steuerkarte mit Steuerklasse VI ausstellen lassen. Die Steuern sind dann ziemlich hoch, aber bei der Einkommenssteuererklärung wird das wieder ausgeglichen. Besteht kein Arbeits- oder Beamtenverhältnis während der Ferien, müsste dir die Steuerkarte für diese Zeit ausgehändigt werden.


    Viele Grüße
    Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

  • für solche fälle gibt es doch unseren sozialstaat und ich wüsste nicht, warum er mir bzw. euch in einer solchen lage nicht auch helfen sollte ... !?!


    zu meinem fall:


    ref bis ende märz


    arbeitlosengeld II von april bis juli


    ab juli feste stelle bat III



    vorteile von alg II:


    - mietkosten wurden komplett übernommen
    - krankenversicherung
    - sozialversicherung
    - keine existenznöte und ruhe für den umzug


    nebenbei hab ich noch ein paar stunden vertretungsunterricht gemacht - aber mehr für die routine, geld bleibt nicht viel übrig.


    also, warum habt ihr kein alg II beantragt ?????? vergessen ? als 25 jähriger durfte ich übrigens über ein eigenkapital von 5750 euro verfügen.

    • Offizieller Beitrag

    schlauby


    Es geht bei mir ja so gesehen reibungslos weiter. Von der Vertretungsstelle direkt zur vollen Planstelle. Problem ist halt, dass die Sommerferien nicht bezahlt werden. Und jetzt noch für die sechs Wochen ALG II zu beantragen (kriege ich das überhaupt???), ist wohl etwas zu spät.


    Ich werde mir einen Job suchen müssen für die Ferien. Sechs Wochen Ferien brauche ich ja auch nicht, um mich zu erholen.
    Vielleicht suchen die namhaften Nachhilfeinstitute ja Leute für Feriencrashkurse...

  • Hallo, also als es mir so erging und ich nach dem Ref quasi entlassen wurde, um nach den Ferien wieder eingestellt zu werden, sagte man mir auf dem Arbeitsamt folgendes: "Sie haben in ihrem Ref nichts einbezahlt als Beamter auf Widerruf, also haben sie auch keinen Anspuch auf Leistungen." Also stand ich da und musste zusehen, wie es ging. Es ist echt schwer, aber die 4 Wochen gingen und gehen rum...


    Gruß Simsa

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    sicher kann man Sozialhilfe beantragen! Und heißt die jetzt nicht ALG II?
    Ich kenne Lehrer, die jahrelang Vertretungen geschoben haben und folglich in den Sommerferien arbeitslos waren. Dann haben sie immer Sozialhilfe bekommen - wieso auch nicht?
    Zum Beantragen ist es außerdem nie zu spät ;)


    LG,
    Melosine

  • Hallo Bolzbold,


    ich bin wohl genauso pleite wie du. Derzeit habe ich eine nicht ganz volle Bat III Stelle und nach den Ferien habe ich bei der neuen A13 auch etwas Stunden reduziert. Aber ehrlich: ich habe noch nicht daran gedacht, in den Ferien zu arbeiten. Für den Umzug, ausmisten, sortieren, vorplanen brauche ich Zeit. Und 2 Wochen Erholung müssen drin sein! Wie ich schon Wolkenstein geschrieben habe, nehme ich eine günstigen Kredit auf. Auch wenn einen solch hohen roten Zahlen erstmal nervös machen: mit einer festen Stelle lässt sich doch gut planen und abzahlen. Mit Alg II rechne ich, auch wenn ich bislang nicht eingezahlt habe. Es ist doch so wie früher Sozialhilfe. Schnell beantragen!
    Hier siehst du, was du kriegen kannst:
    http://www.geldsparen.de/conte…/Soziales/ALG2rechner.php
    Unsicher bin ich allerdings, ob man es oder zumindest einen Teil zurückzahlen muss, weil die neue Stelle in Kürze schon feststeht. Wenn damit jemand Erfahrung hat, bitte melden!
    Ich kann dir nur raten, dich mit deiner festen, vollen A13 Stelle nicht verrückt zu machen und dich auch mal zu erholen.
    Viele Grüße, Jinny44

  • Hallo Bolzbold!


    Zwischen meinem Ref und meiner ersten Stelle lagen 14 unbezahlte Tage, für die ich vom Arbeitsamt Arbeitslosenhilfe (weil ja noch nie einbezahlt, deswegen kein Arbeitslosengeld) bekam. ALH gibt es vielleicht gar nicht mehr im Zeitalter von Arbeitsagenturen und HartzIV etc, aber irgendeinen Unterstützungsanspruch wirst du sicher noch haben!

  • eben weil reffis nichts eingezahlt haben, steht uns im normalfall nur alg II zu. mit diesem geld kann man aber SEHR gut 2 monate auskommen, da die miete (sofern die wohnung angemessen ist) komplett übewrnommen wird. alg II muss natürlich NICHT zurückgezahlt werden - im gegenteil: die arbeitsagenturen sind SEHR froh, wenn jemand in lohn und brot steht ... warum sollte man solche kandidaten auch noch bestrafen ?!?


    bei zwei monaten ist auch nicht zu erwarten, dass man zu irgendwelchen (1euro etc. -) arbeiten herangezogen wird.


    ALLERDINGS: RECHTZEITIG beantragen. mein antrag brauchte 4 wochen !!! geld wurde aber rückwirkend (!) ausgezahlt ... ist natürlich ein kleiner behördenmarathon, aber es lohnt sich. während sich meine mitreffis mit nerfigen vertretungsverträgen, nebenjobs oder papis beistand auskommen müssen, kann ich mich mit ganzem einsatz auf meine zukünftige stelle vorbereiten :)

  • Ich will jetzt hier nicht destruktiv wirken, aber in einem meiner Vhs-Kurse saßen 2 Berater von der Agentur für Arbeit, die sich zwar nur einen Grobüberblick über meine "Verhältnisse" gemacht haben, aber mir dann gesagt haben, dass es ich (27, ohne Kinder und ohne vorherige 2-Jahresdauerstelle) sicher nichts bekomme, denn dann müssten erst einmal meine Eltern "ran". Zugleich wurde mir schon angekündigt, dass ich mich trotz der festen Stelle im August für diverse Seminare ("Wie bewerbe ich mich richtig?") und 1-Euro-Jobs bereit zu halten hätte ... Da spar ich mir lieber den Behördenmarathon und pumpe gleich meine Eltern und meinen Freund an....

    • Offizieller Beitrag

    Mir ging's ähnlich. Konnte damals nur Sozialhilfe beantragen, wurde dann aber so eindringlich nach meinen 'Vermögensverhältnissen' und denen meiner Eltern befragt, dass ich es gelassen habe. Stattdessen musste der Rest aus meiner Ausbildungsversicherung herhalten. Da ich während des Studiums kaum Kosten hatte und in den Semesterferien lukrative Jobs hatte, war gerade noch genug übrig. Zum Glück hat mich Mutter in der Zeit auch noch verköstigt ...


    Talida

  • Wenn ich das hier alles so lese, wird mir ganz anders.
    Ich bin im Ref und habe jetzt schon ca. 400 € Miese auf dem Konto... Finde ich auch sehr beunruhigend, da ich auch kein Gespartes mehr habe. Wollte mir auch schon einen kleinen, günstigen Kredit nehmen, aber habe bei mehreren Banken keinen bekommen.
    Und das alles, obwohl ich mir auch nur das Nötigste kaufe!
    Fahrkosten, Bücher und Schulmaterial sind eben richtig teuer.
    Ich werde in den Sommerferien mal auf den Flohmarkt gehen. Freunde von mir machen dort regelmäßig 200-300 € Umsatz.


    Ansonsten habe ich mich noch bei Günter Jauch beworben... :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mal wieder ganz knapp bei Kasse bin, hat das nur einen Vorteil: Endlich werden mal die ganzen Sachen, die hier so rumstehen bei Ebay eingestellt :rolleyes: Ist im letzten Jahr mehrmals vorgekommen. Zur Zeit ist auch wieder Ebbe, hoffe jetzt aufs Monatsende, da dort (vielleicht) meine erste Vergütung kommt.


    Ich habe auch schon Schiss vor der finanziellen Situation im Ref. Werde jeden Tag mindestens 100km fahren müssen - hoffentlich hält das Auto 1,5 Jahre ohne größeren Schaden...


    Bin jetzt an meinen Vertretungsschulen schon fleißig am Material sammeln, befürchte aber, dass das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein wird.


    Muss mir also meinen Freund warmhalten, damit ich in der Not nicht verhungere.


    Gruß leppy

  • Zitat

    Ich will jetzt hier nicht destruktiv wirken, aber in einem meiner Vhs-Kurse saßen 2 Berater von der Agentur für Arbeit, die sich zwar nur einen Grobüberblick über meine "Verhältnisse" gemacht haben, aber mir dann gesagt haben, dass es ich (27, ohne Kinder und ohne vorherige 2-Jahresdauerstelle) sicher nichts bekomme, denn dann müssten erst einmal meine Eltern "ran".


    ich kann es nur wieder und wieder wiederholen: euch steht alg II zu. eure eltern brauchen nicht für euch aufkommen. außerdem müsst ihr euch nicht wie bei der sozialhilfe gänzlich offenbaren. ihr dürft lediglich kein großes vermögen angehäuft haben, aber das scheint hier ja eher nicht der fall zu sein. ich war 25, keine kinder, und habe das geld bekommen. der antrag ist es allemal wert und ihr seid ordentlich versichert.


    ich finde es schade, dass hier manche user wiederholt das gegenteil behaupten.

  • Zitat

    schlauby schrieb am 27.06.2005 00:21:
    ich kann es nur wieder und wieder wiederholen: euch steht alg II zu. eure eltern brauchen nicht für euch aufkommen. außerdem müsst ihr euch nicht wie bei der sozialhilfe gänzlich offenbaren. ... ich finde es schade, dass hier manche user wiederholt das gegenteil behaupten.


    Ich kann dir aus eigener Erfahrung (27, ledig, kinderlos, überhaupt kein Vermögen) berichten: zunächst wollte man, da ich noch 27 bin und bis 27 auf die Eltern zurückgegriffen werden kann , meiner Mutter einen Brief schicken. Schliesslich befand ich mich mit dem Ref ja in einem Ausbildungsverhältnis, was Eltern auch sonst unterstützen würden (zB Studium). Dann entdeckte man jedoch meine "Wirtschaftsgemeinschaft" (hiess das wirklich so? Ist schon wieder so lange her...) und mein Freund sollte Einkunfts- und Vermögensverhältnisse offenlegen. Darauf haben wir dann verzichtet, da klar war, dass bei Einbeziehung seiner Einkünfte und "Aktiva" für mich ALGII nicht ausgezahlt wird.


    Da scheint also der jeweils bearbeitende Mensch auf dem Amt einen gewissen Handlungsspielraum zu haben, schlauby!


    In gewissem Masse (Maße ;) ) finde ich es auch richtig - wenn man die angenehmen Sachen miteinander teilt und zusammenlebt wie ein Ehepaar, sollte man auch - so möglich - die kurzen finanziellen Krisen gemeinsam durchstehen ohne nach "dem Staat" zu schreien. Andererseits finde ich hochgradig unfair, 18 Monate bei ebenjenem Geldgeber gearbeitet zu haben, dabei nicht die Wahlmöglichkeit, ob angestellt oder verbeamtet (bei Angestellten gäb's ja evt. Arbeitslosengeld, nicht ALGII), und dann mit einem Zeugnis und keiner Wiedereinstellungsgarantie in eine unsichere Zukunft entlassen zu werden.


    LG, das_kaddl.

  • Mal eine Frage dazu...
    Wieviel verdient ihr denn im Referendariat, dass ihr damit nicht zurecht kommt?

  • Zitat

    Jassy schrieb am 27.06.2005 09:40:
    Mal eine Frage dazu...
    Wieviel verdient ihr denn im Referendariat, dass ihr damit nicht zurecht kommt?


    Laut meinen Unterlagen sind das im Ref. NRW 1052,06€. Ein bisschen Sorge habe ich ehrlich gesagt auch, dass das enger wird als jetzt (habe Nebenjob und nette Eltern und habe es dadurch eigentlich ganz nett), denn bislang zahle ich keine Versicherungen (bin noch in der Familienversicherung), Steuern und den ganzen pipapo, sondern habe eigentlich lediglich Miete, Strom, telefon als einzige Fixkosten. Ab nächstem Jahr kommt da ne Menge mehr zu, zusätzlich zur Frage der Fortbewegung, denn dieses wunderbare VRR-Ticket (das einen sehr großen Bereich abdeckt) habe ich dann leider nicht mehr und so ganz billig wird das wohl alles nicht, je nachdem wo ich lande...


    Muss wohl echt mal meinen Freund belabern, dass wir zusammen ziehen, dann wird das mit der Miete günstiger :D
    (Nein im ernst, wäre nicht der einzige Grund - der Hauptgrund ist, dass ich ihn dann wenigstens zwischendurch mal sehen würde - und wenn es nur nachts beim Umdrehen im Bett ist :D )


    LG
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Jassy schrieb am 27.06.2005 09:40:
    Wieviel verdient ihr denn im Referendariat, dass ihr damit nicht zurecht kommt?


    Ich hatte so um die 950 Euro (Krankenkasse exklusive) - davon musste dann das eigens für's Ref angeschaffte Auto (ich war im extrem ländlichen Harz-Gebiet an einer Schule) finanziert werden. Auf die Rückerstattung der Kosten meiner letzten Reisekostenabrechnung (abgegeben im April) warte ich heute noch. Und so sind 900 Euro, wenn man Miete und Nebenkosten, Auto und Benzin und Versicherung und vor allem das ganze Unterrichtsmaterial, das man anschaffen muss, um Unterricht erteilen zu können, weg wie nichts. Im Studium habe ich von 400 - 500 Euro gelebt, das ging auch, weil meine Miete nur 120 Euro betrug, ich ein Semesterticket hatte und die Materialien für mein Studium nicht kaufen, sondern in der Bibo ausleihen konnte.


    LG, das_kaddl.

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