Ein Kollege hat Disziplinprobleme

  • Hallo,
    ich bräuchte mal euren Rat. Wir haben an unsere Schule einen Kollegen, der es leider nicht schafft seine Schüler zu führen. In seiner eigenen Klasse und in den Fachklassen geht es drunter und drüber. Die Kinder machen, was sie wollen – sie spielen im Unterricht oder rennen im Flur herum. Unser Kollege kann sich nicht durchsetzten und schafft es nicht seinen Unterricht zu gliedern. Da ich Personalrätin an unsere Schule bin, liegt mir viel daran ihn zu helfen. Es wurden bereits viele Gespräche geführt mit der Schulleitung, Kolleginnen und Eltern – aber ohne Erfolg.
    Wir wissen einfach nicht, was wir machen sollen. Er hat schon eine sehr unproblematische Klasse und viel Förderkurse mit wenigen Kindern. Trotzdem ist es langsam auch den Kinder gegenüber nicht mehr zumutbar. Die Eltern sind sehr aufgebracht und langsam kippt die Stimmung auch im Kollegium.
    Leider wissen wir nicht, wie wir ihm helfen können.
    Kennt sich jemand da aus?
    Hattet ihr auch schon so ein Problem?
    Vielleicht gibt es ja Trainingsprogramme oder Kurse?
    Wie seid ihr mit solch einen Problem umgegangen?


    Liebe Grüße
    Marie

  • Da die beiden ersten Beiträge nichts zur Sache beitrugen und den Thread zu kippen drohten, habe ich sie gelöscht. Ich bitte um sinnvolle Beiträge zum Thema.


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich bin zwar nicht Wolkenstein, antworte aber jetzt trotzdem mal.
    Zunächst: Schrei doch bitte nicht so, VanderWolke, das ist nicht nötig. Falls es dir nicht bewusst ist: Wenn du nur in Großbuchstaben schreibst, wird das in Foren allgemein als Schreien verstanden. Dann: Es geht hier nicht um Streicheleinheiten. Bevor Wolkenstein deinen Beitrag gelöscht hat, hab ich tatsächlich selbst überlegt, dir zu antworten - er war nämlich weder konstruktiv noch verständlich. Für mich jedenfalls. Du wusstest sicher, was du ausdrücken wolltest, ich habs aber nicht verstanden. Andere vielleicht auch nicht. Und wenn hier jemand um Rat bittet, hat er solchen auch verdient und nicht nur solche Beiträge, die keinem was bringen.


    Gruß
    Britta

  • @ Britta,


    schon gut, schreibe jetzt auch klein:


    was aber wollt ihr denn solchen Kollegen raten?


    -Durchhalten bis zum Zusammenbruch


    -Disziplinierungsmaßnahmen für die Kinder


    -Eltern sollen zu Hause auf ihre Kinder einwirken


    Offensichtlich geht es hier doch um eine Person, die es aufgrund ihrer Persönlichkeit nicht schafft die SchülerInnen auf irgendeine Art zu erreichen.
    Dies gepaart mit einer Unstrukturiertheit, ergibt für mich nun mal die einzige Schlussfolgerung: Beruf verfehlt!
    Da werfe ich mich doch lieber „schreiend“ und schützend vor die Kinder und SchülerInnen (auch wenn Wolkenstein anschließend den Beitrag löscht)!


    Bei einer solchen Negativ-Wirkung auf SchülerInnen, Eltern und sogar –verzeiht- Kollegen und Kolleginnen werden auch keine Kurse oder Trainingsprogramme helfen!


    Entweder ändert sich entscheidend was an der Persönlichkeitsstruktur, was ich allerdings bezweifele solange sich diese Person selbst immer wieder in dieser Negativ-Rolle bewegt, oder aber Auszeit nehmen und erst einmal Persönlichkeit entwickeln.
    Aber bitte nicht mit SchülerInnen!

    Wer keinen „Draht“ zu Kindern, SchülerInnen, Jugendlichen hat, der wird ihn auch nicht „erlernen“ können.


    Nochmals Gruß


    VanderWolke

  • öh... ja... ich antworte jetzt einfach mal zur Sache ;)


    sag doch mal, um was für eine Klasse und Schulform es sich handelt.


    Prinzipiell finde ich es aber schwierig, Ratschläge oder Tipps zu geben, wenn jemand so fundamentale Autoritätsprobleme hat, wie du sie bei dem kollegen beschreibst. letztlich ist es doch auch eine Frage der persönlichen Ausstrahlung, wie ich auf meine Klasse wirke. Am wichtigsten finde ich immer, dass man authentisch ist - alles andere wirkt aufgesetzt und zumindest von meinen Schülern sofort durchschaut. Die haben aber auch nen Blick dafür :rolleyes:


    Trotzdem - vielleicht können wir ja trotzdem ein paar hilfreiche Tipps geben, wenn du etwas mehr schreibst.


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt habe ich den Post von vorhin auch verstanden, Vanderwolke.
    Tatsächlich habe ich nicht verstehen können, was genau du sagen wolltest, lediglich eine aggressive Grundstimmung kam rüber.
    Dann ist doch gut, dass der Post gelöscht wurde und noch mal neu gestartet werden kann.


    Eigentlich schreibt Alma ja nun nicht genau, was da genau falsch läuft. Wenn es tatsächlich am fehlenden "Draht" zu den Schülern liegt, würde ich auch sagen, dass da ein paar Kurse nicht helfen werden.
    Die Frage ist ja auch, woher sie weiß, dass der Unterricht unstrukturiert ist, hospitiert sie?
    Das die SuS im Weglaufen ist natürlich kein gutes Zeichen :rolleyes:


    Aber genau deswegen hat Alma doch auch gefragt. Falls es nämlich etwas anderes ist, könnte man eventuell tatsächlich mit (z.B.) Selbstmanagement-Kursen o.ä. etwas erreichen?


    Ich kenne mich allerdings nicht aus auf diesem Gebiet, vielleicht tummeln sich ja hier auch andere Personalräte, die schon mal ähnliche Probleme lösen mussten.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

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  • Hallo!


    Ich denke auch, dass man genauere Infos bräuchte, um Tipps geben zu können oder um sich genau äußern zu können.


    Was heißt, er schafft es nicht, seinen Unterricht zu gliedern?


    Bei mir gibt es auch hin und wieder Stunden, in denen ich zum Beispiel überziehe oder nicht die supertollen Referendariatseinstiege habe. Auch Reflexionen "schlunze" ich hin und wieder. Trotzdem denke ich, dass ich meinen Unterricht gliedern kann. Es gibt auch Schultage, wo ich den Tagesablauf nicht so hinbekomme, wie ihn die Kinder bräuchten (mit Phasen der Entspannung etc) --> liegt auch sehr oft (!!!) an den äußeren Gegebenheiten (in 1. Stunde ist Förderunterricht, in 2. kommt der Schulzahnarzt, also müssen Mathe und Deutsch in die 3., 4. geschoben werden, was für Erstklässler schon schwierig ist.). Sind es solche Sachen? Die kann man 1. lernen und 2. liegt es nicht immer an einem selber.


    Ist der Kollege denn schon lange im Dienst oder hat er gerade angefangen?



    Was heißt, die Kinder laufen über die Gänge? Einfach so? Das kann ich mir zumindest bei Grundschülern nur schwer vorstellen.


    Weshalb ich so vorsichtig bin bei solchen Dingen: Ich kannte auch eine Kollegin, der wurde so etwas nachgesagt und mit jedem Tag wurde es schlimmer. Sie hatte tatsächlich einige Schwachpunkte, aber viele Dinge wurden nachher auch einfach gegen sie ausgelegt (unter anderem dass die Kinder einfach so über den Flur rennen würden --> dabei hatte sie ihnen nur erlaubt auch während des Unterrichtes auf Toilette zu gehen.)


    Nachdenklich und auf mehr Infos hoffend,



    Sina

  • Öh... vielleicht sollte ich mich auch besser mit "Tipps" zurückhalten, da zum einen wenig Einblick in die Situation zu bekommen ist und ich auch noch ganz frisch im Beruf bin...aber trotzdem ein paar Ideen:
    Meine erste Frage wäre, wie der Kollege sich zu der Situation stellt. Kann man vernünftig mit ihm reden und nach Lösungen suchen? Blockt er ab, ist beleidigt, stellt die Sache anders dar?
    Im ersten Fall könnte man evtl. gegenseitig hospitieren (auch wenn Freistunden rar sind). Er könnte bei anderen noch was abgucken und für seinen Unterricht konkrete Hilfen bekommen. Bei gegenseitigen Hospitationen wird seine Autorität vielleicht auch nicht so untergraben. Gemeinsame Überlegungen mehrerer Lehrer der Klasse zu geeigneten Maßnahmen bei Problemen könnten neue Ideen bringen und den Schülern Verhaltenssicherheit geben. Dann muss der Lehrer nicht jeden Schritt mit Schülern "ausdiskutieren". Und wenn er nicht gleich alles umsetzen kann, dann sucht er sich ein paar für ihn passende Sachen aus und muss dann aber darin tatsächlich Konsequenz beweisen. Lieber kleine, kontinuierliche Schritte... Kurse kenne ich keine, nur für Eltern wie Tripel-P, aber die sind auch umstritten. Vielleich lassen sich die ebenfalls auf Änderung drängenden Eltern etwas einbinden. Wenn zu Hause schlecht über den Lehrer geredet wird, verliert er noch mehr Autorität. Nicht, dass keine Kritik erlaubt ist, aber vielleicht lässt sich über Gespräche mit Eltern/Schülern ein "Neustart" versuchen.
    Viel Erfolg, zum Wohle der Schüler und des Lehrers!


    Jinny44, die leider auch noch viel konsequenter werden muss...

  • Wichtig ist vor allem, dass sich der Kollege auch helfen lässt. Sieht er denn selbst diese Problematik überhaupt und steht er zu seinen Schwierigkeiten? Dass er privilegierte Arbeitsbedingungen erhält, trägt ein Kollegium nur eine begrenzte Zeit. Die Crux liegt m.E. in den fehlenden Berufsalternativen für Lehrerinnen und Lehrer. Da bleibt in den meisten Fällen nur Durchhalten - egal wie - oder Pensionierung. Manchmal ist man tatsächlich froh, wenn Kindern manche Lehrkräfte erspart bleiben.

  • Hallo,


    ich fände es wichtig, mal zu erfahren, wie alt diese Kinder sind, die da das Weite suchen. An der Grundschule finde ich das unvorstellbar.


    An der weiterführenden Schule ist es für mich auch sozusagen ein KO-Kriterium, wenn der Lehrer es nicht schafft, die Kinder im Klassenraum zu halten. Ich kann mich an einen Fall erinnern, bei dem das so war. Die Kinder gingen einfach und der Lehrer merkte das nicht oder gab vor, es nicht zu merken. Das finde ich dann nicht mehr tolerierbar.


    Grüße Enja

  • Nun ich werde mal versuchen etwas ins Detail zu gehen:
    Also es handelt sich um eine Grundschule. Unsere Kollege ist jetzt Mitte 30. Ich kenne ihn schon sehr lange ... wir haben gemeinsam das Referendariat gemacht. Schon damals hatte er Probleme sich gegenüber den Kindern zu "behaupten". Nachdem er einige Jahre eine "Feuerwehrstelle" hatte, ist er nun seit 2 Jahren fest an unserer Schule. Unsere Schulleiterin nimmt schon sehr viel Rücksicht und hat ihn eine super unproblematische Klasse zusammengestellt (jetzt 2 Klasse). Oft trifft man Kinder von ihm auf dem Flur, die berichten, dass es ihnen zu laut im Klassenraum ist. Fachlich ist er sehr kompetent ... nur er kann seinen Unterricht kaum durchziehen. Und normalerweise haben ja Männer in unseren Bereich oftmals Vorteile, was die Autorität betrifft. Er ist auch ein stattlicher Mann d.h. er hat keinerlei äußerliche Handicaps! :)
    Er selber empfindet die Situation nicht so schlimm ... allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dies eine Schutzbehauptung ist. Mich würde diese Situation fertig machen. Die Eltern aus allen Klassen, die er unterrichtet, beschweren sich. Und man muss ihnen in einigen Punkten Recht geben. Er geht den meisten Konfrontationen aus dem Weg. Ich .z.B. habe wirklich eine sehr liebe Klasse (ohne abgeben zu wollen) und sogar die „ticken“ total aus. Nach fast jeder Stunde, die er in meiner Klasse unterrichtet, muss ich erst große Diskussionen mit meiner Klasse führen, da es immer irgendwelche Konflikte gibt. Anfangs habe ich meine Schüler massiv unter Druck gesetzt, damit sie sich bei ihm „anständig“ benehmen. Nach einigen Diskussionen bin ich mir sicher, dass es aber hauptsächlich an seiner Lehrerpersönlichkeit liegt.
    Ich mag ihn sehr gerne als Kollege, aber langsam nimmt unser Problem Ausmaße an, die man nicht verantworten kann (den Kindern gegenüber) – auch die Aufsichtspflicht wird grob fährlässig verletzt. Meiner Meinung nach ist er überfordert … aber was macht man mit jemand, der seinen Job nicht geregelt bekommt? Meine Schulleiterin ist auch fertig mit den Nerven, weil sie nicht mehr weiß, was sie tun soll. Teilweise hospitierten auch schon Eltern … dann lief es eigentlich recht gut. Aber leider sind Hospitationen oder Doppelbesetzung bei uns nicht drin (von Lehrern)! Und eigentlich sind unsere knappen Stunden ja eigentlich nicht zur „Erziehung“ von Lehrern gedacht.


    Liebe Grüße
    Marie

  • Hallo,


    in einem ähnlichen Fall (Lehrer wollte schon aufgeben) hat mal Video-Training geholfen. Da könnte er mit einem Psychologen zusammen gucken, was genau passiert und an welche positiven Ansätze man ausbauen könnte.


    Doppelt-Besetzung würde vielleicht auch helfen. Ist aber natürlich sehr aufwändig.


    Grüße Enja

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