Ich führe demnächst - auch zur Auswertung in meiner Staatsarbeit - in meiner Deutsch-Klasse ein Lerntagebuch ein. Dafür habe ich nun im Großhandel Hefte gekauft, das Stück für 1,40 Euro. Ich habe sie gekauft, weil ich es für sinnvoll halte, dass das Heft das DIN A5-Format und mehr Blätter hat. Solche Hefte liegen nicht in jedem Laden und ich hatte Sorge, dass manche dann mit einem anderen Heft oder mit keinem ankommen. Ich hatte den Eltern die Einführung in einem Brief angekündigt, dort aber nichts von Kosten geschrieben. Jetzt, wo ich mehr als pleite bin, frage ich mich, ob ich beim Austeilen der Hefte wohl doch um Geld bitten kann ... man könnte ja auch sagen, dass es ja mein "Problem" ist, wenn ich sowas einführe. Was meint ihr?
Kann ich das Geld von den Schülern erbitten?
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hallo,
also, ich nehme von den Schülern auch Kopiergeld (unsere Kopierkarten sind nämlich außer für Klassenarbeiten nicht kostenlos), denn bei ca. 1 Euro pro Schüler werden die nicht arm, für mich läppert sich das aber pro Halbjahr auf 160 - 200 Euro zusammen, und eine schulische Kopierkarte bei der Steuer einzureichen, ist mir zu blöd...
ach ja, ich sag auch nicht "bitte,bitte", sondern kündige an, dass ich in den nächsten Stunden Kopiergeld einsammel.
Pro empfangenen Euro sag ich aber artig "danke".jetzt mag mich mancher für geizig halten, aber dazu noch eine Anekdote (Wayne´s interessiert ) :
Letztens kamen zwei Herzchen zu mir, zehnte Klasse, wollten freiwillig ein Referat halten, um ihre Noten aufzumöbeln.
Sie kamen dann nochmal zu mir, 20 Minuten vor dem Referat und hielten mir 10 (sprich: zehn) aus dem Internet runtergezogene Blätter mit Fakten und Daten über die deutschen Parteien hin,
nach dem Motto: "Kopieren Sie das mal bitte für die Klasse?"10x32= 320 Kopien (die vermutlich eh später im Papierkorb oder als Flugzeuge enden)
3,5 Cent pro Kopie + Arbeitsaufwandein Vögelchen hab ich mir verkniffen, aber höflich abgelehnt...
Fazit: sie haben die wichtigsten Sachen an die Tafel geschrieben...
mfg
der unbekannte Lehrer -
Hallo Aktenklammer,
ich würde den Eltern kurz den Sachverhalt schildern (ohne die Info mit deiner "Pleite" ) und sie dann bitten, dir etwas entgegenzukommen, denn schließlich können die SuS das Heft ja am Ende behalten. Wenn du den Eltern sagst, dass du einen freiwilligen Betrag erbittest von denen, die sich in der Lage sehen, das Ding zu bezahlen, wirst du sicher von 90% das Geld kriegen.
Toi toi toi für die Arbeit!
Gruß venti -
@ the-unknown-teacher-man und alle anderen eigentlich auch:
Ich bin immer wieder geschockt. Wie kann das sein, dass man nur für Arbeiten auf Kosten der Schule kopieren darf? Und für Tests in den Nebenfächern auch nicht?
Wenn dafür wenigstens gute Bücher da wären...
Mir fehlen die Worte.
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tja: Sparen, Sparen, Sparen - das ist die Begründung...
mir kuckt aber keiner über die Schulter, ob ich nicht was anderes kopiere, als Klassenarbeiten - allerdings ist die Zahl der freien Kopien so begrenzt, dass das eigentlich nur KA und Klausuren abdeckt...
bei uns gibts sogar gar nicht mal soooo schlechte Bücher, aber in die kann man in der Regel nicht reinschreiben, und deswegen kann man manche Arbeitstechniken eben nur an Kopien erlernen, oder man schafft sich zu jedem Buch noch ein Schülerheft an, aber das ist neben der Kostenfrage auch nicht in jedem Fach vorhanden...
mfg
der unbekannte Lehrer -
Zitat
the-unknown-teacher-man schrieb am 28.01.2005 21:04:
allerdings ist die Zahl der freien Kopien so begrenzt, dass das eigentlich nur KA und Klausuren abdeckt...Und was ist mit Arbeitsblättern, Infotexte, etc...??
Alles auf Kosten des Lehrers?
Ich bin ja einiges gewöhnt, was man für den Job alles selber zahlen muss (Laminierfolien, Werkstätten...)Aber ich finde auch, hier geht es ganz schön weit...
Und um die Frage zu beantworten: ich finde es vollkommen ok, wenn du für die Hefte Geld verlangst. Zumal du es ja angekündigt hast.
Petra
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Zitat:
Und was ist mit Arbeitsblättern, Infotexte, etc...??
Alles auf Kosten des Lehrers?ja, Petra, so ist es, oder eben auf die Schüler umlegen... so machen es mittlerweile die meisten Kollegen.
grundsätzlich halte ich eine mengenmäßige Begrenzung auch für sinnvoll, oft wird nämlich ein halber Wald geschlachtet, um Sachen zu kopieren, die aus verschiedenen Gründen überflüssig sind, sowohl für den Unterricht als auch Außerunterrichtliches/Organisatorisches ...
irgendwo müsste es da einen golden-gesunden Mittelweg geben, zumal einige Kollegen dazu übergegangen sind, ganze Klassen(arbeits)sätze nicht mehr zu kopieren, sondern am schuleigenen Tintenstrahldrucker auszudrucken, um sich die Kopien für andere Gelegenheiten freizuhalten , so erweist sich eine Sparmaßnahme mal wieder als kontraproduktiv...
mfg
der unbekannte Lehrer -
Hallo!
Also bei uns ist es so, dass alle Kopien bezahlt werden, die die Schüler behalten dürfen. Also Arbeitsblätter etc. kopiere ich auf Kosten der Klasse. Zum Halbjahr werden dann die Kopierkosten der Klasse abgerechnet und das Geld von den Eltern eingesammelt. Kopien für Freiarbeitssachen, Folien etc. muss ich selber zahlen, weil das ja die Schüler nicht mit heim nehmen und daher auch nicht zahlen müssen.
DAs Geld für die Hefte würde ich auch einsammeln.
Liebe Grüße,
biene maja
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