Inventur in der Schule

  • Hallo,
    nur mal so in die Runde gefragt: Hat jemand von euch schon mal eine Inventur in der Schule durchgeführt? 8o Wir hatten das Vergnügen letzte Woche. Also: Alle Unterrichtsmaterialien von Büchern bis zu Wendeplättchen, Computer, Verbrauchsmaterial in Kunst (!), wirklich alles zählen, messen, wiegen und in schöne Listen eintragen... und diese dann zur Stadtverwaltung schicken. Der reinste Irrsinn, als ob Lehrerarbeitszeit nicht sinnvoller zu verwenden wäre. Gibt es so etwas noch irgendwo? Ich kannte es bislang nicht, und bin immerhin schon einige Jährchen dabei...


    Gruß,
    Peter

  • Vielleicht ein Kollege, der wissen möchte, welche Medien in der Schule vorhanden sind?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo!

    Zitat

    leppy schrieb am 16.01.2005 22:02:... M.E. sinnlos, wer guckt sich die Listen schon an?...


    Zitat

    alias schrieb am 16.01.2005 22:33:
    Vielleicht ein Kollege, der wissen möchte, welche Medien in der Schule vorhanden sind?

    Da gucken die KollegInnen doch lieber direkt in die Medienschränke und Regale...


    Es geht ja nicht um reine Bestandslisten, sondern darum, dass die Stadt allen Behörden, also auch den Schulen, diese Inventur angeordnet hat, um einen Überblick über vorhandene Sachwerte zu erhalten - oder so... Dafür durften wir z.B. unsere Bücher "meterweise" messen (wieviel "Stück Buch" passt auf den Meter) den aktuellen Wert eines Buches angeben (äh - 10-20 Euro) den Zustand angeben (bewerten von 1 - 5, 80% - 5% des Neuwertes) und ähnlichen wichtigen Forschungen nachgehen...


    Gruß,
    Peter

  • Nun würde mich doch mal interessieren, wie viele Unterrichtsstunden für diese hochwichtige Aufgabe ausfallen mussten - wenn das nun Schule macht, und wir alle müssen Inventur machen? Wie viele Stunden fallen dann in ganz Deutschland aus? PISa, ich lach mich kaputt!!


    Gruß venti :D

  • Zitat

    pepe schrieb am 17.01.2005 18:19:
    Hallo!


    Da gucken die KollegInnen doch lieber direkt in die Medienschränke und Regale...
    .....


    Also ich finde es ganz praktisch, dass bei uns im Lehrerzimmer ein Ordner steht, in dem die an der Schule vorhandenen Medien aufgelistet sind. Die Medien stehen bei uns nämlich nicht in EINEM Raum, sondern sind fröhlich über das Schulhaus verteilt.
    In der Liste sind sie jedoch nach Schlagworten kategorisiert und wenn ich was zum Thema "Frosch" suche, finde ich dort im Kapitel Amphibien die Karten, Tafeln, Präparate und Folienordner mit dem Standort.
    Erst dann geh' ich in die Medienräume und guck mir das an.


    Das Herumsuchen in den Medienräumen war mir nämlich so lästig geworden, dass ich mal geschaut habe, welche Inventarlisten bereits bestanden, habe diese eingescannt und in eine Datenbank gepackt und mit einigen Kollegen um den aktuellen bestand ergänzt. Du glaubst gar nicht, welche Schätze in einer Schule gebunkert sind! Das ist kein ungeeignetes Thema für einen pädagogischen Tag. Man lernt seine Schule kennen und macht danach anschaulicheren Unterricht..... ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich hätte gerne eine solche Inventur. Bei uns hat es sich eingebürgert, dass best. Kollegen Material mittlerweile als ihr Eigentum ansehen und horten. Neue Kollegen wissen gar nicht , was in der Schule vorhanden ist und finden das Material nicht.
    Ich habe mittlerweile alle Illusionen verloren, dass es kollegial zugehen kann. Ich glaube, es muss einen "Medienwächter" geben. Bei uns ist zu oft Herr Niemand oder Herr Keiner zu GAst.
    flip

  • N' Abend!


    Ironische Bemerkungen mal ignorierend: Ich denke mal, eine ordentliche Material-, Bücher- oder Medienliste findet sich in fast jeder Schule (sollte sich finden lassen), darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um eine zeit- und nervenaufwändige Inventur:

    Zitat

    wissen.de erklärt: Inventur
    [die; lateinisch]
    die nach § 39 HGB in der Regel jährlich vor Aufstellung einer Bilanz erforderliche Bestandsaufnahme aller Vermögenswerte (besonders Warenvorräte, Wertpapiere, Bargeld) einer Firma. Bei permanenter Inventur werden die Lagerbestände auf Skontren erfasst, und die Übereinstimmung mit den tatsächlichen Beständen wird durch laufende Kontrolle das ganze Jahr hindurch sichergestellt. Die geordnete Liste der Bestände mit Wertangaben heißt Inventar.

    Das hat mit einer für den Schulbetrieb sinnvollen Listenerstellung nichts zu tun, es geht der "Firma" Stadt um Vermögenswerte. Deshalb war es auch nur in Ausnahmefällen ausreichend, bestehende Listen einfach zu kopieren und abzugeben. Das ganze dürfte sich von nun an jährlich wiederholen... :rolleyes:


    venti: Unterricht ist bei uns "natürlich" nicht ausgefallen, aber vielleicht kam die Unterrichtsvorbereitung etwas zu kurz.


    alias: So unübersichtlich ist die Ausstattung unserer Schule leider nicht, dass wir beim Listenausfüllen Glücksgefühle auslösende Aha-Erlebnisse hatten. Neuentdeckungen gab es nicht, vielleicht hier ein paar Gramm mehr Wendeplättchen als erwartet, dort überraschend ein halber Meter Bücher zu wenig...


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    pepe schrieb am 17.01.2005 21:17:
    .......
    alias: So unübersichtlich ist die Ausstattung unserer Schule leider nicht, dass wir beim Listenausfüllen Glücksgefühle auslösende Aha-Erlebnisse hatten. Neuentdeckungen gab es nicht, vielleicht hier ein paar Gramm mehr Wendeplättchen als erwartet, dort überraschend ein halber Meter Bücher zu wenig...


    Ihr Glücklichen. Dann scheint euer "Materiallager" ja gut gehütet zu sein. Bei uns war es wie bei elefantenflip. Da kamen in den Schränken des Physiklehrers wunderschönste Experimentierkoffer zum Vorschein, die sich auch in der Grundschule nutzen lassen. Oder in Nebenräumen von Klassenzimmern stapelweise Ganzschriften..... :rolleyes:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Auch ich seh die Bemerkung von elefatenflip nicht ironisch.
    Wir sind eine Mini-Schule. Kollegium arbeitet eigentlich gut zusammen. Aber in Punkte Material kommt einem echt das "kalte Grausen".


    Ausleihkarten gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Inventarslisten werden seit diesem Jahr wieder fortgeführt. Dazwischen fehlen Jahre. und und und


    Also ich wär für INVENTUR.
    Zwar nicht meterweise und mit Preis, aber nur mal ganz banal "Welches Material ist an der Schule?"

  • Zitat

    elefantenflip schrieb am 17.01.2005 20:14:
    Ich hätte gerne eine solche Inventur. Bei uns hat es sich eingebürgert, dass best. Kollegen Material mittlerweile als ihr Eigentum ansehen und horten. Neue Kollegen wissen gar nicht , was in der Schule vorhanden ist und finden das Material nicht.
    Ich habe mittlerweile alle Illusionen verloren, dass es kollegial zugehen kann. Ich glaube, es muss einen "Medienwächter" geben. Bei uns ist zu oft Herr Niemand oder Herr Keiner zu GAst.
    flip



    Flip, ich kann dir nur voll und ganz zustimmen.
    Es hat 2 (zwei!!!) Jahre gebraucht, bis ich wusste, dass wir die Cd´s zu einem bestimmten Lehrwerk (einmal Musikbuch und einmal für englische Lieder) haben.


    Eine "Kollegin" war ganz erstaunt, als ich dann sagte, "wäre ja mal nett, wenn die CD´s in der Schule stehen...."Warum denn????" *argl*


    Und ich habe mir mal die Mühe gemacht, alle Bausteine-Hefte (Bergm- + Höller) zu ordnen und festzustellen, was alles fehlt. Über ein Drittel war nicht da.
    Daraus habe ich ein riesiges Plakat gemacht mit der Bitte, diese Hefte doch bitte von zu Hause mitzubringen.
    Resultat: 0! :(:(


    edit:
    Ähnliches übrigens bei der abonierten Zeitschrift.
    Ich hätte den Postboten abfangen müssen, wenn ich das aktuelle Heft hätte lesen wollen. Die Hefte aus den vergangenen 2 - 3 Jahren waren fast alle nicht da....


    Petra

  • Wir sind eine recht große Grundschule (vierzügig) und haben einen sehr gut sortierten Materialraum. Für jedes Fach gibt es Ausleih-Ordner zum Eintragen. Über alles wacht eine nette Kollegin, die uns regelmäßig in der Konferenz zusammenstaucht, wenn etwas geholt und nicht ordentlich eingetragen wurde - was selten vorkommt. An jedem Schuljahresende will sie alles zurück und sortiert. Für diese Mammutaufgabe hat sie eine Deputatstunde, die wir ihr von Herzen gönnen :D
    Ich wünsch euch auch so eine - aber unsre behalten wir!!
    Gruß venti :)


    pepe: das kann ja wohl nicht sein, dass sowas zusätzlich zum Unterricht geschieht!!!! Wie wurde das begründet?

  • N' Abend flip,
    dich meinte ich auch gar nicht... vielmehr die letzte Reaktion von alias ("Man lernt seine Schule kennen und macht danach anschaulicheren Unterricht"). Diese war allerdings auch nicht ironisch, wie sich ja im Verlauf dieser munteren Runde herausstellte. :D
    Ein wenig entsetzt bin ich allerdings schon, wenn ich hier die Berichte über den "sorglosen" Umgang mit den Materialien lese... Da bin ich ja tatsächlich noch auf der sonnigen Seite... Was aber wohl daran liegt, dass sooo viel bei uns nicht vorhanden ist. Es verschwindet nur selten etwas - und taucht irgendwann wieder auf. Die Idee des "Ausleih-Wächters" ist nicht schlecht, vielleicht sollten wir uns vorsorglich mit dem Gedanken auseinandersetzen, bevor wir auch freiwillig nach einer Inventur schreien! Diese wurde übrigens angeordnet, begründet wurde da überhaupt nichts.


    Gruß,
    Peter

  • Heute kam eine Mail eines AL, in der jeder LK Räume zugewiesen werden, in denen sie Inventur zu machen haben. Allerdings finde ich nur 17 von 140 LK in der Excel-Tabelle.

    Ist das normal, dass LK für solche Aufgaben herangezogen werden?

  • Das kann ich jetzt nur für meine Schule beantworten, aber das mit einem klaren "Ja" - EDIT: Aber nicht für eine "Inventur"! Wir haben schon immer (also zumindest in den letzten über 21 Jahren, die ich schon an der Schule bin) "Raumbeauftragte". Die müssen zwar keine "Inventur" machen (Was genau soll man denn da an deiner Schule überprüfen?), wohl aber bei den Hausmeistern oder dem Schulassistenten melden, wenn irgendwas nicht richtig funktioniert oder kaputt ist, d. h. eine Reparatur oder ein Ersatz nötig ist. Das kann ja vom defekten Smartboard über einen kaputten Stuhl, bekritzelten Tisch oder nicht richtig funktionierende Jalousie alles mögliche sein. Gerade in den Fachräumen fällt ja oft etwas an.

    Dass nicht jede Kollegin und jeder Kollege Raumbeauftragte/r ist, ist bei uns auch der Fall. Aber nur 17 von 140 KuK finde ich nun doch wenig. Bei uns betreut jede Lehrkraft nur einen Raum oder max. zwei Räume (eher selten!).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das Nachzählen von Tischen - d. h. ob in jedem Raum je nach Größe zwischen 20 und 25 vorhanden sind - und die Überprüfung, ob auch jeder SuS-Tisch einen Stuhl hat (die werden bei uns gerne mal zwischen einzelnen Räumen hin und her getragen und am Ende der Stunde nicht wieder zurückgebracht) übernehmen übrigens i .d. R. unsere Abteilungsleiter*innen zum Ende der Sommerferien :) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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    Heute kam eine Mail eines AL, in der jeder LK Räume zugewiesen werden, in denen sie Inventur zu machen haben. Allerdings finde ich nur 17 von 140 LK in der Excel-Tabelle.

    Ist das normal, dass LK für solche Aufgaben herangezogen werden?

    Hättest du mit der Frage nicht noch 2 Monate warten können: dann hättest du nach über 20 Jahren diesen Thread reaktiviert. ;)

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