Unterrichtsreihe und UB: Vorlesen und Vorlesewettbewerb in der 6. Klasse

    • Offizieller Beitrag

    Ich bekomme ab Montag im Ausbildungsunterricht ein 6. Klasse, in der ich eine Unterrichtsreihe halten und einen UB machen soll. Die Unterrichtsreihe soll richtiges Vorlesen trainieren und innerhalb von zwei Wochen auf einen Vorlesewettbewerb vorbereiten soll. Für diesen Lesewettbewerb müssen die Schüler aus einem eigenen Buch vorlesen, dass sie auch kurz vorstellen müssen. Also muss auch die Buchvorstellung in der Reihe kurz geübt werden. Ich bin gerade noch sehr planlos, da ich die Klasse noch nicht einmal kenne und dort in eineinhalb Wochen einen UB machen soll, und vor lauter UBs und Klassenarbeiten noch keine Zeit hatte, diese Unterrichtsreihe vorzubereiten. Meine Ideen waren bisher:
    Mindmap zum Thema Vorlesen als Einstieg in die Reihe; dann langweilig, wütend, fröhlich, schnell, in Zeitlupe,... vorlesen.
    Mit den Schülern Kriterien für gutes Vorlesen erstellen lassen: laut, deutlich, Lesetempo,...
    Aber irgendwo muss ich in der Reihe ja auch noch das Aussuchen und Vorstellen des eigenen Buches einbringen und mit den Schülern besprechen, welche Wörter man betonen muss. Dummerweise weiß ich ja noch nicht einmal, wie gut die Klasse lesen kann. Es ist übrigens eine Realschulklasse, ich vermute, dass die Klasse wie die meisten Klassen meiner Schule im Lesen recht heterogen ist und vermutlich ein Drittel der Schüler nicht Deutsch als Muttersprache haben.
    Hat jemand vielleicht schon mal das Thema Vorlesen gemacht oder eine nette Idee?
    Bin grade sehr planlos und gestresst zwischen Klassenarbeiten, zwei Ubs und all dem Rest.
    ?(

  • Wir haben gerade zwei "Tage des Buches" hinter uns und dabei (u.a.) einen Lesemarathon durchgeführt, bei dem zwei Bücher (fast) komplett vorgelesen wurden. Ein Buch Grundschule, ein Buch Hauptschule.


    Die Schüler haben dazu - für einen guten Zweck - Sponsoren gesucht, die für ihr Vorlesen Geld spenden: Papa, Mama, Opa, Oma, Tante, Patenonkel.... Für die Vorleseaktion haben wir dem Vorleser ein Headset verpasst und die Schüler mit dem PC und einem Soundprogramm (ejay) aufgenommen.


    Die einzelnen Wav-Dateien werden nun auf eine CD gebrannt und das Gesamtwerk verkauft. (Wahrscheinlich brauchen wir zwei CD's pro Buch - wir haben pro Buch über 800 MB Daten.)


    Auch wenn eine Klasse mit 30 Schülern zuhörte, war es mucksmäuschenstill - dabei werden Nebengeräusche durch das Headset sowieso weitgehend ausgeblendet - aber das wissen die Schüler ja nicht


    Ein CD-Rohling kostet heute nur noch ein paar cents. Ist viel billiger als eine Kassette. Die Motivation, sich selbst hören zu können ist immens.


    Übrigens: Der Lesemarathon fand zugunsten der Schule unserer Partnerstadt in Burundi statt. Sponsorengelder bisher: über 700 Euro. Wir hoffen, durch den CD-Verkauf die 1000 € voll zu bekommen.


    Also: Versuch doch, die Schüler aufzunehmen. Das fördert die Anstrengungsbereitschaft.


    Tipp: Falls du es - wie wir - mit dem PC machen willst: Der Audiorecorder nimmt nur max. 1 Minute auf. Mit Boprdmitteln von Microsoft funktioniert es nicht. Wir haben auf das Soundprogramm ejay zurückgegriffen und einfach den Kopfhörerstecker ausgesteckt - damit die Kids nicht zu rappen beginnen. Eejay liefert nämlich beim Aufnehmen immer einen Grundschlag über den Kopfhörer

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Hi Alias,
    das klingt ja richtig gut! Aber es klingt auch nach sehr viel technischem und organisatorischem Aufwand. Oder irre ich mich da? Hattet ihr dafür extra zwei Projekttage zur Verfügung? An meiner Schule ist es so vorgesehen, dass die 6. Klassen unabhängig voneinander einen klasseninternen Vorlesewettbewerb machen und dann aus den Klassensiegern ein oder zwei Schulsieger ermittelt werden; für die Wahl des Schulsiegers sind aber nur ein oder zwei Stunden vorgesehen. Wie lange war denn die Vorlaufzeit und wie viele Leute haben mitgeplant? Nicht nur eine Person, oder?
    Es klingt auf jeden Fall sehr gut und den Schülern hat es bestimmt auch super gefallen, oder?
    Was mich besonders interessiert: Wie habt ihr die Schüler auf den Lesemarathon vorbereitet? Habt ihr mit ihnen betontes Lesen trainiert und wie?
    Oje, ich soll morgen gleich mit einer Doppelstunde anfangen und kenne die Klasse noch nicht und habe noch nicht mal einen Einstieg in die Reihe... ?( Und ich soll meiner Ausbildungslehrerin morgen Beurteilungskriterien für den Lesewettbewerb vorlegen, die die Schüler auch verstehen können und die sie zur Bewertung ihrer Klassenkameraden nutzten können. Meine Ideen bisher: Lesetempo, Betonung, Deutlichkeit der Aussprache, eventuell Lautstärke (oder ist das ungerecht, da manche Schüler einfach eine leise Stimme haben?),... Ich denke, die Schüler sollen selbst Kriterien erstellen, aber dafür muss ich ja erst einmal selbst Kriterien im Kopf haben, damit ich ihre Vorschläge notfalls ergänzen kann. Habt ihr noch andere Ideen?

  • Auf Vorschlag der Threadstarterin in die Rubrik "allgemein" verschoben. Tipps zum Vorlesen können bestimmt auch die Kollegen aus der Primarstufe beisteuern. ;)

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  • Ich habe meiner 7. Klasse für "nach den Herbstferien" angekündigt, dass dann jeder eine Ballade vortragen soll. Der Großteil der Schüler war ganz begeistert (?!), was meinen Fachleiter dazu brachte, mir zu sagen, ich solle das nutzen ... nur wie?? Ich dachte, dass ich einen kleinen Wettbewerb mache ... aber wie? Und die Zuhörer sollen ja auch irgendwie eingebunden werden. Habt ihr schon mal etwas Gutes gemacht in der Richtung?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe zwar noch nicht mit Balladen gearbeitet, habe aber letztes Jahr den klassen- und den schulinternen Vorlesewettbewerb geleitet. Die Schüler hatten Beobachtungsbögen und konnten zu verschiedenen Kriterien Punkte vergeben. Ich weiß unsere Kriterien nicht mehr genau, aber es war ungefähr so: Betonung, Lesetempo, flüssiges Lesen, Lesefehler. In Bezug auf Balladen könnte man natürlich vorher die Betonung einer Ballade üben - hier stehen die Lesefehler vielleicht auch nicht ganz so im Vordergrund. Ich habe in irgendeinem Heft eine tolle Idee gesehen: Neben den üblichen Vorlesezeichen für Betonung und Pausen sollten die Schüler Smileys in die entsprechenden Textabschnitte zeichnen. Die Smileys sollten die Stimmung zeigen, in der der Textabschnitt gelesen werden sollte, so also zum Beispiel einen ernsten Smiley für einen Textabschnitt, der mit einer ernsten Stimme gelesen werden soll oder sowas.
    Dann könnte man auch noch Punkte dafür geben, ob der Vorleser die Stimmung trifft.

  • Diese Kriterien bzw. Markierungszeichen haben wir bereits besprochen. Ich habe mir inzwischen überlegt, keinen richtigen Wettbewerb daraus zu machen. Es gibt einige in der Klasse, die sonst zu enttäuscht werden. Ich werde eine "Jury" bilden, die auch wechselt, von der jeder auf ein Kriterium achten soll, und am Ende bekommt jeder eine Kleinigkeit, einfach dafür, dass er / sie es geschafft hat, die Ballade auswendig zu lernen.

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