• ich hab ja schon von meinem neuen job berichtet. jetzt stellt sich heraus, dass ich durch planungsfehler auch zu allem übel noch üebrstunden machen soll. kann man sich bei sowas weigern oder hat der dienstherr die möglichkeit mich zu unbezahlter mehrarbeit zu zwingen?


    ich bin ja prinzipiell gutmütig und willig, aber ich hab zum ersten mal ne volle stelle, 15 klassen und lauter neue berufsfelder, in die ich mich einarbeiten muss. 2 stunden mehr die woche würden da furchtbar reinhauen, vor allem weil es nochmal was anderes wäre mit wieder neuen inhalten für mich.

  • Leider kann ich dir die genaue Stelle nicht sagen, aber ich glaube mich zu erinnern, dass in der BASS steht, dass bis zu 6 Stunden mehr pro Woche drin sind :( Allerdings betrifft das NRW, ich weiß ja nicht wo du bist, vielleicht ist es da anders...


    Gruß
    Britta

  • Du kannst dir die Mehrarbeit doch einfach bezahlen lassen, ist doch eigentlich kein Problem! Ich hab das jedenfalls immer so gemacht, und bisher hat sich da noch kein Schulleiter quer gestellt, diesen Wisch zu unterschreiben. Geld ist Geld...

  • danke schon mal für eure antworten.


    Britta:
    ich bin nicht in nrw, aber 6 stunden pro woche mehr? hallo? welcher lehrer kann das denn auf dauer schaffen mal eben 6 stunden mehr zu arbeiten? das wäre 1/4 des deputats mehr, das kann doch gar nicht sein, dass das mal eben so erwartet werden kann und dann gleich ein ganzes jahr durch. neben vertretungsstunden, die ja auch mit schöner regelmäßigkeit anstehen.


    Jule:
    von bezahlen war keine rede. hab ich auch noch nie gehört. an meiner vorherigen schule war es leider auch gang und gäbe, dass lehrer mehr arbeiten mussten. hat mich letztes schuljahr auch schon getroffen, wobei ich da insgesamt nicht so viele stunden hatte, da war's ok. aber ich vermute bezahlen ist hier nicht, sonst hätte man mir das ja als anreiz genannt. aber wenn man mich eh dazu verpflichten kann mehr zu arbeiten, wären sie ja schön blöd, was von extravergütung zu erzählen.

  • In NDS musst du an allen Gymn. 2 Wochenstunden vorarbeiten, die du "irgendwann mal" zurück bekommen sollst. Aber 10 Jahre lang trittst du erst mal in Vorlage. Ohne zusätzliche Bezahlung.

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

  • Kann dir nur sagen, wie das in B-W ist: Prinzipiell kann der Dienstherr Mehrarbeit anordnen, allerdings ist das auf unregelmäßige Vertretungstätigkeit gemünzt. Einfach so den Lehrauftrag anheben, ist nicht. Da würde ich mit dem Personalrat und ggf. einem Rechtsschutz eines einschlägigen Berufsverbandes darüber reden. Ist wohl 'ne schwierige Situation, weil du ja wohl nicht gleich zu Beginn die Schulleitung brüskieren willst.


    Ansonsten werden dir in B.-W. die Stunden entweder mit der Mehrarbeitspauschale vergütet (ist umgerechnet aber wohl weniger als die Besoldung auf die Stunde umgerechnet) oder du kannst im nächsten Schuljahr deinen Lehrauftrag reduzieren lassen.


    Wünsche dir jedenfalls eine erfolgreiche Regelung dieses Missstandes.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Remus:
    das haben wir auch, bzw. nur eine stunde, die hab ich ja aber sowieso schon mehr (und dieses lächerliche versprechen sie in 10 jahren zurückzubekommen). regulär bin ich mit 24 h eingestellt, dazu kommt eben diese eine und jetzt soll ich zwei weitere pro woche unterrichten.


    Timm:
    vertretung ist bei uns laut gesetz ja auch vorgesehen, ich glaube bis zu 4 h/ monat. wobei das hier ja explizit keine vertretung ist. ich werd mich wohl wirklich mal beim personalrat erkundigen bzw. mir auf jeden fall schriftlich die mehrarbeit bestätigen lassen, um sie wieder einfordern zu können. sonst wird das vermutlich "vergessen".

  • Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass das so rechtens ist.


    Da bekommt man einen Vertrag mit 14 Stunden und der Rektor sagt dann "April, April, arbeiten müssen sie aber 20 Std/Woche. Bezahlt bekommen sie aber nur die 14!"


    Du machst sozusagen ehrenamtliche Arbeit - Halllo? Klar, mit den Lehrern kann man es ja mal versuchen.
    Wenn das so ginge, dann wären aber ratzfatz tausende Lehrer arbeitslos.
    Nix da!
    Lass dir das nicht gefallen. Ruf bei der GEW, der VBE, beim Personalrat, im Schulamt an!!!


    Petra

    • Offizieller Beitrag

    Hey Heike,
    das ist ja mal schön, dass du dich endlich etwas entspannen kannst- oder haben sie dich bei der Klassenverteilung diesmal auch wieder "reingetaucht"?
    Lg, Hermine

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Hermine,
    nö, ich hab 3 LKs (11,12, 13) und eine eigene Klasse, das ist viel Arbeit, aber schöne Arbeit: Lks mach ich eh am liebsten (alle schön motiviert,) und ich hab nur 4 Lerngruppen insgesamt und genug Zeit für alle, Namen kann ich auch schon alle...), also ist das völlig in Ordnung. Und du? Bist du getaucht worden?
    Lieber Gruß
    Heike

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Heike,
    ich weiß noch nicht, ob ich "getaucht" werde, das erfahre ich erst nächsten Mittwoch- bei uns fängt die Schule erst am 14.09. wieder an- ich nehme aber stark an, sie werden mir nicht sehr motivierte elfte geben *gg*
    Lg, Hermine

  • Guten Morgen,
    nun bringts mich aber doch ein wenig ins Grübeln, daß es tatsächlich bei Lehrern keine Überstunden geben soll.


    Ich bin seit gut 17 Jahren als Niederlassungsleiter tätig und beziehe ein Festgehalt. Hier gibt es nicht nur mal mehr und noch mehr Arbeit, sondern unglaublicherweise auch die regelmässige Möglichkeit, dem 9 to 5-Einheitstrott mit Nacht- und Wochenendarbeit zu entfliehen.
    Zum Glück gibts auch nicht mehr als 29 Tage Urlaub, denn schon diese werden nicht vollständig gebraucht.


    Ich möcht mir'S nun aber nicht gleich mit allen zukünftigen Kollegen verderben, wollte jedoch einen kontroversen Gedankenansatz bieten, denn eigentlich ist eine Regelung der Mehrarbeit nichts verkehrtes, es sei denn man muss eh schon 40 (Unterrichts-)stunden die Woche in der Schule leisten und kann Mehrarbeit weder akzeptieren, noch körperlich aushalten. Da sind eben natürlich Grenzen gesetzt.

    • Offizieller Beitrag

    willi:


    Ich glaube der entscheidende Punkt ist, dass man bei 28 Stunden plus 6 Überstunden 34 Stunden die Woche hätte, die man ja auch noch VORBEREITEN muss. Je nachdem, welchen Anspruch man an sich und den Unterricht stellt geht das natürlich mehr oder weniger schnell und als Berufsanfänger dauert es natürlich länger.


    Und mal so allgemein zum Thema Arbeitszeit:


    Ich denke aber auch, dass selbst Lehrer, die wenig für ihren Unterricht tun (oder vielleicht tun müssen, weil sie schon Routine haben) und die sicher nicht in diesem Forum unterwegs sind locker auf eine 40-Stundenwoche kommen, denn es ist eben nicht so - wie ja wie wir alle wissen die weitverbreitete Meinung ist - das Lehrer nachmittags frei haben. Klar, die freien Tage sind definitiv mehr, aber dass sie notwendig sind zeigen doch schon die vielen frühzeitigen Pensionierungen aufgrund Burnout usw..


    Nicht-Lehrer können einfach nicht verstehen, dass man sich "bei dem Gehalt über 0,5h mehr aufregen kann". Selbst ich, die noch nicht mal im Ref ist, habe schon mitbekommen, dass der Lehrerjob extrem fordernd ist. Dazu reichen schon einige Wochen Praktikum aus. Ich sage immer zu allen Kritiker: Stell Dich einmal einen Vormittag vor eine bzw. bis zu 6 verschiedene Klassen, bereite den nächsten Tag vor und dann sprechen wir uns wieder.


    So, das musste ich einfach mal los werden, denn schon heute bekomme ich immer wieder von Bekannten und Freunden zu hören, was für nen lockeren Job ich später haben werde...


    Gibt es eigentlich irgendwas, was man sagen kann, um diese Vorurteile dauerhaft zu entkräften???


    Gruß leppy

  • Zitat

    Gibt es eigentlich irgendwas, was man sagen kann, um diese Vorurteile dauerhaft zu entkräften???


    "Warum bist du nicht selber Lehrer geworden, wenn das so ein toller Job ist?" ;)


    Ok, vielleicht kann ich ja im Sommer mit meinen Kinder um 14 Uhr im Freibad plantschen - was ich dann allerdings um 12 Uhr nachts an meinem Schreibtisch mache - das sieht keiner....


    Und wenn ich gemütlich im Garten sitze und lese - vielleicht sind es ja die Diktat vom Vormittag oder Fachliteratur?



    Willi, wie leppy schon gesagt hat, die 28 Stunden Vollzeit, sind die Stunden, die ich an der Schule präsent bin, um zu unterrichten (dazu dann noch Konferenzen, Besprechungen etc). Den Rest meiner Arbeitszeit verbringe ich zu Hause. Das ist praktisch und auch vorteilhaft, das will ich gar nicht "verheimlichen" - aber ich habe nun einmal einen Teil-Heimarbeitsplatz. Diese Zeit muss auch angerechnet werden!!


    Und regelmäßig 6 Stunden in der Woche mehr zu arbeiten, ohne eine Vergütung zu bekommen, halte ich schlichtweg für Ausbeutung. Zumal in diesem Fall erst kurz vorher ein neuer Vertrag unterschreiben wurde.


    Petra

  • @ Willi:
    In B-W sind die beamteten Lehrer verpflichtet, auf Anordnung und bei Bedarf 3 Stunden ohne Vergütung/Anrechnung Mehrarbeit zu leisten. Darüber hinaus muss vergütet bzw. angerechnet werden (wobei Anrechnung heißen würde, dass später Freizeitausgleich erfolgen muss, was bei Lehrern normalerweise nicht möglich ist), gleichwohl bleibt das Ableisten der Überstunden Pflicht.
    Anders ist es, wenn über das ganze Schuljahr (oder z.B. durch Ausfall eines Kollegen über eine längere, vorhersehbare Zeit) regelmäßig mehr gearbeitet werden muss, somit das Deputat also aufgestockt wird. Hier ist das Einverständnis des Beamten erforderlich.
    Das ist wohl in der Wirtschaft genau so: Überstunden bei Bedarf sind etwas anderes als die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit (z.b. von 35 auf 36 Stunden/Woche).
    Um das letzte Thema geht es hier und um nichts anderes. Für einen Einsteiger in der Sekundarstufe bedeutet 1 Unterrichtsstunde mindestens (!!!) 1 Stunde Vor- und Nachbereitung. Somit ist jede Stunde mehr Unterricht durchaus sehr belastend!
    Noch ein Vergleich: Ein Angestellter mit 35 Stundenwoche arbeitet im Jahr 48 Wochen (bei 4 Wochen Urlaub). Das ist eine Gesamtzahl von 1680 Stunden im Jahr.
    Ein (Jung-)Lehrer arbeitet 40 Wochen à 50 Stunden* macht 2000 Stunden im Jahr. Damit ist aber noch keine einzige Stunde für Konferenzen, Klassenfahrten, Elterngespräche,... miteingerechnet!!!


    * Ich habe die 45min auf 60 gerundet, die 15min sind eher großzügig die Zeit, die ich mit Pausenaufsicht, Kopieren, Schüler- und Kollegengesprächen... beschäftigt bin.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    "Warum bist du nicht selber Lehrer geworden, wenn das so ein toller Job ist?"


    Tja und wenn man das dann sagt heißt es immer:


    "Nee, das ist nix für mich. Ich habe Schule immer gehasst." Oder irgendwas in der Richtung...


    "Aber Lehrer sind ja alle überbezahlt."


    Ich gebe zu, Beamte sind gut dran, aber die Beamtung von Lehrern kann man ja auch generell in Frage stellen UND es wird heutzutage nicht mehr jeder verbeamtet, außerdem gibt es keine Garantie, dass nicht irgendwann mal Gesetzesänderungen kommen.


    "Und haben viel frei."


    Wie Petra schon sagt, der einzige Vorteil ist die freie Zeiteinteilung. Außerdem muss man glaube ich auch immer bedenken, dass vor allem im Grundschul- und Hauptschulbereich - wo dann auch noch immer wieder Material hergestellt werden muss, mehr als auf den weiterführenden Schulen - schätzungsweise 90% Frauen beschäftigt sind. Und da es ja ein so lockerer Job ist muss oft die Frau noch den Haushalt übernehmen und die Kinder. Also dazu kann ich nur sagen, dass MEINE Ma mit drei Kindern und Haushalt trotz HALBER Stelle einfach überlastet war, d.h. es hat sich extrem auf ihre Gesundheit ausgewirkt, so dass sie erstmal durch Beurlaubung auf das VIELE Geld und letztendlich mit Aufgabe ihres Beamtenstatus reagiert hat.


    Ist natürlich ein konkretes Beispiel, aber es ist nun mal so, dass man als Frau heutzutage in vielen Fällen einfach doppelt arbeitet, da der Mann durch seine Berufswahl weniger Möglichkeiten dazu hat. In den Lehrerberuf kommt man eben als Beamtin ohne Probleme wieder rein. In der freien Wirtschaft ist ein meinetwegen zwei Jahre älterer Mann schon wieder weniger wert und findet schlechter einen Job.


    Lehrer/in ist ein anstrengender Job und deshalb ist m.E. auch die Bezahlung selbst bei Beamten meiner Meinung nach ok.


    Gruß leppy

  • Ich will wirklich nicht "Vier gegen Willi" spielen, aber ein eben von Stefan geposteter Beitrag macht darauf aufmerksam, daß sich Schule und freie Wirtschaft in ihrem Gebahren immer mehr angleichen.


    Insofern scheint's Lehrern nicht durchweg besser zu gehen als Leuten in der "freien Wirtschaft". (Dieses Grundmotiv schien mir jedenfalls anzuklingen in dem Hinweis auf die Überstundenregelung.)

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • willi:
    nein, ich gehör eigentlich nicht zu den weinerlichen, die sich üebr mal eben etwas arbeit beschweren. vielleicht hab ich mich auch nur falsch ausgedrückt. reguläre überstunden (sprich vertretung) darf ich sowieso machen, hat mich gleich heute mit 2 stunden erwischt. und das ist laut gesetz - vertrag hab ich ja nicht - auch so vorgesehen und auch wenn mir das nicht immer paßt, muss ich das so hinnehmen.


    genaugenommen geht es in meinem fall ja um eine faktische arbeitszeitverlängerung ohne ausgleich. ich wüßte nicht, dass dies in der freien wirtschaft mal eben so einfach denkbar ist ohen dass jemand was dazu sagt.


    es ist schön,d ass die schule so hochmotivierte kollegen wie dich bekommt, die solche dinge wiederstandslos hinnehmen und noch lauthals auf kollegen schimpfen, die dies nicht tun. ich bin nicht wirklich der typ, der zum ausgebeutet werden geboren ist.

  • Zitat

    hat mich gleich heute mit 2 stunden erwischt


    es ist schön,d ass die schule so hochmotivierte kollegen wie dich bekommt, die solche dinge wiederstandslos hinnehmen und noch lauthals auf kollegen schimpfen, die dies nicht tun. ich bin nicht wirklich der typ, der zum ausgebeutet werden geboren ist.


    komme grad heim, die vorbereitungen für das, was andere leute im fernsehn fernsehn gehen ziemlich in die zeit.


    sag, hör ich da sarkasmus ?

  • Öhm,
    manchmal dauerts n büschn länger, bis ich meine Gedanken morgens um halb 5 formuliert bekomme, ... also zum nachtrag in stakkato:


    - ich hab doch garnix von weinerlich gesagt
    - warum hast du keinen vertrag ?
    - doch, es geht in der freien wirtschaft, selbst, wenn jemand etwas dagegen sagen würde
    - du meinst "widerstand", oder ?
    - welche "inkubationszeit" haben denn die überstundenanordnungen ?
    - ich schimpfe nicht
    - was steht in dem gesetz ?

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