Bitte um Feedback: Bewertung beim Flötespielen

  • Hallo ihr lieben Kollegen,


    habe seit Februar eine "Flötenklasse", Klassenstufe 3, die seit August 2003 Flöte lernt. Wir haben vor einiger Zeit mit Melodiebausteinen komponiert. Jedes Kind sollte sich eine Melodie aus mindestens 2 Bausteinen zusammenbauen, diese dann üben und nun steht das Vorspielen an. Ich möchte der Klasse gegenüber meine Bewertungskriterien möglichst transparent machen, daher habe ich (hoffentlich) drittklassentaugliche Indikatoren aufgestellt, die ich der Klasse auch so wie aufgestellt geben werde. Meine Bitte an euch: Schaut euch die Anforderungen für die einzelnen Schulnoten an und gebt mir Feedback, ob zu schwer, zu leicht etc.



    Note 6:
    Auch zum Wiederholtermin hast du deine Flöte oder deinen Melodiebaustein nicht mit. Auf der Schulflöte willst du nicht vorspielen, auch nicht, wenn die Lehrerin dir eine Melodie vorschlägt.


    Note 5:
    Du hast deine Flöte mit, aber keine Melodie. Die Lehrerin schlägt dir eine Melodie vor. Du kannst die Griffe auf der Flöte für leichte Töne nicht, auch die Notenwerte kennst du nicht.


    Note 4:
    Du spielst deine Melodie auf deiner Flöte vor. Einige Griffe musst du erst während des Vorspielens auf der Flöte suchen. Du bist sehr unsicher in den Notenwerten und der Zuhörer kann deine Melodie kaum verfolgen.


    Note 3:
    Einige Griffe klingen noch unsicher, aber du greifst sie richtig. Deine Melodie kann der Zuhörer verfolgen. Die Notenwerte unterscheidest und spielst du meist deutlich.


    Note 2:
    Die Griffe auf der Flöte beherrschst du gut. Der Zuhörer kann deine Melodie verfolgen, auch im Notenbild. Die Notenwerte spielst du eindeutig und ordnest jedem Wert die richtige Länge zu. Deine Töne klingen nicht gehaucht oder abgehackt.


    Note 1:
    Deine Melodie klingt sehr sicher und sauber. Dem Zuhörer macht es Spaß, deine Melodie klanglich und im Notenbild zu verfolgen. Für deine Flötengriffe brauchst du keine "Bedenkzeit". Du quietschst nicht bei schwierigen Tönen. Du verbindest die Töne, wo es gut passt und veränderst die Lautstärke, um deine Melodie zu betonen.


    Bitte um Feedback, und natürlich einen guten Wochenstart
    wünscht euch
    das_kaddl :)

  • Guten Morgen!



    Als Instrumentallehrerin kann ich Deine Bewertungskriterien nicht "anfechten", würde selber aber wesentlich mehr Gewicht auf das Beherrschen der Flötensprache, Ansatz, Artikulation, Atmung legen.


    Doch die Vorstellung, das Instrumentalspiel zu benoten, bereitet mir wirklich Bauchweh: In meinen Anfängergruppen (Kita/ Vorschule und Primarbereich) gibt es immer den einen oder anderen, der es schnell oder eben nur langsam lernt. Wie im "echten" Schulleben halt. Doch der "langsame Lerner" sollte sein Instrument auch noch lieben können und gerne zur Flöte greifen, überhaupt gerne musizieren.
    Wird dies nicht durch die 4, 5 oder gar 6 im "Fach Flöten" verhindert?


    Wäre schade, meint die Musikatze...

    Musik ist die Stenographie des Gefühls.
    Tolstoi

  • Hallo!
    Die Noten 5 und 6 bekommt man ja nur, wenn man im Vorfeld gar nichts gearbeitet hat. Ich habe auch langjährige Erfahrung in der musikalischen Ausbildung von Kindern (habe viel Blokflöte und auch andere Instrumente unterrichtet) und kann aus Erfahrung sagen, dass jedes Kind bei diesem Bewertungsspiegel mindestens eine drei schaffen kann, wenn es sich Mühe gibt. So einV orspieltermin ist ja auch langfristig. Im allgemeinen freuen sich die Kidner auch darauf etwas zeigen zu dürfen was sie selbst komponiert und eingeübt haben. Da die Schüler ihre Melodiebausteine selbst wählen durften haben sie, wenn ich das richtig interpretiere, auch einen gewissen Einfluss drauf wie schwer ihre Melodie wird. Ich finde die Bewertungskritierien gut so.


    Viele Grüße, Barbara

  • Vielen Dank für Euer Feedback. Ich habe es mir wirklich nicht leicht gemacht mit der Aufstellung der Kriterien...


    musikatze
    Natürlich sollte man mehr auf Ansatz, Atmung, Artikulation etc. achten. Würde ich auch gern. Nur: Ich habe die Klasse zu einem Zeitpunkt übernommen, zu welchem sie schon seit mehreren Monaten "Flötenunterricht" im Rahmen des MU-Unt. hatte. Dabei scheint nie auf o.g. Dinge geachtet worden zu sein, so dass ich den Schülern, setzte ich die Schwerpunkte in diesem Bereich, mehr Unrecht tun würde, als wenn ich fordere die Notenwerte und Griffe korrekt zu kennen. Ich weiß, dass mein Herangehen nicht optimal ist; jedoch muss ich mich eben auch mit den Rahmenbedingungen arrangieren, zu denen Flöten-/Mu-Unterricht durch fachfremde Lehrer gehört.


    Ich wehre mich generell gegen die Benotung von Flötenleistungen, denke auch, dass Flötenunterricht in einer AG besser aufgehoben ist als im MU-Unt. Aber als Ref musste ich im Februar leider gute Miene machen. Die Klasse (von denen im Übrigen nicht alle Flöte lernen/spielen möchten) und ich haben daher vereinbart, alle zwei Wochen zu flöten und die Woche zwischendurch "Was anderes" zu machen. Heute haben wir eine Stabspiel-Begleitung zu "Hey Baby" (DJ Ötzi) erarbeitet, was ihnen viel Freude gemacht hat. (Auch die Disziplinprobleme waren plötzlich nicht mehr vorhanden 8) )


    Die 5 und 6 gibt es tatsächlich nur, wenn ein Schüler (auch zum Wiederholtermin) das Vorspielen unbegründet verweigert und wenn anhand des Falsch-Spielens "leicher Töne" (g, a, h, c) erkennbar ist, dass der-/diejenige NICHTS seit Beginn des Schuljahres getan hat.


    Viele Grüße,
    das_kaddl

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