Ich habe in einer Woche einen Ub in Deutsch (6.Klasse Realschule). Die Unterrichtsreihe habe ich so geplant: Ich bringe 40 oder mehr Enid Blyton Bücher in die Schule mit und jeder Schüler kann sich ein Buch aussuchen. Dann führen die Schüler ein Lesetagebuch zu ihrem Buch. Wie ich die Klasse kenne, wird ihnen das viel Spaß machen.
Aber was soll ich denn im Ub zeigen? Ich stelle es mir nicht so spannend vor, 28 Kinder zu zeigen, die nur lesen oder in ihr Lesetagebuch schreiben.
Meine Ideen bisher waren:
Erzählen über ihre Erfahrungen mit dem Lesetagebuch (Stuhlkreis), dann stilles Lesen und Eintragen ins Lesetagebuch, dann wieder Stuhlkreis und einzelne lesen vor, was sie geschrieben haben oder jeder gibt sein Lesetagebuch an seinen rechten Nachbarn weiter.
Alternative:
Kurze Besprechung, wie man einen Brief schreibt. Dann schreibt jeder einen Brief an eine Figur aus dem Buch und am Schluß lesen Schüler ihre Briefe vor oder teilen sie ihren Mitschülern im Doppelkreis (Kugellager) mit.
Was haltet ihr davon?
Wer hat schon mal mit einem Lesetagebuch gearbeitet und was könnt ihr empfehlen oder wovon ratet ihr ab (zum Beispiel eine Zusammenfassung zu jedem Kapitel schreiben)?
Ich habe noch nie damit gearbeitet und habe noch keine genaue Vorstellung, womit die Schüler Probleme haben könnten.
Ub zum Thema "Lesetagebuch"
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Hallo Referendarin,
zur Ideenfindung schicke ich dir mal die Lesetagebuchaufgaben, die ich mal einer 9 zum "Parfum" gegeben habe. Die Reihe hat ca. 4 Wochen gedauert und zwischendurch gab es Phasen, in denen z. B. geklärt wurde, wie man charakterisieren kann, einzelne Texte wurden vorgelesen, es gab Schreibkonferenzen etc. War eine schöne Reihe, ich hatte zwei Klassenräume und einen PC-Raum, da ich zum "Parfum" eine CD-Rom hatte mit 5 Kopien und mehrer Schüler auch damit arbeiten konnten.
Gruß,
löweAufgaben
A Diese Aufgaben sind von allen zu bearbeiten:
1. Fasse den Inhalt des Romans kurz zusammen ( ½ - ¾-Seite)
2. Stelle in einem Schaubild, einer Tabelle o. ä. eine Übersicht über den Inhalt des Romans dar.
3. Charakterisiere die Figur des Jean-Baptiste Grenouille. Verweise dabei auf wichti-ge Textstellen.
4. Wer könnte der Erzähler des Romans sein, welche Perspektive nimmt er ein, wie er-zählt er?B Wähle aus den folgenden Aufgaben bitte 6 aus und bearbeite sie. Hast du eine neue Idee für eine weitere Aufgabe, besprich sie bitte zunächst mit mir. (M: Material vorhanden)
1. Wie hat dir der Roman gefallen? Begründe deine Meinung!
2. Schreibe eine Kritik des Romans für eine Zeitung.
3. Entwirf eine Umschlaggestaltung für den Roman. Dies kannst du auch machen, in-dem du den Hefter durch z. B. einen Papphefter ersetzt und ihn bemalst /beklebst.
4. Entwirf einen Klappentext für eine Neuauflage.
5. Entwirf ein Inhaltsverzeichnis für den Roman, indem du jedem Kapitel eine Über-schrift gibst und die entsprechende Seitenzahl dazuschreibst.
6. Verfasse einen Text: Grenouille berichtet einem Psychologen von seiner Kindheit.
7. Erkläre das Verhältnis von Grenouille zu Grimal.
8. Der Erzähler vergleicht Grenouille mit einer Zecke. Erkläre diesen Vergleich.
9. Warum sucht Grenouille Baldini auf und bleibt bei ihm?
10. Verfasse eine kurzen Text zur Herstellung von Parfüms.
11. Wie wirken Düfte im Gehirn?
12. Warum zieht sich Grenouille in die Höhle zurück? Womit beschäftigt er sich dort?
13. Inwiefern ist der Marquis wichtig für Grenouilles Leben?
14. Schreibe einen Zeitungsartikel, der von der Morden in Grasse berichtet.
15. Schreibe einen inneren Monolog Grenouilles vor einem Mord/während eines Mordes.
16. Schreibe einen inneren Monolog eines Opfers.
17. Wie hätte man Grenouilles Morde verhindern können?
18. Eine Interpretation bezeichnet Richis als einen „getäuschten Gegenspieler“. Hältst du das für gerechtfertigt?
19. Schreibe eine Verteidigungsrede für Grenouille.
20. Schreibe eine Anklagerede für Grenouille.
21. Interpretiere das 49. Kapitel (d.h. kurze Inhaltsangabe+ Analyse + Interpretation)
22. Schreibe ein neues Ende.
23. Verfasse eine kurzen Text zum Autor des Romans.
24. Fasse ein Kapitel deiner Wahl zusammen und gib ihm eine Überschrift.
25. Illustriere ein Kapitel.
26. Arbeite ein Kapitel zu einer Theaterszene um (z. B. Kapitel 21 oder 30).
27. Charakterisiere eine beliebige Figur des Romans. Verweise auf wichtige Textstellen.
28. Schreibe einen inneren Monolog einer Person des Romans (Situation angeben!).
29. Zeichne eine mind-map, in der die Beziehungen der wichtigsten Personen des Ro-mans deutlich werden.
30. Welche Wirkung hat Grenouille auf andere Menschen? Erläutere dies an Beispielen.
31. Verfasse einen kurzen Text über die Situation in Frankreich um 1750.
32. Kopiere/zeichne Karten von Paris, Grasse und Frankreich und zeichne ein, wo sich Grenouilles Leben wann abspielt.
33. Welches Ereignis / welche Szene findest du für den Roman am wichtigsten? Warum?
34. Stelle Grenouilles Leben und Entwicklung in einem Schaubild dar und erläutere es.
35. Beschreibe und erläutere den Sprachstil, den Süskind benutzt. -
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Hallo Referendarin!
Es heißt ja immer, dass man die Schüler so selbstständig wie möglich arbeiten lassen soll.
Ixch finde deine Idee echt klasse, bin mir aber nicht sicher, ob das für einen UB so geeigent ist. Bei UB sollst du ja immer deine Lehrerpersönlichkeit zeigen.
Bei deinem Vorschlag arbeiten meistens die Schüler und von dir als Lehrer sieht man nicht viel.Ich hab mal einen Stationenlauf zum Rechtschreiebn beim UB gemacht und danach hieß es, dass man viel zu wenig von mir als Lehrer gesehen hat.
Liebe Grüße
snoopy -
Jetzt habe ich auch mal eine Frage zu Lesetagebüchern .....
ich erstelle nämlich gerade eins zum Buch : Meine Oma lebt in Afrika -aber das kennt ja eh keiner von euch!
wieviel Aufgaben bzw Arbeitsblätter erstellt ihr für so eine Lektüre?
ich habe jetzt zu jedem kapitel 1-2 leseaufgaben erstellt.
Macht ihr mehr oder weniger?
wie bearbeitet ihr sonst so eine Lektüreliebe Grüße
Isa -
auf Bitte der Thread-Starterin zurückverschoben
gruß, ph. -
Ich finde deine Idee = Arbeit mit dem Lesetagebuch auch spitze. Aber für eine Unterrichtsbesuchsstunde wäre es mir als Zuschauender irgendwie nicht genug. Wo kommst du und deine Art im Umgang mit den Schü denn zu Gesicht?
Klar, Schüleraktivität ist immens wichtig, aber eine Besuchsstunde, in dem die Schü vor sich hinarbeiten, halte ich für problematisch. Es geht um deine Lehrerpersönlichkeit!Gruß Annette
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Zitat
Aber für eine Unterrichtsbesuchsstunde wäre es mir als Zuschauender irgendwie nicht genug. Wo kommst du und deine Art im Umgang mit den Schü denn zu Gesicht?
Ja, das sehe ich leider genauso. Aber wäre es keine Alternative, erst zu erklären, wie man einen Zeitungsartikel oder Brief schreibt und dann jeden Schüler einen Artikel oder Brief passend zu seinem Buch schreiben zu lassen?
Meine Fachleiterin meinte übrigens, dass ich kein Stationenlernen machen solle, da sie das bei mir schon mal gesehen habe, aber Lesetagebuch sei okay, das wäre ja was anderes.
Die Frage ist nur, was ich sonst mache? Wir machen ja gerade Leseförderung und das einzige, was momentan noch läuft sind Eulenspiegelgeschichten als Vorbereitung für einen Vorlesenachmittag im Altenheim. Aber dazu fällt mir noch weniger ein, was ich im Besuch zeigen könnte. Ich kann ja auch nicht zeigen, wie wir vorlesen üben oder eine pantomimische Untermalung für den Vorlesenachmittag proben, oder etwa doch?
Ich hatte so eine tolle Idee für ein Stationenlernen zum Thema Rechtschreibung, aber diese Methode habe ich ja leider schon gezeigt.
@ Löwe
Vielen Dank für die tollen Ideen fürs Lesetagebuch. Viele davon (Punkt 3,4 usw.) lassen sich ja auch in einer 6. Klasse machen. Außerdem möchte ich mit meiner 8. demnächst Die Welle lesen. Hatten die Schüler vorher schon mal mit einem Lesetagebuch gearbeitet? Und welche Schulform war es? Die Fragen sind teilweise ja recht anspruchsvoll. -
Hallo,
es war die neunte Klasse eines Gymnasiums - und es waren echt gute Schüler drin. Sie arbeitetetn zum ersten Mal mit einem Lesetagebuch und viele haben sich sehr große Mühe damit gegeben. Ich weiß, dass ich wohl andere Bedingungen hatte als du hast - sollten auch nur Anregungen sein.
Eine sechte Klasse muss aber anders angeleitet werden; einige AA müssen erst noch besprochen werden. Und so etwas ginge m. E. schon als UB - z. B. so, wie du selbst vorgeschlagen hast.
Gruß, löwe -
Das mit der Schulstufe habe ich nur aus Neugier gefragt , da ich ja auch noch eine 8 in Deutsch habe, mit der ich auch noch ein Lesetagebuch machen möchte. Und meine 8 hätte, glaube ich, mit dieser Fragestellung arge Probleme. Es hat mich einfach nur interessiert, da ich ähnliche Arbeitsaufträge aus meiner Schulzeit kenne (ich war am Gymnasium), an meiner Schule aber meist das Niveau wesentlich niedriger ist. Mit Wörtern wie "gerechtfertigt" haben viele meiner Schüler schon Probleme. Mich hat einfach nur interessiert, ob das an anderen Schulen auch so ist.
Ansonsten finde ich deine Fragestellungen klasse und werde sie in etwas vereinfachter Form auch mal in meiner 8. ausprobieren.
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