Ub zum Thema "schriftliches Erzählen"

    • Offizieller Beitrag

    Ich mache gerade in einer 6. Klasse (Realschule; meine Ausbildungsklasse, die ich erst seit wenigen Wochen kenne) das Thema "schriftliches Erzählen - Ausgestaltung eines Erzählkerns". Wir haben also beispielsweise eine Zeitungsnachricht, zu der die Schüler eine Geschichte schreiben sollen. Das Thema Erzählen und Kriterien für eine gute Erzählung kennen die Schüler aus der Grundschule und aus der 5. Klasse. Neu ist jetzt nur, dass sie aus der Perspektive einer der Personen schreiben sollen und dass sie einen Erzählkern haben.
    Ich soll in der letzten Stunde der Unterrichtsreihe einen Ub machen, am nächsten Tag wird die Klassenarbeit geschrieben.
    Mein Problem ist jetzt, dass mir zu dem Thema nichts Tolles einfällt. Die Unterrichtsreihe läuft nicht so gut, da ich nicht weiß, was ich tun soll, außer Schüleraufsätze zu besprechen.
    Mein Problem ist, dass meine Fachleiterin schülerorientierten Unterricht sehen will und ich auch versuche, schülerorientiert zu unterrichten. Meine Ausbildungslehrerin meinte aber, als ich vorgeschlagen habe, dass die Schüler ihre Aufsätze doch in der nächsten Stunde mal mit ihrem Nachbarn besprechen können, das gäbe immer so eine Unruhe.
    Meine Ideen für dieses Thema halten sich auch in Grenzen. Ich zerbreche mir schon seit Tagen den Kopf, mir fehlt aber noch die geniale Idee zu diesem Thema. Bisher fiel mir Folgendes ein: Die Schüler sitzen sich in einem Innen- und Außenkreis gegenüber und lesen sich gegenseitig ihre Aufsätze vor. Der Partner sagt, was sie noch verbessern können. Anschließend verbessern sie ihre Aufsätze.
    Oder jeder Schüler schreibt einen Abschnitt seines Aufsatzes so, dass er eines der Kriterien nicht einhält. Beispielsweise schreibt er ganz sachlich. Die anderen Schüler müssen dann herausfinden, was er falsch gemacht hat und er muss es dann verbessern und alle stellen fest, ob es gut gelöst wurde.
    Ich habe auch schon einmal eine Situation nachspielen lassen.
    Das könnte man auch im Ub machen. Aber die zündende Idee fehlt mir leider noch. Was haltet ihr von diesen Ideen.
    Eine andere Möglichkeit wäre, im Ub die erste Stunde einer neuen Unterrichtsreihe zu zeigen. Das Problem ist nur, dass die Arbeit erst am nächsten Tag geschrieben wird und somit das Thema für die Schüler noch nicht abgeschlossen ist. Was haltet ihr davon? Mir wäre das lieber, da mir zu anderen Themen viel mehr einfällt.
    ?(?(?(
    Was meint ihr?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Referendarin,
    also, eine ganz neue Stunde vor der Arbeit zu einer Reihe zu halten, würde ich nicht tun - das werden die Schüler bestimmt mit Gemuffel begrüßen.
    Deine anderen Ideen finde ich eigentlich ganz gut.
    Nachteil Kuggellager: die Schüler reden alle gleichzeitig und es kann ganz schön laut werden. Da müssen sich die Lieben schon ganz schön konzentrieren können, damit was bei rauskommt. Wenn sie's können: warum nicht?
    Du müsstest dann am Ende der Stunde aber mal ein, zwei Beispiele besprechen (Zeitplanung!) damit du auch in Aktion treten kannst.
    Die Idee 2 mit den absichtlichen Fehlern gefällt mir auch gut - sie ist allerdings hoch anspruchsvoll: Kriterien zu verstehen ist die eine Sache - absichtlich einen gegenteiligen Text zu verfassen, ist sehr schwierig. Wie gut ist denn deine Klasse?
    Kannst du es an einem Beispiel mal vorher ausprobieren, ob die das hinkriegen?
    Wenn die Schüler es nicht hinbekommen, dann gäbe es noch die Möglichkeit, einen Text oder mehrere Textabschnitte in denen Kriterien nicht beachtet wurden, reinzugeben (die kannst du ja selber schreiben).
    Die Schüler könnten sich dann in Partnerarbeit damit auseinandersetzen, den Text/ die Texte nach bestem Wissen und Gewissen verbessern und das Ganze kann dann im Plenum diskutiert werden: welche Kriterien wurden nicht beachtet? Wer hat die beste Verbesserung geschrieben? Dann hast du am Ende ein fassbares Ergebnis und die Schüler haben trotzdem die meiste Zeit problemorientiert und eigenständig gearbeitet. Schülerorientiert heißt ja nicht, dass die die ganze Stunde alleine vor sich hinpuzzeln und ihnen am Ende kein Mensch sagt, ob's denn gut war oder noch besser hätte gehen können - das kann selbst die schüler-orientierungsfanatischste FL nicht wirklich wollen (und wenn: belehr sie mal!)


    Vielleicht hilft's...


    Heike

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heike, vielen Dank für die Antwort.
    Ich tendiere inzwischen dazu, eine Einführungsstunde zu einer neuen Reihe zu machen. Der Ub liegt in der 4. Stunde, ich habe die Klasse noch einmal in der 6. Stunde und am nächsten Tag ist die Arbeit. Also ginge es vielleicht doch, in der Ub-Stunde eine neue Reihe anzufangen und alle Fragen, die es noch zur Klassenarbeit gibt, gebündelt in der 6. Stunde zu besprechen. Oder ist die Idee sehr schlecht?
    Meine Angst ist, dass Stunde mit den Erzählkriterien zu kognitiv wäre.

    Zitat

    Du müsstest dann am Ende der Stunde aber mal ein, zwei Beispiele besprechen (Zeitplanung!) damit du auch in Aktion treten kannst.


    Eben da liegt mein Problem. Meine Fachleiterin unterrichtet an einer Hauptschule und möchte gerne extrem schülerorientierten Unterricht sehen. Mir wurde beim PEG gesagt, dass ich noch stärker schülerorientiert unterrichten solle und noch stärker in den Hintergrund treten solle. Und meine Ubs waren schon extrem schülerorientiert: Ein Stationenlernen und eine Gruppenarbeit, in der die Schüler selbst präsentiert haben und fast alles selbst gemacht haben.
    Ich finde deine Ideen klasse :) , aber meine Angst wäre, dass ich in dieser Stunde zu sehr lenken würde und die Stunde recht kognitiv angelegt wäre, da sie so sehr an Kriterien orientiert ist. Wenn ich nur 2 oder 3 Kriterien bespreche, wäre es eine tolle Stunde für die Mitte einer Unterrichtsreihe, aber in der Abschlußstunde muß ich doch alles irgendwie zusammenfassen, oder? Ich weiß auch nicht, wie man die Stunde komplett schülerorientiert ablaufen lassen könnte.
    Die Vorschläge sind gut, aber irgendwie komme ich mit dem Thema nicht klar. Das Alternativthema "Leseförderung/Lesen/ Jungendbuch" liegt mir mehr. Aber dafür müsste ich die Einführungsstunde vorziehen. Wäre das denn sehr schlimm, wenn ich dafür in der 6. Stunde noch einmal alles für den Aufsatz wiederholen könnte? Irgendwie kriege ich die Idee nicht aus dem Kopf, im Ub schon mit der neuen Unterrichtsreihe zu beginnen... ?(

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