GEWERKSCHAFT ja oder nein???

  • Hallo,
    ich wollte mal fragen, wer von euch in der GEW ist und wer nicht. Warum seid ihr beigetreten bzw. nicht?


    Würde mich über Nachrichten freuen, da ich über einen Beitritt nachdenke. Habe mich auch informiert, aber man kann ja nie genug wissen und nie genug Erfahrungen hören.


    Grüße Meike

  • Ich bin in die GEW eingetreten. Ich fand, dass es wichtig ist, sich einem Interessensverband anzuschließen, der uns "Einzelkämpfer" vertritt. Inhaltlich fühle ich mich nicht immer vertreten und wundere mich, warum nicht mehr gegen manche Entscheidungen STurm gelaufen wird, andererseits habe ich im Moment nicht die Kraft, mich zu engagieren (als Mutter von 2 Kindern und arbeitend bin ich voll ausgelastet). Also motze ich nicht darüber, denn ich denke, nur der darf den Mund auftun, der auch wirklich etwas einbringt. Aber die Zeiten werden auch wieder anders werden.
    Andererseits hat meine Freundin sich mit Hilfe der GEW damals einklagen können - sonst hätte sie noch keine feste Stelle. So ist über das Inhaltliche hinausgehend die Gewerkschaft auch eine Stütze, die bei Schwierigkeiten hilft. U.U. braucht man Personalräte und die situieren sich aus den Gewerkschaften. Sie helfen zwar auch, wenn man nicht in der GEwerkschaft ist, doch finde ich es dann nicht so gut, nur zu nehmen.
    Was bietet die GEW noch? Einmal im Jahr den Grundschultag, ich glaube auch Realschul - und Gesamtschultag, versch. Arbeitsgruppen in den Ortsverbänden, Mitgliederzeitschrift.
    flip

    • Offizieller Beitrag

    Bin in der GEW und sehr beruhigt dadurch dass ich ne kostenlose Rechtsberatung bekomme (hab ich als 7. Pruefungsmitglied schon gebraucht!) als auch ne Schluesselversicherung.
    Macht Sinn!


    Lieber Gruss


    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • GEW - was sonst.


    Man kennt sich - man hilft sich.
    Der Gewerkschaftsbeitrag ist zwar nicht ohne, aber dafür hat man regelmäßig fundierte Infos über die GEW-Zeitung, den schnellen Griff zum Telefon, wenn man mal einen Rat von der Rechgtschutzstelle braucht (was schneller passiert, als man denkt...) und die Fortbildungsveranstaltungen (mit freier Kost und Logis) zu Päd-Themen sind fundiert und entspannend...


    http://www.gew.de
    Die Homepage der Bundes-GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft)
    http://www.bawue.gew.de
    Die Homepage der GEW Baden- Württemberg


    reinschaun, beitreten (geht auch online) :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Für mich als SPD-Mitglied war es zu Beginn des Refs klar, dass ich in eine Gewerkschaft, sprich die GEW, muss.
    Inzwischen habe ich mich mit den (bildungs-)politischen Positionen der GEW auseinandergesetzt und bin ausgetreten.
    Als Alternative bin ich jetzt im Berufsschullehrerverband (analog Philologenverband, Realschullehrerverband... alle unter dem Dach des Deutschen Beamtenbundes). Die sind zwar etwas konservativer, aber immerhin eine Interessenvertretung für uns und ein wichtiger Serviceanbieter (Schlüsselversicherung, Rechtsschutz für den Beruf, Fortbildungen,...). Jedenfalls - wenn man die Mitgliedsbeiträge vergleicht- ist die GEW eine Unverschämtheit!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hi Ho,
    bin inzwischen auch in der GEW, auch wenn manche Dinge erst nach dem Ref wichtig werden... mich würde mal interessieren, ob jemand hier auch noch(zugleich?) in Fachlehrerverbänden ist - bei mir stehen ein Geschi-Lehrerbund und der Altphilologenverband zu Auswahl, letzterer ist mir suspekt... Wie sind eure Erfahrungen damit, taugen diese Spezialverbände etwas?
    JJ

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin nach dem Ref dem VBE beigetreten und bin sehr zufrieden mit den aktuellen Infos übers Internet, die monatliche Zeitschrift, lokale Versammlungen, Interessensgemeinschaften etc.
    Über den Mitgliedsbeitrag kann ich mich nicht beschweren, denn in unserem Kreis ist der für Vertretungslehrer, Referendare und arbeitslose Lehrer sehr niedrig. In der benachbarten Stadt zahlt man allerdings auch als Aushilfskraft einen Beitrag, der durch die Stundenanzahl errechnet wird.
    Neben der Schlüsselversicherung ist die Rechtsberatung wohl der ausschlaggebende Punkt. Sowohl die Personalratsmitglieder als auch die Juristen in der Hauptstelle in Dortmund geben sich sehr viel Mühe. Ich habe sie schon zweimal in Anspruch genommen und wurde sofort und ausführlich beraten.


    Die Entscheidung ob GEW oder VBE war bei mir damals eine ziemlich subjektive. An meiner Ausbildungsschule gab es ein (über)aktives GEW-Mitglied und der Klüngel mit einem der Fachleiter (ebenfalls GEW) ging mir einfach zu weit. Bei näherer Information schien mir dann auch unser VBE-Ortsverband besser organisiert.


    strucki

  • Hi an alle.
    Ich bin damals im Ref in den Philologenverband eingetreten. Die GEW kam für mich schon deshalb nicht in Frage, da ich nicht Mitglied eines Verbandes sein wollte, der die Abschaffung der Schulform fordert, in der ich unterrichte :rolleyes: .
    Ich halte es aber dennoch (neben den Versicherungsleistungen etc.) für sehr sinnvoll, einer Interessenvertretung anzugehören, da sich diese ja auch für unsere Belange einsetzten. Welche politische Linie dieser Verband verfolgt und ob man sich dieser Richtung anschließen kann, bleibt jedem selbst überlassen, ich bin jedenfalls zufrieden.
    Gruß,
    Jens

    Ich möcht sterben wie mein Opa,
    friedlich schlafend....
    und nicht so schreiend wie sein Beifahrer...

  • Zitat

    ... Ich halte es aber dennoch (neben den Versicherungsleistungen etc.) für sehr sinnvoll, einer Interessenvertretung anzugehören, da sich diese ja auch für unsere Belange einsetzten. Welche politische Linie dieser Verband verfolgt und ob man sich dieser Richtung anschließen kann, bleibt jedem selbst überlassen, ich bin jedenfalls zufrieden...

    Ich kann dem nur zustimmen, bin aber zufrieden in (mit) der GEW, weil ich mich dort "mehr zu Hause" fühle. Hundertprozentig hinter allen Zielen "seiner" Gewerkschaft zu stehen, ist allerdings z.Z. unmöglich, egal welcher Couleur.
    Gruß,
    Peter

  • Jetzt wiederholt es sich zwar, aber auch ich empfehle den Eintritt in einen Interessensverband. Bei mir ist dies die GEW. Zusätzlich zu dem schon genannten: Bei jedem Problem bekam ich auf Anfrage sofort fundierte telefonische Ratschläge!!

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde jetzt im Ref gerne in die GEW eintreten. Weiß jemand, ob es dabei irgendeine Bedeutung hat, dass ich seit ca. 100 Jahren ÖTV bzw. Verdi-Mitglied bin?
    Und will mich niemand werben? ;)
    Gibts auch was für, glaub ich...


    LG - Melosine

  • Zitat

    Was ist eigentlich mit dem VBE?
    Gibt es einen Grund gegen diese Gewerkschaft?
    Daniela denkt nämlich auch gerade darüber nach beizutreten.


    Hast du schon mal darüber gelesen oder gehört, dass der VBE es geschafft hat irgendwas für die Lehrer zu verbessern?


    Mit wem verhandeln die Regierungen, wenn es um Lehrerfragen geht? - GEW.


    Die beste Möglichkeit der Lehrer ihre eigene Position zu schwächen ist, sich in möglichst viele rivalisierende Einzelvertretungen zu zersplittern. So weit ich weiß, bezeichnet sich der VBE selbst als Interessenverband und nicht als Gewerkschaft.


    Der VBE orientiert sich zudem eher am rechtskonservativen Rand. Da gehör' ich nicht hin.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte jetzt keine politische Debatte lostreten, aber das Übergewicht der GEW-Anhänger in diesem Thread gibt meines Erachtens ein falsches Bild vom VBE wieder. Deshalb ein paar kurze (nicht böse gemeinte) Anmerkungen, die ich mir dann doch nicht verkneifen kann:


    Zitat


    Hast du schon mal darüber gelesen oder gehört, dass der VBE es geschafft hat irgendwas für die Lehrer zu verbessern?


    Ja! Z.B. die Abschaffung der Zwangsteilzeit in NRW.


    Zitat


    Mit wem verhandeln die Regierungen, wenn es um Lehrerfragen geht? - GEW.


    Wenn es so sein sollte, belegt das nur wieder einmal die längst bewiesene Unfähigkeit der NRW-Regierung in Sachen Bildung.


    Zitat


    So weit ich weiß, bezeichnet sich der VBE selbst als Interessenverband und nicht als Gewerkschaft.


    Sehr richtig! Das ist der feine Unterschied ...


    Zitat


    Der VBE orientiert sich zudem eher am rechtskonservativen Rand. Da gehör' ich nicht hin.


    Dann müsstest du aber mal regelmäßig die Verbandszeitschrift lesen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die mir sympathische Mitte allzu oft Richtung links verlassen wird.
    Da gehöre ich nicht hin!


    strucki


    Zusatz: In der Interessensgruppe der Vertretungslehrer meines Kreises arbeiten Personalratsmitglieder von VBE und GEW hervorragend zusammen. Ich habe überhaupt nichts gegen die GEW-Leute!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe diesen Thread noch mal hochgeholt, da ich grade vor der Entscheidung stehe, in welche Gewerkschaft / welchen Lehrerverband ich eintreten soll.


    Da der Thread ja schon etwas älter ist, würde mich interessieren, ob es inzwischen noch weitere Meinungen oder Berichte gibt.


    Bei mir sieht es folgendermaßen aus: Ich habe mich entschieden, in eine Gewerkschaft/ einen Lehrerverband einzutreten, habe mich auch schon ein bisschen im Netz umgesehen.


    Im Prinzip schwanke ich zwischen der GEW und dem Realschullehrerverband, der ja dem Philologenverband angegliedert ist.


    Gegen die GEW spricht meine bildungspolitische Einstellung: Ich bin keine Verfechterin des Gesamtschulsystems.


    Für die GEW spricht, dass ich den Eindruck habe, dass sie größer zu sein scheint und somit mehr Fortbildungen etc. anbietet.


    Täusche ich mich?


    Wie sieht es mit der Rechtsberatung aus? Sind da die Gewerkschaften/ Verbände vergleichbar?


    Fallen euch weitere Argumente ein?

  • Ich bin zu Beginn meiner Lehrerinnenlaufbahn, direkt nach dem Referendariat in den Philologenverband eingetreten. Die GEW kam für mich aus bildungspolitischen Erwägungen nie infrage. Ich war als Sek I-Lehrerin an ein Gymnasium beordert worden und der Philologenverband lehnte damals die Sek I-Lehrer eigentlich ab. Deshalb bin ich bewusst dort eingetreten, weil ich diese Haltung glaubte aufweichen zu können. Sie hat sich dann von selbst reguliert, weil es immer mehr Sek I-Lehrkräfte gab, auch an den Gymnasien. Dann habe ich Sek II aufgesattelt und bin im Verband geblieben. Ich habe mehrfach den Rechtsbeistand befragen müssen und können. Man hat mir immer gut geholfen und ich würde jedem empfehlen, einen Berufsverband im Rücken zu haben, um bei Problemen schnelle Hilfe zu erhalten. Welchem Verband man beitritt hängt von der politischen Einstellung ab, aber auch von den regionalen Gegebenheiten, denn Berufsverbandsmitglieder sitzen in den Personalräten und das kann für die eine oder andere Lehrkraft mal wichtig werden. Mir ist auch aufgefallen, dass wenn Versetzungen anstanden, zuerst die nichtorganisierten Kollegen den Weg in eine andere Schule antreten mussten, offenbar hat man sich - wegen der vorerwähnten Rückendeckung - an die organisierten nicht herangetraut (meine persönliche Interpretation!).


    LG Lieselümpchen

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich! (Afrikanisches Sprichwort)
    :)

  • Ich fühle mich im VBE sauwohl, gut informiert und bestens betreut. Ich glaube, letztendlich ist es wurscht... obwohl der VBE billiger ist ;)


    Sturz


  • In den Grund-und Hauptschulen, den Hochschulen sowie den Realschulen sind die meisten Kollegen, die sich in einem Verband oder einer Gewerkschaft organisiert haben, Mitglieder der GEW. Die GEW hat in Deutschland 260.000 Mitglieder.


    Ich habe schon mehrfach kompetente Rechtsberatung bekommen - die GEW stellt einen Großteil der Personalräte und Hauptpersonalräte an den Schulämtern bw. Regierungspräsidien - und die Rechtsschutzstellen sind - gerade weil es viele Mitglieder und Fragen gibt - auf viele Fragen gut vorbereitet.


    Leistungen der GEW sind hier (kurz) beschrieben:
    http://gew.de/Binaries/Binary11775/04118_waswirwollen.pdf


    "Die" GEW gibt es nicht - auch die Forderung nach der Gesamtschule wird innerhalb der GEW kontrovers diskutiert. Ziemlich unstrittig ist innerhalb der GEW, dass der frühe Selektionszeitpunkt am Ende der 4.Klasse den Kindern nicht nützt und ein "weiter so!" in unserem Schulsystem nicht die Zukunft darstellen kann.


    Der VBE hat die Potsdamer Lehrerstudie "unterstützt" - was immer das heißen mag:
    http://vbe.de/index.php?id=1107
    Als Ergebnis lesen wir nun in der Presse, dass ein Großteil der Lehrer für diesen Beruf nicht geeignet sei. Ob das dem Ansehen und den Interessen der Lehrer nutzt? Für mich sieht Interessenvertretung anders aus.
    Die Ergebnisse dieser Studie sind zudem - liest man die Zusammenfassung auf
    http://vbe.de/index.php?id=1215
    dermaßen banal - um das herauszufinden hätte es keine Studiengruppe gebraucht.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die hilfreichen Antworten!


    Liese: Diesen Aspekt hatte ich bisher noch gar nicht bedacht. Im Prinzip ist hier die GEW eher stärker vertreten, wie ich es einschätze. Aber leider habe ich in der Bildungspolitik etwas andere Ansichten als die GEW.


    @ Sturz: Ja, sowohl der Realschullehrerverband als auch der Vbe sind etwas billiger als die GEW, ich glaube aber, dass die GEW mehr Fortbildungen etc. anbietet.



    Zitat

    Original von alias


    "Die" GEW gibt es nicht - auch die Forderung nach der Gesamtschule wird innerhalb der GEW kontrovers diskutiert. Ziemlich unstrittig ist innerhalb der GEW, dass der frühe Selektionszeitpunkt am Ende der 4.Klasse den Kindern nicht nützt und ein "weiter so!" in unserem Schulsystem nicht die Zukunft darstellen kann.


    Ja, das habe ich auch schon gehört. Aber ich stehe auch nicht hinter dieser Forderung, sondern hätte gerne weiterhin ein dreigliedriges Schulsystem, allerdings mit großer Durchlässigkeit, da ich denke, dass alle Schulformen ihre Stärken haben.


    Wie sieht es denn mit Fortbildungsangeboten der einzelnen Gewerkschaften aus? Habt ihr die Fortbildungen der Gewerkschaft bisher überhaupt genutzt?
    Ich habe gestern mal nach Fortbildungen gesucht, aber auf den Seiten des Realschullehrerverbandes und der GEW noch nicht viel gefunden, werde heute aber noch mal genauer gucken.


    Edit:
    Ich habe doch jetzt tatsächlich die Fortbildungen des Realschullehrerverbandes gefunden. Es gibt nur wenige und die Themen sind teilweise nur für eine kleine Zielgruppe (z.B. ein Frauenreferentinnentag).


    Und noch ein Edit:
    Ich habe es doch tatsächlich geschafft, die GEW-Fortbildungen zu finden ;)
    (die waren wirklich sehr versteckt, falls sich jemand für den Link zu den GEW-Fortbildungen für NRW interessiert: http://www.gew-nrw.de/binaryda…n/Bildungspro-07INTER.pdf
    )
    Und ich muss zugeben, dass die GEW in NRW deutlich mehr Fortbildungen anbietet als der Realschullehrerverband.
    Was mir die Entscheidung nicht unbedingt leichter macht. :D

  • Die GEW bietet bei mir nicht so viel vor Ort an, wie zum Beispiel der VBE. Der VBE bietet für mich immer wieder interessante Fortbildungen an, für die ich dann auch nicht unbedingt weit fahren muss, die Veranstaltungen der GEW hingegen sind eher im Ruhrgebiet oder anderen Großstädten - aber nicht in der vor meiner Tür...

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