Hallo!
Mich würde einmal interessieren, welche Sanktionsmaßnahmen ihr trefft, wenn sich eure Schüler nicht an die Schulregeln oder an die vereinbarten Klassenregeln halten. Ich habe Vorschläge meiner Schüler gesammelt: 20 Cent in die Klassenkasse bei Beleidigungen, Fegen, Fenster putzen, Nachsitzen,...
Welche Ideen habt ihr /eure Schüler???
Tusnelda
Du du du! Sanktionsmaßnahmen...
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Ich hab auch noch ein bisschen was: Störungszeit der SuS durch zusätzliche Hausaufgaben kompensieren, die gestörte Zeit von der Pause nehmen oder hintendran hängen, ein Protokoll der Stunde schreiben lassen, bei schlimmen Fällen für eine Woche den Ordnungsdienst übernehmen, und in der Oberstufe lass ich die Schüler auch mal selbst überlegen, was sie als "Wiedergutmachung" machen könnten. Sind von freiwilligen (guten!) Referaten bis zu selbstgeschriebenen Gedichten (passend zum Stoff!) schon ganz erstaunliche Sachen rausgekommen...
Lg, Hermine -
Hallo Tusnelda!
Ich trage z.B. am Ende eines Schultages die Schüler in eine Liste ein, die Müll herumliegen lassen. Diesen lege ich ihnen dann auf den Tisch (Beweismittel! Absprache mit Putzfrau notwendig). Bei drei Strichen muss der betreffende Schüler den Ordnungsdienst der folgenden Woche übernehmen. Das hat bisher immer erstaunlich gut geklappt und ich war in keiner Woche ohne Ordnungsdienst.
Ähnlich verfahre ich bei Problemen mit den Hausaufgaben. Sehr wirkungsvoll sind auch gestrichene Pausen oder Sportstunden, die mit einer Zusatzaufgabe in einer anderen Klasse oder im Büro der Rektorin verbracht werden müssen.Bei größeren Streitigkeiten lasse ich den Vorfall aufschreiben und sammel diese Berichte bis zum nächsten Elternsprechtag. Verstöße gegen die Schulordnung werden mit einem ernsten Gespräch bei der Schulleitung und einem entsprechenden Eintrag geahndet. Das hilft meistens. Der Hausmeister hat auch schon mal den einen oder anderen 'Job' und eine gewisse Autorität auch die unangenehmen Dinge durchzusetzen ...
strucki
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@ Strucki, ich habe auch schon zwei oder dreimal einzelnen Schülern den Sportunterricht gestrichen und sie mit einer Aufgabe (die sie aufgrund ihres Störens nicht geschafft haben) in die Nachbarklasse gesetzt. Nur- ist das nicht eigentlich verboten? Laut Stundentafel hat jeder Schüler Anrecht auf x Stunden Sport in der Woche, kann der Ausschluss dann nicht zu dickem Ärger (z.b. Seitens der Eltern) führen?
Gruß
PetraPS: Hast du wieder eine Stelle an deiner "alten" Schule bekommen?
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Hallo Petra,
ich habe diese Möglichkeit auf einem Elternabend erläutert und habe keine negative Rückmeldung bekommen. Natürlich kann ich das nicht wochenlang durchziehen, aber es ist als pädagogische Maßnahme möglich. Wir dürfen allerdings nicht Nachsitzen lassen, wenn die Eltern nicht sofort telefonisch davon unterrichtet werden. Da ich sehr viele Hortkinder in meiner Klasse habe, ist diese Art Sanktion eher eine willkommene Abwechslung ... Auch das Bestellen der Kinder zu Zusatzaufgaben vor Unterrichtsbeginn ist für viele Eltern eher ein Betreuungsangebot als eine Strafe ...
Solange ich also alles mit den Eltern bespreche, gibt es keine Probleme. Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass die meisten Eltern dankbar für unsere Erziehungsmaßnahmen sind, weil sie selber zu müde oder inkonsequent sind.Ich bin wieder an meiner alten Schule und kann meine Klasse auch ins dritte Schuljahr begleiten. Mein Vertrag geht sogar bis zum Ende der nächsten Sommerferien! Also nächstes Jahr kein Arbeitsamt - Hurra!
strucki
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Hi Ho!
Beim Zu-Spät-Kommen hat es sich bei mir super bewährt, mit wahlweise Strafarbeit oder Singen eines Liedes (nach eigener Wahl) zu drohen. Bei der Ankündigung habe ich natürlich letzteres stärker herausgekehrt und auch gesagt, dass die Regel wie für alle so auch für mich gelten wird; die Strafarbeitsregel habe ich nur dazu gesetzt um den SuS, vor allem den ganz ruhigen, eine Notflucht zu lassen und um nicht in eine Arena-Situation zu geraten ("Du singst jetzt" - "Nein, mach ich nicht"). Die SuS waren natürlich zunächst sehr verdutzt, aber fanden es auch sehr lustig und waren nachher regelrecht erpicht darauf, dass jemand zu spät käme und endlich mal sänge. Kam im ganzen Halbjahr aber nur dreimal vor, einmal davon war ich selbst dran, was sehr lustig war. Strafarbeiten waren weniger nötig (eine, soweit ich weiß). - Fazit: Pünktliches Erscheinen wie sonst nirgendwo an unserer Schule, und das Klima hat sich dabei eher verbessert!Sanktionen ansonsten: in meiner 6 drohe ich mit der "roten Karte" - die ich "echt" auch in Form eines laminierten roten Kartons dabeihabe - als ernste Warnung, und danach gibt's eine schriftliches Stundenprotokoll als HA. Auch das hat gut gezogen.
So long & gute Nacht,
JJ -
Hallo!
Bei mir müssen die Kids Gedichte (zum jeweiligen Stoff passend) auswendig lernen. Dabei müssen sie sich richtig anstrengen und ich tue was für deren Allgemeinbildung und ihre Gedächtnisleistung.Im Gegensatz zum Protokoll hast du dir dann die Korrektur gespart (das Protokoll einer Doppelstunde kann lang sein...)
Gruß Cleo
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Ja, aber beim Gedichte oder sonstwas auswendig lernen, hat man evtl. ein Problem, wenn die Schüler es einfach nicht machen. Bei meiner neuen Klasse würde das jetzt wahrscheinlich gut funktionieren, aber meine alten Schüler von letztem Jahr hätten mich absolut ins Leere laufen lassen. Da war nix zu machen. Ich fürchte, das wird wohl auch eher die Regel an Sonder- und Hauptschulen sein.
Insofern finde ich Stundenprotokolle günstiger, weil man da eher dafür sorgen kann, dass sie gemacht werden. Aber zugegebenermaßen bin ich nicht sonderlich kreativ bei Strafmaßnahmen. Ich gebe meistens Zusatzaufgaben auf oder ordne Nachsitzen an. Letzteres ist für mich am wenigsten mit Arbeit verbunden, weil ich in der Regel sowieso länger in der Schule bin.Gruß,Mia
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