Bewertungssystem(e)

  • Hallo!
    Weiß jemand von euch Schlaubis, wie man am besten seine Klausuren bewertet? Gibt es da verbindliche Richtlinien, außer die Punkteskala aus dem Volksbank-Lehrerinnenkalender? :D Im Web habe ich jedenfalls folgendes "Deutsches Notensystem" gefunden:



    92 - 100% = 1
    75 - 91% = 2
    58 - 74% = 3
    50 - 57% = 4
    unter 50 = 5


    außerdem gab es noch:


    92 - 100% = 1
    81 - 91% = 2
    67 - 80% = 3
    50 - 66% = 4
    30 - 50% = 5
    0 - 29% = 6


    ->so werden die "Maurers" bewertet.



    Was stimmt denn nun? Gibt es so etwas wie eine "Normalverteilungskurve"? :rolleyes:
    Nur ungern möchte ich meinen Fünfern "zu gute" oder "zu schlechte" Noten geben. AUßerdem sollen die lieben Kleinen auch ruhig wissen, wie sie bewertet wurden: man soll ja immer "transparent" bleiben, nich. (Transparenz: der Lieblingskommentar eines jeden Referendars für die Spalte "Didaktischer Kommentar" im Verlaufsplan :p)
    Aber mal ehrlich, während meiner Schulzeit hatte ich oft genug das Gefühl, dass ich zu meinen Noten gekommen bin wie die Jungfrau zum Kind! Man wird ja auch Lehrer, weil man's besser machen will... ;)


    Verzweifelnd auf eure Hilfe hoffend



    Anouk<br>

  • Hi Anouk,
    in unseren RRl´s (Gym, Ni) steht, dass die Hälft der Punkte noch ausreichend sind und der Rest in äquidistante Schritte eingeteilt werden soll:

    &lt;20 6
    &lt;50 5
    &lt;62,5 4
    &lt;75 3
    &lt;87,5 2
    &gt; 87, 4 1


    Gruß,
    Jens


    P.s.: Frag doch Fachkollegen, da gibt es meistens Fachgruppenbeschlüsse von anno dazumal, die das regeln (sollen). ;) ;)<br>

    Ich möcht sterben wie mein Opa,
    friedlich schlafend....
    und nicht so schreiend wie sein Beifahrer...

  • eigentlich sollte es an deiner schule listen geben, in welchen genua steht, wie du bewerten musst. zumindest hab ich die für alle schulformen erhalten, da die sich unterscheiden können.<br>

  • Die einfachste und gerechteste Lösung besteht darin, die erreichten Punktezahlen linear auf die Notenskala umzurechnen.


    Manchereiner meint zwar, dass dabei zu gute Noten entstehen.
    Es kommt jedoch darauf an, wofür man wie viele Punkte vergibt.


    Für die Schüler und Eltern ist dies die transparenteste Lösung.
    Für den Lehrer die bequemste. Es genügt ein Taschenrechner. Punkte können beliebig vergeben werden, d.h. in einem Test können z.B. auch 92,5 Punkte maximal erreicht werden, oder 37, oder 18..... ganz nach Belieben.


    Die Formel zur Berechnung ist nichts anderes als pure Prozentrechnung:


    erreichte punktzahl / (geteilt durch) gesamtpunktzahl * (mal) fünf - (minus) sechs


    es ergibt sich ein negativer Wert, bei dem man sich das Minuszeichen wegdenkt.


    nochmal als Formel:




    erreichte punktzahl
    ----------------------- * 5 - 6 = Note dezimal
    gesamtpunktzahl



    Mit der Zeit hat man die "Wechselschritte", also die Stellen, an denen zwichen 4+ und 3/4 unterschieden wird, intus:


    1
    1- ab 1,125
    1/2 ab 1,375
    2+ ab 1,625
    2 ab 1,875


    usw....... Wechselzahlen: 125, 375, 625, 875



    Für Diktate wird diese Formel leicht abgewandelt.
    Während man in Mathe und den Sachfächern die "guten" Punkte wertet, sind es bei Diktaten ja die "schlechten", also die Fehler. Diese werden in "Gutpunkte umgerechnet, indem man von folgender Überlegung ausgeht:


    Der Lehrer legt bei einem Diktat fest, ab welcher Fehlerzahl (maximalefehler) die Note "Ungenügend" erteilt wird. Die Note errechnet sich dann nach folgender Formel:



    maximalefehler - fehler
    -------------------------------- * 5 - 6 = Note dezimal
    maximalefehler



    Diese Formeln lassen sich gut merken und sind klasse flexibel.
    Mit dem Taschenrechner sind die Noten auch schnell durchgetippt.


    <br>

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Hallo,


    folgendes Notensystem wende ich in sehr leistungsheterogenen Klassen in der S I an:


    bis 95 % = 1
    bis 90 % = 1 -
    bis 85 % = 2 +
    bis 80 % = 2
    bis 75 % = 2 -
    bis 70 % = 3 +
    bis 65 % = 3
    bis 60 % = 3 -
    bis 55 % = 4 +
    bis 50 % = 4
    bis 45 % = 4-
    bis 35 % = 5 +
    bis 25 % = 5
    bis 15 % = 5 -
    unter 15 % = 6


    Gruß von der Sonne ;)<br>

  • Über den Thread mit Einsteins Zeugnis bin ich auf die unterschiedlichen Notensysteme in Europa gestoßen.
    Faszinierend finde ich das italienische:



    0: non classificabile „nicht bewertbar“
    1: estremamente scarso „extrem unzureichend“
    2: decisamente scarso „entschieden unzureichend“
    3: molto scarso „sehr unzureichend“
    4: scarso „unzureichend“
    5: insufficiente „nicht genügend“
    6: sufficiente „genügend“
    7: discreto „zufriedenstellend“
    8: buono „gut“
    9: distinto „sehr gut“
    10: ottimo oder eccellente „ausgezeichnet, hervorragend“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schulnote


    Zur Verteidigung der Italiener muss man jedoch auch folgenden Satz zitieren:

    Zitat

    Da es mehr negative als positive Noten gibt und es deshalb schwer ist, einen negativen Notendurchschnitt wieder in den positiven Bereich zu heben, wird in manchen Grund- und Mittelschulen mit Zustimmung des Lehrerkollegiums der gesamten Schule und des Schulrats die Anzahl der negativen Noten auf zwei (4 und 5) beschränkt. Die Note 0 gilt als nicht bewertbar und wird somit nur vergeben, wenn die Leistungskontrolle äußerst schlecht ausgefallen ist (z.B. unleserlich geschrieben) oder, im Falle eines schriftlichen Tests, leer abgegeben wurde.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Bei uns hat die Fachkonferenz folgendes in meinen Fächern festgelegt:
    ab 95% - sehr gut
    ab 80% - gut
    ab 65% - befriedigend
    ab 50% - ausreichend
    ab 25% - mangelhaft


    Letztlich ist diese Zuordnung jedoch relativ nichtssagend, da es entscheidend darauf ankommt, wie und wofür die Punkte verteilt werden und nicht wie die Punkte in eine Note umgerechnet werden.
    Insofern sind diese Festlegungen nur eine Scheinobjektivität.
    Rein aus mathematischer Sicht, ist der einzige Punkt über den man sich meiner Meinung nach streiten könnte, (wenn man zu viel Zeit hat), ob dem ganzen eine lineare Verteilung, eine Normalverteilung, oder was auch immer zugrunde liegen sollte.
    Bedenkt man dann aber, dass die meisten Kollegen in der Praxis aus Unkenntnis munter auch normalverteilte Noten zusammenaddieren dann ist auch das letztlich eine praxisferne Debatte.

Werbung