Leseförderung in der 1. Klasse

  • Hallo!


    Ich möchte eine reine Lesestunde in einer 1. Klasse einrichten. Nun suche ich nach Tipps und Anregungen, was ich mit Erstklässlern lesen kann. Eine Ganzschrift ist noch zu schwer (viele schwache Leser) und die "normalen" Lese-Malblätter werden mit der Zeit langweilig.


    Freue mich auf eure Antworten und danke im Voraus!

  • Wie wäre es mit den FINKEN-MINIS? Das sind kleine Mini-Bücher zum Falten und Anmalen, die die S. nach Belieben selbst herstellen können.

  • Warum nicht differenzieren? Die Guten lesen eine Ganzschrift, die Schwachen üben mit Karteikarten, Rätselblättern, Lesemalblätter, o.Ä.
    Die Guten könnten auch mal vorlesen, oder du machst Partnerlesen,...
    Lesebuchtexte kannst du auch für die ganze Klasse nehmen (wenn du etwas für "alle" willst), aber ich würde jeden auf der Stufe lesen lassen, auf der er Erfolge verbuchen kann und trotzdem Spaß / Anregung hat.
    In der reinen Lesestunde hat auch gut das Vorlesen Platz, auch das fördert die Lesemotivation.

  • ich habe in einer fördergruppe 2 schüler, die ganz schwach im lesen sind...
    eigentlich lesen sie kein wort bzw. kaum einen buchstaben, wie ich nicht daneben sitze und jeden laut überdeutlich lautiere...
    aber das ist ja innerhalb der klasse fast nie und in der fördergruppe mit 5-10 kids auch selten möglich.
    sobald ich zu einem anderen schüler gehe und zu einem dieser schüler sage, dass es den letzten laut alleine lesen kann, macht es nie alleine weiter, sondern guckt löcher in die luft...


    wenn ich dann helfe, merke ich, dass sie zb wörter wie lama, esel, mama etc. auch hätten alleine entschlüsseln können, aber sie machen es nur, wenn ich laut für laut dabei bin und vorsage, den finger drunter halte usw.
    wie kann ich die beiden zu mehr selbstständigkeit und mehr selbstvertrauen bekommen???
    ich komme irgendwie an meine grenzen, weil ich keine besserung sehe und die kids KEINEN lese- oder schreibauftrag ohne mich ausführen können oder wollen...



    vielleicht hat ja jemand einen guten tipp oder kennt material, dass genau dort ansetzt?!


    bin für alle ratschläge dankbar

  • Ich habe wirklich gute ERfahrungen mit dem Entschlüsseln/Verschlüsseln von Wörtern gemacht. Anlauttabelle und dann die Wörter mit Bildern darstellen.
    Kinder müssen dann Wort herausfinden.


    Auch klappt es gut mit Lautgebärden. Als Vorstufe klappt das oft besser als die symbolische Ebene.


    Ansonsten Silbenhüpfen, Fangen...
    flip

  • @elefantenflipp:
    du meinst, dass ein wort, z.b. hase, durch die 4 anlautbilder aus der anlautuhr dargestellt wird, also hut-unterhemd-sonne-esel?


    das haben die kids ja zu beginn des schuljahres auch gemacht, aber du meinst, dass diese zwei schüler diese phase nochmal vertiefen/nachholen müssen, um anschließend erfolgreich(er) worte aus buchstaben lesen zu können?

  • Ja.


    Oder du schreibst Wörter/Sätze mit den Anlautbildern.
    Die Kinder übersetzen sie.
    Komischerweise können dann einige Kinder leichter lesen.
    Unterstützen kannst du das dann noch mit Lautgebärden.


    flip

  • Ich habe versch. Übungen.
    Zuerst haben die Kinder ihren eigenen Namen verschlüsselt - entschlüsselt, anhand von NAmenschilder zugeordnet.


    Dann gibt es bei mir immer einen Buchstaben der Woche - einzelne Wörter habe ich da verschlüsselt - Zuordnungsübung, Leseübung.
    Dann habe ich noch ganze Sätze (Diffmat.) zu dem Buchstaben zusammengesucht und verschlüsselt.
    Verbunden mit Silbentraining/Hüpfen und Springen und Lautgebärden bin ich bislang immer ans Ziel gekommen.
    flip

  • Ich häng einfach meine Frage mal hier ran, auch wenn sie nicht ganz zur Eingangsfrage passt.


    Ich habe ja von der Flohkiste diesen Lesefitness-Test zugeschickt bekommen, aber beschlossen jetzt noch nicht daran teilzunehmen und wenn ihn erst gegen Ende des Schuljahres zu machen.
    Allerdings finde ich die Idee mit dem Baum ganz gut. Für die, die es nicht kennen:
    In der Klasse hängt das Poster ines Baumes. Wenn die Kinder zuhause 5-10min lesen, geben die Eltern eine Unterschrift. Hat das Kind, glaube 5 Unterschriften gesammelt, dann darf es ein Blatt an den Baum hängen.


    Irgendwie würde ich das trotzdem gerne in meiner ersten Klasse umsetzen, weiß aber nicht, ob ich die Kinder damit noch überfordere.
    Das nächste Problem wäre, dass ich nicht weiß, was für Lesetexte ich den Kindern geben soll. Selbst welche erstellen? Oder was lesen die Kids zuhause? Gibt es Bücher mit kurzen Lesetexten für Erstklässler? Natürlich auch solche, die schwache Kinder schaffen können.


    Vielleicht hat schon jemand Erfahrungen und kann mir Tipps geben.


    Liebe Grüße
    Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

  • Meine Erstklasstochter hat jeden Tag Lesehausaufgabe - normalerweise irgendwelche Leseblätter, wer mag, darf sich aber auch selber Lesestoff suchen, und das tut meine. Wir lesen ohnehin jeden Abend vor, und mittlerweile liest sie ein Stück, dann ich, oder wir beide gemeinsam, ...


    Für die Schwachen reichen Leseblätter allemal, vielleicht mit irgendeiner Kontrollaufgabe verbunden, oder etwas, wo sie dann einen Erfolg einfahren können zur Motivation.
    Das mit den Unterschriften, usw., klappt meiner Erfahrung nach wieder nur bei denen, die es nicht nötig hätten und ist ziemlich viel verwaltungstechnischer Aufwand, der eigentlich nicht soo viel bringt.

  • War jetzt auch grad wieder in ner ersten Klasse.


    Da wurde dieser Lesefitness Test der Flohkiste auch gemacht und ich fand den eigtl recht gut!


    Auch diese Idee mit dem Baum wird in der ganzen Schule recht gut umgesetzt.


    In "meiner" ersten Klasse wurde die Idee sehr gut angenommen und es war für viele Kinder sehr motivierend, wenn man sich dann morgens ein neues blatt abholen darf!


    Und so viel Aufwand ist es gar nicht!


    Bisher haben die Kinder einfach aus Büchern von zu Hause gelesen und seit heute wurde die Klassenbücherei eingeführt, damit der Lesestoff für daheim nicht ausgeht!

  • Nach den Osterferien werde ich wahrscheinlich den Baum einführen.
    Und da wir in jeder zweiten Woche einen Block in die Schulbücherei dürfen, gibts ja dann auch da Sachen zum Lesen. Ansonsten hab ich auch die Finken- Minis oder einfache Leseblätter. Die Schüler könnten auch die Fibel mal mit nach Hause nehmen und dort Sachen lesen.
    Ich denke, dass ich s jetzt mal ausprobiere und wenn es nicht gut ankommt oder nicht klappt, dann ist es halt so.


    Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

  • Sagt mal, wie macht ihr das denn eigentlich mit dem Vorlesen in Klasse 1? Oder anders gefragt: wie schafft ihr es, dass alle Kinder mal etwas lesen?


    Ich habe bisher leider nur feststellen können, dass es gaaanz schwierig für Erstklässler ist, nicht völlig abzuschalten, wenn gerade ein anderen Kind vorliest, was oft ja noch sehr stockend geht und zugegebermaßen "langweilig" ist. Aber meist sind es ja nur ein paar Wörter und dann ist das nächste Kind dran - trotzdem klappt das bei meinen Schüler gar nicht!


    Habt ihr Tipps, wie man das Vorlesen "aufpeppen" kann oder wie man anders an die ganze Sachen herangehen kann?


    Danke

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