Lehrprobe HuS 4. Klasse

  • Hallo ihr,
    ich habe erfahren, dass meine Lehrproben in der Woche stattfinden, in der ich folgende Themen im Wochenplan in HuS stehen habe: Geschichte der Beleuchtung, Alarmierung der Feuerwehr. Das ist genau die Woche, in der ich mir die Prüfer nicht gewünscht habe und ich stehe nun vor der Qual der Wahl mir das passende Thema auszusuchen.
    Eigentlich würde ich die Geschichte der Beleuchtung bevorzugen, aber da fällt mir die didaktische Analyse sehr schwer.
    Was denkt ihr? Welches Thema gibt eine schöne Stunde? Ist die Alarmierung der Feuerwehr eventuell zu wenig?
    Lg Pim

  • Für welche Klassenstufe?
    Ich kenne das Thema aus der 2. Klasse, da finde ich Geschichte der Beleuchtung nicht so spannend. Zur Alamierung der Feuerwehr lässt sich doch was machen, z.B. Schüler die Telefonate spielen lassen und die W-Fragen besprechen.


    LG silja

  • Hallo Pim,


    zum didaktischen Problem der Beleuchtung fällt mir im Moment die aktuelle Diskussion um die gute alte Glühbirne ein!
    Umgang mit Ressourcen ist doch ein epochaltypisches Schlüsselproblem!


    Ich hatte mal einen Unterrichtsentwurf in der Hand, in dem auch im Zusammenhang mit der Geschichte des Feuers/Lichts darauf eingegangen wurde. Ein Ziel historischen Lernens ist es ja, Geschichte als Werden zu betrachten bzw. Geschichtsbewusstsein auch im Sinne eines Gegenwarts- und Zukunftsbewusstsein anzubahnen und in den Schülern den Willen zur Veränderung der gegenwärtigen Verhältnisse anzubahnen. Geschichtliche "Wirklichkeit" als von Menschen gemachte Wirklichkeit zu erkennen und deren prinzipielle Veränderbarkeit wahrzunehmen.


    Licht/Beleuchtung hat sich über die Jahrhunderte stark verändert. Nun haben wir seit Edison die Glühbirne mit ihren Vorteilen "russt nicht, bequem, Strom aus der Leitung,..." aber sie ist eine Energieverschwendung. Die technische Entwicklung ist ein fortlaufender Prozess, neue Erfindungen sind nötig.


    Da kannst du doch gut argumentieren, oder?
    Ich kann dir vor allem Dietmar von Reeken "Historisches Lernen im SAchunterricht" empfehlen. Dort sind 8 wesentliche Ziele und Prinzipien für die historische PErspektive des Sachunterrichts aufgeführt, die wirklich immer etwas für eine didaktische Analyse hergeben.


    Du könntest also eine Art geschichtlichen Abriss (eventuell in Form eines Museumsrundgangs) über die GEschichte der Beleuchtung behandeln. Dann argumentieren, dass diese Stunde eben auf die folgende hinführt (Glühbirne = Energieverschwendung) oder eben diese Folgestunde zeigen, zu der mir jetzt spontan noch kein konkretes Vorgehen einfällt.


    Die Alarmierung der Feuerwehr ist aber doch auch nett. Konkrete Handlungskompetenz im Brandfall, Missbrauch von Notruftelefonen, etc. ist sicherlich wichtig. Ich denke, dass die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens auf alle Fälle einen deutlichen Lernzuwachs mit einer ausreichenden PRaxisrelevanz ergeben wird.

  • Hallo!


    Ich finde Siljas Vorschlag gut. Du könntest auch verschiedene Situationen von den Kindern erarbeiten lassen und sie dann die W- Fragen auf die verschiedenen Situationen anwenden und natürlich vorspielen lassen. Da kann man doch prima Gruppenarbeit draus machen.


    Gruß
    Simsa

  • Danke für eure schnellen Antworten. Ich habe mich nun dank euch für die Alarmierung der Feuerwehr entschieden. Mein größes Problem dabei sind die "Rollenspiele" (die auf jeden Fall dabei sein sollten), weil ich nicht weiß, ob meine Kinder diese hinbekommen. Habt ihr eine Idee, wie ich sie darauf vorbereiten könnte?
    Lg Pim

  • Vielleicht vorher schon mal ein Rollenspiel machen?


    Eine gute Hilfe sind Rollenspielkärtchen, auf denen den Kindern die Rollen genau zugeteilt werden und eventuell schon vorformulierte Fragen drauf sind, damit das Kind sich besser in die Rolle hineinfinden kann. z. B. du bist der Telefonist (???), du musst wissen, was...



    Die W-Fragen würde ich in diesem Fall dann nicht draufschreiben, sondern zuvor von den Kindern erarbeiten lassen. Oder in der Form von Halbsätzen andeuten und diese Kärtchen von den S vervollständigen lassen.
    Bzw. wenn du vollständige Fragen draufschreibst, müssen sie vorher natürlich erarbeitet worden sein.

  • Hallo Pim,
    heißt das, du hast nächste Woche Prüfung? Man erfährt es doch eine Woche vorher, oder?


    Die Bedenken mit den Rollenspielen kann ich nachvollziehen, ich glaube, du solltest das vorher schon einmal mit den Schülern gemacht haben. Ich habe bei einem UB mal Rollenspiele gemacht, aber leider konnten sich die Schüler nicht so richtig in ihre Rollen hineinfühlen. Also, am besten in den nächsten Stunden noch an ähnlichen Themen ausprobieren (falls das passt).


    LG,
    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • > laluna: Danke für den Link. Das kann ich sehr gut gebrauchen.


    Ich habe beschlossen, die Rollenspiele jetzt in einer Trainingsheit zum "Sozialen Lernen" zu üben, was mit meinen sieben Stunden MNK sehr gut möglich ist.
    Die fertige Planung stelle ich dann gegens Wochenende rein und hoffe auf nützliche Tipps und Hinweise.

  • Ich habe die Tage hin- und herüberlegt und das Thema "Alarmierung der Feuerwehr" schreckt mich wegen den Rollenspielen ab. Auch könnte es den Prüfern zu wenig Lernzuwachs sein.
    Deshalb habe ich nun doch das Thema "Lichtquellen früher - heute" in den Mittelpunkt gestellt
    > Padma: Das Buch "Historisches Lernen im Sachunterricht" habe ich und ich werde die didaktische Analayse irgendwie hinbekommen. Aber wie sieht es mit der Problemstellung zu Beginn der Stunde aus? Bei uns sind Rahmengeschichten sehr wichtig, allerdings fällt mir das bei diesem Thema schwer.
    Ich hätte damit angefangen, die Lichtquellen von den Kindern zeitlich ordnen zu lassen, um dann später die richtige Reihenfolge festzulegen und auf die Veränderungen zu kommen.
    Ich bin gerade am Verzweifeln, weil ich mich weder in Deutsch noch in HuS für ein Thema entscheiden kann, weil ich eine blöde Woche verwischt habe.


    Liebe Grüße
    Pim

  • Wie meinst du das, eine Rahmengeschichte? Das Ganze einfach "nett und drollig" verpacken? Du meinst auf der motivationalen Ebene?


    Natürlich könntest du eine Geschichte von einem Stromausfall erfinden und dann beschäftigen sich die Kinder aus deiner Stromausfallgeschichte damit, wie es ohne elektrisches Licht war. Und deine Klasse darf das jetzt auch...


    Oder du kommst mit der Problematik "Glühbirne". Die ist nicht gut, da Energieverschwendung. Welche Alternativen früher?
    Aber das hakt ein bisschen, denn die Alternative ist ja die Energiesparlampe. Da braucht man nicht unbedingt den Blick in die Geschichte.


    Vor allem finde ich es echt schwierig, in einer Prüfungsstunde, die ja nunmal doch dem 45min-Takt folgt, noch so einen Rahmeneinstieg einzubauen. Reicht es nicht als Motivation, wenn du Bilder von Häusern/Behausungen aus verschiedenen Zeiten nimmst und einfach die Frage "Wie machten diese Menschen Licht?" formulierst. Und sie dann in eine Stationenarbeit oder ähnliches schickst. Am Ende dann der Ausblick auf die Alternative zur Glühbirne. Eventuell ein ZEitungsausschnitt, dass die ja so schlecht wäre und die Kinder äußern dazu schon einmal ihr Vorwissen bzw. bekommen den Forscherauftrag als Hausaufgabe sich darüber kundig zu machen?

  • Also, ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder Probleme/Fragen formulieren, an denen dann gearbeitet wird. Daher würde ich in der Stunde vor der Prüfung die Thematik aufgreifen und die Schüler Fragen entwickeln lassen.
    Damit kann dann in der Prüfungsstunde direkt eingestiegen werden, dann braucht man auch keine Rahmengeschichte.


    Überlege dir auch gut, welche Differenzierung du einbaust (für SuS die schon Bescheid wissen, für Kinder, die über die kognitive Ebene einsteigen wollen und für Kinder die den emotionalen Zugang benötigen.


    ToiToiToi!


    Viele Grüße,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Hallo Pim,
    nur mal so am Rande und hoffentlich verwirre ich dich jetzt nicht: In deinem Eingangspost schreibst du, dass du in deiner Lehrprobenwoche die Themen "Geschichte der Beleuchtung" und "Alarmierung der Feuerwehr" in deinem Wochenplan stehen hast. Gehört die "Geschichte der Beleuchtung" als Unterrichtsstunde nicht eigentlich in eine Sequenz zum Thema "Elektrizität" und die "Alarmierung der Feuerwehr" als Unterrichtsstunde in eine Sequenz zum Thema "Feuer"? Hast du die Themen "Elektrizität" und "Feuer" miteinander vermischt? Ich sehe nämlich nicht ganz den Zusammenhang, wenn du z.B. an einem Dienstag die "Geschichte der Beleuchtung" behandelst und somit auf die Erfindung der Glühbirne und des elektrischen Stroms hinarbeitest, und zwei Tage später plötzlich die "Alarmierung der Feuerwehr" ansprichst. Helf mir doch mal auf die Sprünge! Vielleicht fragen dich die Prüfer ja so etwas.


    Liebe Grüße, Alex

  • Erstmal danke für euren vielen Anregungen. Wenn es ginge, würdet ihr per eMail alle ne Merci-Schachtel bekommen.
    &gt; Salati: Wie meinst du das mit den Fragen formulieren? Kannst du ein Beispiel nennen und mir damit weiterhelfen?


    &gt;smelly: Ich mache erst das Thema Feuer (Abschluss: Alarmierung Feuerwehr, Besuch Feuerwehr), um anschließend auf das Thema Strom zu kommen. Lichtquellen früher - heute soll als Überleitung dienen. Konnte ich dir auf die Sprünge helfen?

  • Hallo,


    ich komme ja auch aus Ba-Wü und in meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass es wichtig ist, dass "richtige" Probleme zum U-Thema gemacht werden sollen, d.h. die Schülerfragen stehen im Mittelpunkt.
    Bsp.: In meiner Prüfung habe ich das Thema Skelett behandelt.
    Die Kinder kannten das Stunden-Thema, ich habe eine Stunde vor der Prüfung Fragen gesammelt, die die Kinder interessieren (Wie viele Knochen hat ein Mensch, Wie heißen die einzelnen Knochen? Was ist der kleinste Knochen etc.) Aus diesen Fragen habe U-Material erstellt, mit dem die Kinder all ihre Fragen beantworten konnten. Bei einem Angebot stand das Kognitive im Mittelpunkt (In Büchern recherchen, aus Tabellen Knochenanzahl errechnen etc., was dann auf einem Arbeitsblatt festgehalten wurde), beim zweiten Angebot stand die Handlung mehr im Mittelpunkt, die Kinder haben versucht, die einzelnen Knochen zu ertasten und in einen von ihnen aufgemalten Körperumriss zu übertragen. Am Ende der Stunde wurden beide Gruppen zusammen geführt (und das ist wichtig, denke ich).
    Was ich auch wichtig finde, ist, nachdem die Fragen am Stundenanfang nochmal aufgegriffen werden (an der Tafel visualisiert), die Vorerfahrungen der Kinder zu sammeln und zu visualisieren. Am Stundenende sollte wenn möglich ein Abgleich stattfinden.


    Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen?


    Viele Grüße,
    Salati


    PS: In welchem Seminar bist du denn (PN?)

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Hallo ihr,


    ich habe mir folgende Grobstruktur überlegt: (in meinem Unterricht lege ich den Schwerpunkt auf die historische Perspektive)


    Als Einstieg eine kleine Rahmengeschichte, wie sie Padma erwähnt hat: Stromausfall, in der Schule sitzen sie im Dunkeln... wie war das früher eigentlich mit dem Licht
    Die Kinder aktivieren ihr Vorwissen (was gab es alles). Die Lichtquellen, die genannt werden, hole ich aus meinem Korb (die anderen dann als stummen Impuls: Die Kinder vermuten dann die zeitliche Reihenfolge, die ich mit Bildkarten an der Tafel festhalte.
    Dann geht es in die Expertengruppe. Jede Expertengruppe bekommt ein Materialpaket mit Lückentexten und einem Bild zu ihrer Lichtquelle, mit der Aufgabe ein Plakat zu erstellen (hier muss ich noch schauen, wie ich die Gruppenarbeit straffen kann, damit sie nicht so lange dauert, vielleicht habt ihr auch Ideen?, ich muss dazu sagen, dass meine Kinder diesbetreffend sehr fit sind). Dann werden die Plakate im Klassenzimmer aufgehängt und im "Museumsrundgang" präsentiert.
    Als Abschluss werden die Lichtquellen an der Tafel in die richtige Reihenfolge gebracht und die Veränderungen mit dem Laufe der Zeit besprochen.
    Was haltet ihr davon? Eventuell könnte mir die Zeit nicht reichen? Aber wo könnte ich etwas einsparen? Ideen?
    Liebe Grüße und ein dickes Danke
    Pim

  • Eventuell musst du dich darauf einstellen, dass die Zeit nur für die Präsentation/Museumsrundgang reicht. Die Besprechung der Veränderungen müsstest du dann auf die Folgestunde verlegen. Das kannst du ja alles im Entwurf ausführlichst begründen. Musst du vor allem auch!

  • Da schreib ich dann auch noch rein, dass ich eine Ergebnissicherung ins Heft mache. Wie findest du die Stude sonst? Wo würdest du eventuell etwas verändern?

  • Ansonsten gefällt mir die Stunde recht gut. Wichtig finde ich vor allem, dass du möglichst viele reale Gegenstände mit dabei hast und die Kinder eventuell in den Gruppen etwas mit dem Material machen können. Nicht unbedingt eine Fackel bauen und dann anzünden, aber schon etwas "Handlungsorientiertes".
    Ich will ja keine Panik verbreiten, aber meiner Mitreferendarin wurde das schwer angekreidet in ihrer Prüfung.


    Und dann müsstest du einfach gut überlegen, wie viel Zeit du brauchst. Hast du 60min beantragt?

  • Also ich werde als Lichtquellen nachbauen bzw. besorgen und als reale Gegenstände mit in die Stunde bringen. Die Schüler bekommen diese dann auch mit in die Gruppenarbeit und dürfen sie ausprobieren.
    Nein ich habe keine 60 min beantragt, da dies nur bei Schulen ohne Klingel geht. Aber ich habe schonmal eine ähnliche Stunde zu den Planeten gemacht und da hat es trotz frontaler Präsentation gereicht. Ich überlege auch noch, wie ich die Gruppenarbeit mehr straffen kann. (Ich nehme vor allem ganz kurze informative Texte). Ich hätte gerne einen runden Stundenabschluss, da dies bei vielen Prüfern sehr wichtig ist. Eventuell noch kurz auf die Veränderung zu sprechen kommen und auf und auf die Notwendigkeit von Strom heute.

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