Was tun bei "petzenden" Kindern

Hm, wie wäre es, wenn die Schüler solche Vorkommnisse auf Zettel schreiben und sie irgendwo gesammelt werden und dann im Klassenrat thematisiert werden?

Klar, hast du eventuell eine zunehmende Flut an solchen Zetteln, aber wahrscheinlich haben sich die meisten "PRobleme" bis zur Klassenratssitzung schon erledigt?
Ich würde die ZEttel nicht in den Briefkasten werfen lassen, sondern eventuell an einer Pinnwand anpinnen, von der sie dann, wenn sie geklärt sind, abgenommen werden können.

Hallo,
ich habe das "Petzen" auch ähnlich wie Padma gelöst. Wenn die Kinder erst immer aufschreiben müssen, was sie dem Lehrer petzen wollen, lässt die Petzerei gewöhnlich schnell nach und sie beschränken sich wirklich nur noch auf wichtige Informationen.

Nele: Originalzitat aus dem Bildungsplan Ba-Wü für die Grundschule:

... alle Kinder sind junge Philosophen,...

sollen sie doch gleich mal merken, wie es Sokrates erging

Spaß beiseite, der Klassenrat soll keine Gerichtsverhandlung werden, sondern eine Platform für schwerwiegende soziale Probleme bieten. Banale "Petzereien" gehören da nicht dazu. Die Vorgehensweise, wie sie hier aber beschrieben wurde, kann den Kindern dabei helfen, zwischen banalen und wirklich schwerwiegenden Problemen unterscheiden zu lernen.

Ähm, ja, also, die, die nur Petzen um der Sache willen, die frag' ich für gewöhnlich, wie viele Petzpunkte sie haben möchten . Damit ist das Thema schnell auf der Humorschiene, die Kinder wissen meist sehr gut, dass es 'unnötig' war, DESWEGEN anzurennen. (Jetzt in der vierten Klasse gibt es diese unnötigen Petzereien eigentlich auch kaum noch, weil der erhoffte Erfolg - nämlich meine Aufmerksamkeit zu bekommen - nicht eingetreten ist).

Wenn es tatsächlichen Streit,... gegeben hat, dann verweise ich auf den Streitpartner - die beiden sollen sich das ausmachen (gerne auch unter der Stunde, draußen am Gang, aber wirklich miteinander reden, ohne laut zu werden). Das hilft meistens.

Gröbere Sachen nehmen wir in den Sesselkreis und überlegen gemeinsam, wie man das Problem lösen könnte.

Ich würd dem Kind die beiden Möglichkeiten anbieten:
entweder es direkt mit dem störenden Kind zu klären und du bist als Begleitung dabei (damit das Gespräch fair abläuft, jeder dem anderen zuhört und den anderen auch versteht)
oder es auf einen Zettel für den Klassenrat zu schreiben.
Bei der gazen Sache muss klar sein, dass du nicht die Richterin über das ganze spielst

Zitat

denke ich, dass ich nur das, was ich selber auch gesehen habe entsprechende ahnden kann

...wie du schon gesagt hast.

Ich persönlich find es auch nicht so gut fürs petzen Strafen zu verteilen. Wie unterscheidest du, ob das "petzende" Kind nicht einfach nur deine Hilfe braucht. Vielleicht würde es ja den Konflikt gerne selber klären, weiß aber nicht wie. Oder hat Angst davor. Dann würde es deine Unterstützung brauchen. Ein Kind, dass es nur an dich abgeben will als Richterin oder einfach nur petzen will, wird irgendwann genervt sein, wenn es das immer selber klären soll. Irgendwann überlegt es sich, ob es ihm wichtig ist das ganze zu klären oder ob es nur petzen möchte.

Nur fänd ich es schade, wenn ein Kind aus Angst oder Unerfahrenheit in Konfliktlösung nichts mehr sagt und das störende Kind tolleriert, weil es vom Erwachsenen keine Hilfe erwarten kann.
Petzen muss ja nicht immer einen negativen Grund haben......denk ich!

Hoffe meine Ausführungen waren verständlich

Zitat

nur scheinen die dort gefassten Beschlüsse bereits nach der Stunde wieder vergessen zu werden

Was sagen denn die Kinder, wenn du sie an die gefassten Beschlüsse erinnerst? Wie sieht denn so ein Beschluss aus? Kannst du mal ein Beispiel geben? Vereinbaren die Kinder auch Konsequenzen für den Fall, dass der Beschluss nicht eingehalten wird?

LG Lale

Ich find so hört sich deine Methode richtig gut an Frag mich gerade wo der Haken ist. Wo ist der Knackpunkt?

Zitat

nur scheinen die dort gefassten Beschlüsse bereits nach der Stunde wieder vergessen zu werden

Wollen sie die Beschlüsse vergessen?
Ist evtl. die Konsequenz im Vergleich zum Spaß zu leicht zu erledigen? Wusste nicht wie ich das besser aufschreiben soll. Nehmen die Kinder die Konsequenz in Kauf dafür, dass sie so richtig schön jemand ärgern können?

Oder sind deine Kinder genauso vergesslich wie ich?
Wer achtet denn darauf, dass die Beschlüsse eingehalten bzw. die Konsequenz (z.B. 1 Seite schreiben) eingefordert werden? Du oder die Kinder? Ich find es nämlich immer extrem schwierig an alle Beschlüsse zu denken. Deswegen unterstützen mich die Kinder dabei.

LG Lale