Mein Leben und ich...

  • So, nachdem ich jetzt nen ewig langen Text geschrieben habe und der sich beim Abschicken in Luft aufgelöst hat noch mal die Kurzfassung von vorne....


    Also ich denke darüber nach, nach dem Abi evtl. Lehramt studieren zu wollen. Bevor ich aber das Gedankennetz weiterspinnen will, hab ich noch ein paar Fragen...



    Mein Abi wird wahrscheinlich nicht sooo der Hammer werden... Ich rechne mit einem Schnitt bei ca. 2,9 oder tiefer.
    Gibt es einen NC fürs Lehramt und wenn ja wo liegt dieser ungefähr?


    Es gibt kein Fach in der Schule, in dem ich ein Überflieger bin.. irgendwie ist der Gedanke komisch, wenn ich dann später mal unterrichten soll... ging es euch da ähnlich?


    Sind Lehrer überhaupt noch gefragt? Oder ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich nach dem Studium keine Stelle finde?


    Hab ich auch mit den "normalen" Fächern wie z.B. Deutsch, Mathe, Englisch, Erdkunde Chancen oder sollte man schon ein Fach wie z.B. Chemie dabei haben?


    Ist es sowieso sinnvoller, 3 statt nur 2 Fächer zu studieren?




    Ja.. soviel mal zum Anfang...


    kennt ihr irgendwie Seitem im Netz, auf denen man sich allgemein übers Studium und die einzelnen Studiengänge informieren kann?


    Also in meinem Kopf herrscht das große Chaos ?(



    Bin über alle Anregungen und Antworten froh!!


    Liebe Grüße,


    cassi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo cassi,
    ich kann jetzt leider nur für Bayern meinen Senf dazugeben:
    Also, angeblich wurde in Bayern Germanistik jetzt mit einem NC belegt, bei manchen Fächern musst du Einstufungstests machen z.B. in Französisch, andere sind ohne jegliche Begrenzung.
    Ob du Lehramt studieren willst, würde ich nicht von irgendwelchen Prognosen abhängig machen, sondern davon, ob es dir Spaß macht zu unterrichten oder nicht. Denn gerade bei uns Lehrern ändert sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt ständig. Bei mir hat es zuerst geheißen: "Bist du verrückt, es studiert doch jeder Lehramt"- aber gerade hat Bayern Gymnasiallehrer bis zu einem Schnitt von 3,5 angestellt.
    Ob du gern unterrichtest, solltest du vorher schon testen, in diversen Praktika etc.
    Überflieger in den Fächern musst du eigentlich nicht sein, aber schon Interesse und Spaß daran haben.
    Mit den 3 Fächern kommt es wahrscheinlich auch ein bisschen auf das Bundesland an, in Bayern würde ich dir davon abraten, da es mit 2 Fächern schon stressig genug ist. (Wobei das auch auf die Fächerkombi ankommt- D/G wird in der Regel schon mit Sozialkunde erweitert)
    Über die Studiengänge kannst du dich in der Regel auf den Internetseiten der diversen Unis informieren.
    Ich hoffe, dir ein bisschen weitergeholfen zu haben.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Hallo!


    Danke für deine Antwort!


    Zitat

    Bei mir hat es zuerst geheißen: "Bist du verrückt, es studiert doch jeder Lehramt"- aber gerade hat Bayern Gymnasiallehrer bis zu einem Schnitt von 3,5 angestellt.


    Meinst du damit den Schnitt vom Abi oder Studium?



    Werd mal schauen, wies so weitergeht jetzt ;)


    Danke schon mal,


    lg
    kadda

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Cassi,


    ich habe damals in der Oberstufe ein Buch zur Studien- und Berufswahl bekommen. Bei uns waren auch Studienberater vom örtlichen BIZ (Berufsinformationszentrum, einem Arbeitsamt angegliedert). Dort kannst du dir auch einen Einzeltermin geben lassen bzw. die vielen Info-Mappen durchblättern.


    Vielleicht helfen dir aber auch folgende Links:
    http://www.abimagazin.de/
    http://www.unimagazin.de/
    http://www.hochschulkompass.de/
    http://www.studienwahl.de/


    Damit wir im Forum konkrete Hilfe geben können, müsstest du uns mitteilen, welches Lehramt du in welchem Bundesland studieren möchtest.


    Gruß Talida

  • Danke für die Links..


    Das Bundesland ist Rheinland Pfalz.


    Welches Lehramt weiß ich selbst noch nicht... entweder Grund/Hauptschule oder Gymnasium und dann Englisch/Erdkunde/Deutsch/Mathe/Soz oder sowas in die Richtung...



    Liebe Grüße,
    cassi

    • Offizieller Beitrag

    Hauptschule ist in RLP sehr gefragt (zur Zeit). Da gibt es dann auch Fächer, die man so nicht in der Schule kennengelernt hat (z.B. Wirtschafts- und Arbeitslehre).


    Grund- und Hauptschule sowie Sonderschule und Realschule kann man in Koblenz und Landau studieren.
    In Trier und Kaiserslautern (bestimmte Fächer) für Gymnasium. Wie das in Mainz ist, weiß ich nicht so genau.


    Gruß leppy

  • Hallo Cassiopeia,


    ich weiß, du hast klare Fragen gestellt und willst klare ANtworten statt einer Lebensberatung, trotzdemkann ich mir einen Gedanken nicht verkneifen: Ich höre aus deiner Mail heraus, dass du noch für alles offen bist, weil's dich nirgendwo so recht mit Macht hinzieht unddas alles mächtig theoretisch ist. Wenn du irgendwie kannst, leiste dir den Luxus, nicht sofort mit dem Studium anzufangen, sondern ein Jahr lang was anderes zu machen - Praktikum, soziales Jahr, Auslandsaufenthalt, was sich eben möglich machen lässt. Mir hat mein soziales Jahr damals sehr geholfen, meine eigenen Prioritäten klar zu bekommen und die Scheinwelt Schule mit etwas anderen Augen zu sehen. Es wird zwar immer sehr gedrängelt, aber soooo jung muss man zum Lehrerwerden nicht unbedingt sein. Ich kann mir vorstellen, dass du nach einem Jahr Abstand vielleicht klarer siehst, zumkindest, was Schulform/ Fächer/ Ausbildungsweg angeht.


    Viel Erfolg und beste Grüße,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Danke für deine Antwort, Wolkenstein.


    Ich hatte eigentlich geplant, ein FSJ zu machen... überlege aber, ob es nicht sinnvoller wäre, statt einem FSJ direkt eine Ausbildung zu machen, denn mit dem FSJ "verschenke" ich ja ein Jahr, in dem ich keine Ausbildung in irgendeiner Weise bekomme... oder?


    Aber ich denke ich werde mich jetzt mal dransetzten und versuchen irgendwie herauszufinden, wie genau das mit einem FSJ abläuft... denn wenn ich mein Abi habe bin ich nicht mal 19 und fühl mich ehrlich gesagt noch ein bisschen zu jung um das alles festzulegen... auch wenn ich normalerweise sehr selbstsicher und vor allem entschlossen bin.


    Einen Auslandsaufenthalt hab ich mehr oder weniger hinter mir. Ich habe ein Austauschjahr nach 3 Wochen im Spetember 04 abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte, es sei wichtiger in Deutschland zu sein. Als ich im FLiger saß auf dem Weg nach Hause, haben sich meine Eltern getrennt.
    Ich habe aber vor, nach dem Abi vielleicht 4-6 Wochen in die USA zu fahren und wieder zu meiner damaligen Gastfamilie zu gehen. Ich denke auch so kann ich einige Erfahrungen sammeln. ;)



    LG cassi

  • Es kommt darauf an, was genau du in deinem FSJ machst, aber den Zuwachs an Lebenserfahrung, Organisationstraining und Verantwortungsfähigkeit bekommst du so in keiner Berufsausbildung - was übrigens auch von potentiellen Chefs durchaus wahrgenommen wird. Du zeichnest dich dadurch als jemand aus, der eben nicht sofort fragt, was für ihn selbst dabei rausspringt, sondern der sich seiner Pflichten gegenüber der Gemeinschaft sehr bewusst ist, jemand, der bereit ist, was für andere zu tun - gesuchte Qualitäten auf dem Arbeitsmarkt.
    Klar geht's auch ohne Auslandsaufenthalt, trotzdem würde ich ein paar Wochen nicht mit einem ganzen Jahr im Ausland gleich setzten. Wenn du kannst, kombinier's - hier ein paar Websites.


    Parlamentarisches Patenschaftsprogramm: http://www.bundestag.de/dialog/16129/index.html


    Übersichtsseite von Career Contact mit Adressen zum FSJ im Ausland:
    http://www.career-contact.net/291/


    Deutscher Bildungsserver: Übersicht von Organisationen zum FSJ im Ausland:
    http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=1667


    Vielleicht hilft dir das weiter. Ich bin sicher, dass das im Lebenslauf mehr hermacht als eine Banklehre!


    Mit den besten Grüßen,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich weiß, dass FSJ im Ausland möglich ist... danke für die Links.


    Im Moment ist das mehr oder weniger nicht durchführbar glaube ich. Nach dem letzen chaotischen Jahr brauche ich erst mal Ruhe und mein Zuhause. Ein paar Wochen USA sind okay, aber kein ganzes Jahr, das wäre für mich im Moment zu viel und ich könnte auch meine Mutter nicht einfach so alleine lassen.


    Hast du vielleicht noch Links zum Thema FSJ an sich? Wo man sich bewerben soll und wie es abläuft? Alles was ich bisher gefunden habe hat mir nicht wirklich weitergeholfen!


    Liebe Grüße und gute Nacht,


    cassi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo cassi,
    zu deiner Frage: Eingestellt wird nach Examensschnitt- nach den zwei Staatsexamina interessiert sich keiner mehr für deine Abi-Note ;)
    Allerdings muss man wohl auch sehen, dass das dieses Jahr in Bayern wohl eine Ausnahme war- nach dem Wechsel der Kultusminister musste unser neuer Kultusminister sich ein bisschen lieb Kind bei den Lehrern machen... :D
    Und ich gebe Wolkenstein absolut Recht: Ein bisschen "Lebenserfahrung" ist immer gut.
    Ich hab damals zwar auch gleich nach dem Abi weiter studiert-aber davor hatte ich Praktika bei einem integrativen Verein gemacht und war schon bei den Pfadfindern, also war mir die Arbeit mit Jugendlichen schon ein bisschen vertraut.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Guckst du hier:


    Katholiken: http://www.freiwilliges-jahr.de/
    Bildungsserver: http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=664
    Evangelen: http://www.fsj-web.org/deutsch/home.htm
    Bundesministerium: http://www.bmfsfj.de/Politikbe…-Engagement/fsj-foej.html


    Das FSJ wird sehr unbürokratisch von den jeweiligen Stellen selbst organisiert, will sagen, du suchst dir eine karitative Organisation bei euch in der Nähe, sprichst mit ihnen ab, ob sie so etwas anbieten, und fängst einfach an. Ich war im Friedensdorf Oberhausen, bekam Unterkunft, Essen, eine monatliches Taschengeld von 100 DM und viel zu viel Verantwortung ... war eine sehr gute Zeit.


    Ich wünsch dir erst mal viel Erfolg im Abi! Ich finde es auch richtig, dass du klar entscheiden kannst, was du schaffst und was nicht - ich hab meinen langen Auslandsaufenthalt erst nach dem Studium auf die Beine gekriegt, und das hat auch gereicht.


    Mit den besten Grüßen,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Nachdem Wolkenstein gerade so eine Lanze für das FSJ bricht, muss ich hier aber doch noch mal eine gegenteilige Erfahrung in den Raum stellen. Ich selbst habe zwar kein FSJ gemacht, aber zwei sehr gute Freundinnen von mir. Und diese beiden haben leider nicht so gute Erfahrungen damit gemacht wie Wolkenstein. Sie waren beide in einem Pflegeheim und wurden als billige Arbeitskräfte endlos ausgenutzt. Null Verantwortung, nur Drecksarbeiten, miese Bezahlung. Die beiden haben versucht das Beste draus zu machen und haben Ausgleich im Partymachen gesucht.
    Am Ende dieses Jahres hatte ich aber das Gefühl, schon viel reifer und zielstrebiger zu sein als die beiden, die nach diesem FSJ eigentlich kein Stück weiter waren als nach dem Abi. Und das obwohl ich gleich nach dem Abi mit meinem Lehramtsstudium angefangen habe, von dem ich ganz bestimmt nicht besonders überzeugt war. Es war eher so, dass es vieles gab, was mich interessierte und ich mich halt nun mal für etwas entscheiden musste. (Aus diesem Grund habe ich übrigens so schnell mit dem Studium angefangen, damit ich notfalls nochmal umschwenken kann, wenn sich herausstellen sollte, dass Lehramt nicht mein Ding ist). Aber die Seminare, das erste Praktikum und mehrere Nebenjobs in allen möglichen Bereichen haben diese Entscheidung gefestigt und ich habe es nie bereut, gleich nach dem Abi mit dem Studium angefangen zu haben. Und für Auslandsaufenthalte hat man während des Studiums für meinen Geschmack deutlich bessere Gelegenheiten, weil man gleich etwas Fachspezifisches machen kann.
    Aber dieser Weg ist ganz gewiss nicht das Non-plus-Ultra. Ich wollte nur zu bedenken geben, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, wie man sein Leben nach dem Abi angeht und vermutlich muss jeder schauen, welche Möglichkeit eben besser zu seiner aktuellen Situation passt.
    Was ich allerdings nicht empfehlen würde, wäre Dinge zu tun, nur weil man glaubt, dass sie sich besonders gut im Lebenslauf machen. Solange man aktiv und engagiert ist und es schafft, es gut rüberzubringen, kommt im Lebenslauf so ziemlich alles gut an. ;)


    Und was das Überfliegersein in seinen Studienfächern angeht: Nein, das muss man bestimmt nicht sein. Wie Wolkenstein schon sagte muss auf jeden Fall eine Menge Interesse und Spaß an der Sache vorhanden sein und damit ergibt sich der Rest meist von selbst. Deine Kompetenzen werden reifen und wachsen und irgendwann stellt man fest, dass man Dinge mit links macht, die man sich vor einigen Jahren gar nicht vorstellen konnte.


    Viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung!


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

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