Organisation Werkstattunterricht

  • Ich bin immer noch sehr unzufrieden mit der Kontrolle des Werkstattunterrichts :


    Folgende Wege habe ich bislang praktiziert und habe immer noch nicht meine Königsweg gefunden (Klasse 1 bis 4) . Im Moment habe ich eine 1 und gehe Weg 2, den ich unten beschreibe.


    1) Ich habe ein großes Plakat, laminiert, die Kinder tragen die Nummern, die sie
    bearbeitet haben, mit einem Strich ein. Diesen erweitere ich zum Kreuz, wenn ich meine Kontrolle gemacht habe und die Arbeit ist richtig. Die Kinder legen die fertigen Arbeitsblätter in einen Ablagekorb, ich lege die korrigierten Blätter in einen anderen "Ausgabekorb", den die Kinder immer mal wieder durchwühlen. Die Blätter heften sie dann in eine Mappe ab. Vorteil: Es findet eine kontinuierliche Kontrolle statt, Kinder haben schon mal einfach gekreuzt, so dass es dann zu Unstimmigkeiten kam- Folge ich führte eine doppelte Kontrollliste ein (ich hatte ein weiteres Blatt). Ich komme mir nur Listen führend vor.... Weiterer Nachteil : Das Abheften der kontrollierten Blätter.


    2) Die Kinder führen eine Liste "Werkstattplan" und heften alle bearbeiteten Blätter in ihre Mappe, ich kontrolliere zu einem Abgabetermin.
    Nachteil: Die Kinder bekommen u.U. viele Blätter zur Nachkorrektur - ich habe einmal die Korrektur, dann aber den Hammer. Zwischendurch habe ich relativ wenig Übersicht, wie weit das einzelne Kind ist.


    3) Es gibt relativ viele Kinder, die sehr oberflächlich arbeiten, es scheint, sie wollen schnell schnell schnell ihre Arbeit beenden, weil sie so viele Blätter sehen (wir erarbeiten im Team die Werkstätten, so dass ich nur an der Organisation, nicht am Inhalt und der Zusammenstellung etwas verändern kann).


    4) Es gibt relativ viele Kinder, die sich ganz schlecht organisieren, und zwei Blätter machen, obwohl sie sie schon angekreuzt haben, die die Arbeit nicht einteilen können, die ganz viel herumlaufen, weil es so viele Reize gibt.


    5) Es herrscht ziemliche Unruhe.



    Habt ihr noch organisatiorische Tipps, die mir die Arbeit erleichtern können?
    Die ERstkontrolle den Kindern "Chefs" selber zu überlassen, traue ich mich nicht, dann geht ja noch recht viel Zeit für so etwas drauf .


    Ein für Praxistipps dankbarer Flip,
    wahrscheinlich nicht für diese Form der Arbeit geboren
    und sonst mit ganz anderen Formen der offenen Arbeit gearbeitet

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Flip,


    ich habe für Werkstatt und Wochenplan ein ähnliches Kontrollsystem:
    - Die Kinder haben eine Aktenhülle mit ihrem Namen (Aufkleber) für alle Arbeitsblätter und einen eigenen Ablagekorb.


    - Es gibt ein Deckblatt
    -- für den Wochenplan mit genau bezeichnetem Ab, daneben zwei Kästchen zum ankreuzen für das Kind und zum Abhaken für mich;
    -- für eine Werkstatt mit einem passenden Ausmalbild und Feldern für die Angebotsnummern, die die Kinder selbst eintragen (An jedem Angebot hängt eine Nummer.). Eine große Liste habe ich nicht mehr. Sie hat sich in meiner alten Klasse als eher hinderlich erwiesen, weil die für jeden sichtbaren Ergebnisse zu Schummeleien führten bzw. diese große Tabelle zu verwirrend war. Einige Kinder verrutschten dauernd in der Zeile, andere vergaßen ständig anzukreuzen usw.


    - Lösungsblätter hängen hinter der aufgeklappten Tafel oder können bei mir ausgeliehen werden. Partnerkontrolle ist auch möglich. Dazu vermerke ich neben den Lösungsblättern, wer mit diesem Ab schon fertig ist.


    - Während die Kinder arbeiten suche ich immer mal wieder Kinder auf, von denen ich weiß, dass sie eine Zwischenkontrolle benötigen. Da die Hüllen in der Schule verbleiben, nehme ich mir jeden Tag eine zur Kontrolle/Zwischenkontrolle mit. Beim Wochenplan hake ich dann das Anbebot ab, bei einer Werkstatt habe ich eine Namensliste und hake ebenfalls die Angebotsnummer ab. Wir mischen oft Aufgaben aus dem Mathebuch oder dem Übungsheft unter die Angebote. Die will ich natürlich am Ende nicht mit nach Hause schleppen oder die Kinder brauchen sie parallel für die Hausaufgabe. Diese Arbeiten kontrolliere ich immer sofort in der Stunde und hake sie ab. Sind Angebote dabei, die nicht aus einem Arbeitsblatt bestehen, lasse ich mir das Ergebnis zeigen und hake ab.


    - Korrekturarbeiten müssen zuerst erledigt werden, erst dann darf weiter gearbeitet werden. Bleiben beim Wochenplan Arbeitsblätter übrig und ich weiß, dass das Kind mehr hätte schaffen müssen, bekommt es den Rest übers Wochenende mit nach Hause. Das ist oft heilsam für den nächsten Wochenplan. Bei Werkstätten lege ich eine Pflichtanzahl fest, die auch das langsamste Kind schafft. Der Spaß beginnt dann sowieso erst mit den freiwilligen Angeboten.


    - Oft arbeite ich mit einer Kollegin in parallelen Stunden. Wir lassen die Türen auf und die Kinder dürfen sich mischen. Das gibt neue Lernpartnerschaften, die manchmal ganz fruchtbar sind.


    Ansonsten profitiere ich von der Jahrgangsmischung. Die Erstklässler waren noch nie so fit in offenen Arbeitsformen.


    Hoffe geholfen zu haben, sonst frag mich ruhig nochmal.
    Talida

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

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