Sonderschulförderbedarf IQ von 77 Möglichkeiten der Eltern

  • Hallo,
    ich wusste nicht so recht, wie ich diesen Thread nennen sollte und habe mal alles in die Überschrift gepackt, was drin steckt.
    Ich frage heute für eine andere Mutter.
    Bei ihrem Kind wurde im Rahmen eines Klinikaufenthaltes o.ä. ein IQ Test gemachte, bei dem ein IQ von 77 rauskam. In der KLinik sagte man dann, dass sie ihr Kind am besten auf einer Sonderschule für Lernbehinderte anmelden solle. Das Kind ist zurzeit in der 3. Klasse, hat in Mathe gr0ße Probleme und ist konzentrationsschwach.
    Die Lehrerin hat bisher noch nichts in der Richtung verlauten lassen, die Mutter will nächste Woche das Thema mal ansprechen.
    Die Frage vorab ist nun, was sie gegen einen Förderschulantrag machen kann. Von früher (als es noch VOSF) war, weiß ich, dass erst eine Sonderschullehrerin oder einSonderschullehrer kam, das Kind im Unterricht beobachtete, dann einen Test durchführte, diesen auswertete und ein Gutachten schrieb. Die Eltern mussten dann zustimmen oder konnten Einspruch einlegen. Nachdem das VOSF zum AOSF wurde, bin ich etwas überfragt und auch mittlerweile nicht mehr an der GS.
    Ich habe der Mutter gesagt, dass eine Förderschule für Kinder mit derartigen Schwierigkeiten auch die richtige Wahl sein kann, da konzentrationsschwache Kinder in der Hauptschule, in der meist viele unruhige Kinder sind, schnell untergeht. Außerdem kann so ein Kind auch hier überfordert sein. Aber ihre Angst ist eben, dass sie so nie eine Ausbildung bekommt. Sonderschule schreckt eben noch viele Eltern ab.
    Könnt ihr mir viel. sagen, wie das AOSF (das ja nicht mal eingeleitet ist seitens der L.) ablaufen würde und welche Rechte die Eltern haben.
    Danke, Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Hallo Nofretete,


    meine Erfahrungen beschränken sich zwar nur auf die bisherigen VO-SF-Verfahren, ich meine aber, dass sich am Procedere nichts wesentliches verändert hat. (Das Kind muss halt öfter mal einen neuen Namen haben... :rolleyes: )


    Ich denke, die Lehrerin leitet wie bisher das Verfahren ein (auch ohne Zustimmung der Eltern möglich), das Kind wird dann von Kollegen der Förderschule getestet.
    Wird der entsprechende Förderbedarf festgestellt, haben die Eltern nach wie vor die Möglichkeit, "durch die Instanzen zu gehen" und den ganzen Vorgang auf Jahre hinauszuzögern (meistens zum Leidwesen des Kindes :( ).
    So ist es kürzlich bei einer Kollegin meiner Schule abgelaufen.


    Natürlich schreckt die meisten Eltern das "Stigma Sonderschule", sie tun ihren Kindern in den meisten Fällen jedoch keinen Gefallen damit, ihr Kind durch die Regelschule zu "quälen". Die Kollegen der Förderschulen sagen uns immer wieder, wie wichtig es sei, die Kinder frühzeitig zu melden, umso größer seien die Chancen, die Kinder in die Regelschule zu reintegrieren, bzw. einen regulären Schulabschluss auf der Förderschule zu erreichen.


    Ist diese Mutter denn gegen eine sonderpädagogische Förderung? Auf jeden Fall sollte sie der Lehrerin das Testergebnis mitteilen und ein gemeinsames Gespräch suchen... Manchmal ist auch ein Wechsel auf eine integrative Grundschule eine Möglichkeit. Ich wünsche dem Kind, dass schnell eine gute Lösung gefunden werden kann!


    LG Lea

  • Hallo Lea,
    ich kenne die Mutter nicht persönlich sondern habe das von einer Mutter erfahren, bei der ich Nachhilfe gebe (diese kennt die betreffende Mutter).
    Sie weiß allerdings auch noch nichts Genaues, da die betreffende Mutter wohl erstmal geschockt ist.
    Ich habe der anderen Mutter, wo ich Nachhilfe gebe, auch schon gesagt, dass die Sonderschule oft besser ist für Kinder, die einen Förderbedarf haben. Allerdings sind die Vorurteile auch fest in den Köpfen der Menschen verankert. Die betreffende Mutter wird das Thema wohl nächste Woche auf dem Elternsprechtag zur Sprache bringen.


    Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nofretete,


    schau mal hier:


    faq sonderpäd. förderbedarf


    Die Eltern können das Verfahren auch eröffnen.
    Für das AOSF gibt es neue Formulare, in denen penibel genau alles richtig eingetragen werden muss, sonst bearbeitet das Schulamt den Antrag nicht ... (Ist mir so passiert.) Ansonsten hat sich das Verfahren nicht geändert.


    LG Talida

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

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