robischon
Es hat leider gar nicht geklappt. Vielleicht habe ich es aber auch ungeschickt angestellt? Ich wollte meiner Tochter zuerst erklären, was ich vorhabe, aber sie hat das irgendwie in den falschen Hals bekommen und war schon sauer, bevor wir überhaupt angefangen haben. Also habe ich sie erst mal so lesen lassen und dann nach ein paar Sätzen angefangen, die Sätze oder Halbsätze leise zu wiederholen. Promt kam die Drohung, nicht mehr weiter zu lesen, wenn ich nicht sofort aufhöre. Der Nutzen dieser Methode war ihr leider nicht zu vermitteln.
Dann habe ich es bei meinem Sohn (2. Klasse) versucht. Der war kooperativer. Da er aber noch buchstäblich liest (wahnsinnig langsam) macht er nur wenig Fehler und ich wusste nicht so recht, wann ich wiederholen sollte. Nach jedem Wort oder am Satzende? Soll ich auch richtig gelesenes wiederholen?
Einfach parallel lesen finde ich auch nicht so gut, weil sich das Kind doch voll aufs Lesen konzentriert und dabei nicht gleichzeitig hören kann, oder???
Eigentlich finde ich die Idee schon logisch, weil es weg vom korrigieren geht und hin zur Selbstkontrolle. Das Kind muss ja selber vergleichen. Aber mit der zeitlichen Koordination habe ich noch große Probleme.
Lesefehler verbessern?
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Eine andere bewährte Methode ist auch:
SOFORT "Halt" sagen und dann Deine Tochter wieder buchstabenweise und genauer lesen lassen, sobald sie ein Wort nicht sicher auf den ersten Blick erkennt: "Halt! Lies ruhiger und etwas langsamer. Du hast genug Zeit. Ist ja keiner hier außer uns. Nochmal ab hier..."
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Ich wollte meiner Tochter zuerst erklären, was ich vorhabe, aber sie hat das irgendwie in den falschen Hals bekommen
"erklären" ist offensichtlich etwas wogegen ziemlich viele kinder ziemlich allergisch sind.
einfach sagen "ich les das auch".
wenn du sagst, dass du das machst um sie zu verbessern, dann ist das wie über die schulter schauen. das ertragen ganz viele menschen auch nur sehr schwer.bei dem sohn, der dir womöglich mehr vertraut und noch sehr langsam liest, wird es einfacher sein.
wenn er stecken bleibt, liest du halt das wort. dann sieht er das als abwechseln oder gemeinsam lesen. -
robischon
Angenommen er bleibt bei einem schwierigeren Wort stecken und ich lese es dann vor. Würde das nicht mit der Zeit dazu führen, dass er immer dann, wenn es schwierig wird, darauf wartet, dass ich die "Arbeit" übernehme? Dann gäbe es doch keinen Anreiz mehr sich auch durch die schwierigen Wörter durchzubeißen.
Deine Meinung dazu interessiert mich. -
Hallo!
Ich habe das heute mal bei meiner Erstklässlerin versucht - wollte sehen, wie's funktioniert, und was es bringt *g*. Sie musste ein Blatt mit Silben lesen - Ra Ro Re ... na ni nu ne .... . sie hat gelesen (sie müht sich noch einigermaßen ab dabei), ich habe monoton hinterhergelesen. Auf einmal merke ich, dass sie eine Silbe absichtlich falsch liest, um zu sehen, was passiert. Ich habe dann das richtige nachgelesen, was sie sehr erheitert hat (dass sie quasi nun MICH überprüft hat *g*).Vielleicht solltet ihr kleinere Brötchen backen - nicht bei Wörtern und Texten anfangen, die dem Kind schwer fallen, sondern auch bei Silben, wo man nicht antizipieren kann, die aber übersichtlich sind, damit es nicht nur mühsam ist.
Ich verwende in der Schule eine Lesetrainingskartei von Horst Fröhler. Die nehmen auch schwache Leser gerne zur Hand, weil das Lesepensum kurz gehalten ist. Durch den langsamen, systematischen Aufbau kann sich die Leseleistung gut steigern. Vielleicht wäre das für euch ein Tipp?Dann fällt mir noch ein, dass sich deine Kinder auch gegenseitig laut vorlesen könnten, immerhin fällt es eh beiden schwer - einer liest, einer kontrolliert. Vielleicht klappt das Kontroll-Nachlesen besser, wenn die beiden sich da zusammentun.
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Zitat
Herzchen schrieb am 08.11.2006 22:18:
...Auf einmal merke ich, dass sie eine Silbe absichtlich falsch liest, um zu sehen, was passiert. Ich habe dann das richtige nachgelesen, was sie sehr erheitert hat (dass sie quasi nun MICH überprüft hat *g*)...
Hallo Herzchen!
Eigentlich ist es doch egal, mit welcher Motivation das Kind das Lesen lernt bzw. verbessert. Es kann also auch der Spaß sein, den das Kind empfindet, wenn es den Erwachsenen überprüft, oder, oder , oder...Zu schwere Texte wird wohl keiner einem Kind vorsetzen und in der 3.Klasse ist man doch schon über die Silben hinaus, denke ich.
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hallo ratte
ZitatAngenommen er bleibt bei einem schwierigeren Wort stecken und ich lese es dann vor. Würde das nicht mit der Zeit dazu führen, dass er immer dann, wenn es schwierig wird, darauf wartet, dass ich die "Arbeit" übernehme? Dann gäbe es doch keinen Anreiz mehr sich auch durch die schwierigen Wörter durchzubeißen.
dazu müsstest du annehmen, dass dein kind immer nur sowenig wie möglich tun und lernen will.
wenn du (wie z.b. ich) annimmst, dass dein kind alles was erreichbar ist lernen und können will und das kind bekommt mit, dass du ihm all das zutraust, dann entfallen solche fragen.
es erlebt, dass du ihm bei einem schwierigeren wort beistehst, verlässt sich schließlich darauf, dass du zu ihm hältst und strengt sich ungeheuer an, dass du ihm wirklich alles zutrauen kannst.
meine söhne sind inzwischen deutlich über 30 und wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. und fragen mich in kritischen situationen, obwohl sie wirklich selbstständig sind.
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