in einem anderen Forum gefunden *petz*

  • Ich weiß, man macht das eigentlich nicht, aber um auch mal die Elternseite darzustellen, mach ich es ausnahmsweise doch:


    Ferien über 6 Wochen haben der Klassenlehrerin nicht gut getan. Neuerdings tront eine Ampel über den Kindern.


    Wenn sie zu laut werden geht sie von grün über orange nach rot..


    Mein Sohn lacht sich fast kaputt darüber...


    weil jetzt versuchen die Kinder mit allen Mitteln die Ampel auf rot zu kriegen...


    Ach so, und alle Kinder haben jetzt einen Hausaufgabengutschein bekommen.


    Den können sie einlösen, wenn sie die Hausaufgaben nicht gemacht haben...


    Hakts noch??????????


    Ich werde echt bald sauer...



    Was würdet ihr antworten?

  • Mein Rat an die Mutter: "Schnapp dir dein Kind und gib's zu einer autoritären Lehrerin mit Frontalunterricht und Minus für nicht gemachte Hausübungen!"
    Wenn Eltern keine mündigen Kids wollen, haben sie ja die Wahl. Fragt sich nur, ob sie mit diesen Kindern in späteren Jahren auch noch so happy sind.


    Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Wir Lehrer auch nicht.
    Eltern haben die Wahl, wir Lehrer müssen nehmen wer/was kommt...


    Ich weiß, das klingt alles sehr frustiert, aber ich hab's satt mich für meine pädagog. Einstellung rechtfertigen zu müssen.
    Ich erkläre zwar gern meine Vorgangsweise, ändere sie deshalb aber sicher nicht.


    PS: Ich bin nicht die von der Mutter zitierte Lehrerin.... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hab zwar keine Ampel, aber dafür Hausaufgabengutscheine - und schaffe es immer noch nicht, mich über solche Aussagen nicht zu ärgern! X(


    Ich frage mich eigentlich auch, warum du das hier reingestellt hast. ?(


    Naja, wie dem auch sei: ich möchte in dem Punkt so werden wie koritsi.


    Wie sagte meine Oma immer: Was juckt es die Eiche, wenn sich die Sau an ihr scheuert? ;)



    Melosine

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:



  • Auf solche Reaktionen gibt's nur EINE Reaktion:


    Relax. Don't bother.
    Oder um einen Spruch im anderen Thread zu modifizieren:
    Was juckt's eine Eiche, wenn ein Wildschwein dran pinkelt ...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • @ Melosine


    Sorry, wollte wirklich keinen ärgern damit.
    Warum ich es eingestellt habe? Hm, vielleicht weil ich mich auch irgendwie geärgert hab'. Wobei, eigentlich hab' ich mich eher erstaunt.
    "Wir" grübeln und planen und gestalten, damit wir den Unterricht praktikabel gestalten können, so, dass er für alle Beteiligten gut erträglich abläuft - und auf der anderen Seite (Eltern) kommt es dann SO an.
    Die betroffene Lehrerin könnte die Eltern bestimmt von der Sinnhaftigkeit dieser Dinge überzeugen, wenn sie denn überhaupt wüsste, was Eltern über ihre Bemühungen denken.


    Im Übrigen habe ich dir /uns die Antworten darauf eh erspart, sie waren wenig schmeichelhaft.


    Ich finde, es zeigt halt wieder, wei wenig der 'Laie' weiß, dass es für uns selbstverständlichen Sachen doch einer Aufklärung der Eltern und Kinder bedarf. Man meint immer Pädagogik erklärt sich eh von selbst, und jeder weiß was darüber, weil ja jeder irgendwie davon betroffen ist. Ist aber wohl gar nicht so - ich werde 'meinen' Eltern zuküftig bestimmt erklären, was ich an einem Hausaufgabengutschein gut finde, und warum ich den verteile. Auf die Idee, dass den jemand für doof halten könnte, bin ich bis gestern gar nicht gekommen ;) .

  • Vielleicht sollte man die Mutter auf den Dokumentarfilm heute Abend aufmerksam machen: http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100674372016


    Aber die Eltern, die alles besser wissen, werden sich von so einem Film auch nicht überzeugen lassen. Ich würde so einer Mutter entweder sagen, dass sie meinen Unterricht gern übernehmen und es besser machen kann, oder dass es ihr freigestellt sei, ihr Kind aus meinem Unterricht zu nehmen.

  • Ich glaube, dass gerade solche Mütter auch sehr leicht überzeugt werden könnten von der Sinnhaftigkeit diverser Dinge. Es steckt einfach viel Unwissenheit dahinter.
    Im Prinzip mag ich Eltern, die Dinge kritisch hinterfragen, die sich Gedanken machen - was mir fehlt ist, dass man solche Dinge dann als Lehrer nie erfährt, weil die Eltern tunlichst 'kuschen', und ihre Kritik hintanhalten werden, um ihrem Kind nicht zu schaden.


    Als Mutter (fast) dreier Schulkinder höre ich ganz oft auch die andere Seite (nämlich die reine Elternseite), und sehe, dass alle Eltern ein Ziel haben: Sie möchten, dass es ihren Kindern in der Institution Schule gut geht. WIE dieses Ziel erreicht wird, ist ihnen eher egal, aber Manches verstehen sie eben nicht.
    Mit mehr Aufklärung wäre bestimmt so mancher Kritikpunkt schnell erledigt.
    Und natürlich gibt's die Oberg'scheiten, die meinen, es ja viel besser zu machen - da kann man eh nur drüberstehen, es bestenfalls belächeln, vielleicht die Eltern noch einladen doch mitzugestalten.


    Was als Lehrer (oder als Frau?) so schwierig ist, ist Kritik von der eigenen Person wegzuschieben, es als 'Sache' betrachten zu können. Aber ich arbeite an mir *oooohhhmmm*. ;)

  • Zitat

    müllerin schrieb am 23.08.2006 10:07:


    Im Prinzip mag ich Eltern, die Dinge kritisch hinterfragen, die sich Gedanken machen - was mir fehlt ist, dass man solche Dinge dann als Lehrer nie erfährt, weil die Eltern tunlichst 'kuschen', und ihre Kritik hintanhalten werden, um ihrem Kind nicht zu schaden.


    Das würde ich auch bevorzugen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Eltern, die ihre Kritik "zurückhalten" privat zusammenrotten. Und als Lehrer erfährt man dann aus zweiter Hand, dass da irgendwas am Laufen ist. Sehr produktiv liebe Eltern. Wenn ein Lehrer nicht weiß was euch nicht passt, kann er es weder erklären noch möglicherweise ändern.


    Manchmal hat man das Gefühl, der Lehrer ist das Feindbild Nummer 1 der Eltern. Und weil jeder in der Schule war, glaubt auch jeder mitreden zu können. Ich möchte mal wissen, wieviel der Eltern es wagen würden einen Handwerker so zu kritisieren.

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • Naja, es ist auch ein Unterschied, ob mir einer meine Waschmaschine kaputt repariert oder ob meine Kinder versaut werden!


    Darüber muss man sich einfach klar sein. Unser Beruf ist eben kein Handwerk, wir gehen nicht mit Sachen, sondern mit Menschen um. Die Sorge der Eltern ist meines Erachtens auch immer mehr als berechtigt!
    Allerdings gibt es eben solche und solche: Die einen stellen Fragen, warum und wieso man etwas macht, bzw. vertrauen einfach in die Fähigkeiten der Lehrer. Die anderen lästern an allem etwas rum. Man muss sich damit abfinden. Rechtfertigen braucht man sich auch nicht immer. Zumindest nicht wegen jeder Kleinigkeit bei jedem einzelnen Elternteil. Rechtfertigen muss man sich vor sich selbst und vor allem vor den Kindern.
    Eltern, die einem nicht genügend Vertrauen entgegen bringen, bzw. immer alles besser wissen sind nervig, aber genauso wenig wie eine Mutter sich die Lehrer ihrer Kinder aussuchen kann, so können wir uns die Schüler mitsamt Eltern aussuchen.
    Dank brauchen wir nicht zu erwarten! Wir tun unseren Job, werden dafür gut bezahlt und die Erfolge der Kinder sollten uns Lohn genug sein. Verständnislosigkeit schlägt auch jedem Handwerker entgegen, wenn er die Rechnung für die reparierte Waschmaschine präsentiert!

  • @ Titania


    Es IST aber auch sehr schwierig Kritik zu äußern. Ich verstehe in gewisser Weise schon, dass selten geäußert wird, was man sich denkt .
    Wir waren mit der Lehrerin eines meiner Kinder auch sehr unglücklich über viele Dinge, aber sag das mal offen einem Lehrer. MEIN Kind muss da dann ja weiter hingehen.


    Über den Handwerker lästert man vielleicht auch, aber den holt man sich einfach nicht mehr ins Haus und fertig - mit einem Lehrer muss man jahrelang auskommen, so oder so.


    Ich ermuntere die Eltern immer wieder, wirklich zu MIR zu kommen, wenn sie etwas stört - immerhin haben wir ein gemeinsames Anliegen, nämlich die Kinder. Dass es in der Praxis aber schwierig ist für Eltern, kenne ich eben aus meinem eigenen Elternleben.

  • Hallo zusammen,
    ich gehe mal von mir aus. Ich hätte auch gerne, dass Eltern zu mir kommen, wenn sie etwas stört.
    Aber ich finde es nicht gut, einfach zu sagen, der Lehrer lässt es am Kind aus, wenn man mal Kritik äußert. Ich bin froh über Kritik, wenn sie mit mir besprochen wird. So kann ich etwas verbessern und die Eltern womöglich auch. Aber: ich würde doch nicht auf die Idee kommen, das an dem Schüler auszulassen! Was kann das Kind denn dafür? Ich bin jetzt schon ein paar Jahre dabei, und hatte solche Gefühle einem Kind gegenüber noch nie.


    Erklär mal bitte genauer, Müllerin Was hat dich so gestört, dass man Angst hat, offen mit dem Lehrer zu reden?


    Gruß
    Simsa

  • Zitat

    Erklär mal bitte genauer, Müllerin Was hat dich so gestört, dass man Angst hat, offen mit dem Lehrer zu reden?


    Bitte was ist denn schon dabei bei einem Lehrer anzufragen, warum er diese oder jene Aktion setzt. In angemessener Art (also einfach als Frage aus Interesse) kann das dem Lehrer nur angenehm sein. Der Ton macht die Musik, und aus diesem ganz oben angeführten 'Mutter-Zitat' hör ich ein paar laute unkontrollierte Paukenschläge raus. Dass es nicht zielführend ist so zu poltern, sollte der Mutter hoffentlich klar sein. Hier geht's um ein Miteinander und sicher nicht um das Absprechen von Kompetenz(en).

  • @ simsa


    Tja, schwer zu erklären.
    Die Lehrerin war didaktisch sehr gut, fand ich, methodisch aber noch in der Steinzeit. Und ich hatte immer das Gefühl, dass ihr die Kinder kein besonderes Anliegen waren. Irgendwie eine Lehrerin wie man sie sich als Negativbeispiel vorstellt, die ihren Beruf macht weil "Halbtagsjob mit vielen Ferien". *räusper*
    Null Engagement über das 0815-mäßige hinaus (ausschließlich langweiliger Frontalunterricht, wer schneller fertig war, durfte zeichnen in einem Heft).
    Bei den Hausaufgaben hatte man das Gefühl, sie hat IRGENDWAS aus der Tasche gezogen, ohne sich Gedanken zu machen, ob das überhaupt für die Kinder selbständig lösbar ist; Vieles war ohne Elternhilfe gar nicht machbar (z.B. Sachkundeaufgaben, die nicht mal ich als Grundschullehrer 'korrekt' lösen konnte 8o oder Aufsätze, die die Eltern gleich korrigieren sollten und das Kind dann als Reinschrift abgibt, und andererseits dann wieder nur stupides Abschreiben von Texten oder Rechnungen, die sie genau gleich am Vormittag bereits in der Schule geschrieben haben.
    Sie hat einen Test angekündigt (SU) ohne konkreten Termin, den Lernstoff nie "konkret" besprochen, und es hat dann fast einen Monat gedauert, bis es diesen Test dann tatsächlich (ohne erneute Ankündigung) gab. Die Kinder fragten öfter nach, bekamen keine ordentliche Antwort, tägliches Bauchweh, ob der Test vielleicht HEUTE sein wird inbegriffen. Dann warteten die Kinder wieder drei Wochen darauf, den Test zurückzubekommen. Korrigiert hat sie ihn dann im Unterricht .
    Ich habe sie dann beim nächsten vorangekündigten Test gebeten, den Termin bekannt zu geben, damit Tochter nicht wieder so nervös sein muss, sie hat sich etwas geziert (naja, naja, dann sagen wir halt am ...) aber dann doch was Konkretes gesagt. Klar wollte sie nicht gerne in ihrer Planung festgelegt werden, aber zumindest einen oder zwei Tage vorher dürfte sie ja doch wissen können, ob ihr der Test an dem Tag in die Planung passt.
    Lauter solche Sachen halt. Viele Dinge, die einem Schüler das Leben einfach unnötig schwer machen, die Schule nicht als Ort erscheinen lassen, in dem Freude am Lernen geweckt wird.


    An Sprechtagen war ich nach spätestens eineinhalb Minuten wieder draußen aus der Tür. "Nein, da gibt's gar nix, passt alles, die XY ist eh so fleißig, da gibt's nix." Fertig. Es kam irgendwie nix, auch nicht auf konkretes Nachfragen. Ich hatte oft das Gefühl, sie KENNT mein Kind gar nicht richtig.


    Ich mein', ich kann mit ihr nicht über die Einstellung zum Beruf diskutieren, darüber, dass ich finde, dass sie zu wenig Verständnis für die Kinder hat (sie hat selber keine *vorurteilsmodusan*) - sie kann ja nicht ihre Persönlichkeit umkrempeln (und - wie es die Mutter aus meinem Provozier-Ausgangstext nannte *g*) Sandkastenpädagogik machen, nur weil ICH das besser fände.


    Jo, weiß nicht, ob das jetzt für andere nachvollziehbar ist, aber so empfand ich es eben.

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