Welche Aufsätze schreibt ihr in Kasse 4?

Ich werde auch (erstmalig) eine 4. Klasse haben.

Ich dachte mir: Bildbeschreibung, Bildergeschichte, Nacherzählung, Personenbeschreibung, Reizwortgeschichte, Phantsieerzählung oder Erlebnisgeschichte.
Ich glaube, je mehr eigene Phantasie nötig ist, desto schwieriger wird es für die Kinder, den 'Faden' zu finden und zu halten, damit die Geschichte rund wird.
Vielleicht stimmt das aber so auch gar nicht .

Ich such' mal, denn irgendwann gab es schon mal eine Diskussion hier um die verschiedenen Schwierigkeitsgrade bzw. die Reihenfolge von Aufsätzen.

Hab' den Thread den ich suchte leider nicht mehr gefunden, sorry.

Also ich hab folgendes gemacht:

Bildergeschichte
Personen - und Tierbeschreibung
Vorgangsbeschreibung
Fantasieerzählung
Reizwortgeschichte
Nacherzählung
Lebenslauf
Brief
Formular ausfüllen

gruß shopgirl

Hmm, Personen- und Gegenstandsbeschreibung wird zumindest auf Haupt- und Realschulen in Klasse 5 gemacht...

@ Finchen

Welche Aufsatzarten werden denn in HS,... als in der GS geübt vorausgesetzt?

Zitat

Shopgirl schrieb am 23.07.2006 18:33:
Also ich hab folgendes gemacht:

...Lebenslauf
...

Lebenslauf? Was schreibt man denn als Viertklässler in seinen Lebenslauf?

LG, das_kaddl.

Zitat

müllerin schrieb am 23.07.2006 23:48:
@ Finchen

Welche Aufsatzarten werden denn in HS,... als in der GS geübt vorausgesetzt?

@ müllerin:
Ganz genau kann ich Dir das nicht sagen. Ich hatte letztes Schuljahr einen Nachhilfeschüler aus der 5. Klasse Realschule und habe ja an einer Hauptschule mitgearbeitet.

In der Realschule wurde gemacht: Personen- und Gegenstandsbeschreibung, Nacherzählung (an einzelnen Kapiteln einer Klassenlektüre) und einen "freien" Aufsatz (zu einem vorgegebenen Thema) haben sie auch geschrieben. Da war noch etwas, fällt mir aber gerade nicht mehr ein - sorry.

In der Hauptschule wurde in Deutsch gemacht: Bildergeschichte, persönlicher Brief und Personen- und Gegenstandsbeschreibung (alles sehr lange und ausführlich)

Ich habe in der Hauptschule erlebt, dass viele Dinge, die aus der Grundschule hätten "sitzen müssen" nicht da waren und bei einigen Kindern frage ich mich ernsthaft, wie sie die Grundschule überhaupt schaffen konnten. Viele haben es z.B. nicht geschafft überhaupt einen klaren, strukturierten Satz mit allen nötigen Bestandteilen zu schreiben und oft musste man raten, was die Schüler damit sagen wollten, denn neben der wirren Satzstellung und vergessenen Satzteilen kam ja auch noch die falsche Rechtschreibung dazu. Auch der Wortschatz ist bei vielen Kindern sehr begrenzt.

Bildergeschichten, Nacherzähleungen, Weitererzählungen (z.B. von Fabeln), Reizwortgeschichten und Vorgangsbeschreibungen (z.B. wie genau backt man einen Kuchen) sollten die Kinder in der Grundschule zumindest schon mal gemacht haben. Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber vielleicht kann da ja ein "gestandener" Hauptschullehrer weiterhelfen!?

Hallo!

Ich übernehme jetzt zum 1. Mal ein 3. Schuljahr. Welche Aufsatzarten würdet ihr denn gan für den Anfang empfehlen? Bin etwas ratlos, habe mir aber auch überlegt, dass es um so schwieriger wird, je mehr Phantasie die Kinder aufbringen müssen, um den Text zu schreiben.

LG

Sina

@ Finchen

>>Viele haben es z.B. nicht geschafft überhaupt einen klaren, strukturierten Satz mit allen nötigen Bestandteilen zu schreiben und oft musste man raten, was die Schüler damit sagen wollten, denn neben der wirren Satzstellung und vergessenen Satzteilen kam ja auch noch die falsche Rechtschreibung dazu. Auch der Wortschatz ist bei vielen Kindern sehr begrenzt.<<

Willkommen in meiner Klasse!

'Schon mal gemacht' habe ich all diese Aufsatzarten - ich frage mich aber immer noch (Ende 3. Klasse) was ich tun soll, um ihnen die Satzbildung an sich zu vermitteln - daran scheitern bei mir nämlich immer noch viele.
Immer gesagt zu bekommen, dass ich eine besonders schwache (Rest-)Klasse habe, tröstet mich nur sehr begrenzt, und ich zweifle schon oft an meinen Fähigkeiten .

Zitat

Lebenslauf? Was schreibt man denn als Viertklässler in seinen Lebenslauf?

Nun ja, die wichtigen Eckdaten hat ja auch ein Viertklässler bereits

Ergänzt haben wir das ganze mit dem Berufswunsch und welche Schule nach der 4.Kl besucht wird.

Zusätzlich haben die Kinder Lebensläufe berühmter Persönlichkeiten verfasst.

gruß shopgirl

Ich schließe mich Sinas Frage mal an, da auch ich zum ersten Mal eine dritte Klasse übernehme, nach jahrelang nur 1/2. Welche Aufsatzarten sind besonders für den Anfang geeignet? Ich denke mal Bildergeschichten. Aber mir geht es wie müllerin. Meine Klasse ist zwar erst Ende der 2. Klasse, aber trotzdem. Ich mühe mich und mache und viele bekommen keinen grammatikalisch korrekten Satz zustande. Mir graut schon vor den Aufsätzen in der dritten Klasse.
Meike

Tja, der Weisheit letzten Schluss hab ich leider auch nicht. Mit Bildergeschichten hab ich aber generell so meine Probleme:

1. Es ist für die Kinder nicht motivierend: Warum sollte ich eine Geschichte schreiben, die da in Bildern schon steht? Da kann sich der potentielle Leser doch genauso gut die Bilder selbst ansehen!

2. Für die Kinder ist es ein zusätzlicher, nicht zu unterschätzender Anspruch, sich überhaupt erstmal in die Gedanken des Zeichners hineinzufinden. Es sind ja nicht die eigenen Gedanken und Ideen, sondern ich muss mir erst überlegen, was sich der Zeichner wohl gedacht haben könnte. Ganz schön schwierig.

Letztlich steckt so halt von den Kindern selbst nur wenig in der Geschichte. der Vorgang bleibt recht mechanisch, weil der entstehende Text nichts mit ihnen selbst zu tun hat.

Aaaber: Getrieben von äußeren Zwängen wird wohl auch mein erster Text mit den Kindern im neuen Schuljahr (4. Klasse) eine Bildergeschichte sein...

LG
Britta

Noch mal eine Frage dazu an die Grundschul-Bayern hier im Forum: Ich habe heute zum ersten Mal den Lehrplan für die 3. Klasse durchgeschaut. Verstehe ich das richtig, dass ich mir eigentlich aussuchen kann, was ich für Aufsätze schreibe? Dort steht nur "Freie Texte", "Erfundene oder Erlebte Geschichten". Also, ob ich jetzt Bildergeschichten, Personen - und Tierbeschreibungen, Vorgangsbeschreibungen, Fantasieerzählungen, Reizwortgeschichten, oder Nacherzählungen mache, bleibt mir überlassen?
Meike

@ Meike

So sehe ich das auch, wobei ich denke, es macht Sinn, das im Kollegium abzusprechen.
Alle relevanten Aufsatzarten sollten in 3/4 durchgenommen werden. Dies wird meiner Erfahrung nach von den weiterführenden Schulen erwartet.

@ Britta

Deine Bedenken kann ich nachvollziehen, aber ich finde gerade für die schwächeren Schüler ist es eine Hilfe, sich nicht so sehr auf den Inhalt konzentrieren zu müssen - der ist ja durch die Bilder ziemlich vorgegeben - sondern sich darauf beschränken zu können, einigermaßen vollständige Sätze zu schreiben und diese gegebenfalls noch zu verbinden.
Vielleicht könnte man ja für stärkere Schüler nur die ersten 2 Bilder der Geschichte vorgeben.

Ja, in Ö zumindest ist es so, dass einem relativ freie Hand bleibt, was man genau macht.

@ Britta w/ Bildgeschichte:
Ich stimme dir zu, dass wenig Eigenes in den Bildgeschichten steckt - genau das macht es aber gerade schwächeren Schülern etwas einfacher. Sie müssen zum Satz finden nicht auch noch überlegen, WAS in dem Satz stehen soll. Für einige ist das sicher eher erleichternd.

@ Toskana: Ja, eine solche Differenzierung kann ich mir gut vorstellen, das muss ich mal weiter denken - danke für die Anregung!
Ansonsten werd ich das wie gesagt wegen der äußeren Zwänge jetzt erstmal machen und dann für mich evaluieren und für die Zukunft entscheiden, ob ich es wieder machen werde oder nicht. Schaun mer mal...

Huhu,

man kann die Unterschiedlichkeit der anzufertigenden Texte natürlich auch anders sehen..... Wie wäre es z.B. mit einem informativen Text, einem appellativen Text (z.B. einem Einladungsbrief fürs Klassenfest an die Oma) und einem "freien Text", wobei man hier ja immer noch massenhaft differenzieren kann.
Bei ws-montessori.at findet man eine sehr anregende Bildkartei, die Situationen darstellt, zu der vielen Kindern sehr viel einfällt - ist übrigens schon ab Klasse 1 einsetzbar!

Liebe Grüße
Metti

PS: Zum Thema Motivation bei einer Bildgeschichte: Ich erkläre meinen Schülern immer wieder, dass man das Erzählen und Aufschreiben wirklich gut üben muss, damit die Geschichten auch spannend und schön werden. Unter diesem Gesichtspunkt geben sich die meisten dann große Mühe und sind nicht lustlos. Manchmal lasse ich Bildgeschichten auch einfach nur mündlich erzählen, wobei die Schüer rasch ein gutes Gespür für "schöne" Sätze entwickeln oder einander gute Ratschläge geben. Oft stelle ich dann beim Aufsatz zur Auswahl, eine ganz selbst erfundene Geschichte zu schreiben oder eine Bildgeschichte zu Hilfe zu nehmen.