Tiere im Klassenzimmer

  • Also irgendwie scheine ich mit der Suchfunktion nicht klar zu kommen oder es gibt wirklich noch keinen Thread zu diesem Thema.


    Jedenfalls werde ich demnächst in einer ersten Klasse das Thema Tiere behandeln und möchte natürlich gerne ein "echtes" im Klassenzimmer halten. (Wird im Endeffekt sogar im Bildungsplan für Ba-Wü sogar vorgeschrieben)


    Ich halte nichts davon, die üblichen Kleintiere (Mäuse, Hamster, Vögel oder ähnliches in einem tumultösen Klassenzimmer zu halten und tendiere eher Richtung Insekten oder ähnliches. Bei Jako-o gibt es Marienkäfer und Schmetterlingszuchtsets, bei denen man die Entwicklung von der Raupe bis zum Schmetterling oder Käfer beobachten kann. Danach werden die Tiere natürlich in die Freiheit entlassen.


    Für Froschlaich ist es wohl bis nach den Pfingstferien zu spät.
    Ameisen oder Regenwürmer fände ich auch ganz spannend.


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit solchen Tieren gemacht und kann mir bei meiner Entscheidung helfen.
    Oder bin ich ein Tierquäler, wenn ich so etwas mache? In dieser Hinsicht bin ich mir nämlich auch total unschlüssig.


    Liebe Grüße


    Padma


    P.S.: Falls es doch schon so ein Thema gibt, wäre ich über einen Link dankbar, da bei der Suchfunktion, egal welches Wort ich als Suchbegriff eingebe, immer nur das Fenster mit den normalen neuen Beiträgen aufgeht. Bin ich vielleicht zu blöd?
    Denn normalerweise müsste dann doch kommen "Suche erzielt keine Treffer" oder so.

  • Falls ihr eine Regenwurmbox an der Schule habt - das ist ganz interessant.


    Zwischen zwei Glasscheiben sind dabei Erde, Sand und Obst- bzw. Gemüsereste in mehreren Schichtlagen übereinander gelegt und werden mit davorgeschobenen Sperrholzbrettchen abgedunkelt. Hinzu kommen einige Regenwürmer.


    Wenn man das Ganze feucht hält (auf keinen Fall austrocknen lassen!) haben die Würmer nach 3 Wochen alle Schichten schön durchmischt und das Gemüse zu Humus verarbeitet. Auch die Gänge sind gut zu erkennen.


    Durch die Sperrholzbrettchen und die Glasscheiben lässt sich der Fortschritt gut beobachten.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Die Weinbergschnecke ist auch nicht zu verachten. Sie kann wenigstens nicht ausreisen![IMG]http://] Die Kinder können sie beobachten, wie sie auf der Glasplatte entlang kriecht oder über Hindernisse, wie sie Nahrung zu sich nimmt und sich bei Berührung zusammenzieht.
    Sicherlich gibt es auch irgendwo AB zum Thema bzw. Beobachtungsaufträge.

    MfG Gina-Maria


    Heiterkeit ist die Mutter der glücklichen Einfälle. (Luc de Clapiers de Vauvenargues)

  • Hallo,


    mit dem Froschlaich würdest du wohl auch gegen das Naturschutzgesetz verstoßen. Den darf man nicht einfach aus den Teichen fischen. Bei Marienkäfern gilt es zu bedenken, dass man ständig genug Blattläuse haben muss. Die Kinder sehen dann aber auch, wie die Käfer die Läuse hinten schon halb aufgefressen haben, während die Läuse vorne noch wild mit den Beinen rudern. Aber das ist in der Natur nunmal so. Einige Blattlausarten sind lebendgebährend.
    Schmetterlingsaufzucht sollte gut funktionieren. Ich kenne die Aufzuchtkisten nicht. Dabei sollte aber gut beschrieben sein, welche Futterpflanzen die Raupen brauchen; auch Luftfeuchte und Temperatur sind zu beachten.


    Viel Erfolg bei der Aufzucht!


    Jinny

  • Also die Regenwurmbox interessiert mich auch, da ich nach den Ferien wohl dieses Thema behandeln werde.
    Mit den Schmetterlingen würde ich vorsichtig sein. Die gibts bei JAKO-O. Meine Mentorin hatte die vor zwei Jahren und dann haben die sich gegenseitig aufgefressen! Würd mir das also echt überlegen, denn billig ist das Set ja nicht und wenn es nachher nichts wird!
    Obwohl ich es ja auch gerne in meiner Klasse machen möchte!


    Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

  • Hallo Padma,


    hast du ein Schulbiologiezentrum in deiner Nähe? Sie verleihen Tiere (Insekten, Schnecken, Meerschweinchen, Mäuse usw.) und haben meist auch sehr gute Materialien dazu.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Das mit den Regenwürmern und den Schnecken finde ich auch sehr spannend. Vor allem da man da nicht so in die Legalitätszwickmühle (zumindest bei Wasserschnecken nicht, oder?)
    Alternativ wären da ja noch die Ameisen oder vielleicht auch die Urzeitkrebse, oder?


    Nach einem Schulbiozentrum muss ich mich mal erkundigen. Danke für den Tipp.


    Jedenfalls sehe ich dem Ganzen doch positiv entgegen! (Werde eventuell darin einen Beratungsbesuch haben)

  • Interessant ist es auch, verpuppte Schmetterlinge im Klassenzimmer zu haben. Wenn du noch keine Erfahrung damit hast, am besten auch aus dem SchuBiZ, damit du erfährst, was für Blätter du hineingibst und wann die Tiere schlüpfen - nicht dass es in den Ferien passiert und die Tiere umkomen ...


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • Hallo!


    Wir haben zur Zeit Schnecken (kleine Schnirkelschnecken, die jetzt überall rumkriechen) in unserer Klasse.
    Sie sind leicht zu pflegen, man kann sie gut beobachten und Versuche (zu ihren Sinnen,... ) mit ihnen machen.


    Den Kindern macht die Einheit sehr viel Spaß; außerdem gibt es gute Literatur zu dem Thema (z.B. Schnecken-Werkstatt vom Verlag a.d.Ruhr)...


    LG
    :)

  • Hallo,


    nochmals zum Stichpunkt "Weinbergschnecke": Man braucht diese Tiere ja nicht mit ins Klassenzimmer zu nehmen. Unter fast jeder Hecke finden sich diese Tiere. Kann der Unterricht denn nicht auch außerhalb des Klassenraumes durchgeführt werden? Ich gehe mit meinen Schülern bei fast jeder Gelegenheit in die Natur, um die Tiere in ihrer natürlichen Umwelt zu beobachten. Selbst wenn im Klassenraum Tiere beobachtet werden (z.B. Regenwürmer), sorge ich immer dafür, dass sie wieder zu ihrem ursprünglichen Lebensraum zurückgebracht werden. Das ist für die Schüler und auch für mich selbstverständlich.

    MfG Gina-Maria


    Heiterkeit ist die Mutter der glücklichen Einfälle. (Luc de Clapiers de Vauvenargues)

  • Gerade diese Haltung will ich eigentlich auch bei den Schülern entwickeln. Es soll also nicht in die Richtung gehen "ach wie niedlich, das will ich auch zu Hause haben!"
    Das heißt, die Tiere müssen eine "Weiterlebenschance" haben.


    Überhaupt Tiere im Klassenzimmer zu halten, ist schon eine Frage. Allerdings denke ich, dass es gerade bei Schulanfängern und in meinem Fall "Innenstadtkindern" schon sehr faszinierend ist, die Natur direkt in die Schule zu holen. Selbstverständlich gehören Beobachtungen im freien Feld dazu, aber die Begeisterung für "ein Klassentier", das man auch über längere Zeit beobachten kann ist in diesem Fall vielleicht günstiger. Spannend fände ich auf der anderen Seite, wenn man mehrmals und regelmäßig einen bestimmten Punkt besucht und die Tiere/bzw. die Wiese dort beobachtet. Bei dem weiten Weg, den wir allerdings zurückzulegen haben, wird das sehr schwierig. Auf unserem Schulhof gibt es nicht mal einen Stein, unter dem man eine Kellerassel finden könnte!


    Außerdem denke ich schwer an meinen Unterrichtsbesuch...
    (Kein gutes Argument, ich weiß!)
    Gerade da wäre Rausgehen ja auch ein "Knaller", aber bei uns in 45 Minuten leider nicht so einfach zu bewältigen.

  • Schade, ein Schulhof ohne Hecken, Sträucher, Büsche und Wiese. Ach haben wir's gut! Im Sommer werden oft einige Unterrichtsstunden unter der Pergola (steht im Schulgarten) oder im Weideniglu durchgeführt.

    MfG Gina-Maria


    Heiterkeit ist die Mutter der glücklichen Einfälle. (Luc de Clapiers de Vauvenargues)

    • Offizieller Beitrag

    Ich häng mich hier mal dran: Hat jemand Dauerhaustiere in der Klasse? Ich denke da an Fische oder eine Schildkröte.
    Natürlich würden sie meiner Verantwortung - auch in den Ferien - unterstehen, aber die Kinder könnten die Tiere füttern und beobachten. Wobei das Beobachten bei Fischen ja auch irgendwann langweilig wird. Oder?


    Hat da jemand Erfahrungen mit gemacht?



    Wenn man mit der Klasse Raupen bis zur Verpuppung beobachten will, empfehle ich auch, sich diese im Schulbiologiezentrum zu holen. In Hessen hab ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die geben einem auch noch Tipps und kostenloses Material/ Medien.


    LG,
    Melo

  • Ich war mal in einer Klasse, die Wüstenrennmäuse hatte.


    Schien ziemlich problemlos zu sein. Die Tiere wohnten in einem Aquarium, das mit Streu gefüllt war. Die Kinder fütterten sie und da die Mäuse anscheinend wenig trinken und urinieren, musste nicht alszu häufig sauber gemacht werden.


    LG silja

  • Bevor du ein Aquarium ins Klassenzimmer holst, solltest du selbst schon recht gute Erfahrungen damit haben. Es ist recht arbeitsaufwändig (Filterreinigen, Wasserwechsel etc.) und auch anfällig, vor allem, wenn es nur ein kleines Becken ist. Wir haben selbst eins zu Hause und auch immer mal Probleme, die nicht immer zu erklären sind (tote Fische, trübes Wasser oder so). Für Kinder ist das dann erst recht frustrierend.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es an sich eine klasse Idee und eine Mitreferendarin hat auch ein Klassentier. Das ist sletztens in den Weihnachtsferien gestorben und so gab es einen Anlass, über den Tod zu sprechen. ich meine, sie haben jetzt ein neues Tier, weiß gar nicht, was für eines. Die Kids kümmern sich wohl sehr liebevoll darum.


    Was ich mich dabei immer frage: Wie ist es mit Allergien der Kinder? Gut, bei Fischen wohl kein Problem, aber WENN ich später mal ein Klassentier haben möchte, dann bevorzuge ich persönlich ein Säugetier. Gibt es Säugetiere, die keine Allergien auslösen können?


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    Säugetiere gefallen mir persönlich auch besser, aber da stellt sich immer das Problem der artgerechten Haltung. Ein Meerschweinchen braucht Auslauf. Ein Hamster seine Ruhe tagsüber.
    Deshalb kam ich auf Fische - aber es stimmt, da fehlt mir die Erfahrung.
    Momentan tendiere ich aber am stärksten zu 1-2 Wasserschildkröten, über die ich mich schon ein wenig informiert habe.


    Weiß aber noch nicht, ob ich es mache.



    LG,
    Melo


  • Hallo Melo, ich kam vor ein paar Jahren auch auf die Idee, dass ich mir Wasserschildkröten halten wollte. Ich bin in einen Laden für Wassertiere gegangen und mir wurde im Beratungsgespräch gesagt, dass es sehr aufwändig ist, Wasserschildkröten möglich artgerecht zu halten, da sie neben dem Wasser auch einen Platz an der Luft brauchen. Ich habe dann davon Abstand genommen, weil es eben auch hieß, dass Fische dagegen nix seien.

Werbung