Hallo!
Am Montag geht nun also auch für uns 3 Tage auf Klassenfahrt. Wenn das Wetter so bleibt, wird es sicher richtig schön werden. Im Vorfeld hatte ich auch schon genug Diskussionen:
Meine Elternsprecherin ist in den letzten 2 Jahren wirklich immer aktiv gewesen und war jederzeit belastbar. Das war prima! Eines allerdings fällt mir an ihr schon immer auf, dass sie ihren Sohn total betüddelt. Sie trägt ihm auch jetzt im Dritten noch oft den Ranzen in die Schule, sie knutscht ihn zum Abschied noch immer ab, sie hat ihn in den Lesemütterstunden oftmals auf dem Schoß hocken... Nun hat ihr Sohn eine seeeeeehr sonnenempfindliche Haut. Er kommt oft mit diesen Jako-O UV-Klamotten in die Schule, trägt eine Tropenmütze und ist dick eingecremt. Als nun im Januar die Diskussion um die Klassenfahrt einsetzte kam auch heraus, das er noch immer bettnässt. Trotz all dieser Belange sah ich das nie als Riesenproblem für die Fahrt an.
Als dann aufkam, dass noch eine Begleitperson für die Fahrt gesucht würde, fing der Huddel dann erst richtig an. Ich bin mit meiner Kollegin (wir fahren mit 2 Klasse = 45 Kids + Referendarin) die Elternlisten durchgegangen und wir haben überlegt, wer dafür in Frage käme (keine Kids mehr, kein Job, umgänglich...). Und da fiel die Wahl auf eine andere Frau. In dem Moment war alles dahin. Meine ESp fühlte sich dadurch persönlich angegriffen und "einer Belohnung beklaut" (O-Ton). Dabei arbeitet sie und hat noch ein weiteres Kind zu versorgen. Sie: "Ich wäre so gerne mitgekommen. Da hätte ich meinen Sohn auch pflegen können!"
Das Ende vom Lied war: "Mein Sohn kommt nicht mit!" Nach einigen Gesprächen hatte ich auch keine Lust mehr auf weitere Diskussionen und habe gesagt: "Ich finde das gar nicht okay und es würde ihrem Sohn nur gut tun. Aber ich muss ihre Meinung wohl akzeptieren. Dann müssen wir uns überlegen, ob er die 3 Tage in das 2. oder 4. Schuljahr geht." Und sie: "Er bleibt daheim, da würde er ja nur gefragt werden, warum er nicht mitfährt." Mir fehlten die Worte Was sagt man denn dazu??? Unsere Rektorin hat sie direkt zu einem Gespräch gebeten...
Das war vor ca. 3 Wochen. Letzten Freitag habe ich noch mal mit ihrem Mann gesprochen. Er wäre sehr wohl dafür, dass sein Sohn mitkäme , aber seine Frau... Ich habe noch ein letztes Mal meine Meinung kundgetan und beendet war es für mich.
Am Dienstag dann (mein letzter Schultag vor der Fahrt) habe ich die Zimmerbelegung vorgelesen. Als ich fertig war sagte eben jener Schüler. "Ja und wo schlafe ich?" Ich: "Du fährst doch leider nicht mit." Und er: "Doch, ich komme jetzt mit. Mama hat es gestern erlaubt." Ich: "Oh, dann benötige ich ja noch diverse Zettel von dir + das Geld. Wann bekomme ich das denn, ich bin ja gar nicht mehr in der Schule?" Er: "Mama gibt es morgen in der Schule ab."
Am Mittwoch-Abend ruft mich dann eine Kollegin an: "Ich habe Geld und Zettel von ... hier. Die Mutter hat auf dich gewartet und war etwas sauer, dass du nicht kamst." Hä, die weiß doch das ich frei habe und ich habe doch gar nicht mit ihr geredet. Ich hätte aber gesagt... Also ne !
Am Donnerstag habe ich eine Mail von der Mutter mit Empfangsbestätigung bekommen, ich solle mich doch mal melden, sie hätte noch wichtige Infos für mich.
Heute bekam ich von der Kollegin die Unterlagen, in denen steht unter Besonderes: "Mein Sohn darf von 12 bis 16 Uhr nicht nach draußen. Er muss im Haus bleiben!" Wie soll ich denn das machen? Will sie mir jetzt etwas den Schwarzen Peter zuschieben? Die anderen Eltern beschmunzeln sie eh und halten es für gut, wenn der Junge mal allein(!) was macht. Aber was sagt man denn zu sowas. Sie kennt unser Programm und weiß, dass wir z.B. am Dienstag über Mittag eine Bergwerksführung machen. Da bleibt sicher niemand für den Jungen daheim. Und am Montag beginnt um 15 Uhr eine Kinderstadtführung.
Mir fehlen die Worte Was haltet ihr denn davon?
Dank euch + Gruß
PS. Übrigens hat jener besagte Schüler beim WM-Tag letzte Woche von 15 bis 17:30 mit kurzen Sachen + Hut durchgehend in der Sonne Fußball gespielt!