Hilfe UB: Wie reflektiere ich eine Stationenarbeit?

  • Hallo liebes Forum!


    Am Montag steht mein erster UB in Deutsch zum Thema "Spiele mit Sprache" an. Mein Schwerpunktziel ist das Üben des mündlichen Sprachgebrauchs. In einem vierten Schuljahr werde ich vier Stationen mit Spielen aufbauen. In den Spielen geht es darum den mündlichen Sprachgebrauch zu üben. Die Stationen sehen wie folgt aus:


    1. Station: Zungenbrecher - die Schüler suchen sich aus einer Zungenbrecher-Kartei einen ZB aus und üben ihn laut und klar zu sprechen.


    2. Station: Drudelkarten - mit einem Partner oder einer Gruppe sollen die Kinder über das Bilderrätsel diskutieren und sich auf eine Lösung einigen.


    3. Station: Brettspiel "Auf Zack" - Jeweils zwei Kinder müssen zu einem Oberthema abwechselnd Wörter nennen. Auf dem Spielbrett sind die Buchstaben A-Z abgebildet. Fängt das gefundene Wort mit "H" an, legt das Kind einen Spielstein in seiner Farbe auf den Buchstaben "H". Gewonnen hat derjenige, der am Ende die meisten Spielsteine auf dem Brett liegen hat.


    4. Station: Galgenmännchen



    Wie kann ich am Ende der Stunde mit den Schülern reflektieren?


    Ich hatte überlegt einige Schüler Zungenbrecher vortragen zu lassen. Aber was mache ich wenn keiner vortragen will? Oder wenn kein Kind einen auswendig aufsagen kann?


    Habt ihr noch andere Ideen?


    BIIITTTEEE HLFT MIR!!!


    Eure Frutte

  • Hallo Frutte,


    ich arbeite in einem solchen Fall immer mit Reflexionskärtchen.
    Die Kinder wählen aus unterschiedlichen Karten eine aus und anhand der Karte gelingt es ihnen sehr zielgenau zu reflektieren.


    Zum Beispiel steht auf einer Karte:


    * Ich möchte etwas vortragen.


    (Diese Karte könnten Kinder wählen, die einen Zungenbrecher vortragen möchten. Übrigens würde ich mir keine Gedanken darüber machen, dass niemand will....
    In meiner Klasse lernen die Kinder Zungenbrecher gerne nebenher und sind ganz wild darauf, sie anschließend vortragen zu dürfen!)


    Auf einer anderen Karte könnte stehen:


    * Das hat mir besonders gut gefallen.


    Oder:


    * Das habe ich heute gelernt.


    Aber auch:


    * Da hatte ich Probleme. Welche?



    etc. etc.


    Ich handhabe es grundsätzlich so, dass ich die Fragen noch einmal in DIN A4 Format ausdrucke. Und zwar auf farbigen Papier. Jede Frage eine bestimmte Farbe.


    Diese "Plakate" hängen im Klassenzimmer - gut sichtbar.


    Vor der Reflexionsphase nehmen sich die Kinder EIN Kärtchen aus einer Kiste.
    Die Fragen drucke ich also mehrfach aus, laminiere die Karten.
    Natürlich wähle ich hier dasselbe farbige Papier.
    Die Kinder haben sich für eine Frage mittels Plakat entschieden, greifen in das Kästchen mit den kleinen Kärtchen und nehmen sich ein entsprechendes.


    Im Stuhlkreis wird dann reflektiert.
    Die Karten geben den Kindern vor, worüber sie reden "sollen" oder "möchten".
    So hat man die Reflexionsphase sehr genau strukturiert und gelenkt.


    Ist einem die Steuerung zu fesselnd und bindend, wählt man eine sehr offene Frage.


    * Das ist mir wichtig zur Stunde zur sagen.


    Oder ähnlich.


    Ich habe mit dieser Methode beste Efahrung gemacht.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse


    P.S. Viel Glück!

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,


    Suse hat ja schon eine Menge gute Vorschläge gemacht.


    Meine Frage wäre aber, welches Ziel du mit der Stunde verfolgst? Was genau sollen die Kinder am Stundenende (besser) können?


    Wenn du dir diese Fragen beantwortest, hast du vermutlich auch einen Ansatz für die Reflexion.


    Vorsichtig wäre ich mit freien Meinungsäußerungen in der Reflexionsphase. Viel mehr als "...hat mir Spaß gemacht/ fand ich gut..." kommt da oft nicht.


    LG,
    Melosine

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Hallo,


    ich handhabe es genauso wie strubbelsuse, auch ich habe farbige Reflexionskärtchen, die dann zum Einsatz kommen. Auf meinen Karten steht:


    * Hast du etwas Neues entdeckt?


    * Kannst du jetzt etwas besser?


    * Hast du deine Zeit vorher richtig eingeschätzt? (Wenn es zusätzlich um Zeitmanagement geht)


    * Gibt es etwas Wichtiges aus dem Stationsbetrieb über das du sprechen möchtest?



    Manchmal kommen noch folgende Karten dazu bzw. werden getauscht:


    * Ich möchte die Station ... empfehlen, weil.......


    * An Station ... hatte ich Probleme......




    Lg Tiger

    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es schützt und der es hält.
    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es auffängt, wenn es fällt.
    (Klaus Hoffmann)

  • Ich arbeite in meiner dritten MeNuK-Klasse auch mit Reflexionskärtchen (ähnlich wie bei Strubbelsuse). Ich habe allerdings auch immer Karten zur Teamarbeit mit dabei. Hin und wieder kommt es nämlich vor, dass etwas in einer Partner- oder Gruppenarbeit total schief läuft und das wollen die Kinder dann auch verbalisieren (Welche Probleme gab es? Warum konnte an der Station schlecht zu zweit oder dritt gearbeitet werden?) Die Mitschüler geben dieser Gruppe dann Tipps.


    Sicherlich hast du auch soziale Ziele in dieser Stunde, die kann man so gleich mit überprüfen.


    Viel Erfolg und Grüßle,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Das mit den Kärtchen ist eine schöne Idee. Ich kenne es nur so, dass die Karten im Sitzkreis in die Mitte gelegt werden und die Kinder zu einer Karte etwas sagen können.


    Meint ihr es ist durchführbar für jedes Kind ein eigenes Kärtchen zu basteln, so dass sie sich eine Karte aus dem Korb ziehen können? Die Kinder kennen diese Art der Reflektion noch nicht und die Zeit in der Stunde ist eh schon knapp bemessen... Wieviele Karten habt ihr, wenn ihr beispielsweise drei Fragen habt?


    Kann ich sowas neu im UB einführen oder sind die Kinder am Anfang damit überfordert? Haben die Kinder nur ihre eigene Karte in der Hand oder legt ihr die Fragen zusätzlich in die Mitte des Stuhlkreises?

  • Hallo Frutte,



    ich habe jedes Kärtchen etwa sechsmal.
    Die "Plakate" hänge ich an eine gut sichtbare Stelle.
    Meist ist das die Tafel.


    Jedes Kind hat sein Kärtchen im Stuhlkreis.
    Im Kreis selber liegt nichts, es sei denn, es wurde etwas gebastelt etc.


    Die Kinder legen ihr Kärtchen unter den Stuhl bis sie an der Reihe sind.


    Sind sie fertig, legen sie das Kärtchen wieder unter den Stuhl, damit das Kärtchen nicht zum Knuddelfink wird.


    Wenn die Kinder die Methode noch nicht kennen, dann kann eines Deiner Lernziele dieser Stunde sein, dass die Kinder (u.a.) diese Methode kennen lernen.


    Allerdings musst Du dann Zeit für eine kurze Erklärung einplanen.
    Viel zu erklären gibt es im Grunde nicht, aber den Kindern muss der Ablauf bewusst sein.


    Zu Beginn - also beim ersten Mal - fühlen sich einige Kinder überfordert, weil sie auswählen müssen.


    Da ich die Lerngruppe nicht kenne, kann ich jetzt nicht urteilen, ob das für ein "erstes Mal" in der Lehrprobe geeignet sein wird....


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

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