Für alle Primarschullehrer(innen) könnte das hier interessant sein.
[URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,406700,00.html]http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,406700,00.html[/URL]
Gruß, Forsch
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Gruß, Forsch
Warum muss das Rad neu erfunden werden? Die Methode, nach der ich noch mit Fibel, "Schön-Schreiben" usw. Lesen und Schreiben gelernt habe, brachte weniger LRS-Schüler hervor, als die "Methoden" der heutigen Zeit.
Klar, aus LRS lässt sich heute viel Kapital schlagen - aber auf Kosten der armen Kinder.
klar, dass frau valtin haben will dass ihre fibel mit fara und fu anderen verfahren vorgezogen wird.
wichtig ist, dass hier erwähnt ist, dass jürgen reichens verfahren von fast allen "modifiziert" wird.
und mein "schreib- und Lese-Anfang" passt eigentlich zu den vorstellungen, wie es sein sollte: die kinder sehen komplette wörter, wissen wie sie gesprochen werden (weil deutliche bilder dabei sind), schreiben sie selber in die leeren zeilen und fangen an zu experimentieren. freies schreiben, mitteilungen.
diese mitteilungen werden ständig überarbeitet. dazu hab ich unendlich viele belege.
dass ein kind sind ein "falsch" geschriebenes wort "einprägen" würde (wie tätowiert) ist einfach quatsch.
kinder die viel schreiben, viel geschriebenes sehen, mitteilungen aussenden und bekommen, sind im dritten schuljahr sichere rechtschreiber, experten ihrer schrift.
wenn sie (gut gemeint natürlich) auf fehler hingewiesen werden und verbessern sollen, werden sie unsicher.
und bleiben es.
wenn sie selber nach der richtigen schreibweise fragen (weil sie es wissen wollen), werden sie sicher.
mein Schreib- und Lese-Anfang kommt in dem spiegeltext nicht vor.
hat sich der verlag nicht drum gekümmert? ist er zu klein? ist das verfahren nicht in "mode". passt es nicht zu lehrerinnen und lehrern die kinder sagen wollen was sie tun müssen?
beim Schreib- und Lese-Anfang sind kinder selbstständig. sie lernen selbstorganisiert und kooperativ und reden und fragen unablässig.
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 18:05:
Warum muss das Rad neu erfunden werden? Die Methode, nach der ich noch mit Fibel, "Schön-Schreiben" usw. Lesen und Schreiben gelernt habe, brachte weniger LRS-Schüler hervor, als die "Methoden" der heutigen Zeit.
Das ist eine Behauptung, die du empirisch nur schwer nachweisen kannst, da es "zu deiner Zeit" (in einem anderen Thread schriebst du dein Alter - Mitte 40) noch keine empirische Schulleistungsforschung gab, welche die Wirkung von kontrastierenden Schriftspracherwerbsmodellen überprüft hat. LRS wurde erst in den 1990er Jahren bekannt (der erste Erlass stammt laut Wikipedia aus Bayern und ist von 1999).
Ich bin 1984 eingeschult worden, mit DDR-typischen Fibelsätzen aufgewachsen und mich hat es ganz schön genervt, ständig lesen zu müssen "Oma am Zaun" (der Zaun dabei gemalt), gefolgt von "Ina am Zaun" (Zaun gemalt), "Am Zaun Oma?" (Zaun gemalt), "Am Zaun Ina?" (Zaun gemalt) usw. usw., bis endlich der nächste Buchstabe dran war.
Das vom Spiegel bezeichnete "freie Schreiben" ("Lesen durch Schreiben") wird in seiner Reinform zudem nur von wenigen Lehrern praktiziert, sondern vielmehr mit Modellen des Rechtschreiberwerbs (z.B. Reuter-Liehr) kombiniert. Zu dem ganzen Thema des "Lesen durch Schreibens" (was nicht das Gleiche ist wie "Freies Schreiben"!) hatten wir im Zuge der Lehrerpublikation von Frau Unverzagt schon eine Diskussion.
LG, das_kaddl.
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 18:05:
Warum muss das Rad neu erfunden werden? Die Methode, nach der ich noch mit Fibel, "Schön-Schreiben" usw. Lesen und Schreiben gelernt habe, brachte weniger LRS-Schüler hervor, als die "Methoden" der heutigen Zeit.
Klar, aus LRS lässt sich heute viel Kapital schlagen - aber auf Kosten der armen Kinder.
Zitatrow-k schrieb am 07.03.2006 19:01:
In einem langen Prozess wurde das Rad entwickelt und immer weiter VERBESSERT. Das Rad an sich wurde versucht, neu zu erfinden. Alle diese Erfindungen konnten sich bisher nicht durchsetzen, schienen sie auch noch so innovativ.
Derlei Experimente nützen zwar nicht, sie schaden aber auch keinem Menschen, weil es sich nur um DINGE handelt.
In noch längerem Prozess wurden Lehrmethoden entwickelt und VERBESSERT und das "Rad der Bildung" lief lange Zeit rund.
Seit den 70er Jahren versuchen zu viele (nicht alle!), dieses "Bildungs-Rad" zu verbiegen, was leider auch gelang. Bekanntermaßen geht es bei Bildung nicht um Dinge, sondern um Menschen.
Lasst uns doch das "Rad" wieder auf die Maße zurechtbiegen, dass es wieder rund läuft, mehr nicht und nicht weniger!
Ich für meinen Teil wage es nicht, auf ALLEN Gebieten und in ALLEN Schulbereichen und Schularten von mir zu behaupten, dass ich in der Lage wäre, den Wert zu beurteilen und zurechtbiegen zu können/dürfen/wollen.
Zitatdas_kaddl schrieb am 24.03.2006 18:17:
1. Das ist eine Behauptung, die du empirisch nur schwer nachweisen kannst, da es "zu deiner Zeit" (in einem anderen Thread schriebst du dein Alter - Mitte 40) noch keine empirische Schulleistungsforschung gab, welche die Wirkung von kontrastierenden Schriftspracherwerbsmodellen überprüft hat. ...
2. Zu dem ganzen Thema des "Lesen durch Schreibens" (was nicht das Gleiche ist wie "Freies Schreiben"!) hatten wir im Zuge der Lehrerpublikation von Frau Unverzagt schon eine Diskussion.
LG, das_kaddl.
Hallo Kaddl!
Zu 1.: Es war auch keine "empirische Schulleistungsforschung" nötig, die die "Wirkung von kontrastierenden Schriftspracherwerbsmodellen überprüft hat."
Es gab ja nur die eine Methode. Auch, wenn diese so manche(n) "nervte", weil er/sie schneller war, so hat sie doch auch die Langsameren mitgenommen und am Ende der ersten Klasse konnte JEDER lesen.
Ich erinnere mich noch, als wir einen typischen Sommertext einzeln und abschnittsweise vorlasen und unser strenges, aber herzensgutes Frl. Walther einen Klassenkameraden verbesserte, weil er viel zu schnell las und manchmal Wörter abwandelte. Dieser war der schlechteste Leser.
Zu 2.: Wie Du schon schreibst, hatten wir diese Dikussion ja schon und man kann dort nachlesen. Das spart Zeit und mehr.
ZitatAktenklammer schrieb am 24.03.2006 19:01:
Ich für meinen Teil wage es nicht, auf ALLEN Gebieten und in ALLEN Schulbereichen und Schularten von mir zu behaupten, dass ich in der Lage wäre, den Wert zu beurteilen und zurechtbiegen zu können/dürfen/wollen.
Siehst Du Klammer, das ist der Unterschied: Ich bin alt genug, erfahren genug und vielleicht auch noch etwas anderes genug, es zu wagen. So ist das im Leben.
Lieber Forsch, mach zu, damit nicht alles neu aufgewärmt wird und sinnlose Streitereien vom Zaun gebrochen werden, bitte!
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 19:10:
Siehst Du Klammer, das ist der Unterschied: Ich bin alt genug, erfahren genug und vielleicht auch noch etwas anderes genug, es zu wagen. So ist das im Leben.
Na also! Geht doch!
Forsch mach bitte zu!
Nein, büüüüütte Forsch, nicht zumachen, lass mich mehr lernen!!
ZitatAktenklammer schrieb am 24.03.2006 19:18:
Nein, büüüüütte Forsch, nicht zumachen, lass mich mehr lernen!!
Dooooooooch, zumachen, Klammer lernt es eh nicht!
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 19:07:
Es gab ja nur die eine Methode. Auch, wenn diese so manche(n) "nervte", weil er/sie schneller war, so hat sie doch auch die Langsameren mitgenommen und am Ende der ersten Klasse konnte JEDER lesen.
Na prima. Warum gibt es dann im Fernsehen Motivations-Spots ("Chef, der kann garnicht Lesen") für funktionale Analphabeten?
Wer heute im Berufsleben steht, ist ja nicht mit der "Methode Reichen" groß geworden.
Haben sie es hinterher wieder verlernt oder sind das alles Immigranten?
- Martin
Guter Einwurf!
Ich vermute (!), dass nicht jeder Berufstätige so alt ist, wie ich es bin. EDIT: Von Ausländern mal abgesehen.
Ruf mal bei der eingeblendeten Nummer an. Da wirbt die Volkshochschule und nennt dann eine Filiale in Deinem Ort.
Ich weiß, wie besch... die Auftragslage der Volkshochschulen derzeit ist.
Noch mal EDIT: Ich höre für heute auf und wünsche Euch allen einen schönen Abend!
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 20:33:
Guter Einwurf!
Ich vermute (!), dass nicht jeder Berufstätige so alt ist, wie ich es bin. EDIT: Von Ausländern mal abgesehen.
Das heißt, jeder ausländische Berufstätige ist so alt wie du? Versteh ich nicht.
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 20:33:
Ruf mal bei der eingeblendeten Nummer an. Da wirbt die Volkshochschule und nennt dann eine Filiale in Deinem Ort.
Ich weiß, wie besch... die Auftragslage der Volkshochschulen derzeit ist.
Und wie hab ich das zu verstehen? Es gibt eigentlich gar keine Analphabeten?
die Deutsche Gesellschaft für Lesen DGL weiß, dass es in deutschland mindestens vier millionen analphabeten gibt. das sind leute, die in der schule waren und denen "lesen" beigebracht wurde.
sie können das so wenig wie ich latein kann, obwohl ich es acht jahre in der schule "hatte".
Mich würde interessieren, wer von den hier Scheibenden sich wirklich intensiv mit der REICHEN Methode auseinander gesetzt hat, und somit qualifiziert ist, dazu ernsthaft was bei zu tragen!
Halbwissen bringt hier niemandem was!
ich kenne hunderte Kinder, die nach dieser Methode gelernt haben, und siehe da, die Anzahl der LRS Kinder ist NICHT höher als bei anderen Methoden. Die Kinder sind fast durch die Bank weg von Anfang an sowas von motiviert, da macht es einfach nur noch Freude zuzuschauen.
ist das nicht erstmal der Anfang?? den Kindern den Spaß am Schreiben zu vermitteln???
Dieser ewige Fara sucht Fu Scheiß ist verarsche an jedem Kind! Wie nah ist das denn bitte an der Lebenswelt der Kinder!
Ich bin ein großer Freund der reichen Methode, kann aber durchais differenzieren, dass es nict mit jedem Kind möglich ist (sagt auch Reichen). In meinem Lehramt ist es sehr schwer damit zu arbeiten. Aber trotzdem habe ich mikr eineige Kernsachen zu Herzen genommen.
Es ist mir völlig egal, ob meine Schüler Fater oder Vater schreiben! Für mich (und die Kids) ist es ein riesen Erfolg überhaupt schriftlich was zustande zu kriegen!
Es gibt nicht DIE EINE Methode die auf jedes Kind passt! (ich nehme mal an da sind wir uns alle einig!) Aber Reichen ist ne Methode die auf viele Kinder passt!
Und Eltern machen durch das Üben zu Hause bei der Methode oft mehr kaputt als das sie helfen!
Man, wir haben uns doch damit auseinander gsetzt, uns eingearbeitet und uns vorbereitet (man glaubt es kaum) Das Ganze hat Hand und Fuß!
Und nein, FRÜHER war NICHT alles besser!!!!!!
Ich weiß nicht mehr wer es gesagt hat, aber: Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die SCHNAUZE halten!
Ich sag doch den Mathelehrern auch nicht wie man am besten den 10er Übersprung beibringt!
ARGH!
LG, Sunny! (die hiermit alles dazu gesagt hat)
P.S.: Wo kommen denn bitte die ganzen Analphabeten zwischen 20 und 60 her??????? Und nun kommt m ir nicht damit, dass das alles aufgebauscht ist! Mit dem Thema hab ich mich fürs erste Stex arg auseinander gesetzt!
ZitatSunrise1408 schrieb am 24.03.2006 23:56:
Es ist mir völlig egal, ob meine Schüler Fater oder Vater schreiben!
...
Ich sag doch den Mathelehrern auch nicht wie man am besten den 10er Übersprung beibringt!
Mathelehrern ist es aber vielleicht auch nicht "völlig egal", ob ein Kind bei der Aufgabe "2+2" als Ergebnis "4" rauskriegt oder "14" oder irgend etwas anderes.
Amanda
Zitatrobischon schrieb am 24.03.2006 18:07:
dass ein kind sind ein "falsch" geschriebenes wort "einprägen" würde (wie tätowiert) ist einfach quatsch.
Woher weißt du das?
Amanda
hallo sunrise
ZitatMich würde interessieren, wer von den hier Scheibenden sich wirklich intensiv mit der REICHEN Methode auseinander gesetzt hat, und somit qualifiziert ist, dazu ernsthaft was bei zu tragen!
ich hab mich damit beschäftigt. mein konzept mit dem zugehörigen material kannst du als weiterentwicklung ansehen.
hallo amanda
das mit dem einprägen, das nicht mehr verändert werden kann ist sowas wie eine alltagstheorie, ein mythos.
bei "unterricht" wie dressur könnte der eindruck entstehen, dass manches gelehrte sich festbrennt wie eine narbe.
frag nur mal nach bei hirnforschern.
lernen ist wahrnehmen und beziehungen herstellen. und dann mit dem wahrgenommenen umgehen, experimentieren. ich hab so viele beispiele dazu.
das gleiche kind schrieb EKNM IKNM IRGANEMER Irganirmer Ich kan nich mer Ich kann nicht mehr
es erfand und entwickelte seine schrift.
wenn es diese mitteilung schrieb, hatte es vorher unendlich viel gearbeitet, geschrieben, gelernt.
kinder die mit der schrift, ihrer schrift experimentieren dürfen und sie für mitteilungen verwenden, sind im dritten schuljahr sichere rechtschreiber.
Zitatrow-k schrieb am 24.03.2006 19:07:
Hallo Kaddl!
Zu 1.: Es war auch keine "empirische Schulleistungsforschung" nötig, die die "Wirkung von kontrastierenden Schriftspracherwerbsmodellen überprüft hat."
Es gab ja nur die eine Methode. Auch, wenn diese so manche(n) "nervte", weil er/sie schneller war, so hat sie doch auch die Langsameren mitgenommen und am Ende der ersten Klasse konnte JEDER lesen.
Hallo row-k,
ich schrieb ja bereits, in welchem Land ich Lesen und Schreiben gelernt habe. Dort war es üblich, bis Weihnachten der 1. Klasse Lesen/Schreiben zu können. Parallel zur Druckschrift wurde übrigens die Schreibschrift eingeführt.
Deiner Theorie nach ("jeden Langsamen mitgenommen") hätte es in der DDR keine Kinder gegeben, die "sitzen geblieben" sind aufgrund mangelnder Lese-/Rechtschreib-/Schriftkenntnisse. Das gab's aber doch und beweist, wie Sunny (recht emotional ) schreibt, dass es nicht "die" Methode gibt, die für jedes Kind passt. Es gibt in der Pädagogik dazu das Prinzip der (Binnen-)Differenzierung, das dir bestimmt bekannt ist (welches aber auch erst - von Ausnahmen wie z.B. robischon abgesehen - in den 1970er Jahren [wenn nicht noch später] "gesellschaftsfähig" wurde). Dass "JEDER" am Ende der 1. Klasse mit der Fibelmethode lesen kann, wage ich aus eigener Erfahrung (sowohl in eigener Schulzeit bei Mitschülern als auch im Referendariat, in welchem Parallelklassen nach unterschiedlichen Ansätzen den Schriftspracherwerb angingen) stark zu bezweifeln.
Die Methode "Lesen durch Schreiben" nach Reichen existiert seit 1972, insofern gab es also seit den 1970ern mindestens zwei kontrastierende Modelle des Schriftspracherwerbs, welche durchaus mit Methoden der Wirkungsforschung hätten untersucht werden können. Insofern trifft deine Aussage nicht zu. Warum die Schulleistungsforschung im deutschsprachigen Raum erst in den 1990ern breit angewendet wurde, kannst du z.B. in den diversen Ausgaben des Jahrbuchs der Schulentwicklung (EDIT: Juventa-Verlag) oder in Weinert: Leistungsmessungen in Schulen nachlesen. Dort sollten sich Stichworte zu Geschichte und Kultur von Schulleistungs- und Wirkungsforschung bzw. -messung im deutschsprachigen Raum finden. Gern suche ich dir dazu auch noch weitere Literatur heraus.
Viele Grüsse
das_kaddl.
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