Sind Fachleiter auch mal zufrieden?!?

Ja, Sabrina,
die müssen immer was finden, denn dafür sind sie ja da. Und Gott sei Dank könnte man ja auch JEDE Stunde komplett anders gestalten und dies und das ändern und das weglassen, dafür aber was ungeheuer Wichtiges dazunehmen, die
Reflexion ganz anders aufbauen, das Lehrerverhalten ändern, die Anweisungen an die SuS genauer geben (oder aber die Anweisungen waren ZU genau, alles schon erlebt!), und natürlich waren die Lernziele nicht so formuliert wie die Herrschaften es gern gehabt hätten. Und die Tafel war auch nicht ganz sauber geputzt, sondern hatte Streifen.
Manchmal suchen sie wirklich in den Krümeln, weil die Stunde so gut wie perfekt war. Das weiß die Referendarin aber nicht - woher auch? Die fühlt nur, dass ihre Stunde gerade komplett verrissen wird. Manchmal bedeutet die Kritik aber auch, dass wirklich noch entscheidende Dinge verbessert werden können.
Um jetzt zu wissen, ob bei dir heute Morgen Fall A oder Fall B vorlag, müssten sie dir eine Note verraten, damit du es einschätzen kannst.
Also nächstes Mal stur nachfragen!

Viele Grüße! Nicht unterkriegen lassen!
venti

Zitat

Sabrina schrieb am 22.03.2006 15:56:
Aber irgendwie hapert es immer an der 3. Phase. Egal wie oft ich das ganze durchdenke, mit Kollegen darüber diskutiere und sogar in anderen Klassen ausprobiere...nie, aber auch nie ist es richtig.
...Vielleicht hat ja noch jemand Tipps zu dieser Phase????

Was ist denn die "3. Phase"?

Übung? Reflexion? Transfer?

Bisher habe ich unter "3. Phase" immer die 3. Phase der Lehrerbildung - die Weiterbildung - verstanden.

LG, das_kaddl.

PS: Zur eigentlichen Frage: doch, die Fachleiter "sind auch mal zufrieden". Sie zeigen es nur anders als man es von zufriedenen Menschen erwartet - indem sie besonders kritische Fragen stellen oder sich an einem kleinen Punkt aufhalten, an dem alle schon im Seminar und anderswo behandelte und vorhandene Theorie aufgearbeitet wird.
Mein Fachseminarleiter Musik gab mir als Vornote eine 2 statt einer 1 mit der Begründung "Damit Sie in der Prüfung noch steigerungsfähig sind". Sollte heissen, er fand das, was ich in den UBs so gemacht habe, "sehr gut", wollte mich aber "extrinsisch motivieren"...

Mittlerweile stehe ich auf dem Standpunkt, dass sich das System "Lehrerausbildung" mit all seinen kleinen (Macht-)Privilegien selbst erhalten will. Schließlich darf es ja nicht sein, dass ein(e) Kanditat(in) es leichter hat, als man selbst und auf einfache Art und Weise Lehrer werden kann, ha!

Allen viel Glück, viel Erfolg und viele gute Erfahrungen in der Ausbildung!

Gruß, Forsch

Liebe Sabrina,
bei uns in der Schule war heute ein zweites Staatsexamen. Nach beendeter Prüfung sagte die Vorsitzende dann zur frisch gebackenen Lehrerin: Nachdem Sie den ganzen Referendarsstress und den heutigen Prüfungstag überstanden haben, haben Sie bewiesen, dass Sie auch alle kommenden Stress-Situationen in der Schule überstehen können. Das war der Härtetest...
(Mit Motivation hat das nichts zu tun - die muss von woanders her kommen. Eher mit: "Vogel friss oder stirb")

Du hast das ganz richtig erkannt.
Viele Grüße
venti

ganz blöde Frage jetzt: Man bekommt für UBs auch schon Noten gesagt?
Bei uns an der Schule wurde mal von einem Fachleiter kritisiert, dass in Religion die Kerze zum Schluß einfach ausgeblasen wurde, statt noch irgendwas dazu zu sagen.... so kann es auch gehen....

LG
Cori