Wenn man sich auf Machtspielchen einlässt, hat man verloren.
Die Verweigerung im Tagebuch festhalten, dem Schüler KEINESFALLS androhen, dass man nun den Schulleiter holt. Damit würde man zugeben, dass man allein mit ihm nicht fertig wird, wodurch sein Ansehen in der Klasse über alle Maßen steigt.
Der Klasse in aller Ruhe eine Stillarbeit geben und dann mitteilen, dass man nun zum Schulleiter geht, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Frag den Schüler ruhig, ob seine Eltern zuhause oder beim Arbeiten sind. Und ob er sich darüber im Klaren ist, dass -falls er sich nicht sofort bewegt- in der Firma der Eltern angerufen werden muss, damit er abgeholt wird. Und nun für ihn die letzte Chance besteht, dass entweder er oder man selbst den Raum verlässt.
Bitte den Kollegen von nebenan, die Klasse mit offener Tür kurz mit zu beobachten (Aufsichtspflicht!)
Hilft nicht immer, aber:
- man gönnt sich selbst eine Auszeit aus der Konfrontation, während man durch die Schule läuft
- in der Zwischenzeit bekommt der Schüler durch die Ungewissheit, was passiert, einen Adrenalinschub.
Ergänzung zum Anfassen:
Anfassen ist verboten. Punkt.
Ausnahme: Der Nothilfeparagraph ("Unterlassene Hilfeleistung") regelt, dass zur Abwendung von körperlichen Gefahren für einen Dritten auch (angemessener) körperlicher Einsdatz erlaubt ist. Man darf als Lehrer also durchaus zwei Streithähne mit anfassen, festhalten und Wegziehen trennen, um Verletzungsgefahren auszuschließen. Genauer: Man MUSS es als Lehrer sogar. Sinnigerweise sogar außerhalb der Unterrichtszeit, z.B. im Bierzelt...