Prüfung in Sachunterricht: Wasser

  • Hi Gulka!


    Nein, deine Unterlagen haben mich nicht abgeschreckt, im Gegenteil: Ich fand sie super! Allerdings habe ich noch mal ein paar Nächte drüber geschlafen und habe bei dem Thema "schwimmen und sinken" einfach kein gutes Gefühl. "Trinkwasser/ Abwasser" überzeugen mich irgendwie gerade mehr (schon allein, weil mir mehr Ideen zur Gestaltung der Einheit einfallen).
    Am Montag muss ich mein Thema einreichen und es wird lauten:
    "Die Entstehung von Grundwasser - Wir untersuchen verschiedene Bodenarten auf ihre Wasserdurchlässigkeit zur Verdeutlichung der Grudnwasserbildung" puu... ganz schön lang, ist aber so mit der Seminarleiterin abgesprochen.
    Was haltet ihr davon? Spontane Assoziationen, Tipps, Risiken, aufbauende Worte oder Anmerkungen?


    Liebe Grüße von
    Kitty

  • Hi Kitty,


    für mich hört sich das doch gut an! Meine Themenformulierungen waren auch mindestens so lang, das find ich in Ordnung. Wir durften sie allerdings nicht vorher absprechen. Ich find auch das Trinkwasserthema für ne 3 besser, ich kenne halt auch viele, die mit Schwimmen und Sinken auf die Nase gefallen sind.
    Mein Tipp wäre höchstens noch: Achte darauf, dass die Stunde mit den Kindern gut vorbereitet ist, dass sie wissen, was auf sie zukommt, dass ihnen klar ist, warum sie das machen etc. Magst du mal genauer erzählen, wie die Stunde aussieht?


    LG
    Britta

  • Hallo Britta!


    Die Schüler untersuchen in Gruppen je eine Bodenart (Kies, Humus, Sand und Ton) auf ihre Wasserdurchlässigkeit, messen die Zeit, in der das Wasser durchläuft/ versickert und halten auf einem AB ihre Beobachtungen fest (so sah es aus, so lange dauerte es, was ist passiert?). In der gemeinsamen Sicherung werden die Ergebnisse zusammengetragen und alle Erdarten übereinander gesteckt (mit CVK-Geräten). Gemeinsam beobachten wir, was passiert. Herauskommen soll dann, dass es so in der Erde aussieht und dass so unser Grundwasser entsteht (durch Humus, Sand, Kies läuft das Wasser durch, aber auf Ton sammelt es sich).
    Soweit ist mein Plan, habe allerdings noch nichts verschriftlicht und brüte entsprechend das ganze noch im Kopf aus.
    Was meinst du/ meint ihr dazu?


    Viele Grüß von
    Kitty

  • Mir gehen da spontan verschiedene Fragen durch den Kopf, die bei uns im Seminar wichtig gewesen wären.
    1. Wie differenzierst du? Was machen die Gruppen, die schon fertig sind?
    2. Wie sieht der Stundeneinstieg aus? Er darf ja nicht zu lang werden.
    3. Wie kommt es dazu, dass ihr die Erdarten übereinander steckt? Wer bestimmt die Reihenfolge?
    4. Bei uns wäre es superwichtig gewesen, dass die Kinder vorher Vermutungen äußern über den Ausgang der Experimente und diese auch verschriftlichen. Für meine UPP hab ich das mit den Kindern in der Vorstunde gemacht, so dass sie in der Prüfung sehr schnell ans Arbeiten kamen.


    Ich hoffe, meine Fragen helfen dir noch beim Weiterdenken.


    LG
    Britta

  • Hallo Britta!


    Vielen Dank erstmal für deine Antwort! Zu deinen Fragen:
    1.) Differenzierung: Ich habe bisher keine Differenzierung eingeplant, weil ich 1. heterogene Gruppen haben werde und mir 2. keine Differenzierung bisher eingefallen ist, die an dieser Stelle sinnvoll wäre. Gruppen, die schon fertig sind. Hm, gute Frage: Ich habe keine Ahnung. Irgendein zusätzliches Arbeitsblatt, Bild, Text? Habt ihr Tipps?


    2.) Als Stundeneinstieg singe ich ein Wasserlied mit den Schülern. Aus der vorigen Stunde sind den Schülern die Bodenarten bekannt. Auch der Begriff "versickern" sollte den Schülern bereits bekannt sein. Nach dem Lied soll kurz ein Unterrichtsgespräch über Bodenarten stattfinden und nach Möglichkeit auch eine Problemfragestellung entwickelt werden. "Wie entsteht Grundwasser" kann so eine Frage schlecht lauten. Vielleicht eher: "Was passiert mit dem Wasser, dass wir auf die Bodenart gießen?" Die Vermutung (die ich auf jeden Fall schriftlich fixieren werde) wird wahrscheinlich sein: Es versickert. Stimmt ja auch bis auf den Ton (darauf sammelt sich ja das Grundwasser). Die Vermutung muss im Anschluss also verifiziert werden.


    3.) Bevor die tatsächliche Schichtung der Bodenarten thematisiert wird, wollte ich die Wasserdurchlässigkeit der einzelnen Bodenarten von den Kindern überprüfen lassen. In einem Glasaquarium wollte ich die verschiedenen Bodenarten verdeutlichen. Am besten in verschiedener Reihenfolge (Humus, Sand, Kies, Ton; Sand, Kies, Humus, Ton; Kies, Sand, Humus, Ton), weil die Bodenarten in der Natur nicht immer in der gleichen Reihenfolge vorkommen.
    Ich wollte die Bodenarten in einem gemeinsamen Experiment übereinanderstecken, damit die einzelnen Ergebnisse quasi in einem gemeinsamen Experiment zusammengefasst werden und für alle deutlich wird.


    4.) Vermutungen werde ich, wie gesagt, die Kinder auf jeden Fall äußern lassen. Die Vermutung muss allerdings in der gleichen Stunde erfolgen, so dass innerhalb der Prüfungsstunde der Kreis geschlossen wird (so läuft das bei uns im Seminar). Dadurch kann es natürlich zur Zeitknappheit kommen, ich hoffe aber, dass die Gruppenversuche nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen werden.


    Ich würde mich freuen, wenn du/ ihr meinen Beitrag liest/ lest und mir Rückmeldung gibst/ gebt.


    LG von Kitty

  • Hallo an alle!


    Es tut mir Leid, wenn ich euch mit meinen Prüfungsfragen nerve... Aber ich bräuchte einfach dringend einen Rat zu meiner Prüfungsstunde, die (über diesem Beitrag) ich etwas ausführlicher oben beschrieben habe.
    Ich wäre euch absolut dankbar, wenn ihr euch das durchlesen könntet und anschließend mich den ein oder anderen Kommentar wissen lasst.
    Vorab schonmal vielen Dank!


    Gruß von Kitty

  • Hallo Kitty,


    Zitat

    keine Differenzierung eingeplant, weil ich 1. heterogene Gruppen haben werde


    Hm, du meinst sicher, dass du eine homogene Gruppe haben wirst?
    Da wäre ich eher vorsichtig: Es gibt kaum homogene Gruppen in der GS, jeder Mensch lernt ganz individuell, ist ein ganz anderer Lerntyp als der andere. Nicht dass dir die Prüfer einen Strick daraus drehen.


    Andererseits bietet das Experiment an sich ja schon Differenzierung, da die SuS es ja in ihrem eigenen Lerntempo durchführen.


    Du könntest zusätzlich für schwächere Schüler Hilfekärtchen anbieten oder Tipp-Karten bzw. die Anleitung des Experiments mit Bildern unterstreichen.
    Einfach, das ein unterstützendes Angebot vorhanden ist. Ob es die Schüler am Ende nutzen oder nicht ist ja egal. Aber die Prüfer sehen, dass du dir um solche Dinge Gedanken gemacht hast.


    Wäre jetzt mein spontaner Ratschlag. Was meinen denn die anderen dazu?


    Grüßle,
    Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Hallo Kitty,


    wie gesagt: ich kann erstmal nur die Anforderungen aus unserem Seminar zu Grunde legen. Also hier meine weiteren Gedanken.


    Ok, ich kann mir gut vorstellen, dass alle Kinder mit der Aufgabenstellung so gut klar kommen, dass du keine weiteren Hilfestellungen geben musst - ich wüsste auch nicht wie. Es könnte höchstens so aussehen, dass du bei den Formulierungen ein bisschen individuell hilfst. Aaaber sicherlich sind einige Gruppen schneller fertig als andere. Was dann? Könnten diese Gruppen vielleicht noch eine der anderen Bodenarten testen? Vielleicht ohne Protokoll, dann geht es schneller.


    Das Wasserlied finde ich schonmal gut, das ist ein Ritual für die Kinder. Mit der Problemfragestellung hab ich ein bisschen meine Probleme. Wie genau willst du die Kinder dazu kriegen, dass sich dieses Problem stellt? Ich hab es immer so gemacht, dass ich die Fragestellung gerade bei Experimenten in der Vorstunde entwickelt habe. So ist sie den Kindern schon bewusst, sie können sich schon gedanklich mit dem Thema befasse und Hypothesen bilden und sind dann gleich zu Stundenbeginn gut motiviert, weil sie ja eine Antwort finden wollen. Außerdem müsstest du die manchmal etwas heikle Problemfindungsphase nicht zeigen... Aber wie gesagt - unser Seminar.


    Zu den Bodenarten: Wissen die Kinder schon, dass es diese Bodenarten gibt, oder präsentierst du ihnen das in dieser Stunde? Beschreib doch vielleicht mal kurz die Einheit drumrum, das wäre hilfreich.


    Zu der Sache mit den Vermutungen: Ok, wenn das bei euch im Seminar so ist, ist das ne andere Sache. Bei uns wird halt der komplette Fokus auf Handlungsorientierung nach Bönsch gelegt, das geht dir damit flöten. Aber wenn die Schwerpunktsetzung da bei euch anders ist, ist das ok.


    LG
    Britta

  • Hallo,


    oh je... komme gerade von der Schule und habe zwei extreme Klassenkonferenzen hinter mir. Dass ich mein Referendariat an einer Brennpunktschule absolviere, empfinde ich oft (wie heute...) als ungerechte Herausforderung. Ein bisschen graut es mir vor meinen Prüfungsstunden, weil meine Schüler teilweise unberechenbar und schwierig sind... Hmpf... um mich abzureagieren habe ich mich jetzt an meine mündlichen Prüfungsthemen gesetzt...
    Vielen Dank erstmal für eure Antworten!


    Salati: Ich meinte zwar heterogene Gruppen, habe aber gerade festgestellt, dass ich mir selbst widersprochen habe: Klar, wenn ich heterogene Gruppen habe, dann brauche ich eine Differenzierung... Keine Ahnung in welcher geistigen Umnachtung ich mich befand, als ich den Satz schrieb... Der Nachteil bei der Gruppenarbeit ist, dass es in zwei Gruppen ab und zu Schüler gibt, die sich vollständig ausklinken. Habt ihr einen Tipp, ob ich dagegen irgend etwas tun kann? Vielleicht individuelle Aufträge? Aber dann stellt sich die Frage, warum ich überhaupt ein Gruppenexperiment mache... Hm. ?(


    Britta: Deinen Vorschlag mit den individuellen Formulierungen finde ich ganz gut. Muss allerdings noch mal überlegen, wie das dann im einzelnen aussehen soll, zumal ich ja heterogene Gruppen haben werde...
    Wie meinst du, soll ein Protokoll aussehen, das während des Experiments geführt werden soll? Meine Schüler sind zu großen Teilen lese- und schreibschwach. Wie gesagt aber nur teilweise. Hier könnte ich in der Tat eine Differenzierung einsetzen.
    Die Problemfragestellung macht mir auch Probleme und bereitet mir etwas Magenschmerzen. Die Seminarleitung legt sehr viel Wert auf die Problematisierungsphase zu Beginn der Stunde . Die sollte auf keinen Fall in die Vorstunde gelegt werden. Aber nun eine konkrete Frage: Wie kann eine Problematisierung zur Entstehung von Grundwasser aussehen? Vielleicht in Richtung Brunnen? Oder: Ach ich weiß es einfach nicht... Bräuchte an dieser Stelle dringend euren Rat!
    Die Kinder wissen aus der Vorstunde, dass der Boden aus verschiedenen Bodenarten besteht und können die Bodenarten in der Prüfungsstunde bereits benennen.
    Eigentlich wollte ich innerhalb der Einheit erst am Schluss den Wasserkreislauf behandeln (weil ich zu Beginn den Schwerpunkt auf den Lebensbezug zu Wasser setzen wollte). Da sie jedoch mit den Begriffen "versickern" und "verdunsten" in der Prüfungsstunde unbedingt vertraut sein sollten, bin ich nun am Überlegen, ob ich ihn nicht schon zu Beginn der Einheit behandle-Was haltet ihr davon? Vorher oder nachher?
    Zum Aufbau der Einheit in Kurzfassung:
    - Wasser im Haushalt und Alltag
    - Wo kommt unser Trinkwasser her? =&gt; Grundwasser (in diesem Bereich Prüfungsstunde)
    - Wasserwerk
    - Pumpen, Leitungen
    - Was passiert mit dem verbrauchten Wasser? =&gt; Klärwerk
    - Vom Klärwerk kommt das Wasser zurück in die Natur
    - Das Wasser in der Natur: Wasserkreislauf (verdunsten, versickern)


    Britta: Wie genau meinst du, dass mir die Handlungsorientierung nach Bönsch durch die von mir angegebene Art der Vermutung flöten geht?


    Soweit erstmal. Bin vorab wieder sehr, sehr, nahezu unendlich dankbar für eure Beiträge, Anregungen und Tipps!


    LG Kitty

  • Hallo Kitty,
    ich geh jetzt erstmal nur auf die Bönsch-Frage ein, über alles Andere muss ich auch erst noch nachdenken.


    Für die Handlungsorientierung nach Bönsch ist es von größter Bedeutung, dass die Kinder ihr Tun selbst planen und sich in größtmöglicher Weise damit identifizieren. Das heißt: Wenn du ein Thema beginnst, überlegen die Kinder zunächst selbst, was sie schon dazu wissen und woran sie noch arbeiten wollen - also auch die Frage- und Problemstellungen. Das schließt aber aus, dass die Problemstellung erst zum Stundenbeginn erarbeitet wird, denn die Kinder sollen ja von Anfang an in die Planung einbezogen werden und auch Verantwortung für die Realisierung übernehmen. Genau aus diesem Grund hab ich eben immer in der Vorstunde die komplette Planung des Experiments durchgeführt - die Fragestellung mit den Kindern entwickelt, das Experiment planen und den Ausgang vermuten lassen. So konnte ich in den Experimentierstunden direkt in die Arbeit einsteigen und hatte nur noch eine kurze Einstiegsphase, während der die Kinder das Ziel der Stunde und den Ablauf formulierten. Vei vielen Experimenten können die Kinder so auch selbst für das Material sorgen - wieder ein Punkt für die Handlungsorientierung.
    Nach Bönsch ist außerdem das Produkt am Ende der Einheit sehr wichtig - ein Plakat, ein Expertenheft,... hast du sowas?
    Viel Bönsch kann ich halt bei dir nicht entdecken - ist aber auch nicht so schlimm, wenn der bei euch im Seminar nicht so hoch gehängt wird und statt dessen andere Dinge wichtiger sind.


    Zum Protokoll noch ganz kurz: Ich hab immer ein Einheitsprotokoll für alle Versuche gehabt, dass sich nur wenig veränderte. Um eine Wissenschaftlichkeit weitestmöglich zu gewährleisten, war das so aufgebaut:
    Wir fragen:
    Wir vermuten:
    Wir haben vor:
    Wir brauchen:
    Wir beobachten:
    Wir wissen jetzt:


    Bei den ganz kleinen habe ich teilweise statt "Wir haben vor" "Unser Versuch" geschrieben und sie den Aufbau zeichnen lassen. Wie du siehst, konnte ich so problemlos die ersten 4 Punkte schon in der Vorstunde abhandeln lassen. Sprachliche Probleme bin ich dann so umgangen, dass ich pro Gruppe nur ein Protokoll anfertigen ließ - das reicht für die Beobachtung und die werden sich schon von allein so einigen, dass ein fitterer schreibt. Zu den einzelnen Punkten auf dem Protokoll hatte ich dann noch kleine Piktogramme, die ich auch in groß nochmal für mich hatte und so als Impuls in der Reflexionsphase verwenden konnte. Diese Vorgehensweise für Experimente gibt auch die Literatur her, v.a. Unglaube und Schreier.


    LG
    Britta

  • Hallo!


    Britta: Danke für deine Erläuterung zur Handlungsorientierung nach Bönsch. Ich werde da die Tage noch mal genauer drüber nachdenken. Vorher muss ich aber dringend noch eben meine spontanen Gedanken zu meinen Magenschmerzen bezüglich der "Problematisierungsphase" äußern:


    Wie angekündigt werde ich ja zu Beginn der Stunde mit den Kinder ein Lied singen. Und zwar das Lied (es ist ein Kanon) "Regen, Tau und Schnee". Der Text handelt vom Wasserkreislauf (den die Kinder zum Zeitpunkt der Prüfungsstunde bereits kennen) und lautet wie folgt:


    "Regen, Tau und Schnee, der fällt vom Himmel nieder auf die Welt, wird Wasser in Bächen, Flüssen und Seen, rieselt, fließt und strömt dahin, lässt die Boote schaukeln weit draußen auf dem Meer. Sonne kommt und wärmt es, Dampf steigt auf und wird zu Wolken, die bringen..." (und wieder von vorne...)


    Meine Idee zu Problematisierung ist nun, dass wir das Lied singen und in einem anschließenden Unterrichtsgespräch auf den Inhalt des Liedes eingehen: "Was passiert denn nun mit dem Regenwasser?" =&gt; fällt nieder auf die Welt, wird Wasser in Bächen usw., rieselt und strömt UND: verdampft und VERSICKERT. Gut, das Wasser versickert: Aber was passiert dann mit dem Wasser, wenn es in der Erde, in den einzelnen Bodenschichten ist??


    Meint ihr dieser Ansatz eignet sich als Einstieg in die Stunde, in der Bodenarten auf Wasserdurchlässigkeit untersucht werden sollen?


    Bin mal wieder sehr gespannt auf eure Meinung!


    LG von
    Kitty


    PS: Habe übrigens heute meine Vornote für Pädagogik erfahren: 1!!! Juhuuu! Morgen erfahre ich die restlichen drei Noten... bibber...

  • Was meint ihr zu meiner Einstiegsidee mit dem Lied und der Regensache? Sorry, dass ich euch so löchere... aber man macht ja (hoffentlich) nur einmal diese Prüfung.


    LG Kitty

  • Hallo Kitty,
    tschuldigung, ich gucke erst jetzt wieder in den Thread und muss gleich weg - deshalb nur ganz kurz.


    Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner 1 - das ist ja super!
    Dann zu deinem Lied: Spontan fällt mir da der Dampf auf - das Wasser verdampft ja nicht, sondern verdunstet. Wenn das im Lied anders ist, ist das aus musikalischen Gründen sicher ok, du musst es in deinem Unterricht nur thematisieren, es muss dir klar sein.


    Deine Fragestellung finde ich etwas problematisch. Du willst ja nicht wissen, was nach dem Versickern passiert, sondern wie das Versickern vor sich geht! Damit würde ja dann zum Beispiel auch die Problematik der verschieden hohen Grundwasserspiegel geklärt (die sicher in der Schule nicht unbedingt angesprochen werden muss, wenn sie nicht von den Kindern kommt, das war jetzt nur von mir zur Verdeutlichung). Hier musst du halt wirklich sauber formulieren. Als Kind würde mich wohl auch noch beschäftigen: Wo bleibt das Wasser dann? Es ist ja dann in der Erde...


    Ansonsten sehe ich im Moment noch ein bisschen die Gefahr, dass du nicht zu stark lenken solltest, vor allem nicht mit W-Fragen. Versuche lieber, über Impulse das Denken der Kinder anzuregen.


    LG
    Britta (die gleich am Samstag in die Schule muss)

  • So, jetzt bin ich wieder da und hab nochmal quer gelesen. Ich würde den Wasserkreislauf schon vorweg nehmen, damit die Begrifflichkeiten geklärt sind - auch wegen der Problematik mit dem Lied, die ich vorhin angesprochen habe. Deine Experimente sind ja auch im Prinzip Verfeinerungen eines Teils des Wasserkreislaufs, so dass es für mich nur so rum richtig funktioniert.


    Dann fällt mir eigentlich nur noch ein: Hast du ein Handlungsprodukt aus der Einheit? Etwas, worauf die Kinder hinarbeiten? Das kommt eigentlich immer ganz gut an - und wenn es nur eine Expertenmappe ist oder so. Denkbar wären auch Infoplakate, die in der Schule oder auf einer Elternveranstaltung ausgestellt werden.


    Im Großen und Ganzen hört sich für mich aber alles ganz schlüssig an.


    Kopf hoch - bald hast du es geschafft!


    LG
    Britta

  • Hallo Britta,
    ich danke dir, dass du mir regelmäßig antwortest und mir Tipps, Hinweise und deine Meinung mitteilst! Das ist eine sehr, sehr große Hilfe für mich in dieser Nerven aufreibenden Prüfungssituation!


    Zu deinem 1. Thread: Der Begriff "Dampf" kommt zwar in dem Lied vor, aber da sich die Schüler in den vorigen Stunden mit dem Wasserkreislauf und den Begriffen "verdunsten" und "versickern" auseinandergesetzt haben, sollten sie in dem Unterrichtsgespräch über das Lied ohne Probleme durch den Impuls (den ich mir rhetorisch nochmal genau überlegen muss, der aber nicht mit "W" beginnen soll, der aber den Hinweis beinhalten soll:) "Was passiert mit dem Regenwasser?" den Hinweis äußern können, dass das Wasser "versickert". Damit wären wir schonmal in der Thematik angelangt.
    Nun bräuchte ich nur noch einen Akzent, Hinweis o.ä., der dahingehend fragend auffordert, "w"ie das Wasser versickert, "w"as dabei passiert und "w"o das versickerte Wasser bleibt (werde keine W-Frage verwenden, benutze sie hier nur zum einfacheren Lesen). An dieser Stelle sind wir direkt in der "Versickerung" angelangt und die Schüler können nun Vermutungen darüber äußern, was mit dem Wasser passiert und wie das ganze möglicherweise vor sich geht (die werden an der Tafel schriftlich fixiert). Um der Sache genauer auf den Grundzu gehen und um zu sehen, ob die Vermutungen richtig oder falsch sind, führen die Schüler im Anschluss die Experimente durch. Was meinst du?
    In meinen Beurteilungen die ich Freitag bekam (übrigens: Päd. 1, SU 2, Deutsch 1, Musik 2 - bin hochzufrieden und erleichtert :)), stand in der SU-Beurteilung, dass ich den Kindern mehr Raum geben soll, mich als Lehrerin zurückzunehemen und dass ich an den Gelenkstellen den Unterricht mehr mit gut durchdachten Impulsen steuern soll. Hm... hast du einen Tipp, wie ich in der Prüfungsstunde Impulse setzen kann, mit denen ich diese konstruktive Kritik umsetzen kann? Aber diese Frage sollte ich vielleicht hintenanstellen, denn man kann sie vielleicht erst am Ende beantworten, wenn die Stunde inhaltlich 100% steht. Oder?


    Zu deinem 2. Thread: Der Wasserkreislauf ist den Schülern sowohl inhatlich als begrifflich absolut bekannt. Ich denke auch, dass der Wasserkreislauf klar sein muss, bevor wir tiefergehend in den Teilbereich "Versickerung" einsteigen. Die Grundwassersache ist ja im Prinzip ein Kreislauf im Wasserkreislauf. Das habe ich doch richtig verstanden, oder?
    Ein Handlungsprodukt. Hm, was meinst du genau? Ich habe überlegt, ob ich mit den Kindern ein Wasserbuch erstellen soll. Erst dachte ich, dass jeder so ein Buch haben soll. Da aber jeder Schüler am Ende der Einheit eine Mappe haben wird, finde ich das etwas überflüssig, die Mappe ist ja im Prinzip schon ein Buch (ich achte immer auf saubere Führung mit Seitenzahlen, Inhaltsverzeichnis und Deckblatt, das ganze wird hinterher mit Faden gebunden und in den SU-Ordner ausgeleert).
    Dann dachte ich mir, ein Klassenwasserbuch zu erstellen in DIN A3. Regelmäßig heften, kleben (auch Fotos von der Arbeit mit dem Thema), malen und schreiben die Kinder Arbeitsergebnisse und Erkenntniss dort hinein. Das könnte die ganze Zeit auf dem Sachunterrichtstisch liegen (dort liegen immer Materialien und Bücher zu dem aktuellen SU-Thema) und wenn es fertig ist, könnte es z.B. in der Pausenhalle ausgestellt werden. Infoplakate finde ich auch nicht schlecht, allerdings hatten wir bereits zu zwei Themen (Eichhörnchen und Getreide) solche Infoplakate (die die Sem.leiterin auch gesehen hat). Suche deshalb nach einer anderen Möglichkeit. Zusätzlich könnte man das mit den verschiedenen Bodenarten gefüllte Aquarium ausstellen (mit Beschriftung etc.) = Alles in allem ließe sich dann eine kleine Wasserausstellung machen. Wäre das sinnvoll? In der Prüfung könnte man davon noch nicht viel sehen, ich erwähne es lediglich im Entwurf und die (weil wir erst am Anfang des Themas sind) noch nicht fertiggestellten Materialien und das Buch würde bereits in der Prüfung uf dem SU-Tisch in der Klasse liegen...


    Puuu... ich hoffe, dass du dir wieder ein wenig Zeit nimmst meinen langen Thread zu lesen. Darüber würde ich mich sehr freuen!


    LG von Kitty
    (Ja, ich versuche die Nerven zu behalten... gar nicht so einfach... die Zeit rennt... und ich muss noch so viel machen... )

  • Na, deine Ideen zum Handlungsprodukt klingen doch ganz gut! Mir gefällt vor allem die Idee, ein größeres Buch herzustellen und es zusammen mit dem Aquarium in der Schule auszustellen. Am besten kündigst du das den Kindern gleich zu Anfang der Einheit an, damit sie auch wissen, wofür sie arbeiten.


    Mit dem Einstieg hab ich noch immer so meine Probleme. Du hast ja geschrieben, dass der Wasserkreislauf an sich klar ist. Wie wäre es denn, wenn du nach dem Lied einfach nochmal eine Skizze des Wasserkreislaufs als stummen Impuls präsentierst? Die Kinder könnten dann ganz kurz (und das "ganz kurz" liegt dann auch in deiner Verantwortung) den Kreislauf rekapitulieren und sind dann damit auch sofort im Thema. Um dann auf deinen eigentlichen Aspekt zu kommen, könntest du vielleicht einfach einen vorbereiteten Pfeil auf die Skizze legen, der auf den Moment der Versickerung gerichtet ist. Damit animierst du die Kinder, sich dazu zu äußern. Wenn sie dann nicht von sich aus auf deine Fragestellung kommen, kannst du dann immer noch lenken - am besten gar nicht mit Fragen, sondern eher mit Aussagesätzen.
    Noch ein genereller Tipp: Wenn du verschiedene Gedanken von Kindern erstmal sammeln möchtest, können die Kinder sich sehr gut gegenseitig drannehmen, Das mache ich schon mit meinen Einsern. So ziehst du dich völlig aus dem Unterrichtsgeschehen raus und beobachtest nur noch und kannst dich einfach wieder einschalten, wenn du es für angebracht hältst.


    Um eine "runde Stunde" hinzubekommen, würde ich am Anfang nicht nur die Vermutungen an der Tafel sammeln, sondern vor allem auch die Fragestellung. Die müsstest du für dich natürlich erstmal klar haben. Da sie aber letztendlich von den Kindern formuliert werden sollte, darf die dann ruhig ne "w-Frage" sein. ;)


    LG
    Britta

  • Danke!!
    Ich finde deine Hinweise so unglaublich hilfreich und konstruktiv!
    Kurz zur Visualisierung des Wasserkreislaufs: An sich finde ich die Idee sehr gut. Besonders, weil ich 1. mich etwas sprachlich zurückziehen kann (darüberhinaus werde ich ab morgen noch mal verstärkt die Schülerkette üben, in der sich die Schüler gegenseitig drannehmen) und weil ich 2. sichergehen kann, dass so alle Schüler folgen können, weil so auch die Schüler angesprochen werden, die besser folgen können, wenn sie nicht nur "hören", sondern "hören" und "sehen". Etwas Sorge mache ich mir nur, weil ich den Wasserkreislauf ja eigentlich großartig in der Stunde thematisieren wollte. Ich habe Angst, dass mir hinterher ein Strick draus gedreht werden könnte, weil ja nicht der Wasserkreislauf das Thema ist sondern wie gesagt:
    "Die Entstehung von Grundwasser - Wir untersuchen verschiedene Bodenarten auf ihre Wasserdurchlässigkeit zur Verdeutlichung der Grundwasserbildung".


    Ich werde nun erstmal an meinem Entwurf weiterschreiben und werde mich wahrscheinlich erst Dienstag an die Feinplanung (Fragestellung, Impuls, Tafelbild...) setzen, weil ich heute und morgen verstärkt in die Planung meiner Prüfungsstunde in Musik einsteigen sollte. Wahrscheinlich wird demnächst diesbezüglich auch ein Thread hier auftauchen...
    Ich wollte, um mich in Gesprächsführung, Impulssetzung und methodischer Durchführung selbst zu überprüfen und um überhaupt sicherer zu sein, diese Stunde zunächst in einer Parallelklasse durchführen. Meinst du, dass es zu kanpp ist, wenn ich diese am 14.3. durchführe? Am 17.3. muss ich bis 12h meinen Entwurf abgeben und am 20.3 habe ich Prüfung Ich denke eigentlich, dass das klappen sollte...
    Ach wenn das doch schon alles vorbei wäre...


    LG Kitty

  • Gern geschehen! Mir macht es grad Spaß, weil ich es ja auch grad erst im Movember hinter mich gebracht hab und so genau weiß, wie es dir grad geht.


    Um der Kommission in diesem Punkt vorzugreifen, kannst du doch den Ansatzpunkt konkret schon im Entwurf begründen: Gerade weil bei euch ja die Experimentierstunde so anders aufgebaut ist als bei uns und die Kinder vorher eben noch nicht wissen, was auf sie zukommt, ist das Anknüpfen an das Vorwissen der Kinder besonders wichtig. Du verschaffst so gerade auch den schwächeren Schülern die Möglichkeit, sich schnell wieder in die Thematik einzudenken und so bestens auf den Stundeninhalt vorbereitet zu sein. Du musst halt nur wirklich drauf achten, dass diese Phase schnell geht - am besten nimmst du da einen starken Schüler dran, von dem du weißt, dass er in der Lage ist den Sachverhalt noch einmal kurz und prägnant zusammenzufassen.


    Deine "Probestunde" ist sicher nicht zu spät, du solltest sie nur nicht überbewerten. Ich hab mich damals dagegen entschieden sowas zu machen, weil es auch dazu führen kann, dass du dich verrückt machst wegen Problemen, die dann in deiner Klasse von allein gar nicht auftauchen. Kinder sind eben sowieso unterschiedlich und dann an verschiedenen Tagen noch mal sowieso. Dann sind deine auch in einer Sondersituation wegen des Besuchs.


    LG
    Britta

  • Nochmal schnell eine kurze Zwischenfrage: Ich werde in der Gruppenarbeit 5 Gruppen (à 4 Kinder) haben, die die Versuche durchführen. Allerdings habe ich nur 4 verschiedene Bodenarten. Die Seminarleiterin meinte, dass es nicht schlimm sei, wenn eine Bodenart von zwei Gruppen untersucht wird. Irgendwie finde ich das aber nicht ganz glücklich - fühlt sich dann nicht eine Gruppe weniger wichtig? Oder soll ich zwei Tongruppen eröffnen, weil es bei Ton besonders interessant ist und man dadurch sicherstellen kann, dass Ton tatsächlich wasserundurchlässig ist und nicht eine Gruppe sich vertan hat?


    LG Kitty

  • Du hast nur 20 Kinder in der Klasse??? Wie schön...


    Schlimm ist es wahrscheinlich nicht, aber ich denke, ich würde eher überlegen, ob nicht auch 5 Kinder pro Gruppe zu verkraften wären. Ansonsten musst du dich ja sowieso für eine Bodenart entscheiden, die doppelt bearbeitet wird, dann nimm doch den Ton und begründe das so, weil es ja auch die einzige Art ist, die sich anders verhält.


    LG
    Britta


    P.S.: Da bleibt ja sogar noch Zeit für nen neuen Avatar neben den Prüfungsvorbereitungen - wie schön! ;)

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