Männer im Grundschullehramt

  • Hi servus!


    Ich bin der Tom, gehe momentan in K12 - Gymnasium und tendiere dazu, anschließend Grundschullehramt zu studieren.


    Ich denke, dass mir dieser Beruf gut liegen würde, da ich im Umgang mit Kindern schon viele Erfahrungen sammeln konnte und immer noch kann (Leitung von Gruppenstunden, Ferienlagern etc.). Dabei stell´ ich immer wieder fest, dass es mir wahnsinnig Spaß macht und den Kindern (scheinbar) auch.


    Ich denke, gerade auch in Zukunft kann´s sehr wichtig sein, dass auch männliche GrundschullehrER existieren. Allerdings möchte ich später mal nicht den ganzen Tag (nur) mit Basteln und Malen verbringen, so wie ich meine Grundschulzeit noch in Erinnerung habe.


    Jetzt meine Frage: In wie fern gibt´s da Möglichkeiten, den Unterricht etwas moderner und weniger Bastel/Malen-bezogen zu gestalten, aber trotzdem kindgerecht? Oder ist so ein Beruf mit meiner Einstellung vielleicht gar nicht zu vereinbaren?


    Ich würde mich über viele Antworten freuen (vor allem auch von männlichen Lehrern, die da Erfahrungen gemacht haben und mich ein bisschen motivieren können) und bedanke mich schon mal im Voraus!



    Gruß Tom


    PS: Ist übrigens ein nettes Forum hier. Super!

  • Hallo Tom!


    Also erstmal muss ich dir zustimmen! Ich finde es auch super wichtig, dass es mehr Männer in Grundschulen gibt! Manchamal tun mir die Jungs da echt leid, den ganzen Vormittag nur von Frauen umgeben, Nachmittags im Hort wieder nur Frauen und zuHause ist dann meist auch die Mutter. Den Vater sehen sie dann abends und am Wochenende!
    Eieiei, es lebe die Sozialisation der Männer!


    Ob du den Grundschulalltag ohne viel Basteln und Malen hinkriegst weiß ich nicht! Gerade in Klasse 1 (wo die Kids ja noch nicht soo gut schreiben können) Ist Malen und Batseln super um die Feinmotorik und Koordination zu trainieren. Und den Kids macht es ja auch meist sehr viel Spaß!


    Welche Fächer willst du denn machen? In SU und Kunst ( ) wirst du wohl ein wenig mehr basteln als in Sport und Mathe (wobei du auch hier ncht wirklich drumherum kommen wirst!)


    Ich würde dir raten ein Praktikum in einer Grundschule zu machen wenn du die Möglichkeit hast. Das Arbeiten in der Schule ist doch was anderes als die Betreuung in einem Ferienlager!


    LG, Sunny!

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

  • Kommt auch ein bisschen drauf an, was du unter "Basteln und Malen" verstehst - könnte mir vorstellen, dass dich die Ausmalbögen zum Osterfest vielleicht nicht so reizen, aber das Projekt Indianerdorf (Von "Wieviele Zelte brauchen wir für 20 Indianer?" über Hüttenbauen und Kostümentwerfen bis zum Geschichtenerzählen am Lagerfeuerabend) vielleicht eher, oder? Basteln um des Bastelns willen gibt es zwar auch, aber je stärker ein spannendes didaktisches Konzept dahinter steckt, desto reizvoller wird's für Schüler und Lehrer. Drum.


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hi Tom,


    ich finde es auch sehr schön, wenn die Kids auch mit Männern konfrontiert werden :) , nicht nur die Jungs, auch den Mädchen tut es mal gut, eine " andere Art" von Unterricht zu erfahren.


    Möglichkeiten, den Bastel- und Mal-Vormittagen hast du bspw. bei deiner Fächerwahl: Du könntest Sport, aber auch Informatik, Deutsch, Englisch studieren (an deiner Stelle würde ich nicht unbedingt Kunst oder Sachunterricht wählen).


    Ansonsten liegt es selbstverständlich an dir, inwiefern du mit den Kindern bastelst und malst.


    Liebe Grüße
    Swantje

  • Ich find´s super wenn sich Männer dazu entscheiden, Grundschullehrer zu werden. Gerade letzte Woche sagte meine Nachhilfeschüler (3. Klasse) zu mir: "Warum haben wir eigentlich immer nur bei Frauen Unterricht? Ich will lieber bei einem Mann Unterricht haben"...


    Soweit mir bekannt ist, haben ausgebildete Grundschullehrer auch keine Probleme eine Stelle zu finden, weil sie händeringend gesucht werden. Die meisten Grundschulkollegien bestehen komplett oder zumindest zu mehr als 75% aus Frauen.

  • Wow, mit sovielen Antworten auf so kurze Zeit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Erstmal herzliches Dankeschön dafür.


    Also noch ein paar Worte zu mir selbst: Ich denk schon, dass ich auch kreativ bin, aber wie wolkenstein schon vermutet hat, geht das halt ein bisschen in eine andere Richtung. Im Übrigen werd ich auf jeden Fall das Fach Musik wählen, weil ich mehrere wirklich brauchbare Instrumente spiele. Und das schon seit längerer Zeit (Gitarre, Akkordeon...) Sowas lässt sich sicher gut einbauen.


    Ich selber war übrigens als Kind auch begeisterter Bastler und wollte eigentlich immer Bastelbuch-Erfinder werden. Das hat mich damals gereizt. Naja, dazu stehe ich jetzt ein wenig anders, bin aber dem Thema gegenüber nicht völlig abgeneigt.


    Ende Juni mache ich ein einwöchiges Praktikum in einer Grundschule und hoffe dabei natürlich viele Einblicke zu gewinnen.


    Ansonsten hab ich hier in diesem Forum auch eine super Plattform zum informieren gefunden. ;)


    Gruß Tom

  • Zitat

    tom86 schrieb am 27.02.2006 01:02:
    Jetzt meine Frage: In wie fern gibt´s da Möglichkeiten, den Unterricht etwas moderner und weniger Bastel/Malen-bezogen zu gestalten, aber trotzdem kindgerecht? Oder ist so ein Beruf mit meiner Einstellung vielleicht gar nicht zu vereinbaren?



    Öööööhm - ich bin zwar eine Lehrerin, aber weder lasse ich die Kinder viel basteln und malen, noch ist es das, was Unterricht in der 1.Klasse ausmacht.
    Da gebe ich dir mal wieder den Tipp, den ich immer an dieser Stelle gebe ;) gehe in eine Schule deiner Wahl und frage, ob du hospitieren darfst. Am besten auch einmal bei einem männlichen Kollegen.


    Ja klar, 1.Klässler sind anders als 5. Klässler. Da musst du mal die Schuhe zubinden, trösten, helfen die Jacke anzuziehen und man muss das auch mögen, aber es ist mehr als basteln/malen.


    Aber du hast schon recht, ein Grundschullehrer unterrrichtet sicherlich anders als eine Grundschullehrerin. Aber gerade das werden die Kinder lieben!


    Ich kenne z.b. einen Kollegen, der spielt mit den Kindern draußen auch mal eine Runde Basketball und Fußball mit . Die Kinder finden es klasse, mein Ding wäre es nicht, aber muss es ja auch nicht.


    Petra

  • Also ich muss sagen, dass ich die Kinder selber eigentlich nicht sonderlich viel basteln lasse (3. Klasse). Klar werden mal irgendwelche Dekosachen hergestellt (v.a. vor der Lehrprobe), aber sonst liegt das bei mir eigentlich mehr im Kunstunterricht, den ich nicht selber gebe (nächstes Jahr sieht das dann anders aus).
    Basteln und malen muss ich natürlich für meine Unterrichtsvorbereitung (Bildkarten), aber mit einem guten Farbdrucker geht das auch, wenn man die Kosten für die Patronen nicht scheut.
    Von daher denke ich, wenn man in 3/4 eingesetzt ist, kann man das Basteln und Malen schon in Grenzen halten.
    An der Wahl der Fächer würde ich es jetzt nicht unbedingt festmachen, da man ja meist doch in allen Fächern eingesetzt wird (nach dem Ref.). Wobei wenn, dann verstehe ich nicht, warum Englisch geraten wird, aber Sachunterricht nicht ?( . Im Unterricht muss man bei beidem nicht wirklich basteln, und für die Unterrichtsvorbereitung braucht man bei beiden Fächern gute Bildkarten und Anschauungsmaterial.


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Also ich bin GSlehrerin und ich bastele auch nicht so viel. Mal Dekomaterial, Geschenke zu Weihnachten und Ostern etc. Ausschneiden üben können die Kinder auch mit anderen Dingen.
    Ansonsten kann ich dir nur gratulieren, prima, wenn ein Mann sich für den Beruf entscheidet.
    Gruß
    Petra

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Mein Schatz ist Grundschullehrer und seine Erst- und Zweitklässler letztes Schuljahr fanden ihn ganz toll. Soweit ich weiss, haben auch die Schüler seiner momentanen Klasse (4./5.) nix auszusetzen. ;)
    Also, ab zu den Kleinen...die freuen sich, wenn sie mal nen Mann haben.


    Tröste dich, Grundschule besteht nicht nur aus Malen und Basteln. Ich kann z.B. überhaupt nicht malen (bis zum Fisch in der Vorschulklasse hat es gereicht...dann hat mich ein Kind in der 4. gebeten ein totes Pferd zu malen...ähm, nee, sorry...). Meine Praktikumsschüler wussten immer sehr schnell, dass ich absolut nicht malen kann. Dafür bin ich in anderen Bereichen (vor allem den hiesigen Hauptfächern Mathe und Englisch und eben noch Geschichte und Fremdsprachen) gut. Auch nicht tragisch. :D


    Es kommt wohl immer auf den Lehrer an wieviel Gemale und Gebastel genutzt wird.
    Mein Freund hat einen absolut makellosen Klassenraum, alles perfekt sortiert, ganz viele nützliche Dinge an den Wänden. Allerdings basteln seine Klassen nicht sonderlich viel. Letztes Jahr haben sie was über Elektrizität gelernt und Taschenlampen gemacht oder, zum Thema Wetter, Windfähnchen hergestellt.
    Seine Kollegin ist eine tolle Künstlerin, ihr Klassenraum ist wesentlich chaotischer und sie hat alle möglichen Kunstwerke an den Wänden, an Schnüren, kreuz und quer im Zimmer. :) Das funktioniert ebenfalls.


    Zum Thema "modern": Ich weiss nicht, wie das in dt. Grundschulen aussieht. Viele britische Schulen besitzen sogenannte IWBs (Interactive Whiteboard), statt der normalen Tafeln, die es noch zu meiner Schulzeit gab. Die IWBs kann man benutzen um viel Computerspielkram im Klassenraum zu nutzen, z.B. interaktive Spiele, Rätsel, Geschichten, Tests, Bilder und was weiss ich noch alles für fast jedes Fach.


    Viel Spass beim Praktikum.
    Dejana

  • Oja, von diesen Hightech-Tafeln habe ich auch schon gehört, bin darüber allerdings geteilter Meinung. Im übrigen sind die auch gar nicht so billig :D


    Aber mit modern habe ich eigentlich nur Methoden gemeint, die nicht abgedrochen sind sondern spannend und aufregend, sowohl für Schüler als auch für Lehrer.


    Aus den bisherigen Antworten zu schließen, gibt´s diese scheinbar auch...


    Naja, mal schaun was draus wird.


    Tom

  • Tom, es kommt eben darauf an, wie man mit dem Teil umgeht. Die Kinder nur vor den Bildschirm zu pflanzen geht ja nicht (wäre auch langweilig :P ), aber so gelegentlich, um die Sache etwas aufregender zu machen. ;)


    Sicherlich sind sie teuer...aber das ist ja mal ausnahmsweise eine Sache, die der Klassenlehrer nicht selbst finanzieren muss. :D Ausserdem macht es sich gut im Schulprospekt und die Inspektoren stehen drauf. :rolleyes:

  • Servus allerseits,


    da ich denke, dass mein Anliegen in diesen Thread ganz gut reinpasst, hol ich diesen mal wieder nach vorne. Ich hoffe, das geht so in Ordnung.


    Ich fang mal ganz von vorne an:
    Momentan besuche ich die Kursstufe 1 an einem Gymnasium und werde demnach, wenn alles glatt läuft, in anderthalb Jahren mein Abitur machen. Danach würde ich gerne, nach aktuellem Stand der Dinge, Grundschullehramt studieren, da mir das Arbeiten als auch der generelle Umgang mit Kindern einfach wahnsinnig viel Spaß macht. Ziehen tue ich diese Erkenntnisse zum einen durch meine Tätigkeit als assistierender Übungsleiter im Kinderturnen, die ich seit ca. 2,5 Jahren ausübe und zum anderen durch mein einwöchiges Praktikum, welches ich letztes Jahr in einer Grundschule absolviert habe, auch wenn ich weiß, dass dieser Zeitraum eigentlich viel zu kurz ist, um sich ein umfassendes Bild von diesem Beruf machen zu können.


    Trotz all dieser positiven persönlichen Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, habe ich doch noch einige kleine Zweifel, was meinen "Traumberuf" anbelangt, welche vor allem auf Berichten/Äußerungen von außen basieren. So riet mir mein ehemaliger GrundschulLEHRER, beim dem ich das einwöchige Praktikum absolvieren durfte, nachdrücklich vom Beruf ab. Dies deshalb, weil es ihn mittlerweile sehr langweile, einer neuen ersten Klasse zum x-ten Mal Lesen und Schreiben beizubringen und seine Motivation deshalb komplett am Boden wäre, was man ihm definitiv angemerkt hat. Er meinte, O-Ton, dass der Grundschullehrerberuf aus seiner Sicht einfach nichts für Männer sei, was mich dann doch erstmal zum Nachdenken gebracht hat.
    Außerdem wurde mir auch aus meinen Familien-/Bekanntenkreis mal mehr, mal weniger energisch vom Grundschullehramt abgeraten, mit im Prinzip denselben Argumenten, dass Grundschullehramt auf die Dauer wohl doch etwas langweilig werden könnte, besonders für mich als Mann.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Habt ihr derartige Erfahrungen, vor allem auch bei Männern, ebenfalls schon beobachten können, könnt dies also bestätigen? Schön wäre auch, wenn der ein oder andere männliche Grundschullehrer seine Meinung hierzu kundtun könnte, da ich bisher, außer dem oben Erwähnten, noch mit keinem sprechen konnte. Sind halt doch eine eher seltene Spezies. ;)


    In Hoffnung auch die ein oder andere Antwort,


    Paul

  • Och, durch wechselnde Rahmenlehrpläne und viele Reformen und andere tiefgreifende Veränderungen, die dann ad hoc von unten nach oben wachsen sollen... wie z.B. Inklusion wird es nicht langweilig. Man kann da in x Arbeitsgruppen mitwirken, in die Ausbildungslehrer/
    Fachseminarleiterschiene gehen oder andere Aufgaben wie LR,Koop, etc. übernehmen. Wird nicht langweilig, weder für Frau noch für Mann... find ich.

    Einmal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

  • Wenn es dem großen weiblichen Einheitsbrei schon nicht langweilig wird, wie kann es dann dem männlichen Paradiesvogel langweilig werden? *duck&run* :_o_D

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ob es langweilig wird hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, das ist eher eine Sache der Persönlichkeit.


    Nur Klassenlehrer/in zu sein, verliert für manche Kolleg/innen nach mehreren Durchgängen seine Herausforderung. Aber es gibt ja auch in der Grundschule Möglichkeiten und Aufgabenfelder: Personalrat, Fachbereichsleiter, Sportkoordinator, Steuergruppe, Leitungsstellen.


    Eine Kollegin ist mit halber Stelle ans Schulamt abgeordnet und hat dort ihren Bereich gefunden, ich bin Schulpersonalrat und seit Mai Mitglied des Gesamtpersonalrats, was ich sehr spannend und als Ausgleich empfinde. Obwohl ich sehr gerne Klassenlehrerin bin, war es nach dem 3. Durchgang doch zu öde.

  • Mein Mann war "lebenslang" Grundschullehrer und da kam bestimmt keine Langeweile auf.
    Wie schon erwähnt, sorgen unsere Vorgesetzten und selbsternannte Bildungsexperten für "Unterhaltung".
    Ich find's traurig, dass dich dein Praktikumslehrer dermaßen demotivieren konnte.
    Am Geschlecht liegt's bestimmt nicht.

  • Ja, es liegt viel mehr an dir selbst, an deinen persönlichen Anforderungen und Erwartungen an den Job. Wenn du auf Karriere aus bist, sind andere Berufsfelder sicherlich besser geeignet. Die Wiederholung der Inhalte alle 4 Jahre können langweilen, allerdings würde ich da auch nicht den Schwerpunkt setzen. Wenn du weniger von der Sache, denn vom Schüler ausgehst, ists im Gegensatz so, als KL alle 4 (bzw. 2) Jahre neue Klientel zu bekommen mit allen kleinen Eigenheiten und Details, auf die man sich auch einstellen muss. Das ist in aller Regel alles andere als langweilig.


    Was das Geschlecht betrifft, denke ich immer noch (wie früher hier auch schon geschrieben), dass der Testosteron-Überschuß in der weitgehenden Östrogen-Monokultur der GS-Kollegien ein Vorteil ist, der sich vielleicht nicht immer genau beziffern lässt, aber fast überall unterschwellig mitschwingt. Ob das jetzt im Kollegium ist, oder bei der Elternarbeit oder auch bei den Kids.


    Es gibt Kinder, die kommen nur mit einem Mann als Bezugsperson klar, ansonsten ecken sie überall an. Wenn dir egal ist, dass du nach und nach die "Granaten"-Klasse kriegst, hast du ein prima Leben. Denn unter diesen sind nicht selten leistungsstarke Kids, die oftmals unheimlich dankbar sind, wenn sie zeigen dürfen, was sie können, anstatt daß ihnen nach jeder zweiten Pause ne Standpauke gehalten wird, weil sie mal wieder etwas herzhafter draußen gerauft haben. Als Nebeneffekt wundern sich alle, was du mit der Klasse alles auf die Beine stellst, in der die anderen nur mit Stoßseufzer eine Stunde Vertretung halten würden.


    Die eigene Herangehensweise und die meist grundlegend andere Perspektive auf Probleme des Schulalltags sind Alleinstellungsmerkmale, die wichtig sind und in aller Regel (nach anfänglichem Unverständnis vielleicht) auch von den Kolleginnen geschätzt, zumindest jedoch akzeptiert werden. Gerade bei Konfliktsituationen, besonders wenn sie auch körperl. Dimensionen einschließen, bist du erster Ansprechpartner. Wenn ein LEG ansteht und der Vater ist ein leicht cholerischer Schrank von 2,10m ist es von Vorteil, wenn die Kollegin einen Zeugen dabei hat. Der muss nicht auch die gleichen Körpermaße haben, aber Daddy hält sich mit sexistischen Andeutungen und Einschüchterungsversuchen vielleicht eher zurück, wenn einer dabei sitzt, der den Eindruck macht, auch mal gerne jemanden vor die Tür mitzunehmen. Das ist die Sprache, die die Klientel meiner Schule versteht - Ich bin da jetzt schon ein paar Jährchen, von daher sorry.


    Der Ton macht die Musik und du hast als Mann einfach ne tiefere Stimmlage und breitere Schultern als der Rest des Kollegiums. In der Schule, wo so viel über Sprache und Kommunikation läuft, eröffnet dir das oft Abkürzungen, wo andere für das gleiche Ergebnis lange Umwege machen müssen.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich finde, dass viel mehr Männer in der Grundschule unterrichten sollten, langweilig wird es bestimmt nicht, denn man unterrichtet ja immer andere Kinder mit neuen Herausforderungen. Es haben ja schon viele geschrieben, dass es auch noch besonerere Tätigkeitsfelder gibt, die das Schulleben interessanter gestalten können - es liegt an dir. Ich bin zur Zeit hältig in GS und hälftig in Sek I eingesetzt, dass geht auch und bringt zusätzlich Abwechslung. Allerdings habe ich auch keine reine Grundschulausbildung, sondern auch noch Sek I - ich weiß gar nicht, ob und wo das noch möglich ist.

    Sei immer du selbst! Außer, du kannst ein Einhorn sein - dann sei ein Einhorn! :verliebt:


  • Der Ton macht die Musik und du hast als Mann einfach ne tiefere Stimmlage und breitere Schultern als der Rest des Kollegiums. In der Schule, wo so viel über Sprache und Kommunikation läuft, eröffnet dir das oft Abkürzungen, wo andere für das gleiche Ergebnis lange Umwege machen müssen.

    wir sind 20 Lehrer und davon drei Herren, bei einem stimmt das, was du schreibst ;)

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