Aufsatz schreiben

  • Macht einer von euch freien Aufsatzunterricht, bzw. lässt er die Kids frei schreiben und bewertet das dann als Schulaufsatz? Wenn ja, wie genau handhabt ihr das? Ich bin so unzufrieden mit dem:


    1. Wir lernen was Neues (Bildergeschichte, Nacherzählung, Fabel, etc.) kennen.
    2. Wir üben dazu was zu schreiben.
    3. Wir schreiben dazu alle an einem Tag den Aufsatz.


    Das muss doch auch anders gehen und mehr den Interessen der Kids angepasst sein. Lena Morgenthau gibt dazu in ihrem Buch Tipps, aber umgesetzt habe ich die bislang noch nicht. Wie macht ihr es denn???


    LG: SONJA

  • Ich macht relativ freien Aufsatzunterricht, und nur ab und an 'angeleitete', gemeinsame Arbeiten.
    Bewertet in dem Sinn werden die freien Texte nicht - ich will ja, dass die Schüler viel schreiben, mit dem Bewerten würde sich das schnell aufhören.
    Korrigiert werden die Arbeiten schon, und zwar insofern,als ich sie noch einmal am PC tippe, und mit dem einzelnen Schüler bespreche, was man verbessern könnte. Ob das letztlich Sinn macht oder nicht, weiß ich aber nicht .

  • müllerin


    Hast du denn dann überhaupt eine Aufsatznote? Worauf gibst du deine Noten? Bei uns sind laut Direktorin mindestens 4 Aufsatznoten für's Halbjahr angesagt. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass da ja auch immer Erst- und Zweitschrift mit dranhängen. So ganz frei und offen wäre mir halt viel lieber und ich hätte auch meine Korrekturarbeit besser verteilt...


    Gruß: SUNNY


    PS. Und wie schreibt all ihr anderen eure Aufsätze? Niemand hier, der es auch noch frei versucht??? ;)

  • Ich habe zur Zeit eine 1.KLasse, d.h. Aufsatzunterricht fällt weg. Aber in meiner letzten Klasse (hatte die Kids in 3 und 4) habe ich den Aufsatzunterricht so gehandhabt:


    - Wir hatten ein bestimmtes Thema (z.B. Bildergeschichte, Beschreibung etc.).
    - Wir haben die Merkmale herausgearbeitet und die Kids hatten eine Kriterienliste (im Regelheft oder im Klassenzimmer ersichtlich).
    - Dazu bekamen die Kids dann viele Schreibanlässe, wo sie einfach mal probieren konnten wie sie schreiben.


    So ein geschriebener Text war dann für die Kids nie das Endprodukt. Das habe ich ihnen von Anfang an so beigebracht. Das war der 1.Entwurf, der wurde dann einige Male überarbeitet, bis er die Schlussfassung war, der dann ins Geschichtenheft oder auf ein Schmuckblatt kam, je nachdem was die Aufgabe war.


    Das Überarbeiten lief dann so:


    - Überarbeiten der Texte in Kleingruppen oder Partnerarbeit. Also die Kids überprüften mit Hilfe der erlernten Kriterien ob der Aufsatz noch verbessert werden kann.
    - Ein Kind las vor und die ganze Klasse half bei der Kriterienüberprüfung (ich hatte nur 11 Schüler, da war das möglich).


    Bei einem Aufsatz, den ich benoten wollte, machte ich es so:


    - Die Kids schrieben einen Entwurf.


    Den nahm ich mit nach Hause. Rechtschreibfehler unterstrich ich.
    Inhaltliche Fragen formulierte ich als Schreibtipps. Z.B. Beschreibe den Schluss noch genauer!
    Ausdrucksfehler (wörtliche Rede, Adjektive, Satzanfänge etc.) ließ ich die Kids entweder in Schreibkonferenzen (PA/GA) selbst finden oder schriebe sie auch als Schreibtipps auf.


    Die Kids gingen dann mithilfe der Schreibtipps nochmals über ihre Texte. Dies geschah in der Regel 2 Mal bis sie dann ihre endgültigen Fassungen hatten. Die kamen dann überarbeitet in ihr Aufsatzheft.


    - Benotet habe ich dann mit Hilfe der den Kids bekannten Kriterienraster. In die Bewertung floss natürlich auch ein ob und wie stark die Kids die Schreibtipps benutzt haben, um ihren Text noch besser zu machen.


    Einen Aufsatz ließ ich also nie an einem Tag schreiben, sondern das ging über mehrere Tage.


    Gruß Annette

Werbung