Hallo, es geht um einen Schüler aus Klasse 3, den ich im Fachunterricht Deutsch und Sachunterricht habe. Das Problem: Er ist nicht dazu in der Lage, jegliche Arbeitsanweisungen selbstständig durchzuführen. Es scheitert schon daran, dass er die Aufgabe nicht versteht. Z.B. "Lies dir den Text durch und unterstreiche die Nomen rot, die Verben grün..." etc. Er kommt dann mit dem Arbeitsblatt zu mir sagt, dass er nicht weiß, was er tun soll. Ich sage ihm dann immer, er soll mir die Aufgabe vorlesen und sie mit eigenen Worten wiedergeben soll. Das macht er auch, z.B. "Ìch soll alle Nomen rot unterstreichen." Zur Kontrolle frage ich ihn dann noch einmal, was denn Nomen überhaupt sind - auch das kann er erklären. Er geht dann also zu seinem Tisch zurück, setzt sich hin, kratzt sich am Kopf, nimmt den Stift in den Mund und... meldet sich: "Ich weiß aber immer noch nicht, was ich da machen soll." - - - - - - Das war nur ein Beispiel von vielen. Im Grunde ist es bei jeder - auch noch so simplen - Aufgabenstellung so. Um es kurz zu machen: Er kann gar nichts alleine. Bei den Klassenarbeiten ist das natürlich die reinste Katastrophe, denn ich kann ja nicht 1 Stunde neben ihm sitzen und mit ihm Schritt für Schritt sämtliche Aufgaben durchgehen. Nächste WOche kommt seine Mutter zu mir in die Sprechstunde (die das Problem allerdings nicht sieht - in ihren Augen ist ihr Sohn schlichtweg faul) - was kann ich ihr denn empfehlen??? Mein Schulleiter meinte, ich sollte diesem Schüler zum Halbjahresende einen Förderplan schreiben - aber notenmäßig steht er glatt 4, und so ein Förderplan greift doch erst ab 4- ??! Gruß Marion
Schüler, der nicht selbstständig arbeiten kann
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Kannst du denn ihm die Arbeitsschritte nicht unterteilen?
also: Unterstreiche alle Nomen rot - mach das, und komm dann wieder, dann den nächsten Schritt usw.?Ich habe ein paar solche Kinder in der Klasse - einen vorgegebenen Text lesen die Allerwenigsten slbständig
, erst, wenn wir die Angaben laut lesen und besprechen, klappt es bei den meisten. -
Müllerins Vorschlag ist gut und praktikabel.
Du kannst ev. das arbeitsblatt der übrigen verwenden. Ein Sternchen und eine Zickzaklinie nach der ersten Anweisung heißt: mach das bis hier, dann zeig es mir und frag, wie es weitergeht!
Und mach ihm (ggf. auch den Eltern) deutlich, dass dies - das selbständige Verstehen und Umsetzen von Anweisungen - Dein Förderschwerpunkt für ihn ist.
Bablin
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hat der junge vielleicht kummer?
versagensängste?es klingt so nach einer blockade.
mein sohn verhält sich zur zeit ähnlich wie beschrieben. er ist sehr anhänglich an seine lehrerin, arbeitet prima, wenn sie sich ihm voll widmet. die übrige zeit starrt er in die luft.
bisher konnten wir ermitteln, dass er sich irgendwie verloren fühlt und die aufgaben ihm bedrohlich erscheinen. unter ihrem "schutz" kann er sie lösen. er möchte seine lehrerin in der "lieben" rolle, der zugewandten, fürsorglichen erleben, nicht in der "fordernden" rolle.
zuhause ist das ähnlich. ohne psychologische hilfe kommt so ein kind möglicherweise nicht aus seinem schneckenhaus heraus.