Schüler, die endlos erzählen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was macht ihr mit Schülern, die etwas erzählen und einfach nicht zum Ende kommen? Habe letztens eine ganz kurze Fantasiereise (eher eine Stilleübung) gemacht und hinterher durften einige Schüler ihre Erlebnisse erzählen.


    Einige sind dabei so richtig in Schwung gekommen (ist ja eigentlich schön!), obwohl die Übung nur 5min dauerte, hatten sie die fantastischten Sachen erlebt. Sie wolten gar nicht mehr aufhören zu erzählen und es war ein richtiger Redeschwall, bei dem ich Hemmungen hatte, abzubrechen ;) Habe es dann bei zwei Schülern so gemacht, dass ich irgendwann gesagt habe, sie sollten nun das Ende der Geschichte erzählen (bei einer dauerte dies dann noch mal mindestens 2 Minuten).


    Wie macht ihr sowas? Habt ihr gewisse Redezeiten, die eingehalten werden müssen oder Vorgaben, wieviel bzw. was erzählt werden darf?


    Ich finde es ja eigentlich spannend, solche fantasievollen Geschichten zu hören, aber so kommen eben nur wenige dran und bei der einen Schülerin merkte ich auch schon nachlassende Konzentration seitens der Mitschüler.


    Außerdem hat es mich etwas unsicher gemacht, da ich im nächsten UB mit einer Fantasiereise als Schreibanregung arbeiten wollte und die Schüler fast schon zu gut auf Fantasiereisen anspringen und ich einen ewig lange Phase mündliches Erzählen befürchte ;)


    Einige haben außerdem eine so blühende Fantasie, dass es ihnen schwer fallen wird, ein Oberthema (also das eigentliche Thema der Phantasiereise) zu berücksichtigen, bzw. Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Erlebnisse während der Fantasiereise mit einzubeziehen, wenn sie dann zu einem vorgegebenen Thema etwas schreiben sollen - sollte ich das Thema zum Schreiben lieber ganz freigeben?


    Gruß leppy

  • Hallo leppy,


    Du hast nicht wirr geschrieben.


    Ich kenne das Phänomen aus Stuhlkreisgesprächen. Mittlerweile haben wir immer einen "Zeitwächter", der darauf achtet, dass eine vorher festgelegte Redezeit nicht überschritten wird.
    Wir haben das diskutiert, warum das wichtig ist und kommen mit dem System ganz gut zurecht.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo leppy,


    kenne das ebenfalls eher aus den Erzählkreisen. Einen Zeitwächter habe ich auch schon einmal in einer Klasse eingeführt, das hat ganz gut geklappt.


    Vielleicht hilft es außerdem, wenn du ihnen Kriterien an die Hand gibst, was und wie viel sie erzählen können/sollten.
    A la: jeder hat maximal 2 Minuten Zeit (mit Eieruhr verdeutlichen?), wichtige "Fakten" der Reise (Orte, Personen, Farben, Geräusche, Gerüche, etc.) erwähnen, so erzählen, dass es für Zuhörer spannend bleibt (d.h. auch eben nicht zu lang zu erzählen), etc.


    Vielleicht helfen dir diese Anregungen?


    Grüße, Sabi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leppy,


    ich kenne diese "Sitzkreise für die Ewigkeit" ;) - allerdings auch eher vom Erzählkreis.


    Die Anregungen von Sabi find ich sehr gut: so kannst du mit den Schülern gleich üben, wie man etwas pointiert erzählt.


    Ich hatte in meiner letzten Klasse eingeführt, dass nur das Wichtigste erzählt wird. Für den Morgenkreis bedeutete das anfangs, dass die Kinder sagten: " Das Schönste an meinem Wochenende (austauschbar) war... / Das Blödeste an meinem Wochende war..." Das klappte mit der Zeit sehr gut und es war nicht mehr notwendig, die Zeit zu begrenzen.
    Eine Kollegin hat allerdings eine Zeitbegrenzung pro Kind eingeführt, was auch gut zu klappen schien.


    Das Problem ist ja auch, dass die Kinder irgendwann nicht mehr zuhören und unruhig werden.


    Gut wär es aber sicher, wenn du solche Regeln schon vor dem UB geklärt und geübt hättest.


    LG,
    Melosine

  • Ja genauso würde ich das machen. Aber nicht nur in der Reflexion ansprechen, sondern evtl auch als Lernziel mit aufnehmen.


    Das wird :)
    Sabi

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