Erzählzeit bei einer Bildergeschichte

  • Hallo!


    Hab in meiner 3. Klasse vorgestern den ersten "richtigen" Aufsatz geschrieben, eine Bildergeschichte.
    Da stell ich mir folgende Frage: Ist es vorgeschrieben, dass man eine Bildergeschichte in der 1. Vergangenheit schreiben muss oder ist es auch möglich, sie in der Gegenwart zu erzählen?

  • Hallo Juditka,


    mich würde interessieren, wie du das Schreiben einer Bildergeschichte mit den Kindern geübt hast und welche Bildergeschichte du für den Aufsatz verwendet hast.


    Bei mir steht dieses Thema nämlich direkt nach Weihnachten an und ich habe bisher noch keine Materialien finden können (muss aber gestehen, dass ich bisher auch erst erst einmal gesucht habe...). Überhaupt wird das der erste Aufsatz, auf den ich die Schüler vorbereite und den ich schreiben lasse. Alles also noch ganz neu und deshalb wären ein paar Infos super!


    LG,
    Katrin

  • Es ist nichts vorgeschrieben, außerdem, wenn die Kinder anfangen zu lesen, werden sie erkennen, dass man vorwiegend in der 1. Vergangenheit schreibt. Wenn du willst, dass sie in der 1. Vergangenheit schreiben sollen, sage es ihnen. Die Gegenwart würde ich nicht als Fehler ankreiden, wenn du es nicht vorher geklärt hast.

  • Hallo!


    Laut meinem Aufsatzbewertungsbuch ist eigentlich die 1. Vergangenheit die Erzählzeit. Allerdings erst, nachdem sie behandelt wurde! Weil wir sie noch nicht gemacht haben, schreiben wir eben in der Gegenwart. Wichtig ist, dass die Kinder ihre einmal gewählte Zeit konsequent einhalten. Darauf gibt es bei mir Punkte, egal in welcher Zeit.


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Zitat

    biene maja schrieb am 26.11.2005 16:03:
    Laut meinem Aufsatzbewertungsbuch ist eigentlich die 1. Vergangenheit die Erzählzeit.


    Die Frage ist, ob eine Bildgeschichte nicht eine Abart von Bildbeschreibung ist.
    Und Bildbeschreibungen werden doch in der Gegenwart verfasst.

  • Im Prinzip geb ich dir da Recht. Ich habe ja 20 Geschichten in der Gegenwart gelesen, und irgendwie fand ich auch (vom Gefühl her), dass das eigentlich besser passt. Von daher find ich's erst recht nicht schlimm, dass sie in der Gegenwart schreiben.
    Bloß in dem Buch war's halt so drin gestanden (war aus dem Oldenbourg-Verlag, "Aufsatzkorrektur leicht gemacht" oder so ähnlich).

  • @ nirtak:


    Ich habe bei der 1. Bildergeschichte zuerst die Bilder an die Tafel gehängt und die Kinder beschreiben lassen, dann zu jedem Bild mehrere NW, TW und WW sammeln lassen. Dann haben die Kinder in Gruppen jeweils ein Bild beschrieben, also einen Teil der ganzen Geschichte geschrieben, mit Überleitung zum nächsten. Das Ganze hab ich mit nach Hause genommen und eine Gesamtgeschichte geschrieben, aber einige Fehler (außer Rechtschreibung) drin gelassen. In der nächsten Stunde haben wir eine Schreibkonferenz gemacht und anhand der Ergebnisse die Kriterien einer Bildergeschichte erarbeitet. Dann mussten die Kinder als HA die komplette Bildergeschichte selber schreiben.
    Die nächste wurde nur kurz vorgestellt, im UG beschrieben, und ist jetzt als HA auf zu schreiben.


    Jede Bildergeschichte wurde einmal geschrieben, von mir korrigiert und anschließend eine Reinschrift verfasst.


    Nach den 2 Übungsaufsätzen kommt nun demnächst der Probeaufsatz (also die Probe).


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • Ja, im Prinzip schon. Die Schwierigkeit ist nur, dass am Anfang der dritten Klasse die Begriffe "Gegenwart" und "Vergangenheit" noch nicht bekannt sind. Und die Kinder können auch noch nicht zwischen der ersten und der zweiten Vergangenheit unterscheiden. Sie schreiben den Aufsatz eher nach Gefühl. Wobei ich jetzt feststellen musste, dass kein einziger Schüler von mir komplett in der Gegenwart geschrieben hat, die meisten in der Vergangenheit, andere teilweise gemischt.

  • Ehrlich? Bei mir haben fast alle konsequent in der Gegenwart geschrieben, vielleicht 3 oder 4 haben ein paar Brocken in der Vergangenheit reingeworfen und nur eine hat komplett in der Vergangenheit geschrieben.


    Aber das mit dem bewussten Unterscheiden ist ein gutes Argument. Meinst du, man sollte dann die Erzählzeit gar nicht bewerten. Also auch nicht das Einhalten der einmal gewählten Zeit?

  • Na ja, das hängt für mein Empfinden davon ab, ob du es thematisiert hast. Erstmal können die Kinder die Zeit ja nur bewusst versuchen einzuhalten, wenn ihr das besprochen habt. Außerdem können Brüche in der Erzählzeit ja auch ein Stilmittel sein, um einen Teil spannender zu gestalten. Das sollte man durchaus auch Kindern zugestehen, auch wenn sie es unbewusst machen. Also: Wenn du es vorher besprochen hast, kannst du es bewerten, andernfalls geht es meines Erachtens nicht.


    LG
    Britta

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