Organisation von Verstärkerplänen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr,


    da es ja andernthreads bereits um die Verkalkheimerung geht, hier nun meine Frage:
    Wie organisiert ihr die Verstärkerpläne eurer Schüler? Bei mri haben momentan 3 Schüler so ein Teil, alle mit unterschiedlichen Zielen und einen Bankreihenwettbewerb gibt es. Meist denke ich irgendwann im Laufe des Tages dran, aber manchmal ist es dann am Ende der 4. Stunde weg. Oder ich muss schnell zur Aufsicht. Oder die Kinder sind schnell schon weg. Oder die Klasse braucht 25 Minuten, um eine Hausaufgabe einzutragen und es fehlt dann die Zeit. Oder...


    Wie organisiert ihr das?


    Problem: Neben diesen 3 Kindern, müssten noch mindestens 5 weitere Kinder einen eigenen haben, damit langsam ein Arbeitsklima aufgebaut wird und jeder etwas vom Inhalt mitbekommt.


    Grüße,
    Conni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Venti,


    ein Verstärkerplan ist etwas, das man für irgendwie auffällige Kinder einsetzt, um sie aus der Spirale der negativen Aufmerksamkeit rauszuholen.
    Es gibt erstmal ein schönes Bild, auf dem man Punkte eintragen kann. Darauf wird ein konkretes Ziel vereinbart: "Ich bin leise und höre zu, wenn meine Lehrerin etwas erklärt." oder "Ich arbeite an meinen Aufgaben." oder "Ich kläre Streit mit Worten."
    Anschließend legt man eine Dauer und eine "Belohnung" fest.
    z.B.: Für eine Pause gibt es einen Punkt. oder: Für eine Unterrichtsstunde gibt es 3 Punkte. Am Ende jeder Stunde oder jedes Tages wird dann ausgewertet, wie es klappte und ob es Punkte gibt. Diese werden ausgemalt. Sind alle Punkte des Bildes ausgemalt, gibt es eine Belohnung. Ich halte es momentan so, dass die Eltern mit dem Kind die Belohnung aushandeln, z.B. eine Stunde extra vorlesen, ein Nachmittag gemeinsam etwas unternehmen, wieder Fahrrad fahren dürfen oder eine materielle Belohnung. (Es gibt auch die Möglichkeit, dass man das selber macht, aber dann wollen sicher alle eine Belohnung.)


    Ziel ist jedenfalls, dass die Kinder ihr Verhalten bessern und merken, dass sie über angemessenes Verhalten Aufmerksamkeit bekommen. Eingesetzt wird es bei Kindern, die viel negative Rückmeldung bekommen. Zusätzlich können die Kinder dabei auch lernen, sich selber besser einzuschätzen.
    Das Problem ist, dass ich davon mehrere in meiner Klasse habe. Und dass man eigentlich sich mit dem Kind 5 Minuten zusammen setzen müsste und genau reflektieren, was gut war und was nicht. Leider habe ich diese 5 Minuten nach jeder Stunde nicht und besonders nicht, wenn ich sie für mehrere Kinder bräuchte. Auch am Ende des Tages ist meist zu wenig Zeit, da die Kinder dann schnell in den Hort müssen zum Essen und danach haben sie den Vormittag schon ad acta gelegt, dann macht es gar keinen Sinn mehr.


    Ah jetzt hab ich auch diesen anderen Begriff gefunden: Token-System, den kennt in meiner Region eigentlich keiner.


    Hier ist noch ein Link:
    http://schulpsychologie.lsr-no…b_allein_nicht_reicht.pdf


    Grüße,
    Conni

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