Klassenleitung 4. Klasse - Empfehlungen für weiterführende Schulen, usw.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr Lieben,


    irgendwie geht es bei mir zur Zeit von 0 auf 100: statt als Feuerwehr in Teilzeit verschiedene Schulen abzuklappern, wurde mir nun angeboten, meine Stunden aufzustocken (arbeite eh schon Vollzeit).
    Zudem hab ich die Klassenleitung einer 4. Klasse, die seit 2004 mehr verschiedene Lehrer hatte als Finger an einer Hand sind. ;)


    Lange Rede, kurzer Sinn: es ist nicht ganz einfach, den Leistungsstand der Kinder einzuschätzen, da alle Lehrer immer nur kurz da waren und auch nichts weiter hinterlassen haben.
    Nun stehen in nicht allzu ferner Zukunft auch noch die Empfehlungen für die folgende Schulform an. Bei der Formulierung hat mir der Chef schon seine Hilfe zugesagt, aber einschätzen muss ich die Kinder.


    Kann mir jemand Tipps zum weiteren Vorgehen?
    Gibt es vielleicht sogar bestimmte Tests, mit denen man den Leistungsstand zunächst bestimmen kann?


    Außerdem wüsste ich gerne, auf was man bei einer 4. Klasse sonst noch achten sollte/ was unbedingt ansteht.


    Wie es der Teufel will, hatte ich im Ref alles, nur keine 4. (bzw. nur mein 3, die zum Zeitpunkt meiner Prüfung erst zwei Wochen in der 4. war - aber das zählt nicht).


    Erfahrungsaustausch mit anderen (neuen) Lehrerinnen mit 4. Klasse wär auch schön...


    LG,
    Melosine

  • Hallo Melosine
    Nach vier Jahren in eigener Klasse, die ich von 1 bis 4 führte habe ich nun auch wieder im mobilen Jahr eine vierte Klasse erhalten. Die Lehrerin ist im Mutterschutz, ich werde aber mit ihr zusammen die Berichte ausfüllen, da im Saarland der Bericht des Halbjahres entscheident für Gymmi ist, Klassenlehrer entscheidet.
    Bei dir ist es natürlich blöd, da ein so häufiger Wechsel stattgefunden hat. Gut ist immer die Schülerakte.
    Folgende Punkte werden bei uns für den Übergang berücksichtigt:
    LErn- und Arbeitsverhalten, Sozialverhalten, Leistungsbereitschaft, eingenständiges Denken. Ist glaube ich noch was mehr, fällt mir aber im Moment nicht ein!
    HOffe, konnte helfen!
    Bye
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Hallo Melo,
    ich habe auch eine vierte, wir können uns gern austauschen. Nur habe ich den Vorteil, die Klasse seit ihrer Einschulung zu unterrichten. Aber trotzdem wird es nicht bei allen einfach sein. Heike hatte mal einen tollen Bericht geschrieben über Fähigkeiten, die sie sich von Fünftklässern wünscht, nur auf Deutsch bezogen.
    Es wäre toll, wenn wir nun noch einen Mathe-Mensch finden würden, der mal seine Erwartungen aufschreibt (speziell natürlich Gümmi)
    Gruß venti :)


    P.S. Ich such den Bericht von Heile noch raus, spätestens morgen!

    • Offizieller Beitrag

    Aus der Sicht einer Realschullehrerin, die eine 5 hat - wenn dir das weiterhilft.
    Wir hatten neulich die Grundschullehrer da und ich habe kürzlich am Elternsprechtag mit vielen Eltern meiner Lieben Rücksprache gehalten und korrigiere gerade die Deutscharbeiten der 5, deshalb hier meine Eindrücke:


    Einige Eltern und Lehrer hatten im Vorfeld Bedenken, dass ihre Kinder bei uns falsch wären, weil sie sehr schlecht lesen: diese Schüler haben - sofern sie generell aufgeschlossen und interessiert sind - bei uns keinerlei Problem, eine dieser Schülerinnen ist einer unserer besten Schüler und hat einen unheimlichen Ehrgeiz entwickelt


    Rechtschreibprobleme: Rechtschreibung wird bei uns in der 5 und 6 in den Aufsätzen nicht mitbewertet, außerdem lernen die Kinder bei uns ja noch einiges dazu, auf LRS-Kinder wird besondere Rücksicht genommen, sie können in schulbegleitenden externen Kursen ihr Rechtschreibfähigkeit noch stark steigern, es ist also kein größeres Problem, wenn Schüler damit Probleme haben


    sehr wichtig finde ich: Konzentrationsfähigkeit, Arbeitstempo, selbständiges Arbeiten, Motivation, sorgfältiges Arbeiten
    Die Schüler, bei denen uns schon jetzt ernsthafte Bedenken kommen, ob sie auf der richtigen Schulform sind, haben in diesen Bereichen Probleme. Selbst wenn Schüler noch so intelligent sind, werden sie ohne Lernen (z.B. Vokabeln) an der Realschule langfristig Probleme bekommen.


    Wenn Schüler (z.B. türkische Schüler) Sprachprobleme haben, ist es wichtig, wie die Arbeitseinstellung und -bereitschaft ist. Wir haben einige Schüler, die bereit sind zu lesen und ihren Wortschatz zu erweitern und im Unterricht sehr konzentriert sind - diese haben keine Probleme. Schwierig wird es bei denjenigen Schülern, die Sprachprobleme haben UND die Kriterien eines Aufsatzes nicht einhalten, weil dann z.B. in Deutsch die Punktzahl irgendwann nicht mehr für ein "ausreichend" reicht.

    • Offizieller Beitrag

    Danke euch allen!


    Die Sichtweisen der SekI - Lehrerinnen sind natürlich auch sehr hilfreich! Das, was du über die Realschule schreibst, war mir so nicht klar, Referendarin.


    Venti, ich weiß, was du meinst, hab aber keine Ahnung mehr, wo das steht. Wenn du es findest, wär ich sehr interessiert!


    LG,
    Melo

  • Hi Melo,
    ich hab es dir als email-Anhang geschickt. Ich hoffe, du hast deine alte email-Addy behalten??


    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Noch eine Ergänzung: Bei diesem Arbeitstempo-etc.-Komplex fehlt noch etwas: Ganz wichtig finde ich, wie genau und sorgfältig die Kinder die Hausaufgaben erledigen, wie genau sie sich auf Arbeiten vorbereiten, Unterrichtsstoff zu Hause wiederholen


    Besonders für Englisch ist es ja wichtig, dass Vokabeln und Grammatik selbständig und regelmäßig zu Hause wiederholt werden und wer das nicht tut, verliert spätestens nach einigen Monaten unwiederbringlich den Anschluss.


    Was das Arbeitstempo betrifft: Für viele meiner Schüler ist es wichtiger, ordentlicher zu schreiben als halbwegs schnell zu schreiben. Ich sehe das aber umgekehrt. Mir nützt die schönste Schrift nichts, wenn das Arbeitstempo sehr langsam ist und die Kinder z.B. in der Arbeit nicht fertig werden.

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