Kind kann nicht schreiben!!!

  • Hallo,


    ich weiß nicht, wie groß eure pädagogische Freiheit an der GS ist, aber ich mache es bei mir seit diesem Jahr so:


    Schüler mit LRS bekommen nur Lückentexte, sowohl beim Diktat, als auch bei der Nachschrift. In der NS wissen sie, welche Wörter kommen und im Diktat beziehe ich mich auf den Übungsschwerpunkt. Darunter steht dann in der Regel dann keine 6.
    Daraus ergibt sich das Problem mit der Notengebung, natürlich hat so ein Kind dann nicht plötzlich eine tolle Zeugnisnote. Die Rechtschreibung werde ich kaum und nehme überwiegend die - in der Regel besseren - Noten der Teilbereiche für die Zeugnisnote.
    Im Zeugnis steht dann nichts von Legasthenie o.ä. sondern lediglich, dass die Rechtschreibnote zurückhaltend gewertet wurde.
    Diese Vorgehensweise hat mir eine Schulpsychologin geraten. Die Kinder sind damit zufrieden, den Eltern habe ich das schriftlich mitgeteilt, dass nicht widersprochen wurde werte ich als Zustimmung.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Danke für deine Antwort...


    Aber ich glaube, ich kann dem Kind nur dann auf diese Weise helfen, wenn ich die LRS-Diagnose schriftlich habe, und genau das will die Mutter (vorerst noch) nicht vorlegen. Das heißt, ich hab nur die mündliche Aussage der Mutter darüber, was der Psychologe ihr gesagt hat...

  • Hallo Juditka,


    die Behandlung von ADS und das Anerkennen einer LRS schließen sich nicht aus.


    Es gibt sehr viele ADS-Kinder, die unter zusätzlichen Teilleistungsschwächen wie LRS oder Diskalkulie leiden.


    Ritalin alleine ist kein Allheilmittel. Dazu gehört sehr viel mehr. Das Kind braucht entsprechend seiner diversen Probleme Hilfen, d.h. Therapien.


    Sehr ratsam ist z.B eine Verhaltenstherapie, aber es gibt da viel mehr, je nach Kind.


    Das können z.B. Ergo sein, wenn es motorische Probleme gibt, das kann KG sein, wenn es orthopädische Dinge gibt. Aber wenn das Kind LRS hat, dann sollte dies auch dringend therapiert werden, denn von alleine geht das auch mit Ritalin in den seltensten Fällen weg.


    Ich hoffe nicht, dass es sich die Eltern zu leicht machen.


    Als Lehrer begibt man sich sicher auf dünnes Eis, wenn man sich mit Eltern über Therapien unterhält. Aber vielleicht könnte man ja die Eltern mal fragen, was so alles ansteht, damit Du auch noch besser reagieren kannst. Manchmal sind es ja auch kleine Hilfen.


    Sollten die Eltern völlig ahnungslos sein, kannst Du denen ja auch Infos in die Hand drücken, um dem Kind zu helfen.


    Die Eltern sollen auf jeden Fall das Attest einreichen, sonst leidet das Kind. Gerade ADS-Kinder können sehr anfällig für Depressionen werden.


    Doris

  • Hallo,


    bei "meinen" wurde auch kein Attest eingereicht bzw. teilweise auch gar nicht getestet (wollen die Eltern aus Gründen, die sie mir nicht verraten, nicht).


    Aber ich nehme mir einfach die Freiheit es pädagogisch nicht mehr verantworten zu können, den Schülern jedesmal ihr Unvermögen unter die Nase zu reiben.


    Allerdings geht es bei uns auch nicht mehr um Übertritt u.ä..


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Hallo!!!


    Dass Ritalin alleine nicht alle Probleme löst, ist klar...
    Das Problem ist nur, dass das Kind für die LRS keine Therapie bekommt, außer die Eltern zahlen dafür, und das ist nicht gerade billig...


    Ritalin alleine ist kein Allheilmittel. Dazu gehört sehr viel mehr. Das Kind braucht entsprechend seiner diversen Probleme Hilfen, d.h. Therapien.


    Ich glaube nicht, dass es sich die Eltern zu leicht machen, sie machen sich schon viel Gedanken um ihren Sohn. Nur sind sie ja auch nicht soooo reich...


    Das Attest wollen sie erstmal nicht einreichen, weil sie befürchten, dass der Junge sich darauf "ausruht" und sich nicht mehr anstrengt. Außerdem meinte der Psychologe, dass sich seine Leistungen deutlich verbessern sollten, wenn er mit der ADS weniger Probleme hat...


    Naja, ich hab nochmal mit der Mutter telefoniert, aber mehr als beraten kann ich auch nicht. Ich hab ihr vorgeschlagen, dass wir erstmal abwarten, wie sich die schulischen Leistungen entwickeln und dann können wir nochmal darüber reden...

  • Hallo,


    also so wie ich schon selbst bei meinem früheren Sachgebiet erlebt habe, werden solche Therapien u.U. bezahlt vom JA, dies geht über den § 35a JHG.


    Aber heutzutage hängt alles vom Geld ab.


    Doris

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